Bilanz Januar 2020: Insgesamt 194 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens Opfer von Verfolgung

(Minghui.org) Nach den von Minghui.org gesammelten Informationen wurden im Januar 2020 insgesamt 125 Falun-Dafa-Praktizierende [1] wegen ihres Glaubens verhaftet und 69 schikaniert. 58 der verhafteten Praktizierenden befinden sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch in Haft.

Bei 48 der 194 anvisierten Praktizierenden wurden die Wohnungen durchsucht. 18 Praktizierende wurden von der Polizei zur Zahlung von insgesamt 155.700 Yuan (ca. 20.600 EUR) erpresst, wobei jeder von ihnen zwischen 100 und 100.000 Yuan (ca. 13 und 13.000 EUR) zahlen musste. Acht der Betroffenen waren über 70 Jahre alt, fünf waren über 80 Jahre alt.

Auf die meisten der Praktizierenden hatte die Polizei ihr Augenmerk vor dem chinesischen Neujahrsfest und vor dem Ausbruch des tödlichen Coronavirus gerichtet, also vor der Abriegelung von mehr als 80 Städten in ganz China.

In den Provinzen Hebei, Heilongjiang und Shandong gab es die meisten Verhaftungen und Schikanen. Alle anderen Provinzen meldeten einstellige Zahlen, jeweils zwischen fünf bis neun Verhaftungen und ein bis sechs Fällen von Schikane und Belästigung.

Es heißt, dass die Behörden im Stadtbezirk Hongshan von Wuhan, Provinz Hubei im Dezember 2019 eine Liste mit Namen von 40 Falun-Dafa-Praktizierenden erstellt hatten. Diese wollten sie nach dem chinesischen Neujahrsfest verhaften und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung bringen. Da die Stadt später abgeriegelt wurde, um das Coronavirus einzudämmen, muss noch ermittelt werden, ob die geplanten Verhaftungen durchgeführt wurden.

In der Provinz Heilongjiang wurde Gong Fengqiang, 48, am 27. Januar 2020 in einen Quarantänesaal für Coronavirus-Patienten gebracht, nachdem er aufgrund von Misshandlungen in einer Haftanstalt das Bewusstsein verloren hatte. Gong war am 27. Dezember 2019 wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden. Nur wenige Wochen zuvor war seine Frau bei dem Versuch, einer Verhaftung zu entkommen, in den Tod gestürzt.

Es folgen kurze Berichte über die Verhaftungen und Schikanen im Januar 2020. Die verstärkte Kontrolle von Informationen und die strengen Transportbeschränkungen in China aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs machen es noch schwieriger, die Anzahl der Falun-Dafa-Praktizierenden, die verhaftet und schikaniert werden, rechtzeitig zu melden.

Zehn Falun-Dafa-Praktizierende innerhalb von zwei Tagen verhaftet (Stadt Mudanjiang, Provinz Heilongjiang)

Zehn Frauen aus der Stadt Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang wurden am 5. und 6. Januar 2020 verhaftet, weil sie Falun Dafa praktizieren.

Acht Praktizierende wurden am 5. Januar 2020 verhaftet. Nachdem sie die Wohnung einer Praktizierenden verlassen hatten, wo sie gemeinsam die Lehre von Falun Dafa studiert hatten, folgte ihnen die Polizei. Sie beschlagnahmte ihre Schlüssel, brachte sie zum Polizeirevier in Xi'an und durchsuchte ihre Wohnungen.

Vor den Verhaftungen hatte die Polizei die Praktizierenden überwacht und Informationen über ihre Lerngruppe gesammelt. Sie hatte ihre Wohnadressen ermittelt und beobachtet, wo die Praktizierenden Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten.

Die acht Praktizierenden sind: Liu Fengyan, Chen Yanwei, Wang Jinping, Sun Yujing, Sun Guichun, Huang Yanli, Li Shurong und Wang Chunhua.

Weil Liu bei einer körperlichen Untersuchung die Voraussetzungen für eine Inhaftierung nicht erbrachte, wurde sie freigelassen. Über die anderen sieben Praktizierenden wurden 15 Tage Administrativhaft [2] im Untersuchungsgefängnis der Stadt Mudanjiang verhängt.

Zwei weitere weibliche Praktizierende wurden am 6. Januar 2020 verhaftet: Fan Limin (um die 40 Jahre alt) und Yu Changlan.

Die Polizei klopfte am Abend zuvor an Yus Wohnungstür. Sie ließ sie nicht herein. Die Verhaftung erfolgte dann am nächsten Morgen, als Yu zur Arbeit gehen wollte.

Es ist nicht bekannt, wo Fan und Yu derzeit festgehalten werden.

Bürger von Sichuan verhaftet, nachdem er die Erneuerung der Registrierung seines Haushalts beantragt hatte

Yu Ziming, 64, ist in der Stadt Longchang, Provinz Sichuan, wohnhaft. Er ging am 2. Januar 2020 zur örtlichen Polizeiwache, um dort seine Haushaltsregistrierung erneuern zu lassen. Die Polizei verlangte, einen Blick in seine Wohnung zu werfen. Yu nahm sie mit nach Hause, wo er zusehen musste, wie die Beamten seine Wohnung durchsuchten. Als Yu einen Durchsuchungsbefehl verlangte, meinte ein Beamter: „Ihr Falun Dafa [Praktizierende] seid geächtet – wir brauchen keine Dokumente, um eure Wohnungen zu durchsuchen.“

Es ist nicht klar, wie die Polizei herausgefunden hatte, dass Yu Falun Dafa praktiziert.

Als die Polizei versuchte, Yu zu verhaften, wehrte er sich. Da griff ein Beamter nach seinen Haaren und schlug seinen Kopf gegen die Wand. Die rechte Seite von Yus Gesicht schwoll so stark an, dass er kaum noch sein Auge öffnen konnte. Die Schwellung und die Blutergüsse auf seiner Stirn waren auch nach zwei Wochen noch sichtbar.

Später brachte die Polizei Yu und einen weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden, der ihn zufällig besuchen kam, zum Verhör auf die Polizeiwache. Die beiden Praktizierenden weigerten sich, deren Fragen zu beantworten, und wurden noch am gleichen Tag gegen 17:00 Uhr freigelassen.

Enkelin verliert wegen rechtswidriger Verhaftung der Großmutter ihren Arbeitsplatz

Sun Jianyan, die aus der Stadt Hegang in der Provinz Heilongjiang stammt, wurde am 15. Januar 2020 in der Stadt Yichun (etwa 150 km von Hegang entfernt) verhaftet. Sie war erst einen Monat zuvor nach Yichun gezogen, um nicht wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt zu werden. Die Polizei konnte sie dennoch aufspüren und festnehmen.

Viele Falun-Dafa-Praktizierende außerhalb Chinas riefen die Polizeibehörde an und drängten die Beamten, Sun freizulassen. Als Vergeltungsmaßnahme zwang die Polizei den Arbeitgeber ihrer Enkelin, diese zu entlassen.

Älteres Familienmitglied während der Verhaftung einer Falun-Dafa-Praktizierenden von der Polizei misshandelt

Die in Peking lebende Li Ruiling wurde am 27. Januar 2020 beim Anbringen von Informationsmaterial über Falun Dafa verhaftet. Sieben Beamte durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, dazugehörige Materialien und ihren Computer.

Lis Onkel kam bei seiner Nichte vorbei, ohne zu wissen, was gerade in ihrer Wohnung geschah. Die Polizei schnappte seine Tasche und schüttete ihren Inhalt auf den Boden. Als sich der über 70 Jahre alte Mann bei den Polizisten beschwerte, legten sie ihm Handschellen an und hielten ihn am Boden fest.

Sowohl Li als auch ihr Onkel wurden dann zur örtlichen Polizeiwache gebracht. Li wurde später in das Untersuchungsgefängnis von Dongcheng verlegt, ihr Onkel freigelassen. Die Polizei schikanierte ihre Familie danach noch einige Male. Ihre Familie, insbesondere ihre über 80 Jahre alte Schwiegermutter, ist sehr besorgt um sie.

Verhaftet wegen Verbreitung von Informationen über Falun Dafa

Die Frauen Qi Jirong, etwa 80 Jahre alt, und Yu Dezhen, um die 50 Jahre alt, sind in der Stadt Shizuishan in der Provinz Ningxia zuhause. Sie wurden am 23. Januar 2020 verhaftet, nachdem sie angezeigt worden waren, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatten.

Die Polizei durchsuchte Yus Wohnung und nahm ihre Mobiltelefone mit. Yu wird derzeit im Untersuchungsgefängnis von Dawukou festgehalten. Qis Situation muss noch ermittelt werden.

Liu Shuhua, 59, Bewohnerin der Stadt Xuchang, Provinz Henan sprach am 8. Januar 2020 mit einem Mann, der um die 80 Jahre alt war, über Falun Dafa und gab ihm drei Broschüren. Der Mann zeigte zu Hause seinem Sohn die Hefte. Sein Sohn, der von der verleumderischen Propaganda des kommunistischen Regimes gegen Falun Dafa beeinflusst war, zeigte daraufhin Liu am 10. Januar bei der Polizei an.

Die Polizei identifizierte Liu durch die Auswertung der von den Straßenüberwachungskameras aufgenommenen Videos. Am 13. Januar durchsuchte sie ihre Wohnung und nahm ihr ihre Materialien zu Falun Dafa weg.

Die Polizei nahm Liu im städtischen Untersuchungsgefängnis von Xuchang in Strafhaft und behauptete, sie sei eine „Wiederholungstäterin“, da sie 2010 und 2013 zweimal verurteilt worden war, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Gewaltsam einer Praktizierenden Blut abgenommen (Heilongjiang)

Sun Fenglong, eine Praktizierende in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang wurde am 27. Januar 2020 verhaftet. Die Polizei brachte sie ins Krankenhaus, wo ein Arzt ihr gewaltsam eine Blutprobe entnahm und sie einer gründlichen körperlichen Untersuchung unterzog. Sie wurde sieben Tage lang in Haft gehalten, bevor sie nach Hause gehen durfte.

Ebenfalls am 27. Januar verhaftete die Polizei einen anderen Praktizierenden, Ma Chengbao. Der Arzt nahm auch seine Blutprobe und untersuchte ihn. Er wurde sieben Tage lang im Gefängnis von Yaziquan festgehalten.

Lang Wanhong wurde am 28. Januar verhaftet. Zweimal bestand er die körperliche Untersuchung nicht, wurde aber vor seiner Freilassung um 500 Yuan (ca. 65 EUR) erpresst.

Einwohner von Hebei am Abend zum chinesischen Neujahr schikaniert

Am 24. Januar 2020, dem Vorabend des chinesischen Neujahrs, brachen Polizeibeamte im Bezirk Shenze, Provinz Hebei, in Frau Wang Qiufens Wohnung ein. Sie rissen die Reimpaare und Dekorationen für das Neujahr von ihrer Haustür herunter, weil sie Informationen über Falun Dafa enthielten. Wangs Familie versuchte, sie aufzuhalten, aber ohne Erfolg. Die Polizisten blieben etwa 15 Minuten und verschwanden dann.

Die Beamten gingen dann zu Wangs Nachbarin, He Xiuling, nachdem sie ähnliche Gedichte zum Neujahr an ihrer Tür gesehen hatten. Sie rissen auch die Reimpaare von He Xiulings Tür herunter und fragten die Frau nach ihrem Namen und ihrer Telefonnummer. Bevor sie gingen, drohten sie damit, He und ihren Sohn zu verhaften, sollte sie sich weigern, der Polizei ihre Telefonnummer zu geben.

Shanxi: Familie um 100.000 Yuan erpresst

Die Behörden der Stadt Yangquan, Provinz Shanxi riefen am 15. Januar 2020 Guo Cuiyings Tochter Lian (Alias) an und befahlen ihr, zum Büro des lokalen Nachbarschaftskomitees zu kommen.

Lian wurde bei ihrer Ankunft von einer Gruppe von Beamten empfangen. Die Polizisten verlangten, dass sie ihre Mutter überreden sollte, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben. Sie drohten, dass die Zukunft von Lians Kinder beeinträchtigt sein werde, sollte Guo nicht auf Falun Dafa verzichten.

Die Behörden erpressten 100.000 Yuan (ca. 13.000 EUR) von Lian. Sie sagten, sie würden ihr jedes Jahr 10.000 Yuan (ca. 1.300 EUR) zurückgeben, wenn Guo in dem entsprechenden Jahr nicht festgenommen würde, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen habe. Sollte Guo jedoch verhaftet werde, würden die 10.000 Yuan beschlagnahmt bleiben.

Unter dem enormen Druck zieht Lians Mann eine Scheidung in Betracht.

83-jährige pensionierte Hochschullehrerin im Ruhestand belästigt

Gegen 21:00 Uhr am 22. Januar 2020 tauchten Peng Yuncheng und ein weiterer Polizist vor der Haustür von Liu Xiuwen auf. Liu, eine 83-jährige pensionierte Hochschullehrerin in der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan, ließ sie herein.

Ein Polizist versuchte, Fotos von ihrer Wohnung zu machen. Als Liu ihn aufhielt, antwortete der Beamte: „Ich habe nicht Ihre Wohnung fotografiert, sondern den Beamten Peng.“ Dieser Beamte unternahm noch einige Versuche, Fotos von ihrer Wohnung zu machen, aber Liu hinderte ihn jedes Mal daran.

Liu fragte sie: „Warum sind Sie hierhergekommen?“ Peng antwortete, sie wollten sie nur besuchen. Sie sagte ihnen, dass es ihr gut gehe und dass es rechtlich nicht erlaubt sei, sie zu belästigen. Die Polizisten gingen nach kurzer Zeit wieder weg.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.