Nach sieben Jahren Haft erneut festgenommen (Provinz Sichuan)

(Minghui.org) Nach sechs Jahren Gefängnis und einem Jahr Zwangsarbeit wurde eine 58-jährige Einwohnerin der Stadt Panzhihua, Provinz Sichuan kürzlich erneut wegen ihres Glaubens festgenommen.

Tan Haiyans Festnahme erfolgte am 17. März 2020. Der Grund: Sie ist Falun-Dafa-Praktizierende. [1] Danach wurden ihre Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien zu Falun Dafa beschlagnahmt. Man nahm sie in Strafhaft [2] und brachte sie am nächsten Tag in das Gefängnis Wanyaoshu.

Als Tans Tochter zur Polizeiwache ging, ihre Freilassung zu ersuchen, sagte ihr der stellvertretende Chef, dass man nur dem Rechtsverfahren nachgekommen sei.

„Wissen Sie, was Falun Dafa ist? Es lehrt die Menschen, gut zu sein ...“, versuchte Tans Tochter ihm zu erklären.

Bevor sie zu Ende sprechen konnte, unterbrach der stellvertretende Chef sie an und rief: „Werben Sie hier nicht für Falun Dafa!“ – „Ich werbe nicht dafür, ich spreche hier nur über die Fakten“, stellte die Tochter klar.

„Ich habe mich klar ausgedrückt. Sie brauchen mir nicht zu sagen, was Falun Dafa ist.“ Darauf kündigte Tans Tochter an, sie werde eine Beschwerde über die willkürliche Verhaftung ihrer Mutter einreichen. Der stellvertretende Chef meinte dazu: „Nur zu!“, bevor er sie aus seinem Dienstzimmer vertrieb.

Von reizbar zu liebenswürdig

Tan arbeitete als Technikerin in einem Erzlabor. Sie war früher sehr jähzornig und stritt oft mit ihrem Mann. Auch ihr Verhältnis zu ihren Nachbarn war sehr angespannt.

Nachdem sie 1997 Falun Dafa gelernt hatte, lebte sie nach dessen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und wurde rücksichtsvoller und ruhiger. In ihrer Familie herrschte Frieden, und die Beziehungen zu ihren Nachbarn wurden freundschaftlich.

Tan vor ihrem Labor

Als Tans Schwiegermutter erkrankte, wollte sich keines der vier Kinder der älteren Frau um sie kümmern. Das übernahm dann Tan. Jeden Tag nach der Arbeit fuhr sie eine Stunde mit dem Bus zum Krankenhaus und kümmerte sich um ihre Schwiegermutter.

Ihr Schwiegervater hatte eine Blasenschwäche und erleichterte sich oft in die Hose oder auf seinem Balkon. Auch darum kümmert sich Tan, räumte für ihn auf und wusch seine Wäsche.

Vor zwei Jahren wurde bei einer Verwandten von Tan Leukämie diagnostiziert. Obwohl sie nur eine monatliche Altersrente von 1.400 Yuan (ca. 185 Euro) erhält, spendete sie der Verwandten 3.000 Yuan (ca. 400 Euro).

Ein Jahr in einem Zwangsarbeitslager – und Folter

Da sie Informationen über Falun Dafa verteilt hatte, wurde Tan am 25. August 2000 verhaftet und die ganze Nacht verhört. Die Polizei hängte sie an den Handgelenken auf, schlug sie und ließ sie nicht schlafen.

Sie wurde 45 Tage lang im Gefängnis in Wanshuyao festgehalten und dann für ein Jahr in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Nanmusi gebracht.

Die Wärter schockten sie am ganzen Körper mit Elektrostäben und zwangen sie, stundenlang zu stehen. Sie verweigerten ihr viele Grundrechte, darunter Trinkwasser, Benutzung der Toilette und Dusche. Im Winter erlaubten sie ihr nicht, warme Kleidung zu tragen, während sie im Sommer in der Sonne stehen musste. Einmal wurde sie gefesselt und bekam unbekannte Drogen gespritzt.

Nach der Rückkehr aus dem Arbeitslager versetzte Tans Arbeitgeber sie in die Eisenbahnwartungsabteilung. Dort musste sie oft schwere Arbeit verrichten, wie beispielsweise Balken tragen.

Sechs Jahre im Gefängnis

Am 4. April 2006 wurde Tan erneut verhaftet, zu sechs Jahren Haft verurteilt und in das Frauengefängnis in Chengdu gesperrt. Das Gefängnis ist auch bekannt als das Frauengefängnis von Longquanyi.

In dem Versuch, sie zum Verzicht auf Falun Dafa zu zwingen, schockten die Wärter sie mit Elektrostäben im Gesicht und am Nacken. Als sie immer noch standhaft in ihrem Glauben blieb, schlugen Wärter sie, ließen sie tagelang nicht schlafen und zwangsernährten sie.

Eines Tages litt Tan unter akuten Rückenschmerzen und konnte nicht aufstehen. Anstatt sie medizinisch zu versorgen, befahlen die Wärter den Häftlingen, sie zur unbezahlten Arbeit in die Gefängnisfabrik zu tragen. Mit starkem Glauben erholte sie sich innerhalb eines Monats.

Während Tan im Gefängnis war, schikanierten die Behörden ihren Mann. Da er dem Druck nicht standhielt, ließ er sich 2010 von ihr scheiden. 

Früherer Bericht:

Frau Tan Haiyan aus Panzhihua, Provinz Sichuan, musste Folter erleiden


[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] In China gibt es zwei Formen der Haft: Die Administrativhaft und Strafhaft. Bei der Administrativhaft können die Polizeibehörden einen Menschen ohne Gerichtsverhandlung zu bis zu 3 Jahren Arbeitslager verurteilen. Im Gegensatz zur Administrativhaft sind die Belange der Strafhaft gesetzlich geregelt.