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Zwei Schwestern verfolgt – eine verstarb, die andere nach jahrelanger Misshandlung im Gefängnis erneut verhaftet

14. April 2020 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Jilin

(Minghui.org) Eine 49-jährige Frau in der Stadt Shulan, Provinz Jilin, ist kürzlich erneut verhaftet worden, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgab.

Am 26. März 2020 klopften Polizisten an die Tür von Song Yanqun. Sie behaupteten, eine Volkszählung durchzuführen und so täuschten sie Song, dass sie die Tür öffnete.

Die Beamten teilten Song mit, dass ihr Brief an Li Keqiang, den Premierminister der KPCh, von Peking zurückgegeben worden sei und dass das Staatliche Petitionsbüro ihnen befohlen habe, sie zu verhaften. Song hatte in dem Brief verlangt, dass die KPCh die Verfolgung von Falun Dafa einstellen solle.

Vor einigen Jahren hatte Song zehn Jahre der Folter im Gefängnis nur knapp überlebt. Mutig sagte sie zu den Polizisten: „Ich möchte nur Gerechtigkeit für meinen Glauben. Ich habe nichts Falsches getan, dennoch wurde ich im Gefängnis fast zu Tode gefoltert. Ich leide jetzt immer noch unter vielen gesundheitlichen Problemen und kann nicht normal leben. Was ist falsch an meinem Schreiben an den Premierminister?“

Song Yanqun vor der Verfolgung

Song Yanqun 2014 nach zehn Jahren Misshandlung und Folter im Gefängnis

Die Polizisten nahmen Song nicht sofort fest. Aber am Abend kamen sie wieder und brachten sie auf die Polizeiwache. Sie beschlagnahmten auch ihre Falun-Dafa-Bücher und andere persönliche Wertgegenstände. Song befindet sich derzeit im städtischen Untersuchungsgefängnis in Jilin.

Ihr Vater beantragte auf der Polizeiwache ihre Freilassung. Er erzählte der Polizei, dass die jahrzehntelange Gefangenschaft und die Folter, die seine Tochter erlebt hatte, schreckliche Traumata an Körper und Geist verursacht hätten. Obwohl seit ihrer Freilassung Jahre vergangen seien, habe sie sich noch immer nicht erholt. Er erklärte, sie habe ihm gesagt, dass das Schreiben von Beschwerdebriefen dazu beitrage, den Schmerz in ihrem Innern zu lindern. Sie würde jeden Tag solche Briefe schreiben und manchmal die ganze Nacht aufbleiben, um zu schreiben.

Die Polizisten drückten ihr Mitgefühl für Song aus. Aber sie sagten ihrem Vater auch, dass der Befehl, sie zu verhaften, von oben gekommen sei und dass sie nichts dagegen unternehmen könnten. Sie machten auch deutlich, dass die Behörden Songs erneute Verurteilung planten.

Rückblick auf ein Jahrzehnt des Grauens und der Folter

Song war früher Englischlehrerin. Sie begann 1995, Falun Dafa zu praktizieren. Ihre jüngere Schwester, Song Bing, begann ebenfalls zu praktizieren, nachdem sie die Vorteile von Falun Dafa kennengelernt hatte.

Im Oktober 1999 ging Song Yanqun zum örtlichen Gemeindeamt, um ein Heiratsregistrierungsformular auszufüllen. Die Mitarbeiterin verlangte von ihr, eine Erklärung zu schreiben, dass sie auf Falun Dafa verzichtet. Ansonsten könnten ihre Unterlagen nicht bearbeiten werden.

Song weigerte sich und ihr Verlobter trennte sich schließlich von ihr, da er befürchtete, in die Verfolgung verwickelt zu werden.

Wochen später reiste Song nach Peking, um für das Recht zu plädieren, Falun Dafa zu praktizieren. Sie wurde jedoch verhaftet und musste ein Jahr Zwangsarbeit leisten. Die Behörden verlängerten ihre Haft um vier Monate, nachdem sie sich geweigert hatte, ihren Glauben aufzugeben.

Die Polizei verhaftete Song und ihre Schwester am 27. November 2003. Sie verhörten sie im Untersuchungsgefängnis der Stadt Shulan. Als sie sich weigerten, die von der Polizei verlangten Informationen preiszugeben, verabreichten die Beamten ihnen zwangsweise Wasabi-Öl, schlugen sie und fesselten sie auf der Tigerbank.

Das Stadtgericht von Shulan verurteilte Song Yanqun im Mai 2004 zu zwölf Jahren und Song Bing zu 14 Jahren Haft.

Song Bing, die jüngere Schwester von Song Yanqun

Song Bing wurde die Einweisung in das Frauengefängnis Heizuizi verweigert, nachdem festgestellt worden war, dass sie an Tuberkulose erkrankt war. Die Polizei hielt sie aber noch einige Monate in Haft, bis sie dem Tod nahe war.

Nachdem Song Bing am 4. September 2004 freigelassen worden war, um ihre Haftstrafe außerhalb des Gefängnisses abzuleisten, wurde sie von der Polizei über die Jahre hinweg immer wieder schikaniert. Sie war mehrmals gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um einer Verhaftung zu entgehen. Sie erholte sich nie mehr gesundheitlich und starb am 30. Juli 2009.

Song Yanqun wurde im Gefängnis ständig gefoltert, unter anderem durch brutale Schläge und extremes Strecken, und ihr wurden giftige Drogen injiziert. Als sie 2014 gegen Kaution freigelassen wurde, befand sie sich in einem sehr schlechten Zustand und war nur noch Haut und Knochen.

Monate später wurde Song am 29. September 2014 erneut verhaftet, weil sie einen Brief an die Polizei überbracht hatte, in dem sie diese aufforderte, Falun Dafa nicht mehr zu verfolgen. Sie wurde kurzzeitig festgenommen und dann freigelassen.

Die Polizei verhaftete Song und ihre betagten Eltern am 29. Mai 2015 und hielt sie einen Tag lang auf dem Polizeirevier fest.

Song wurde am 13. Juli 2019 ein weiteres Mal verhaftet, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes wurde ihre Aufnahme in das Untersuchungsgefängnis verweigert und sie wurde am nächsten Tag freigelassen.

Nach Angaben ihrer Eltern ist Song abgemagert geblieben und wirkte in den letzten Jahren müde und erschöpft. Zusätzlich zu ihrem schlechten körperlichen Zustand war sie auch geistig verwirrt. Manchmal konnte sie die ganze Nacht nicht schlafen oder verweigerte tagelang das Essen.

Oft sagte sie ihren Eltern, dass ihre jüngere Schwester nicht gestorben sei und dass sie sie finden und ihr Kleider bringen müsse.

Ihre Eltern, die beide über 80 Jahre alt sind, sagten: „Wir machen uns immer Sorgen, wenn sie allein von zu Hause weggeht. Wir wissen überhaupt nicht, wohin sie vielleicht geht. Und wenn das passiert, müssen wir immer durch die Stadt laufen, um sie zu finden.“

Frühere Berichte:

Schoolteacher Song Yanqun in Critical Condition Due to Torture

Provinz Jilin: Familie fordert Freilassung einer Praktizierenden aus medizinischen Gründen (Foto)

Englischlehrerin aus Protest gegen Haft und Folter im Hungerstreik, Familie fürchtet um ihr Leben (Foto)

English Teacher Ms. Song Yanqun from Jilin Province Tells Her Persecution Story

Die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden im Frauengefängnis der Provinz Jilin

Frau Song Yanqun durch Folter und Hungerstreik geschwächt, Frauengefängnis Heizuizi verwehrt Familienbesuch

Frau Song Yanqun durch Folter und Hungerstreik geschwächt, Frauengefängnis Heizuizi verwehrt Familienbesuch

Nur noch Haut und Knochen, schwere Verfolgung einer Englischlehrerin in Changchun Frauengefängnis (Fotos)

Ein Aufseher im Heizuizi Gefängnis schreit: „Wir sind nicht verantwortlich für Song Yanquns Leben!”

Frau Song Yanqun, die sich im Heizuizi Frauengefängnis von Changchun befindet, schwebt in Lebensgefahr:

Grausame Folter im Frauengefängnis der Provinz Jilin – Methoden und Beispiele

Jilin Prison and Jilin Province Women's Prison Use the "Stretching Torture" on Practitioners

Practitioner's Mother Not Allowed to Visit Her Daughter in Heizuizi Women's Prison of Changchun City, Jilin Province

Falun Dafa Practitioner Ms. Song Yanqun Again Tied to "Death Bed" in Heizuizi Women's Prison, Changchun City

Song Yanqun Has Tuberculosis But Is Still Detained In a Small Cell

Frau Song Yanqun, die sich im Heizuizi Frauengefängnis von Changchun befindet, schwebt in Lebensgefahr


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.