Persönlicher Bericht: Nach jahrelanger Folter abgemagert und gealtert – Verfolgungsopfer verklagt Täter

(Minghui.org) Eine Frau in der Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi war zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie ihrem Glauben an Falun Dafa [1] nicht abschwor. Während ihre Haft erlitt sie unsägliche Folter und Misshandlungen. Der für ihre Verhaftung verantwortliche Polizeichef der Polizeiwache Hongcheng war damals Gu Guohua. Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis erstattete sie Anzeige gegen ihn.

Während Wu Zhiping inhaftiert war, starben ihr kranker Ehemann und ihre Schwiegermutter. Die Gefängnisbehörden ließen sie nicht auf Kaution frei, damit sie die beiden ein letztes Mal sehen konnte.

Als Wu im März 2019 aus dem Frauengefängnis von Jiangxi entlassen wurde, war sie dem Tod nahe. Sie war stark abgemagert und hatte alle ihre Zähne verloren. Sie sah Jahrzehnte älter aus als sie tatsächlich war. Ihre Wangen waren eingefallen und sie litt unter Gedächtnisverlust und ständigen Kopfschmerzen. Das geringste Geräusch und Sonnenlicht irritierte sie.

Sie reichte gegen den für ihre Verhaftung und Inhaftierung verantwortlichen Polizeichef Gu Guohua eine Klage ein.

Wu berichtete von der Tortur, die sie erduldet hatte. Es folgt eine kurze Zusammenfassung.

Polizeiüberwachung und Verhaftung

Ich wurde am 5. April 2015 verhaftet. Polizisten hatten gesehen, wie ich Informationen über Falun Dafa verteilte. Nach 15 Tagen wurde ich aus der Strafhaft [2] entlassen. Die Polizei überwachte mich weiterhin.

Nachdem ich am 5. Juni 2015 vom Einkauf nach Hause zurückgekehrt war, wurde ich erneut verhaftet. Drei Beamte des Polizeireviers von Hongcheng schoben mich unter Gewaltanwendung in ein Polizeifahrzeug und brachten mich zum Revier.

Ich wurde verhört und musste eine medizinische Untersuchung über mich ergehen lassen. Ich flehte die Polizei an, mich freizulassen, weil ich mich um meinen Mann kümmern musste. Er war gerade wegen schweren Bluthochdrucks aus dem Krankenhaus entlassen worden. Auch musste ich mich um seine bettlägerige 90-jährige Mutter kümmern. Die Polizei ließ mich jedoch nicht frei.

Am nächsten Tag brachten sie mich in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Nanchang. Sie legten meinen Fall der Staatsanwaltschaft in Xihu vor.

Zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

Die Staatsanwaltschaft bestätigte meine Verhaftung am 19. Juni 2015. Ich wurde ein Jahr und drei Monate im Untersuchungsgefängnis festgehalten. Am 2. September 2016 wurde mir vom Bezirksgericht Xihu der Prozess gemacht. Mein Anwalt plädierte für mich auf „nicht schuldig“. Ich sagte auch zu meiner eigenen Verteidigung aus.

Ich wurde zu dreieinhalb Jahren verurteilt und in das Frauengefängnis von Jiangxi gebracht.

Von Häftlingen gefoltert – an eine Metallstange aufgehängt

Die Gefängniswärter boten den Häftlingen Belohnungen und Strafmilderung an, wenn sie mich im Austausch dazu foltern und misshandeln. Die Häftlinge fesselten mich oft an den Handgelenken an eine Metallstange und hängten mich hoch. Sie ließen mich dann plötzlich fallen, sodass mein ganzes Gewicht auf meine gefesselten Handgelenke fiel. Der Schmerz war entsetzlich. Wenn sie mich hochhängten, stießen sie mich oft an, drehten mich und schlugen mich dann gegen Gegenstände im Raum. Dadurch wurde mir schwindelig.

Sie ließen mich auf den Boden fallen und bedeckten meine Nase und meinen Mund, um mich zu ersticken.

Tagsüber musste ich in einem Ausbeutungsbetrieb arbeiten. Das Gefängnispersonal spielte während der Arbeit Videos ab, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Dann befahlen sie mir, die verleumderischen Erzählungen zu wiederholen.

Isolation, eingeschränkte Toilettennutzung

Sie steckten mich in Isolation. Ich bekam nur eine Tasse Wasser pro Tag zum Trinken und Waschen. Ich durfte nur einmal am Tag auf die Toilette gehen.

Nachts musste ich bis 2 Uhr morgens mit gefesselten Händen und Beinen auf einem kleinen Hocker sitzen. Jeder Versuch zu schlafen war schwierig, da sie mich nachts an das Bettgestell fesselten. Die Handschellen waren fest angezogen. Das tat sehr weh.

Inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende mussten Erklärungen schreiben, in denen sie die Praktik anprangern und verleumden. Ich habe das abgelehnt, und kam daraufhin wieder in Isolationshaft.

Wieder musste ich den ganzen Tag stehen und wurde abends am Fensterrahmen aufgehängt.

Da ich die Toilette nicht benutzen durfte, musste ich meinen Darm auf dem Boden entleeren. Vier Häftlinge zogen mich an den Haaren und schlugen mir häufig ins Gesicht und auf den Kopf. Die Schläge waren so heftig, dass der Schmerz eine Weile anhielt. Auch jetzt noch leide ich unter starken Kopfschmerzen.

Der Tod meines Ehemannes und meiner Schwiegermutter

Mein Mann hatte hohen Blutdruck. Da ich für Jahre inhaftiert war, lebte er in ständiger Angst und Sorge um mich und darüber, dass ich gefoltert wurde. Er starb nach meiner Verhaftung im Jahr 2015.

Als ich davon erfuhr, konnte ich meine Gefühle nicht kontrollieren. Ich ging zu den Wärtern und forderte meine Freilassung. Meine Trauer ließ sie kalt. Sie hielten mich ein drittes Mal in Isolationshaft.

Ich musste tagsüber stehen und in der Nacht in der Hocke sitzen. Die Häftlinge schlugen mich und knallten mich wiederholt auf den Boden. Ich wurde drei Monate lang in Einzelhaft gesperrt und jeden Tag gefoltert.

Die Häftlinge zwangen mich, 17 Stunden am Stück zu stehen, von 7 Uhr morgens bis Mitternacht. Auch erlaubten sie mir nicht auf die Toilette zu gehen, es sei denn, ich würde meinen Glauben verfluchen.

Meine Schwiegermutter starb ebenfalls, als ich im Gefängnis war. Sie war um die 90 Jahre und gelähmt. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich nach Beginn der Verfolgung und als ich so häufig in Haft war.

Frühere Verurteilung und Folter

Nach meiner Verhaftung im Oktober 2008 wurde ich im Juni 2009 für drei Jahre in das Frauengefängnis von Jiangxi gebracht.

Ich wurde an einen Pfahl gefesselt und öffentlich gedemütigt. Die Wärter steckten mich in Einzelhaft in einen Raum mit giftigen Chemikalien. Mir war schwindelig und ich hatte Atembeschwerden. Mir war, als ob mein Herz bald aufhören würde zu schlagen.

Ich bekam kein Frühstück und musste jeden Tag stundenlang stillstehen. Außerdem wurde ich rund um die Uhr überwacht.

Aufgrund der Misshandlung über eine so lange Zeit hatte ich Blut im Urin und Rückenschmerzen. Ich konnte nicht gerade stehen und konnte nur gebeugt gehen.

Frühere Artikel:

Persönlicher Bericht: Jahrelang in Haft gefoltert – kranker Ehemann stirbt ohne ihre Pflege

Frau Wu Zhiping im Jiangxi Frauengefängnis gefoltert

55 Falun-Gong-Praktizierende immer noch im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Die Belange der Strafhaft unterliegen den Justizbehörden und sind gesetzlich geregelt.