Gelassen bleiben, auch wenn man verletzt oder missverstanden wird

(Minghui.org) Unsere Familie ist sehr groß – wir sind viele Geschwister, Enkelkinder, Neffen und Nichten. Mein Problem war die Angeberei meines Mannes. Wenn wir einen Geburtstag oder ein Fest feierten, löste seine Angeberei bei mir Kopfschmerzen aus.

Vor jedem Treffen erinnerte ich ihn daran, auf seine Worte zu achten und an andere zu denken. Dennoch änderte sich nichts an seinem Verhalten. Er trank Alkohol und redete über mich. Das verletzte mich und wenn wir zu Hause waren, stritt ich mit ihm.

In der Vergangenheit war mein Mann beruflich viel auf Reisen gewesen. Da meine Tochter in eine andere Stadt gezogen ist, war ich oft alleine und nicht daran gewöhnt, unter Menschen zu sein.

Aufhören, sich zu beschweren

Im Jahr 2017 ging mein Mann in Rente. Seitdem beschwerte ich mich immer wieder darüber, dass er keine Ordnung halten konnte und im Haushalt nicht mithalf. Ich suchte nicht nach innen und beschwerte mich nur. Anschließend bekam ich körperliche Reaktionen wie Zahnschmerzen oder Halsschmerzen. Mir war klar, dass es daran lag, weil ich nicht im Inneren suchte und meinen Charakter nicht verbesserte.

Oft sagte er: „Du sagst immer etwas, wenn es vorbei ist. Du beschämst wirklich den Meister. Ich denke, dass du dich nicht erfolgreich kultivieren kannst. Habe ich dir nicht geholfen, dich zu verbessern? Aber du beschwerst dich immer nur.“ Ich wusste, dass der Meister diese Worte benutzte, um mich daran zu erinnern, einmal mein Verhalten anzuschauen.

Schließlich beruhigte ich mich und schaute nach innen. Dabei fand ich die Gründe, weshalb ich mich beschwerte: Ich fühlte mich durch die Worte meines Mannes verletzt und hasste ihn dafür. Außerdem war ich neidisch. Ich konzentrierte mich nur auf mich und sprach aus, was mir gerade in den Sinn kam. 

Nachdem ich diese menschlichen Anhaftungen gefunden hatte, rezitierte ich oft das Fa des Meisters:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.Ein erleuchteter Mensch ist frei von Eigensinn.Ruhig beobachtet er die Menschen auf dieser Welt, die durch die Illusion verwirrt sind.“ (Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich kultivierte mich schon viele Jahre – wie konnte ich so ein schlechter Menschen werden? Es war traurig und beschloss, mich ernsthaft zu kultivieren. Ganz gleich, welche Anhaftungen sich zeigten, ich trennte mich von ihnen und beseitigte sie. Oft rezitierte ich die Worte des Meisters.

Es dauerte ein Jahr, bis die meisten Beschwerden und Anhaftungen aufgelöst waren. Danach gelang es mir bei Problemen, zuerst an andere denken. Allmählich verstand ich dann, mich mit den Fa-Prinzipien zu korrigieren und eine Dafa-Praktizierende in der Zeit der Fa-Berichtigung zu sein.

Der Meister sagte:

„Außerdem musst du noch deine Tugend bewahren können. Du sollst deine Xinxing bewahren und darfst nicht unbesonnen handeln. Du darfst nicht beliebig tun, was du gerade tun willst, und sollst deine Xinxing bewahren können.“ (Zhuan Falun 2019, S. 475)

Dafa stellt in der Periode der Fa-Berichtigung höhere Anforderungen an uns. Wir müssen nicht nur nach innen schauen, sondern uns zu jeder Zeit den Dafa-Prinzipien angleichen. In Konflikten sollten wir unsere Tugend bewahren. Das ist dann eine andere Ebene der Kultivierung.

Tugend bewahren

Im letzten Mai feierte mein Neffe den Umzug in seine neue Wohnung. Am Tisch saßen 16 Personen. Wie üblich erzählte mein Mann eine alte Geschichte, bei der wir meinetwegen zu spät gekommen waren und worüber er sich sehr geärgert hatte. Ich berührte ihn, um ihn daran zu erinnern, dass er nicht die alten Geschichten aufwärmen sollte. Doch er schien es nicht zu bemerken. Ich blieb dennoch gelassen und ruhig.

Als er fertig war, sagte ich: „Das ist bereits vor mehreren Jahren passiert. Ich habe mich damals nicht gut verhalten und mich in der Zeit geirrt, glaubte aber, im Recht zu sein. Es tut mir leid. Bitte macht nicht denselben Fehler. Wir sollten zu jeder Zeit zuerst an andere denken.“ Im Beisein der anderen entschuldigte ich mich nochmals bei meinem Mann. Dann sagte ich: „Jetzt soll Dabao über seine Erfahrung sprechen, wie der Meister von Falun Dafa ihn gerettet hat.“ Danach begann Dabao zu erzählen.

Zuhause sagte mein Mann: „Du hast dich heute nicht über mich beschwert – du hast dich verbessert!“ Ich sagte: „Um ehrlich zu sein, bin ich froh darüber. Du hast mir geholfen, mich zu verbessern. Ich habe mir Mühe gegeben, meine Anhaftung an Ansehen, meinen Egoismus und das Gefühl der Unausgeglichenheit loszulassen. Ruhig zu bleiben und meine Tugend zu bewahren, das war wirklich der bessere Weg.“

Eines Tages sagte eine Praktizierende zu mir: „Du hast mich gebeten, etwas zu tun. Warum wussten alle anderen, was ich tun würde, bevor ich es ihnen gesagt habe? Als ich Lin sah, fragte sie mich, wie ich es mache. Ich hatte nichts zu ihr gesagt, aber sie wusste, was ich tun wollte. Du solltest deinen Mund kultivieren.“ Ich hatte keine Ahnung, was sie damit meinte. Ich antwortete ihr, dass ich sie um nichts gebeten und auch nicht mit Lin gesprochen hätte. Aber sie bestand darauf, dass ich sie um etwas gebeten hätte.

Ich war drauf und dran, noch etwas zu sagen, doch dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Starke Argumentation – nicht um Worte kämpfenGrund im Inneren suchen, ist KultivierungJe mehr sich erklären, desto schwerer das HerzGroßmütig, frei von Eigensinn, klares Verständnis erscheint“ (Wenig argumentieren, 03.01.2005, in: Hong Yin III)

Mir war klar, dass ich die Anhaftung, streiten zu wollen, beseitigen musste. Nun weiß ich die Arrangements des Meisters und die Hilfe von Mitpraktizierenden zu schätzen.

Der Meister beschützt mich. Ich brauche mich nur auf das konzentrieren, was Dafa-Praktizierende tun sollen. Obwohl ich noch Schwächen habe und egoistisch, ängstlich, faul und selbstgefällig sein kann, verurteile ich mich nicht mehr dafür. Ich sage mir nur, dass ich den Meister habe und deshalb in der Kultivierung erfolgreich sein kann.