Wie der Teufel die Welt beherrscht – Export der Revolution (Kapitel 4)
(Minghui.org) [Anm. d. Red.] Diese Serie ist ein Nachdruck der deutschen Übersetzung der Epoch Times des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ vom Redaktionsteam der „Neun Kommentare zur Kommunistischen Partei“.
Inhaltsverzeichnis der kompletten Serie:
Wie der Teufel die Welt beherrscht – VorwortWie der Teufel die Welt beherrscht – EinführungKapitel 1: Die 36 Strategien zur Zerstörung der MenschheitKapitel 2: Die europäischen Anfänge des KommunismusKapitel 3: Massenmord im OstenKapitel 4: Export der RevolutionKapitel 5: Den Westen unterwandernKapitel 6: Die Revolte gegen GottKapitel 7: Die Zerstörung der FamilieKapitel 8: Wie der Kommunismus Chaos in der Politik verursachtKapitel 9: Die kommunistische WohlstandsfalleKapitel 10: Das Rechtssystem missbrauchenKapitel 11: Die Vernichtung der KünsteKapitel 12: Das Bildungswesen sabotieren: Wie Studenten zu dummen Radikalen umerzogen werdenKapitel 13: Unterwanderung der MedienKapitel 14: Parteikultur und Pop-Kultur: Moral und Etikette aufgeben, Dekadenz genießenKapitel 15: Von Marx bis Qutb: die kommunistischen Wurzeln des TerrorismusKapitel 16: Pseudoreligion Ökologismus – der Kommunismus hinter dem UmweltschutzKapitel 17: Globalisierung – ein Kernstück des KommunismusKapitel 18: Chinas Griff nach der WeltherrschaftWie der Teufel die Welt beherrscht – Ausblick
Kapitel 4: Export der RevolutionEinleitung1. Export der Revolution nach Asiena) Der Koreakriegb) Der Vietnamkriegc) Die Roteh Khmerd) Andere Teile Asiens2. Export der Revolution nach Lateinamerika und Afrikaa) Lateinamerikab) Afrika3. Export der Revolution nach Osteuropaa) Albanienb) Die sowjetische Unterdrückung in Osteuropa4. Das Ende des Kalten Kriegesa) Der Rote Platz ist immer noch rotb) Das rote Unheil geht weiterQuellen zu Kapitel 4
Kapitel 4: Export der Revolution
Die Ausbreitung des Kommunismus wird auf der ganzen Welt von Gewalt und Betrug angetrieben. Wenn der Kommunismus von einem mächtigen Land in ein schwächeres Land exportiert wird, ist Gewalt der schnellste und effektivste Weg. Das Unvermögen der freien Welt, den Sekten-Charakter des Kommunismus zu erkennen, führt dazu, dass sie den Export der kommunistischen Ideologie, zu der auch das „große externe Propagandaprogramm“ [1] des chinesischen Regimes und die Konfuzius-Institute gehören, auf die leichte Schulter nimmt.
Dieses Kapitel wird sich auf Asien, Afrika, Südamerika und Osteuropa konzentrieren und wie der Kommunismus seine Macht in diesen Gebieten erweitert. Die Art und Weise, wie Westeuropa und Nordamerika infiltriert werden, ist weitaus komplexer – darauf soll im nächsten Kapitel eingegangen werden.
1. Export der Revolution nach Asien
Der Export der Revolution durch die Sowjetunion war der eigentliche Grund dafür, dass die Kommunistische Partei Chinas (KP Chinas) die Macht an sich reißen konnte. 1919 gründete die Sowjetunion die Dritte Kommunistische Internationale mit dem Ziel, die Revolution in die ganze Welt hinauszutragen. Im April 1920 reiste Grigori Woitinski, der Vertreter der Dritten Kommunistischen Internationale, nach China. Im Mai wurde in Shanghai ein Büro eingerichtet, um die Gründung der KP Chinas vorzubereiten.
In den nächsten 30 Jahren war die KP Chinas lediglich ein Organ der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Mao Tse-tung erhielt von den Russen ein monatliches Gehalt in Höhe von 160 bis 170 Yuan. [2] (Das durchschnittliche Monatsgehalt eines Arbeiters in Shanghai lag damals bei etwa 20 Yuan).
Die Machtergreifung der KP Chinas war zum Teil mit der Infiltration der Vereinigten Staaten durch die Kommunistische Partei verbunden. Das war einer der Gründe, warum US-Präsident Truman die Unterstützung für Chiang Kai-shek beendete, wohingegen die Sowjets die KP Chinas weiterhin unterstützten. Truman traf auch die Entscheidung, sich nach dem Zweiten Weltkrieg aus Asien zurückzuziehen. 1948 verließ die US-Armee Südkorea. Am 5. Januar 1950 verkündete Truman, dass sich die Vereinigten Staaten nicht mehr in die Angelegenheiten Asiens einmischen würden. So sollte auch die militärische Unterstützung für Chiang Kai-sheks Taiwan eingestellt werden, selbst für den Fall eines Krieges zwischen der Volksrepublik China und der Republik China (Taiwan).
Eine Woche später wiederholte Außenminister Dean Acheson Trumans Politik [3] und sagte, dass die Vereinigten Staaten im Falle eines Krieges auf der koreanischen Halbinsel nicht eingreifen würden. [4] Obwohl die Vereinten Nationen Truppen entsandten, als Nordkorea in den Süden einmarschierte, und die Vereinigten Staaten ihre Politik änderten, bot diese Anti-Interventionspolitik der Kommunistischen Partei die Möglichkeit, ihren Einfluss in Asien auszuweiten.
Die KP Chinas ging beim Versuch, die Revolution zu exportieren, aufs Ganze. Zusätzlich zur Ausbildung von Guerillakämpfern in verschiedenen Ländern sowie zur Bereitstellung von Waffen und Entsendung von Truppen zur Bekämpfung rechtmäßiger Regierungen leistete sie auch erhebliche finanzielle Unterstützung für Aufstände. Während der heißesten Phase der Kulturrevolution 1973 erreichte die „Auslandshilfe“ der KP Chinas mit sieben Prozent der nationalen Staatsausgaben ihren Höhepunkt.
Laut Qian Yaping, einem chinesischen Gelehrten mit Zugang zu geheimen Dokumenten des Außenministeriums [5], wurden 1960 nicht weniger als 10.000 Tonnen Reis nach Guinea und 15.000 Tonnen Weizen“ nach Albanien verschifft. Weiter schreibt er: „Von 1950 bis Ende 1964 betrugen die Gesamtausgaben für Auslandshilfe 10,8 Milliarden Yuan, wobei die meisten Ausgaben von 1960 bis 1964 getätigt wurden, als in China die große Hungersnot herrschte.“
Während der Hungersnot von 1958 bis 1962 verhungerten Dutzende Millionen Menschen. Dennoch beliefen sich die Ausgaben für Auslandshilfe auf 2,36 Milliarden Yuan. [6] Wäre dieses Geld für Lebensmittel ausgegeben worden, hätte man 30 Millionen Menschen vor dem Hungertod bewahren können. Alle diese Menschen starben wegen des „Großen Sprungs nach vorn“ der KP Chinas. Gleichzeitig waren sie Opfer der Versuche der Partei, die Revolution zu exportieren.
Das bösartige Gespenst des Kommunismus will die Welt erobern, um die Menschheit zu zerstören. Es nutzt das menschliche Streben nach Ruhm und Reichtum aus, um die Menschen zur Verbreitung seiner bösartigen Ideologie zu verleiten. Stalin, Mao, Kim Il-sung und Ho Chi Minh wurden alle von diesem Verlangen angetrieben und vom Teufel benutzt.
Als Mao 1949 mit Stalin zusammentraf, versprach er, über eine Million Soldaten und über zehn Millionen Arbeiter zu entsenden, um Stalins Expansion nach Europa zu unterstützen – als Gegenleistung für Maos Kontrolle über Nordkorea. [7] Am 25. Juni 1950 fiel Nordkorea nach umfangreichen Planungen in den Süden ein. Innerhalb von drei Tagen wurde Seoul eingenommen, und nach eineinhalb Monaten war die gesamte koreanische Halbinsel durch den Norden besetzt.
Vor Kriegsausbruch im März 1950 sammelte Mao nahe der koreanischen Grenze eine große Anzahl von Truppen und hielt sie für den Krieg bereit. Die Details dieses Krieges würden den Rahmen dieses Kapitels sprengen. Kurz zusammengefasst: Der Krieg zog sich aufgrund der Beschwichtigungspolitik von Truman in die Länge. Die KP Chinas schickte eine „freiwillige Armee“ mit einem weiteren geheimen Ziel auf die Halbinsel: Sie wollte die über eine Million Kuomintang-Soldaten loswerden, die sich im Bürgerkrieg ergeben hatten. [8] Nach Ende des Koreakrieges gab es auf chinesischer Seite über eine Million Tote.
Die Folge des Koreakrieges war die Spaltung der Halbinsel. Da die KP Chinas und die KPdSU um die Kontrolle über Nordkorea kämpften, profitierte der Norden von beiden Seiten. Als Kim Il-sung beispielsweise 1966 China besuchte, sah er, dass in Peking eine U-Bahn gebaut wurde. Dann verlangte er, dass auch in Pjöngjang eine solche U-Bahn gebaut werde – kostenlos.
Mao entschied, den Bau in Peking sofort zu stoppen. Er schickte Ausrüstung und insgesamt mehrere zehntausend Personen, darunter zwei Einheiten des Eisenbahnkorps der chinesischen Streitkräfte (PLA) und zahlreiche Ingenieure, nach Pjöngjang. Nordkorea gab für den Bau keinen Cent aus und setzte auch kein eigenes Personal ein, verlangte aber, dass die KP Chinas die Sicherheit der U-Bahn in Kriegszeiten gewährleistete. Letztendlich wurde das U-Bahn-System von Pjöngjang mit einer durchschnittlichen Tiefe von 90 Metern und einer maximalen Tiefe von 150 Metern eines der tiefsten U-Bahn-Systeme der Welt.
Als der Bau abgeschlossen war, sagte Kim Il-sung der Öffentlichkeit, dass die U-Bahn von Koreanern entworfen und gebaut worden sei. Außerdem umging Kim oft die KP Chinas und wandte sich für Geld und Materialien direkt an die Sowjetunion. Nach dem Koreakrieg ließ die KP Chinas absichtlich einige ihrer Leute in Nordkorea zurück, um Moskau die Kontrolle über den Norden zu entreißen und das Land näher an Peking zu bringen. Sie wurden entweder von Kim getötet oder inhaftiert. Die KP Chinas verlor am Ende an allen Fronten. [9] Nach dem Zusammenbruch der KPdSU reduzierte die KP Chinas ihre Hilfe für Nordkorea. In den 1990er Jahren hungerte das nordkoreanische Volk. 2007 berichtete die NGO „Nordkoreanische Überläufervereinigung“, dass in den 60 Jahren unter Kims Herrschaft mindestens 3,5 Millionen Menschen an Hunger und damit verbundenen Krankheiten gestorben seien. [10] Das ist eine weitere blutige Schuld des kommunistischen Exports der Revolution.
Vor dem Vietnamkrieg unterstützte die KP Chinas die Kommunistische Partei Vietnams (KPV), um 1954 Frankreich zu besiegen. Das führte zur Genfer Konferenz von 1954 und zur Konfrontation zwischen Nordund Südvietnam. Frankreich zog sich später aus Vietnam zurück. Der Einmarsch Nordvietnams in den Süden und die Intervention der Vereinigten Staaten verstärkten den Vietnamkrieg noch. Es war der größte Krieg nach dem Zweiten Weltkrieg, der in einem einzigen Einsatzgebiet stattfand. Von 1964 bis 1973 beteiligte sich das US-Militär an dem Krieg.
Bereits 1952 schickte Mao Tse-tung der KPV Beratungsgruppen. Leiter der militärischen Beratergruppe war Wei Guoqing, General der chinesischen Streitkräfte. Die von der KP Chinas entsandte Landreform-Beratungsgruppe nahm Zehntausende von Gutsherren und reichen Bauern in Vietnam fest und richtete sie hin, was im Norden zu Hungersnöten und Bauernaufständen führte. Gemeinsam unterdrückten die KP Chinas und die KPV diese Aufstände und initiierten Säuberungsaktionen der Partei und der Armee, die jener von Yan’an ähnelten. Die Säuberungsaktion in Yan’an von 1942 bis 1944 war die erste ideologische Massenbewegung der KP Chinas, die mit Propaganda, Inhaftierung, Gehirnwäsche und dergleichen einherging.
Um in Asien zum Anführer der Kommunisten aufzusteigen, unterstützte Mao Vietnam in großem Umfang, obwohl in China Dutzende Millionen von Menschen verhungerten. 1962 machte Liu Shaoqi der wahnsinnigen Politik Maos auf der „Versammlung der 7.000 Kader“ ein Ende. Er bereitete sich darauf vor, die Wirtschaft wiederherzustellen und Mao effektiv ins Abseits zu drängen. Doch Mao weigerte sich, seine Macht abzutreten. Dreist verwickelte er China in den Vietnamkrieg, sodass Liu, der im Militär keine Machtbasis hatte, seine Pläne zum Wirtschaftsaufbau beiseitelegen musste.
Mao entsandte 1963 Luo Ruiqing und Lin Biao nacheinander nach Vietnam. Liu versprach Ho Chi Minh, dass die KP Chinas die Kosten des Vietnamkrieges tragen würde. Er sagte: „Du kannst China als deine Heimatfront betrachten, wenn es Krieg gibt.“
Angestiftet von der KP Chinas und mit ihrer Hilfe griff die KPV im Juli 1964 ein US-Kriegsschiff mit Torpedos im Golf von Tonkin an und schuf so den Tonkin-Zwischenfall. Daraufhin beteiligten sich die Vereinigten Staaten am Krieg. Im Wettstreit mit der KPdSU um den Einfluss auf Vietnam verschwendete die KP Chinas in der Folge viel Geld, Waffen und Blut.
In „Die Wahrheit über die Revolution – Chinas Chronik des 20. Jahrhunderts“ des Historikers Chen Xianhui heißt es: „Maos Unterstützung von Vietnam führte zu einer Katastrophe. Sie verursachte den Tod von fünf Millionen Zivilisten, führte überall zu Landminen und Ruinen sowie zum Zusammenbruch der Wirtschaft. Die Unterstützung der KP Chinas gegenüber der KP Vietnams umfasste:
• Waffen, Munition und weitere militärische Ausrüstung, die für mehr als zwei Millionen Soldaten in Armee, Marine und Luftwaffe reichte• mehr als 100 Produktionsfirmen und Reparaturfabriken• über 300 Millionen Meter Stoff• über 30.000 Autos• hunderte Kilometer von Schienenwegen• über fünf Millionen Tonnen Nahrungsmittel• über zwei Millionen Tonnen Benzin• über 3.000 Kilometer Ölpipelines und Hunderte Millionen von US-Dollar
Neben diesen Waren und Geldmengen entsandte die KP Chinas heimlich über 300.000 Soldaten der Volksbefreiungsarmee, die dann die Kampfanzüge der Nordvietnamesen anlegten, um gegen die südvietnamesischen und US-Soldaten zu kämpfen. Um dieses Geheimnis zu wahren, wurden zahlreiche chinesische Soldaten, die im Krieg fielen, in Vietnam begraben.“ [11]
Bis 1978 betrug die Hilfe der KP Chinas für Vietnam insgesamt 20 Milliarden US-Dollar, wobei das Bruttoinlandsprodukt Chinas 1965 insgesamt nur bei 70,4 Milliarden Yuan lag (etwa 28,6 Milliarden US-Dollar zum damaligen offiziellen Wechselkurs).
1973 schlossen die Vereinigten Staaten mit der inländischen Antikriegsbewegung, die eigentlich von Kommunisten initiiert wurde, einen Kompromiss und zogen ihre Truppen aus Vietnam ab. Am 30. April 1975 besetzte Nordvietnam Saigon und nahm Südvietnam ein. Unter der Führung der KP Chinas begann die KPV mit Verfolgungen ähnlich der Kampagne der KP Chinas zur Unterdrückung von Konterrevolutionären. Über zwei Millionen Menschen in Südvietnam riskierten ihr Leben, um aus dem Land zu fliehen. Das war die größte Flüchtlingswelle in Asien während des Kalten Krieges. 1976 fiel ganz Vietnam dem Kommunismus zum Opfer.
Während des Vietnamkrieges bat die KP Vietnams die KP Chinas um umfassende Unterstützung für Vietnam. Später sollte das jedoch einer der Gründe werden, weshalb China und Vietnam einander feindlich gegenüberstanden. Um die Revolution zu exportieren half die KP Chinas Vietnam in erheblichem Ausmaß, damit Vietnam weiterhin gegen die Vereinigten Staaten kämpfen konnte. Da Vietnam aber nicht wollte, dass sich der Krieg so lange hinzog, schloss sich das Land den von den USA geführten Vier-Nationen-Gesprächen von 1969 an – von denen China ausgeschlossen war.
Nach dem Lin-Biao-Vorfall in den 1970er Jahren musste Mao sein Ansehen in China dringend wieder verbessern. Darüber hinaus hatten sich die chinesisch-sowjetischen Beziehungen nach dem Zwischenfall auf der Insel Zhenbao, einem lokal begrenzten militärischen Konflikt zwischen den beiden Mächten, verschlechtert. Mao kooperierte daher mit den Vereinigten Staaten, um der Sowjetunion entgegenzuwirken, und lud Richard Nixon dazu ein, China zu besuchen.
Angesichts der heimischen Opposition gegen den Vietnamkrieg war es den Vereinigten Staaten ein Gräuel, weiterzukämpfen. Vietnam und die Vereinigten Staaten unterzeichneten ein Friedensabkommen. So entfernte sich Vietnam von der KP Chinas und geriet unter den Einfluss der Sowjetunion.
Mao war damit unzufrieden und beschloss, mithilfe von Kambodscha, Druck auf Vietnam auszuüben. Die Beziehungen zwischen Vietnam und Kambodscha verschlechterten sich, was schließlich in einem Krieg endete.
Die Unterstützung der KP Chinas für die Kommunistische Partei Kambodschas (allgemein bekannt als die Roten Khmer) begann 1955, wobei die Führer der Khmer in China ausgebildet wurden. Pol Pot, der höchste Führer des Khmer-Regimes, wurde 1965 von Mao ernannt. Mao stellte den Khmer Geld und Waffen zur Verfügung. Allein 1970 versorgte er Pol Pot mit Waffen und Ausrüstung für 30.000 Menschen.
Nach dem Rückzug der Vereinigten Staaten aus Französisch-Indochina (Vietnam, Kambodscha und Laos) gelang es den lokalen Regierungen nicht, sich gegen die von der KP Chinas unterstützten Kommunisten zur Wehr zu setzen. So fielen das laotische und das kambodschanische Regime 1975 in ihre Hände.
Laos fiel Vietnam zu und Kambodscha wurde durch die von der KP Chinas unterstützten Roten Khmer kontrolliert. Um die Politik der KP Chinas umzusetzen und Vietnam eine Lehre zu erteilen, drangen die Roten Khmer wiederholt in den Süden Vietnams ein, jenes Landes, das 1975 von der KPV vereint worden war. Sie schlachteten Bewohner an der kambodschanisch-vietnamesischen Grenze ab und versuchten, das Mekongdelta in Vietnam zu besetzen. Derweil war Vietnams Verhältnis zur KP Chinas schlecht, das zur Sowjetunion hingegen war gut. Mithilfe der Sowjets begann Vietnam im Dezember 1978, Kambodscha anzugreifen.
Nachdem Pol Pot die Macht übernommen hatte, regierte er mit äußerstem Terror. Er kündigte die Abschaffung der Währung an, befahl allen Stadtbewohnern, sich in den Vororten kollektiven Zwangsarbeitsteams anzuschließen, und schlachtete Intellektuelle ab. In etwas über drei Jahren waren mehr als ein Viertel der Bevölkerung des Landes getötet worden oder eines unnatürlichen Todes gestorben. Dennoch wurde Pol Pot von den Führern der KP Chinas, Zhang Chunqiao und Deng Yingchao, angepriesen.
Nach Beginn des Krieges zwischen Vietnam und Kambodscha fing das kambodschanische Volk an, die vietnamesische Armee zu unterstützen. In nur einem Monat brachen die Roten Khmer zusammen, verloren die Hauptstadt Phnom Penh und mussten in die Berge fliehen und als Guerillas weiterkämpfen. 1997 führte Pol Pots unberechenbares Verhalten zu internen Ausschreitungen in seinem eigenen Lager. Der Khmer-Kommandant Ta Mok verhaftete ihn und verurteilte ihn in einem öffentlichen Prozess zu lebenslanger Haft. 1998 starb Pol Pot an einem Herzinfarkt. Im Jahr 2014 verurteilte das Rote-Khmer-Tribunal die beiden Khmer-Führer Khieu Samphan und Nuon Chea trotz wiederholter Blockierungsversuche der KP Chinas zu lebenslanger Haft.
Vietnams Krieg mit Kambodscha machte Deng Xiaoping wütend. Aus diesem und anderen Gründen brach Deng 1979 einen Krieg gegen Vietnam vom Zaun, den er „Gegenangriff aus Notwehr“ nannte.
Der Export der Revolution durch die KP Chinas hatte schmerzhafte Auswirkungen auf die chinesische Diaspora. Zahlreiche antichinesische Vorfälle ereigneten sich, und mehrere hunderttausend Chinesen wurden in anderen asiatischen Ländern und Übersee ermordet. Ihr Recht auf Bildung und darauf, Geschäfte zu machen, wurde eingeschränkt.
Ein typisches Beispiel war Indonesien. In den 1950er und 1960er Jahren griff die KP Chinas Indonesien finanziell und militärisch erheblich unter die Arme, um die Kommunistische Partei Indonesiens (Partai Komunis Indonesia, PKI) zu unterstützen. Die PKI war mit drei Millionen direkten Mitgliedern zu der Zeit die größte politische Gruppe des Landes. Einschließlich der Mitglieder ihrer angeschlossenen Organisationen brachte sie es auf eine Gesamtmitgliederzahl von 22 Millionen, die auf die indonesische Regierung, das politische System und das Militär verstreut waren. Viele darunter standen dem indonesischen Präsidenten Sukarno nahe. Indonesien hatte 1955 rund 77,3 Millionen Einwohner. [12]
Mao kritisierte die Sowjetunion für die Unterstützung des „Revisionismus“ und ermutigte die PKI nachdrücklich, den Weg der gewaltsamen Revolution einzuschlagen. Der PKI-Führer Aidit war ein Bewunderer von Mao Tse-tung und bereitete einen Militärputsch vor.
Am 30. September 1965 machte der rechte Militärführer Suharto diesen Putschversuch zunichte, brach die Verbindungen zu China ab und eliminierte eine große Anzahl von PKI-Mitgliedern. Die Ursache dieser Säuberung ging auf Zhou Enlai (KP Chinas) zurück. Dieser hatte bei einem internationalen Treffen der kommunistischen Länder der Sowjetunion und den Vertretern weiterer kommunistischer Länder versprochen: „Es gibt in Südostasien so viele Auslandschinesen, dass die chinesische Regierung die Möglichkeit hat, den Kommunismus mithilfe dieser Chinesen ins Ausland zu exportieren, und Südostasien über Nacht die Farbe wechseln zu lassen.“ Ab diesem Zeitpunkt begannen in Indonesien große antichinesische Bewegungen. [13]
Die antichinesische Bewegung in Myanmar war ähnlich. 1967, kurz nach dem Beginn der Kulturrevolution, begannen das chinesische Konsulat in Myanmar sowie die lokale Zweigstelle der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, die Kulturrevolution unter den Auslandschinesen stark zu propagieren. Sie ermutigten Studenten, Mao-Abzeichen zu tragen, sein „Kleines rotes Buch“ zu lesen und sich der Regierung Myanmars entgegenzustellen.
Die Militärregierung unter der Herrschaft von General Ne Win gab den Befehl, das Tragen von Abzeichen mit Maos Bild und das Studium seiner Schriften zu verbieten. Auch ordnete sie an, chinesische Schulen in Übersee zu schließen.
Am 26. Juni 1967 ereignete sich in der Hauptstadt Yangon ein gewalttätiger antichinesischer Zwischenfall, bei dem Dutzende totgeschlagen und Hunderte Menschen verletzt wurden. Im Juli 1967 riefen die offiziellen chinesischen Medien dazu auf, „die Bevölkerung Myanmars unter der Führung der Kommunistischen Partei Burmas (KPB) nachdrücklich zu unterstützen, um bewaffnete Konflikte und eine große Revolte gegen die Regierung Ne Win auszulösen“.
Kurz darauf schickte die KP Chinas ein Militärberatungsteam zur Unterstützung der KPB sowie über 200 aktive Soldaten, um sich ihnen anzuschließen. Auch befahl sie großen Gruppen von KPB-Mitgliedern, die viele Jahre in China gelebt hatten, nach Myanmar zurückzukehren und sich dem Kampf anzuschließen. Danach griffen zahlreiche chinesische Rotgardisten und KPB-Truppen Myanmar von Yunnan aus an, besiegten die Regierungstruppen Myanmars und übernahmen die Kontrolle über die Region Kokang. Über 1.000 chinesische Jugendliche aus Yunnan starben auf dem Schlachtfeld. [14]
Zur Zeit der Kulturrevolution waren die Versuche der KP Chinas, die Revolution zu exportieren, mit der Förderung von Gewalt und der Bereitstellung von militärischer Ausbildung, Waffen und finanzieller Unterstützung verbunden. Als die KP Chinas mit dem Export der Revolutionen aufhörte, zerfielen die Kommunistischen Parteien in verschiedenen Ländern und erholten sich nicht mehr. Die Kommunistische Partei Malaysias (KPM) war ein typischer Fall.
1961 beschloss die KPM, den bewaffneten Konflikt aufzugeben und stattdessen durch legale Wahlen politische Macht zu erlangen. Deng Xiaoping rief den KPM-Führer Chin Peng und andere nach Peking und forderte sie auf, ihre Bemühungen um einen gewalttätigen Aufstand fortzusetzen. Denn die KP Chinas glaubte zu der Zeit, dass die revolutionäre Flut um das vietnamesische Schlachtfeld herum bald auch Südostasien erfassen würde.
So setzte die KPM den bewaffneten Kampf fort und bemühte sich weitere 20 Jahre lang um eine Revolution. [15] Die KP Chinas finanzierte die KPM, beschaffte für sie Waffen auf dem Schwarzmarkt in Thailand und gründete im Januar 1969 in der Stadt Yiyang, Provinz Hunan, den malaysischen Radiosender „Sound of Revolution“, der auf Malaysisch, Thai, Englisch und weiteren Sprachen sendete. [16]
Nach der Kulturrevolution forderte Singapurs Präsident Lee Kuan Yew bei einem Treffen mit Deng Xiaoping, dass Deng die Radiosender der KPM und der PKI in China abschaffte. Damals war die KP Chinas von Feinden umgeben und isoliert, Deng hatte gerade die Macht wiedererlangt und brauchte internationale Unterstützung, also kam er Lees Aufforderung nach. Deng traf sich mit KPM-Führer Chin Peng und setzte diesem eine Frist, um die für die kommunistische Revolution agitierenden Sender abzuschalten. [17]
Zusätzlich zu den oben genannten Ländern versuchte die KP Chinas auch, die Revolution auf die Philippinen, nach Nepal, Indien, Sri Lanka, Japan und in weitere Länder zu exportieren, in einigen Fällen mittels militärischer Ausbildung und in anderen Fällen mittels Propaganda. Einige dieser kommunistischen Organisationen wurden später international bekannte terroristische Gruppen: Darunter ist beispielsweise die Japanische Rote Armee, die für ihre antimonarchistischen und gewalttätigen revolutionären Akte berüchtigt war. Sie war unter anderem für eine Flugzeugentführung, für ein Massaker an Zivilisten in einem Flughafen und eine Reihe weiterer terroristischer Vorfälle verantwortlich.
2. Export der Revolution nach Lateinamerika und Afrika
Der Slogan von Marx, den die KP Chinas während der Kulturrevolution oft zitierte, lautete: „Das Proletariat kann sich selbst nur befreien, wenn es die ganze Menschheit befreit.“ Die KP Chinas predigt die Weltrevolution. In den 1960er Jahren durchlief die ehemalige Sowjetunion eine Phase des Rückgangs und sah sich gezwungen, eine neue ideologische Linie zu fahren, und zwar: friedliche Koexistenz, friedlicher Wandel und friedlicher Wettbewerb mit den westlichen kapitalistischen Ländern und weniger Unterstützung für die revolutionären Bewegungen in den Ländern der Dritten Welt.
Diese Politik nannte die KP Chinas „Revisionismus“. Anfang der 1960er Jahre machte Wang Jiaxiang den gleichen Vorschlag und wurde von Mao kritisiert, er sei zu den Imperialisten, Revisionisten und Reaktionären zu freundlich und würde die Bewegung der Weltrevolution nicht hinreichend unterstützen. Aus diesem Grund exportierte Mao Tse-tung die Revolution nicht nur nach Asien, sondern konkurrierte mit der Sowjetunion auch um Lateinamerika und Afrika.
Im August 1965 hieß es in Lin Biaos langem Artikel „Lang lebe der Sieg des Volkskrieges!“, dass die Weltrevolution auf dem Vormarsch sei. Er verglich, nach Maos Theorie des „Einkreisens der Städte von ländlichen Gebieten aus“ (so hatte die KP Chinas in China die Macht ergriffen), Nordamerika und Westeuropa mit Städten und stellte sich Asien, Lateinamerika und Afrika als ländliche Gebiete vor. So wurde der Export der Revolution nach Asien, Lateinamerika und Afrika zu einer wichtigen politischen und ideologischen Aufgabe für die KP Chinas.
Professor Cheng Yinghong von der Universität Delaware schreibt in seinem Artikel „Revolutionsexport in die Welt – Eine Analyse des Einflusses der Kulturrevolution in Asien, Afrika und Lateinamerika“:
„Mitte der 1960er Jahre gründeten maoistische Kommunisten in Brasilien, Peru, Bolivien, Kolumbien, Chile, Venezuela und Ecuador Organisationen, deren Hauptmitglieder junge Menschen und Studenten waren. Mit der Hilfe Chinas gründeten Maoisten 1967 in Lateinamerika zwei Guerillagruppen: Die Volksbefreiungsarmee von Kolumbien, darunter eine weibliche Kompanie, die der Modelloper ‚The Red Detachment of Women‘ nacheiferte und María-Cano-Einheit genannt wurde, sowie die Ñancahuazú Guerilla Boliviens, auch Nationale Befreiungsarmee Boliviens genannt. Zur gleichen Zeit setzten auch Kommunisten in Venezuela bewaffnete Gewaltaktionen in Gang. Zudem wurde der linke Führer der Kommunistischen Partei Perus, Abimael Guzmán, Ende der 1960er Jahre in Peking ausgebildet. Neben dem Studium von Sprengstoff und Schusswaffen nahm er das Gedankengut von Mao Tse-tung auf, insbesondere die Vorstellung vom ‚Geist, der sich in Materie verwandelt‘ und dass man es mit dem richtigen Kurs – ‚von keinem Personal zu Personal; von keinen Waffen zu Waffen‘ bringen könne, sowie weitere Mantras der Kulturrevolution.“
Guzmán war der Führer der Kommunistischen Partei Perus (KPP, auch bekannt als der „Leuchtende Pfad“), die von den Vereinigten Staaten, Kanada, der Europäischen Union und den peruanischen Regierungen als terroristische Organisation eingestuft wurde.
Als Mexiko und die KP Chinas 1972 diplomatische Beziehungen aufnahmen, wurde Xiong Xianghui der erste chinesische Botschafter in Mexiko. Xiong war Geheimagent der KP Chinas, den man während des chinesischen Bürgerkriegs zur Überwachung von Hu Zongnan, einem General der Armee der Republik China, entsandt hatte. Hinter dem Vorhaben, ihn zum Botschafter zu machen, steckte die Absicht, Informationen zu sammeln (auch über die Vereinigten Staaten) und in die mexikanische Regierung einzugreifen. Nur eine Woche vor Xiongs Amtsantritt gab Mexiko die Verhaftung einer Gruppe von „in China ausgebildeten Guerillas“ bekannt. Das ist ein weiterer Beweis für den Versuch des Exports der Revolution durch die KP Chinas. [18] Kuba war das erste Land in Lateinamerika, das diplomatische Beziehungen zur KP Chinas aufnahm. Um Kuba für sich zu gewinnen und gleichzeitig mit der Sowjetunion um die Führung der internationalen kommunistischen Bewegung zu konkurrieren, gewährte die KP Chinas Che Guevara im November 1960 bei dessen Besuch in China ein Darlehen in Höhe von 60 Millionen US-Dollar. Und das zu einer Zeit, als während der Kampagne des „Großen Sprungs nach vorn“ Millionen Chinesen an Hunger starben. Zhou Enlai sagte Guevara auch, dass ihm die Schulden durch Verhandlungen erlassen werden könnten. Als Fidel Castro nach dem Zusammenbruch der chinesisch-sowjetischen Beziehungen zur Sowjetunion tendierte, schickte die KP Chinas durch die Botschaft in Havanna eine große Anzahl von Propagandaflugblättern an kubanische Beamte und Zivilisten, um einen Putsch gegen das Castro-Regime zu initiieren. [19]
Professor Cheng Yinghong beschreibt in seinem Artikel „Revolutionsexport in die Welt – Eine Analyse des Einflusses der Kulturrevolution in Asien, Afrika und Lateinamerika“, wie die KP Chinas die Unabhängigkeit der afrikanischen Länder beeinflusst hat und welche Richtung diese anschließend eingeschlagen haben: „Laut westlichen Medienberichten wurden bis Mitte der 1960er Jahre afrikanische revolutionäre Jugendliche aus Algerien, Angola, Mosambik, Guinea, Kamerun und dem Kongo in Harbin, Nanjing und weiteren chinesischen Städten ausgebildet. Ein Mitglied der ‚Zimbabwe African National Union‘ (ZANU) beschrieb seine einjährige Ausbildung in Shanghai so: Neben dem militärischen Training habe die Ausbildung hauptsächlich aus politischen Studien darüber bestanden, wie man die Landbevölkerung mobilisiert und Guerillakriege in Gang setzt mit dem Ziel eines Volkskrieges. Ein omanischer Guerilla beschrieb seine Ausbildung in China im Jahr 1968. Die Organisation brachte ihn zunächst nach Pakistan, dann mit einem ‚Pakistan Airlines‘-Flieger nach Shanghai, und schließlich weiter nach Peking.
Nach dem Besuch von Musterschulen und Kommunen in China schickte man ihn in ein Trainingslager zur militärischen und ideologischen Ausbildung. […] Die Werke von Mao Tse-tung waren das Wichtigste auf dem Stundenplan. Die Auszubildenden mussten sich viele Zitate von Mao merken. Der Teil über Disziplin und den Umgang mit der ländlichen Bevölkerung war den ‚drei Regeln der Disziplin und acht Punkten der Aufmerksamkeit‘ der chinesischen Volksbefreiungsarmee sehr ähnlich. Die afrikanischen Auszubildenden erlebten China auch während der Kulturrevolution. Als zum Beispiel während eines Schulbesuchs ein Lehrer die Schüler fragte, ‚wie man kriminelle Elemente behandelt‘‚ antworteten sie wiederholt im Chor: ‚Töten. Töten. Töten.‘ […] Am Ende der Ausbildung erhielt jeder omanische Auszubildende ein Mao-Buch auf Arabisch.“ [20]
Die Hilfe für Tansania und Sambia war in den 1960er Jahren das größte externe Revolutionsprojekt der KP Chinas in Afrika. Die KP Chinas entsandte eine große Anzahl von Experten des „Shanghai Textile Industry Bureau“ zum Aufbau der „Tanzanian Friendship Textile Factory“. Der Verantwortliche brachte einen starken ideologischen Ton in dieses Hilfsprojekt ein. Nach seiner Ankunft in Tansania gründete er ein Rebellenteam, hängte auf der Baustelle die rote Fünf-Sterne-Flagge Chinas auf, stellte eine Statue von Mao und seinen Zitaten auf, spielte die Lieder der Kulturrevolution und sang Maos Zitate. Diese Baustelle wurde zum Vorbild für die Kulturrevolution im Ausland. Außerdem organisierte er ein Propagandateam für Maos Gedankengut und verbreitete unter den tansanischen Arbeitern rebellische Ansichten. [21]
Tansania war über die Versuche des Revolutionsexports der KP Chinas nicht erfreut. Mao beschloss, zwischen Tansania und Sambia eine Eisenbahnstrecke zu bauen, um Ost-, Zentral- und Südafrika miteinander zu verbinden. Die Bahnstrecke führte durch Berge, Täler, wilde Flüsse und üppige Urwälder. Viele Gebiete entlang der Route waren menschenleer und nur von einheimischen Tieren bewohnt. Einige der Gleisbette, Brücken und Tunnel wurden auf Fundamenten aus Lehm und Sand gebaut, was die Arbeit extrem erschwerte. 320 Brücken und 22 Tunnel wurden gebaut. China schickte 50.000 Arbeiter, von denen 66 starben, und gab etwa zehn Milliarden Yuan aus. Es dauerte sechs Jahre, von 1970 bis 1976, um das Werk zu vollenden. Doch wegen der schlechten und korrupten Verwaltung in Tansania und Sambia ging die Eisenbahn bankrott. Die damaligen Kosten für den Eisenbahnbau würden heute Hunderte von Milliarden chinesischer Yuan beziehungsweise Milliarden bis Dutzende von Milliarden US-Dollar betragen.
3. Export der Revolution nach Osteuropa
a) Albanien
Die Kommunistische Partei Chinas exportierte Revolutionen nicht nur nach Afrika und Lateinamerika, sondern hat auch enorm viel Mühe darauf verwendet, Einfluss in Albanien zu gewinnen, einem Land, das ebenfalls auf dem Weg zum Kommunismus war. Schon zu der Zeit, als Chruschtschow in seiner geheimen Rede die Ära der Entstalinisierung einleitete, hatte sich Albanien bereits insgeheim mit der KP Chinas verbündet. Dies freute Mao sehr, und er begann ein „Hilfs“-Programm für Albanien. Kosten spielten dabei keine Rolle.
Der Reporter Wang Hongqi von der Nachrichtenagentur Xinhua erinnerte sich: „Zwischen 1954 und 1978 erhielt Albaniens Partei der Arbeit 75 Mal finanzielle Zuwendungen aus China. Die in den Verträgen festgehaltene Summe beträgt mehr als zehn Milliarden chinesische Yuan.“
Zu dieser Zeit lebten in Albanien nur etwa zwei Millionen Menschen. Auf jede Person kamen also umgerechnet 4000 chinesische Yuan. Auf der anderen Seite lag das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Chinesen bei höchstens 200 Yuan. Zu dieser Zeit erlebte China gerade den „Großen Sprung nach vorne“ und die daraus resultierende Hungersnot sowie den ökonomischen Zusammenbruch wegen Maos Kulturrevolution.
Während der Großen Hungersnot nahm China seine extrem knappen Fremdwährungsreserven, um die für die Versorgung nötigen Nahrungsmittel zu importieren. 1962 bat Rez Millie, der albanische Botschafter in China, um Hilfe bei der Nahrungsversorgung. Daher änderte auf Befehl von Liú Shàoqí ein chinesisches Schiff mit Weizen aus Kanada, der für China gedacht war, seinen Kurs Richtung Albanien und entlud den ganzen Weizen in einem albanischen Hafen. [22] Unter diesen Umständen hielt Albanien die Hilfe der KP Chinas für selbstverständlich und verschwendete sie. Die riesigen Mengen an Stahl, Maschinen und Präzisionsgeräten aus China wurden ungeschützt der Witterung ausgesetzt. Die albanischen Beamten äußerten sich herablassend: „Das macht doch nichts. Wenn etwas kaputtgeht oder wegkommt, wird uns China einfach mehr geben.“
China half Albanien, eine Textilfabrik zu errichten. Nur besaß Albanien keine Baumwolle, daher musste China seine Auslandsreserven einsetzen, um Baumwolle für Albanien zu kaufen. Einmal bat der albanische Vizepräsident Adil Çarçani den chinesischen Botschafter in Albanien um die Erneuerung eines Großteils der Maschinen einer Düngemittelfabrik und bestand zudem darauf, dass diese aus Italien kommen sollten, nicht aus China. Daraufhin kaufte China die Maschinen in Italien und installierte sie für Albanien.
Eine solche Hilfe führt beim Empfänger nur zu Gier und Faulheit. Im Oktober 1974 verlangte Albanien von China einen Kredit in Höhe von fünf Milliarden Yuan. Zu dieser Zeit befand sich die Kulturrevolution in ihrer Endphase und Chinas Wirtschaft stand kurz vor dem Zusammenbruch. Dennoch entschied sich China dafür, Albanien eine Milliarde Yuan zu leihen. Albanien war damit jedoch sehr unzufrieden und begann eine gegen China gerichtete Bewegung im Land, die von Parolen begleitet wurde wie: „Wir werden im Angesicht von wirtschaftlichem Druck aus dem Ausland niemals unser Haupt neigen.“ Zudem lehnte Albanien es ab, China mit Erdöl und Asphalt zu unterstützen.
b) Die sowjetische Unterdrückung in Osteuropa
Das sozialistische System in Osteuropa war voll und ganz ein Produkt der Sowjetunion. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf der Konferenz von Jalta die Aufteilung der Macht beschlossen, wodurch Osteuropa in die Hände der Sowjetunion gelangte.
Im östlichen Teil Deutschlands übernahm die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) die Macht mit dem erklärten Staatsziel, einen Sozialismus nach sowjetischem Vorbild aufzubauen. In den ersten Jahren nach 1945 herrschte die Macht der Gewehre; über Nacht wurden beliebig Menschen abgeholt und deportiert. Die SED sicherte ihre Parteidiktatur und Alleinherrschaft später durch die Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) im Jahr 1950 ab.
Die Stasi war kein gewöhnlicher Geheimdienst, sondern eine Geheimpolizei mit eigenen Untersuchungshaftanstalten, eigenem Ermittlungsapparat, mit Vollzugsanstalten und ihr zuarbeitenden Richtern und Staatsanwälten. Sie war eine politische Geheimpolizei als Terror-Instrument einer totalitären Diktatur. [23]
Die industrielle und landwirtschaftliche Produktion wurde von der SED und dem Staat geplant, es gab keinen freien Wettbewerb. Ausschließlich der Staat entschied, was wann wo mit welchen Rohstoffen und Arbeitskräften produziert werden durfte und sollte. Löhne, Arbeitszeiten, alle Wirtschaftsbereiche bis hin zu Gesundheit, Bildung, Versicherungen und Sport wurden zentral vom Staat verwaltet. Private Firmen, kleine und mittlere Betriebe aller Bereiche wurden nach und nach – auch unter Anwendung von Zwang – verstaatlicht. [24]
Am 17. Juni 1953 kam es in der DDR zu Protesten gegen das sozialistische Regime. Bei Massenprotesten der Arbeiter gingen über eine Million Menschen auf die Straße. Sie forderten unter anderem freie Wahlen. In Berlin und weiteren Städten, darunter auch in Leipzig, fuhren russische Panzer auf. 25.000 sowjetische Soldaten übernahmen Berlin, das Regierungsviertel wurde abgeriegelt und der Ausnahmezustand verhängt.
Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) der DDR hatte nichts mehr zu sagen, die sowjetischen Streitkräfte übernahmen. Es gab über 100 Tote (die Zahl ist umstritten, manche Quellen sprechen von bis zu 260 Toten unter den Demonstranten), 19.000 Menschen wurden verhaftet. Anschließend wurden über 1.600 Menschen verurteilt.
Sowjetische Militärtribunale verhängten im Durchschnitt höhere Strafen als die DDR-Gerichte. Häufig wurden Angeklagte zu langjähriger Zwangsarbeit in sowjetischen Straflagern, beispielsweise in Workuta, verurteilt. Von Instanzen der sowjetischen Besatzungstruppen wurden mindestens fünf Todesurteile gefällt, die genaue Zahl der Verurteilungen ist nicht bekannt. [25]
Nach Chruschtschows Geheimrede 1956 war Polen das erste Land, in dem Proteste ausbrachen. Fabrikarbeiter organisierten Streiks, die niedergeschlagen wurden, wofür sich die Regierung entschuldigte. Danach wählte Polen Władysław Gomułka zum Parteichef, der der Sowjetunion argwöhnisch gegenüberstand und bereit war, Chruschtschow die Stirn zu bieten.
Am 23. Oktober 1956 forderten Studenten der Universitäten in Budapest mit einer Großdemonstration demokratische Veränderungen und brachten die Statue von Stalin zu Fall. Die Polizei eröffnete das Feuer und tötete mindestens 150 Demonstranten. [26]
Es bildete sich eine neue Regierung unter Imre Nagy. Nagy verkündete am 1. November 1956 die Neutralität Ungarns und den Austritt Ungarns aus dem Warschauer Pakt (ein militärischer Vertrag zur gegenseitigen Unterstützung unter Führung der Sowjetunion von 1955 bis 1991, vergleichbar mit der NATO).
Drei Tage später setzte die Sowjetunion Panzerverbände zur Niederschlagung des Aufstandes ein und installierte eine pro-sowjetische Regierung unter János Kádár. Bei den Kämpfen, die in Budapest bis zum 15. November dauerten, kamen bis zu 3.000 Menschen ums Leben, auf sowjetischer Seite nach offiziellen Angaben rund 700. Imre Nagy wurde wegen des Volksaufstands von 1956 am 16. Juni 1958 hingerichtet und gilt im heutigen Ungarn als Volksheld. [27]
Den Aufständischen wurde über Radio Free Europe militärische Unterstützung durch den Westen versprochen, was die Aufständischen zu neuem Widerstand anspornte. Die militärische Unterstützung blieb jedoch aus. [28]
Dem Ereignis in Ungarn folgte der Prager Frühling 1968 in der Tschechoslowakei. Nach Chruschtschows Geheimrede begannen sich die Einschränkungen in der Tschechoslowakei zu lockern. In den Folgejahren hatte sich eine relativ unabhängige Zivilgesellschaft gebildet. Eine Verkörperung für diesen Zeitgeist war Václav Havel, der später zum Präsidenten der 1993 ausgerufenen Tschechischen Republik wurde.
Vor diesem sozialen Hintergrund übernahm der Reformer Alexander Dubček am 5. Januar 1968 das Amt des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Er verstärkte die Reformen und verbreitete die Parole des „humanen Sozialismus“. Kurz darauf begann Dubček, im großen Stil Menschen zu rehabilitieren, die in der Stalin-Ära schwer verfolgt worden waren. Dissidenten kamen frei, die Kontrolle über die Medien ging zurück, akademische Freiheit wurde großgeschrieben, die Bürger konnten problemlos ins Ausland reisen, die Religionsüberwachung wurde zurückgeschraubt, begrenzte innerparteiliche Demokratie wurde erlaubt und so weiter.
Die Sowjetunion verstand solche Reformen nicht nur als Betrug am Prinzip des Sozialismus, sondern fürchtete auch, dass andere Länder folgen könnten. Von März bis August 1968 hielten die Führer der Sowjetunion, einschließlich Breschnew, fünf Gipfelkonferenzen mit Dubček ab und versuchten Druck auf ihn auszuüben, damit er die demokratischen Reformen aufgibt. Dubček wies die Bemühungen zurück. In der Folge rollten im August 1968 etwa 6300 sowjetische Panzer in der Tschechoslowakei ein. Der Prager Frühling, der acht Monate gedauert hatte, wurde niedergeschlagen. [29]
Wenn wir das Ereignis in Ungarn und die Niederschlagung des Prager Frühlings beurteilen, können wir sehen, dass der Sozialismus in Osteuropa den Menschen aufgezwungen und von der Sowjetunion gewaltsam aufrechterhalten wurde. Als die Sowjetunion nur ein wenig lockerließ, begann der Sozialismus in Osteuropa sofort zu verschwinden.
Das Paradebeispiel ist der Fall der Berliner Mauer. Am 6. Oktober 1989 hielten viele Städte in Ostdeutschland massive Proteste und Märsche ab und stießen mit der Polizei zusammen. Zu der Zeit war gerade der sowjetische Staatsund Parteichef Michail Gorbatschow zu Besuch in Berlin und erklärte dem Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Erich Honecker: „Der einzige Ausweg besteht darin, die Chance zu ergreifen und zu reformieren.“
Sofort im Anschluss lockerte Ostdeutschland die Reisebedingungen nach Ungarn und in die Tschechoslowakei sowie nach Polen. So konnten sehr viele Menschen über die Tschechoslowakei nach Westdeutschland überlaufen. Selbst die Berliner Mauer konnte die Welle von fliehenden Staatsbürgern nicht mehr länger aufhalten. Am 9. November gab der Osten die Teilung auf, sodass Zehntausende über die Mauer kletterten und damit nach West-Berlin gelangten, wobei sie die Mauer zertrümmerten. Das Symbol des kommunistischen Eisernen Vorhangs, das über Jahrzehnte gestanden hatte, verschwand in der Geschichte. [30]
Das Jahr 1989, in dem die Berliner Mauer fiel, war voller Unruhen. Im selben Jahr erhielten die Länder Polen, Rumänien, Bulgarien, die Tschechoslowakei wie auch Ostdeutschland ihre Freiheit zurück und befreiten sich von der sozialistischen Herrschaft. Das war auch das Resultat der Änderung der Einmischungspolitik der Sowjetunion. 1991 konnte man das Ende der Sowjetunion erleben, das gleichzeitig das Ende des Kalten Krieges markierte.
In den vergangenen Jahrzehnten unterstützte die Kommunistische Partei Chinas 110 Länder. Eine der wichtigsten Überlegungen der Partei, wenn sie Hilfe anbietet, ist der Export von Ideologie. Der sowjetische Einfluss im Nahen Osten, Südasien, Afrika und Lateinamerika beschränkte sich nicht auf die oben beschriebenen Beispiele.
Das Ziel dieses Kapitels ist daher, einfach nur zu zeigen, dass die Verbreitung von Gewalt eine grundlegende Methode des Kommunismus ist, um international zu expandieren. Je mehr Bevölkerung und Land er kontrolliert, umso leichter ist es, die Menschheit zu zerstören.
4. Das Ende des Kalten Krieges
Das Ende des Kalten Krieges war für viele eine große Erleichterung. Sie dachten, dass Sozialismus, Kommunismus und ähnliche Gewaltherrschaften endlich besiegt worden seien. Doch das war einfach ein weiterer Trick des Teufels. Die verfahrene Situation zwischen den USA und der Sowjetunion lenkte die Aufmerksamkeit der Menschen von der Kommunistischen Partei Chinas ab und gab ihr Zeit, noch heimtückischere und raffiniertere Pläne in die Tat umzusetzen.
Das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens am 4. Juni 1989 markierte den Aufstieg des früheren Parteichefs Jiang Zemin. Mithilfe der schon recht ausgereiften Unterdrückungs- und Propagandamaschinerie fuhr Jiang damit fort, die traditionelle Kultur systematisch zu zerstören und die Parteikultur verstärkt zu installieren. Indem er die Moral zerstörte, züchtete er „Wolfskinder“, also Jugendliche, die sich antitraditionell und unmoralisch verhielten, was den Weg für die flächendeckende Verfolgung von Falun Gong und letztendlich die Zerstörung der Menschheit ebnete.
Obwohl die Kommunisten ihre Macht in den früheren kommunistisch regierten Ländern verloren hatten, wurde der Kommunismus nie global für die Verbrechen verurteilt, die er begangen hat. Ganz ähnlich in Russland: Das Land hat sich nie von seinem sowjetischen Einfluss reingewaschen oder den Apparat der Geheimpolizei abgeschafft. Der frühere Führungskader des KGB regiert nun das Land. Kommunistische Ideologien und ihre Anhänger existieren nicht nur weiterhin, sondern weiten ihren Einfluss auch auf den Westen und die Welt aus.
Die Anti-Kommunismus-Aktivisten im Westen – die ältere Generation mit einem tieferen Verständnis des Kommunismus – sterben langsam aus, während es der jüngeren Generation an Verständnis fehlt und am Willen, das teuflische, mörderische und falsche Gesicht des Kommunismus zu sehen. Sie denken, dass der Kommunismus der Vergangenheit angehört. Als Folge davon können die Kommunisten weiterhin ihre radikalen oder progressiven Bewegungen vorantreiben, um die existierenden Ideologien und sozialen Strukturen zu zerstören – und sogar durch Gewalt an die Macht kommen.
a) Der Rote Platz ist immer noch rot
Als andere ehemals kommunistische Länder eines nach dem anderen nach Unabhängigkeit riefen, sehnten sich auch die Menschen in der Sowjetunion nach einem Wandel. Die Politik war in Chaos versunken, die Wirtschaft zusammengebrochen und Russland in Auslandsangelegenheiten isoliert. Da erklärte der russische Präsident Boris Jelzin, dass die Kommunistische Partei der Sowjetunion illegal sei, und schränkte ihre Aktivitäten ein. Die Menschen machten ihrer lange aufgestauten Verachtung der Partei kräftig Luft. Am 26. Dezember 1991 verabschiedete der Oberste Sowjet ein Gesetz, das die Auflösung der Sowjetunion bewirkte. Das Ende ihrer 69-jährigen Herrschaft war gekommen.
Doch wie hätte die tief verwurzelte kommunistische Ideologie in den Köpfen der Menschen so einfach verschwinden können? Nach der Gründung der Russischen Föderation startete Jelzin eine Entkommunisierungs-Kampagne. Lenin-Statuen wurden niedergerissen, sowjetische Bücher verbrannt, frühere sowjetische Regierungsbeamte entlassen und viele auf die Sowjetunion bezogene Gegenstände zertrümmert oder verbrannt – doch all dies drang nicht zum Kern des Kommunismus vor.
Die Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg war viel gründlicher. Angefangen bei öffentlichen Prozessen gegen NS-Kriegsverbrecher bis zur Säuberung von faschistischer Ideologie: Das Unwort „Nazi“ ist nun mit einem Gefühl von Scham verbunden. Bis zum heutigen Tag werden frühere Nazis weiterhin gejagt, um sie vor Gericht zu bringen.
In Russland, wo die kommunistischen Kräfte noch stark waren, führte die unzureichende Säuberung vom Kommunismus leider dazu, dass diese Kräfte wiedererstarkten. Im Oktober 1993 marschierten Zehntausende Moskauer Bürger über den Roten Platz, wobei sie Lenins und Stalins Namen riefen und die ehemalige Sowjetfahne schwangen. Zwei Jahre zuvor waren Moskauer Bürger für Unabhängigkeit und Demokratie auf die Straße gegangen.
Bei der Demonstration 1993 hingegen forderten Kommunisten die Wiedereinführung des Sowjetsystems. Die Anwesenheit von Militär und Polizei verschärfte die Konfrontation umso mehr. Im kritischen Moment entschieden sich die Sicherheitskräfte und Militärführer, Jelzin zu unterstützen, der daraufhin Militärpanzer entsandte, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Die kommunistischen Kräfte waren aber weiterhin vorhanden und gründeten die Kommunistische Partei der Russischen Föderation, die zur stärksten politischen Partei wurde, bis sie von der jetzigen Regierungspartei, Putins Vereintem Russland, in dieser Rolle abgelöst wurde.
In den vergangenen Jahren gab es in einigen Umfragen (wie etwa einer Umfrageserie des RBK Fernsehens aus Moskau) viele Befragte (rund 60 Prozent), die immer noch meinten, die Sowjetunion solle wiedergeboren werden. Anlässlich des 1. Mai 2017 feierten viele Russen das 100. Jubiläum des Revolutionsjahres.
Der Sowjetische Kommunistische Jugendverband (Komsomol), der zur Zeit der Sowjetunion entstanden war, ließ Jugendliche auf dem Roten Platz in Moskau vor dem Lenin-Mausoleum einen Treueschwur leisten. Während der Veranstaltung betonte Gennadi Sjuganow, der Vorsitzende der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation, dass erst vor Kurzem 60.000 neue Mitglieder der Partei beigetreten seien und dass die kommunistische Partei weiterhin überlebe und expandiere.
Allein in Moskau gibt es fast 80 Lenin-Denkmäler. Lenins toter Körper auf dem Roten Platz zieht immer noch Touristen und Anhänger an. Der Rote Platz ist immer noch rot. Die Machenschaften des KGB sind von der Welt nie ausgiebig aufgedeckt und verurteilt worden. Der Kommunismus ist in Russland noch immer gegenwärtig und die Anzahl seiner Anhänger ist groß.
b) Das rote Unheil geht weiter
Im Moment gibt es vier Länder unter selbsternannten kommunistischen Regierungen: China, Vietnam, Kuba und Laos. Obwohl Nordkorea den marxistisch-leninistischen Kommunismus an der Oberfläche abgelegt hat, ist das Land immer noch ein kommunistischer totalitärer Staat. Vor dem Kalten Krieg gab es 27 kommunistische Länder. Es gibt 13 Länder, in denen kommunistische Parteien politisch aktiv sein dürfen, und 120 Länder, in denen kommunistische Parteien registriert sind. Aber im Laufe des letzten Jahrhunderts hat der Einfluss der kommunistischen Kräfte auf die Regierungen in den meisten Länder nachgelassen.
In den 1980er Jahren gab es mehr als 50 kommunistische Parteien in Lateinamerika mit einer Gesamtmitgliederzahl von einer Million Menschen (wobei die Kommunistische Partei Kubas ungefähr die Hälfte davon ausmachte). In den frühen 1980ern befanden sich die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion in den Krisenherden in Lateinamerika, Afrika und Asien in einem harten Kampf.
Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Sowjetunion wurde der Kommunismus offiziell nach und nach schwächer.
Kommunistische Länder oder Parteien, die auf Gewalt setzten, um ihre kommunistische Herrschaft durchzusetzen, wie die Kommunistische Partei Perus (allgemein bekannt als der „Leuchtende Pfad“) wurden immer seltener.
Die Mehrheit dieser Länder vollzog einen Wandel in Richtung verschiedener Varianten des Sozialismus. Anstatt sich kommunistisch zu nennen, verliehen sich die politischen Parteien solche Namen wie „Demokratische Sozialistische Partei“, „Sozialistische Volkspartei“ und dergleichen. Über zehn kommunistische Parteien in Zentralamerika strichen den Begriff „Kommunistische Partei“ aus ihren Namen, machten aber damit weiter, kommunistische und sozialistische Ideologien zu verbreiten. In ihrer Arbeitsweise wurden sie dadurch nur noch hinterhältiger.
In 33 unabhängigen Ländern Lateinamerikas und der Karibik, mit Ausnahme des kommunistisch regierten Kubas, sind kommunistische Parteien offiziell zugelassene politische Parteien. In Venezuela, Chile, Uruguay und weiteren Ländern bilden die kommunistische Partei und die Regierungspartei oft Koalitionen, während kommunistische Parteien in anderen Ländern die Rolle der Opposition innehaben.
Im Westen und in einigen Ländern in anderen Regionen bediente sich das kommunistische Gespenst keiner gewaltsamen Mittel wie Mord – wie im Osten geschehen – sondern hat durch Unterwanderung und Subversion ganz subtil die Gesellschaft durchdrungen und sein Ziel erreicht: Die moralischen Werte der Menschen und ihre gottgegebene Kultur zu zerstören und kommunistische und sozialistische Ideologien zu verbreiten.
Der Teufel hat tatsächlich die Kontrolle über die ganze Welt erlangt. Das endgültige Ziel, die Zerstörung der Menschheit, ist nur noch einen Schritt entfernt.
[1] Chongyi Feng, „How the Chinese Communist Party Exerts Its Influence in Australia“, abgerufen am 12. September 2018
[2] Jung Chang, Jon Halliday, „Mao: The Unknown Story“ (Anchor Books, 2006)
[3] Harry S. Truman, „Statement on Formosa“ vom 5. Januar 1950, abgerufen am 12. September 2018
[4] „US Enters the Korean Conflict“, abgerufen am 12. September 2018
[5] Qian Yaping, „60 Years of China’s Foreign Aid: Up to 7 Percent of the National Fiscal Expenditure“, abgerufen am 12. September 2018
[6] Ebd., Extracted from the Annual National Expenditure Reports.
[7] Chen Xianhui, „The Truth of the Revolution: 20th Century Chronology of China“, Kapitel 38,
[8] Ebd.
[9] Ebd., Chapter 52.
[10] „Leaking Moment: Escaping North Korea, Dying in China“, Voice of America
[11] Chen Xianhui, „The Truth of the Revolution — The 20th Century Chronicle of China“
[12] Song Zheng, „The 9.30 Coup in Indonesia in 1965“, China In Perspective, abgerufen am 12. September 2018
[14] „Talking History Discussing Present: China’s Shock Wave in Myanmar“, Voice of America Chinese, abgerufen am 12. September 2018
[15] Cheng Yinghong, „Exporting Revolution to the World – An Early Exploration of the Impact of the Cultural Revolution in Asia, Africa and Latin America“, Modern China Studies, 2006, vol.3. , abgerufen am 12. September 2018
[16] Chen Yinan, „MCP Radio Station in China“, Magazin Yan Huang Era, 2015, Vol.8.
[17] Cheng Yinghong, „Exporting Revolution to the World – An Early Exploration of the Impact of the Cultural Revolution in Asia, Africa and Latin America“, Modern China Studies, 2006, Vol.3., , abgerufen am 12. September 2018
[18] Hanshan, „Xiong Xianghui and the CCP’s history of exporting revolution to Latin America“, Radio Free Asia. abgerufen am 12. September 2018
[19] Chen Xianhui, The Truth of the Revolution — 20th Century Chronology of China, Chapter 52,
[20] Cheng Yinghong, „Exporting Revolution to the World: An Exploratory Analysis of the Influence of the Cultural Revolution in Asia, Africa, and Latin America“, 向世界输出革命——文革在亚非拉的影响初探.html, abgerufen am 12. September 2018
[21] Cheng Yinghong, „Exporting Revolution to the World: An Exploratory Analysis of the Influence of the Cultural Revolution in Asia, Africa, and Latin America“, 向世界输出革命——文革在亚非拉的影响初探.html, abgerufen am 12. September 2018
[22] Wang Hongqi, „China’s Aid to Albania“, Magazin Yan Huang Era
[23] Siegfried Reiprich, „Eroberung und Konsolidierung der Macht – zwei Phasen in der Geschichte der Stasi“, S. 15., abgerufen am 12. September 2018
[24] Hubertus Knabe, „Zersetzungsmassnahmen“, In: „Was war die Stasi? Einblicke in das Ministerium für Staatssicherheit der DDR“, Karsten Dümmel / Melanie Piepenschneider (Hrsg), 2014, Konrad-Adenauer-Stiftung, https://www.kas.de/o/webfriend-to-liferay-url-rest-endpoint/urlredirect/url/wf/doc/kas_17246-544-1-30.pdf
[25] Bundeszentrale für politische Bildung, „Die Folgen des Aufstands“, abgerufen am 12. September 2018
[26] Zeitgeschichte Online, Zeitzeugen des Ungarn-Aufstands https://ungarn1956.zeitgeschichte-online.de/sites/default/files/filme/borsanyi_v02.mp4
[27] Chen Quide, „The Evolution of Contemporary Constitutionalism“, Kapitel 60, The Observer, 2007
[28] Paul Lendvai, „Der Ungarnaufstand 1956 – eine Revolution und ihre Folgen“, (Verlag C. Bertelsmann, München, 2006)
[29] Chen Quide, „The Evolution of Contemporary Constitutionalism“, Kapitel 67, The Observer, 2007
[30] Ebd., Chapter 77.
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