Persönlicher Bericht über Verhaftung und Folter

(Minghui.org) Weil sie an ihrem Glauben festhielten, wurden viele Falun-Dafa-Praktizierende festgenommen, inhaftiert und gefoltert. Einige wurden wegen ihrer Organe getötet, um die lukrative Transplantationsindustrie in China anzukurbeln.

Eine Bürgerin der Stadt Weifang in der Provinz Shandong wurde mehrmals verhaftet und gefoltert. Das geschah, kurz nachdem das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 die Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa [1] angeordnet hatte.

Chen Xiangfen, 58, ist eine der Verfolgten. Hier erzählt sie von ihrem Leidensweg in den ersten Jahren der Verfolgung.

Beginn der Kultivierung im Falun Dafa: Krankheitssymptome verschwinden

„Meine Familie und ich begannen 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Ich war früher sehr aggressiv und kämpferisch. Wegen meines jähzornigen Temperaments bekam ich auch viele gesundheitliche Probleme. Ich hatte ständig Schmerzen und Taubheitsgefühl in verschiedenen Gelenken, darunter im Nacken, in der Schulter sowie in den Knien und Waden. Kein Krankenhaus war in der Lage, eine wirksame Heilung zu bieten. Bald nachdem ich Falun Dafa gelernt hatte, verschwanden alle meine Symptome.

In Peking appelliert – erste Erfahrungen mit der Verfolgung

Nachdem die Verfolgung begonnen hatte, begab ich mich am 20. Juli 1999 mit einer anderen Praktizierenden nach Peking, um für das Recht zu appellieren, Falun Dafa praktizieren zu dürfen. Wir wurden in Dongying angehalten und im örtlichen Regierungsgebäude festgehalten. Die Beamten beschimpften mich und verleumdeten den Begründer von Falun Dafa. Sie ließen mich auch einen Tag lang in der prallen Sonne sitzen, bevor sie mich freiließen.

Am 22. Februar 2000 reiste ich zum zweiten Mal nach Peking. Diesmal schaffte ich es nach Peking, wurde aber auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet. Die Polizisten ketteten mich zwei Tage lang an einen Heizkörper. Sie trampelten auf meinen Oberschenkeln und Zehen herum, traten mir ins Gesicht und verbrannten meine Hände mit Zigaretten. Meine Nase und mein Mund bluteten. Sie hörten erst auf, als sie von den Schlägen müde wurden.

Ich wurde fast drei Monate lang inhaftiert. Die Polizei gab mir nur ein paar übrig gebliebene Dampfbrötchen und wies meine Familie an, einen hohen Preis für das Essen zu zahlen. Ich konnte nicht duschen und mich nicht umziehen. Manchmal beschimpften mich die Beamten, schlugen mich, schlugen mir ins Gesicht oder packten mich an den Haaren und schlugen meinen Kopf gegen die Wand.

Hungerstreik und permanente Überwachung

Ich trat in den Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Sie brachten mich in eine psychiatrische Klinik und injizierten mir unbekannte Medikamente. Mein Mann und meine Mutter zahlten später 2.000 Yuan (260 EUR) als Gegenleistung für meine Freilassung.

Von da an verhaftete mich die Polizei immer wieder und hielt mich wochenlang um sensible Termine [2] herum fest. Sie überwachten mich auch nach meiner Entlassung weiter.

Ich weiß nicht, wie oft meine Wohnung durchsucht wurde. Die meisten meiner Falun-Dafa-Bücher und wertvollen Gegenstände wie Fernseher und Tonbandgerät wurden beschlagnahmt.

Einmal ergriff die Polizei die 4.000 Yuan (520 EUR), die wir gerade vom Verkauf von Äpfeln erhalten hatten. Mein Mann wurde wütend und wollte das Geld wieder zurückhaben. Die Beamten hielten ihn am Boden fest und schlugen ihn. Sie nahmen uns das Geld weg und teilten es unter sich auf, noch bevor sie die Wohnung verlassen hatten. Sie ließen nicht einmal die Uhr, den Taschenrechner und die Stifte meines Sohnes da.

Auf der Straße verprügelt – die Familie wird mit hineingezogen

Eines Tages fuhr ich mit dem Fahrrad, um Insektizid für die Apfelbäume zu kaufen, als plötzlich Polizeibeamte auftauchten und mich auf der Straße verprügelten. Dann brachten sie mich zum Regierungsgebäude, beschimpften mich und schlugen mich. Ein Polizist trampelte auf meinen Unterleib herum, sodass ich mir in die Hose machte.

Um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, beschloss ich, von zu Hause wegzuziehen. Die Polizei kam zu meinem Sohn in die Schule und nahm ihn mit, um nach mir zu suchen. Sie hielten ihn auch am Hals fest und zwangen ihn, sich Videos anzusehen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Die Polizei blieb vier Tage lang bei mir zu Hause. Da bekam auch mein Mann Angst und traute sich nicht mehr nach Hause. Obwohl mein Sohn ein sehr guter Schüler war, ging er wegen der Tortur, die unsere Familie durchmachte, nicht zum Gymnasium.

Mein Sohn war erst 14, aber auch er ging hinaus, um Transparente über Falun Dafa aufzuhängen. Dafür zogen die Polizisten ihm die Kleider aus und peitschten ihn mit Aluminiumdrähten aus, bis sie erschöpft waren. Danach war sein Rücken verletzt und er hatte am ganzen Körper Verletzungen. Die Polizei versuchte, ihn ins Untersuchungsgefängnis zu bringen, aber die Wärter dort weigerten sich, ihn aufzunehmen. Die Polizisten ließen ihn außerhalb des Untersuchungsgefängnisses zurück und liefen weg.

Polizeilicher Übergriff und Misshandlungen – die Jahre Arbeitslager

Eine Gruppe von Beamten kletterte am 10. Februar 2002 über den Zaun und brach um sechs Uhr morgens in unsere Wohnung ein. Sie zerrten mich aus dem Bett, schleppten mich zum Polizeiauto und brachten mich in ihr Büro. Sie warfen mich auf den Boden, wo sie auf mich einschlugen. Ein Beamter packte mich an den Haaren und schlug meinen Kopf auf den Boden, bis ich das Bewusstsein verlor.

Nachdem ich zu mir gekommen war, verpassten sie mir Elektroschocks mit Schlagstöcken, bis der Strom zu Ende war. Mein Nacken, mein Rücken und meine Fußsohlen waren schwer verbrannt. Dann zerrten sie mich in den Hinterhof und hängten mich an den Handgelenken auf, wobei meine Füße kaum den Boden berührten. Ich wurde im Schlafanzug und barfuß im Schnee den ganzen Tag draußen gelassen.

Die Polizei verurteilte mich nach 37 Tagen Haft zu drei Jahren im Frauenarbeitslager Shandong 2.“


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Sensible Termine“ sind Tage, an denen das kommunistische Regime Chinas Protestaktionen von unterdrückten Regimegegnern oder anderen unterdrückten Minderheiten befürchtet.