Entscheidend war die Beseitigung meiner tiefliegenden Anhaftungen

(Minghui.org) Ich praktiziere Falun Dafa seit 1998. Es rettete mich am tiefsten Punkt meines Lebens. Mein Leben bekam neuen Sinn und auch mein Mann begann zu praktizieren.

Mein Gelübde

Die Kommunistische Partei Chinas verfolgte Falun Dafa ab Juli 1999. Andere Praktizierende in der Region besuchten uns. Wir tauschten unsere Kultivierungserfahrungen aus und beschlossen, gemeinsam die wahren Umstände über die Verfolgung zu verbreiten. Jeden Tag verteilten wir Flugblätter.

Ich legte ein Gelübde ab, der Verfolgung entgegenzuwirken und die Verleumdungen gegen Falun Dafa und dessen Begründer, Meister Li Hongzhi, abzulehnen. Weder Schläge noch Inhaftierungen würden mich ins Wanken bringen.

Vorübergehend ausgestiegen

Zehn Jahre nach meinem Gelübde hatte ich das Gefühl, der Einsatz gegen die Verfolgung, sei dasselbe wie Kultivierung. Mein Ehrgeiz nahm überhand. Ich konnte mich beim Fa-Lernen nicht mehr konzentrieren und betrachtete es nur noch als Formalität.

Bei Konflikten mit anderen Praktizierenden, schaute ich nicht nach innen. Ich schob Gelegenheiten zur Erhöhung in meiner Kultivierung beiseite. Allmählich distanzierten wir uns immer weiter. Eifersucht, Groll, Eitelkeit und Egoismus kamen zum Vorschein. Es wurde so schlimm, dass ich anfing, über andere Praktizierende zu reden und sie zu kritisieren.

Ich wurde einige Male verhaftet, aber erst als ich 2011 wieder ins Arbeitslager kam, erkannte ich meine Lücke. Ich dachte: „Ich bin eine Schülerin des Meisters. Der Meister hat nicht arrangiert, dass seine Jünger festgenommen und ins Gefängnis gebracht werden. Ich helfe bei der Fa-Berichtigung und somit darf ich nicht verfolgt werden.“

Als ich wieder zu Hause war, lernte ich intensiv das Fa und bekam Hinweise. Jedes Mal, wenn ich die Worte "echte Kultivierende" las, stachen sie heraus. Ich dachte: „Liegt es daran, dass ich mich nicht wirklich kultiviert habe und damit nicht dem Maßstab einer echten Kultivierenden entsprach? In einer seiner Fa-Erklärungen sagt der Meister:

„Jetzt wissen manche Menschen das nicht. Sie trauen sich nicht, ihren eigenen Kultivierungszustand ins Auge zu fassen und ihre eigenen Schwächen anzuschauen. Was kultivieren sie denn überhaupt?“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009 – Fragen und Antworten, 07. Juni 2009)

Als ich mich selbst prüfte, entdeckte ich viele Eigensinne. Ich beschloss also, bei Konflikten immer zuerst nach meinen eigenen Mängeln zu suchen.

Es war, als wäre mir plötzlich ein Licht aufgegangen. Von 2014 an las ich jeden Tag zwei Lektionen im Zhuan Falun und lernte außerdem das Fa auswendig. Ich achtete auf jeden Gedanken, um sicherzustellen, dass er dem Maßstab des Fa entsprach.

Unsere Kultivierung basiert auf dem Fa. Wenn wir es lernen und uns einprägen, bekommen wir Weisheit und werden geführt. Wenn wir die Dinge auf der Grundlage des Fa beurteilen, können wir unsere Probleme von einer höheren Ebene aus sehen und so dem Meister bei der Fa-Berichtigung helfen.

Die richtige Einstellung

Vor drei Monaten wurde Frau Wang, eine Praktizierende aus unserer Region, verhaftet. Es wurde gemunkelt, sie habe einige Namen von Praktizierenden preisgegeben.

Die Angst, verhaftet zu werden, war groß. Einige Praktizierende hatten solche Angst, dass sie aufhörten, Broschüren herzustellen. Das war Thema in all unseren Gesprächen. Einige waren wütend über Frau Wangs Verrat. Mehrere Praktizierende warnten mich wegen meiner Sicherheit, weil ich eng mit ihr zusammengearbeitet hatte.

Frau Wang ist alleinerziehende Mutter und arbeitet als Kindermädchen. Vor ihrer Verhaftung stellte ich Flugblätter her und wir verteilten sie gemeinsam. Wir arbeiteten sehr effizient zusammen. Ihre Verhaftung war ein großer Verlust für uns.

Der Meister sagt:

„Als wahre Praktizierende sollen wir diese Sachen auf ganz hohen Ebenen betrachten und nicht aus der Sichtweise der gewöhnlichen Menschen.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 270)

Ich dachte: „Als wir zusammengearbeitet haben, hatten wir starke aufrichtige Gedanken. Ihre Verhaftung wird mich nicht betreffen.“ Mehrere Praktizierende warnten mich bezüglich der Sicherheit. Als die dritte Gruppe Praktizierender aus einem benachbarten Ort kam, um mir von der Verhaftung von Frau Wang zu berichten, hatte ich einen Kloß im Hals. Ich bin schon mehrfach verhaftet und eingesperrt worden. Und so kannte ich die schreckliche Situation, in der sie sich befand und hatte das Gefühl, sie brauchte unsere Unterstützung.

Und so sagte ich zu ihnen: „Wäre es nicht hilfreicher, wenn wir aufrichtige Gedanken für sie aussenden? Das ist das Mindeste, was wir füreinander tun können, da wir ein Körper mit einer Mission sind. Unsere negativen Gedanken werden ihr nicht helfen. Ist es das, was der Meister wollte? Sollten wir sie nicht mit aufrichtigen Gedanken unterstützen?"

Ich begriff, obwohl kein Praktizierender perfekt ist, wurde doch jeder von uns vom Meister ausgewählt. Wir sollten uns gegenseitig helfen und uns nicht von denen abgrenzen, die in Schwierigkeiten stecken. Eine solche Kritik wird häufig durch Angst ausgelöst. Unsere Geisteshaltung richtigzustellen, ist von entscheidender Bedeutung bei unserer Kultivierung.

Angst erkennen und beseitigen

Ein Praktizierender gab mir 50 Poster. Die Plakate erklärten die wahren Umstände hinter der Verfolgung von Falun Dafa. Vor einigen Jahren hatten Praktizierende und ich in unserem Bereich viele ähnliche Plakate aufgehängt.

Heutzutage gibt es in jeder Stadt und jedem Dorf Überwachungskameras. Praktizierende, die von den Kameras erfasst wurden, bekamen Besuch von Polizisten, und einige von ihnen wurden verhaftet. Drei davon wurden zu Haftstrafen verurteilt. Ich spürte den Druck und dachte: „Ich höre damit einfach auf und mache später etwas anderes.“

Gleich als ich die 50 Poster aufgehängt hatte, bekam ich weitere 100. Ich war aufgebracht und sagte: „Warum gebt ihr denn den anderen nicht auch welche?“

Noch bevor ich mit den 100 Postern fertig war, wurden 70 weitere geliefert. Mir kam der Gedanke, das sei kein Zufall mehr.

Ich entdeckte die Angst tief in mir, der zu begegnen ich in all den Jahren vermieden hatte. In China gilt alles, was mit Falun Dafa zu tun hat, als gefährlich. Mir wurde klar, dass ich die Poster nur aufhängte, um meine Arbeit zu erledigen. Wie könnte ich aber dem Meister mit dieser Mentalität helfen, Menschen zu aufzuwecken?

Ich fragte mich: „Gäbe der Meister mir diese Plakate zum Verteilen, würde ich es dann tun? Oder empfände ich es dann auch als unfair?“ Mein Herz beruhigte sich.

Einmal kämpfte ich abends in Gedanken ganz heftig mit mir, bevor ich mich auf den Weg machte. Mein Instinkt sagte mir, dass ich festgenommen würde. Ich dachte sogar daran, die Informationsmaterialien im Haus zu verstecken. Doch dann fielen mir die Worte des Meisters ein:

„In Zukunft wirst du noch solchen Zuständen begegnen; dir wird noch ein falscher Eindruck vermittelt, sodass du meinst, sie würden nicht existieren und alles wäre falsch. Genau daraus ist zu ersehen, ob du standhaft bleiben kannst oder nicht. Wenn du sagst, dass du unbedingt standhaft bleiben musst, kannst du mit dieser Entschlossenheit in dem Moment wirklich standhaft bleiben und wirst dich natürlich korrekt verhalten, da sich deine Xinxing schon erhöht hat.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 304)

Ich dachte: „Der Meister hat mir mein Leben gegeben und ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Unsere Mission ist es, Lebewesen zu erwecken. Nichts ist so wertvoll, dass es stören dürfte!“

Diese negativen Gedanken kamen nie wieder. Nun hängte ich mit aufrichtigen Gedanken die Plakate effizient auf. Auch die Beziehung zu den anderen Praktizierenden verbesserte sich.