Familienmitglieder, die praktizieren, und junge Dafa-Jünger – meine Erkenntnisse dazu

(Minghui.org)  Ich kultiviere mich seit sechs Jahren im Falun Dafa, geboren in den Neunzigern. In der letzten Zeit haben mich zwei Dinge tief bewegt. Hier möchte ich meine Erkenntnisse dazu mit meinen Mitpraktizierenden teilen.

Mitpraktizierende in der Familie sind in erster Linie Mitpraktizierende

Meine Mutter erhielt vor zwei Jahren das Fa durch ihre schicksalhafte Verbindung. Ich pflegte schon immer eine sehr enge Beziehung zu ihr und dachte eigentlich, dass wir Gleichgesinnte seien, da sie sich auch kultivierte. Doch das Gegenteil war der Fall. Nachdem sie mit der Kultivierung begonnen hatte, tauchten immer wieder Konflikte zwischen uns auf. Wir stritten uns oft wegen Kleinigkeiten, manchmal sogar sehr heftig. Obwohl sie das Fa später als ich erhielt, stellte ich hohe Anforderungen an sie und zwang ihr meine Erkenntnisse auf, unter dem Vorwand, etwas Gutes für sie zu wollen. Allerdings versteckten sich dahinter viele negative Gesinnungen von mir.

An erster Stelle stand Qing. Meine Mutter und ich legten beide extrem viel Wert auf die Liebe und Bindung zu anderen. Obwohl wir uns beide kultivierten, betrachteten wir uns gegenseitig nicht als Mitpraktizierende, sondern als Familienangehörige. Ich strebte danach, ihr meine Meinung aufzuzwingen, die ich stets als richtiger empfand als ihre. Dabei dachte ich nicht daran, dass sie noch am Anfang der Kultivierung stand, und nahm keine Rücksicht auf das Maß ihrer Aufnahmebereitschaft. 

Der Meister sagt:

„Ich habe euch nicht nur Dafa gelehrt. Meine Art überlasse ich euch auch. Der Sprachstil, Gutherzigkeit bei der Arbeit und dazu die Argumente können das Menschenherz ändern, aber niemals Befehle.“ (Klar und wach, 13.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Im Gegenteil dazu war mein Ton meiner Mutter gegenüber sehr hart und überlegen. Anstatt Gutherzigkeit hatte ich nur Qing im Sinne. Dazu betonte ich die Argumente auf meiner Ebene. Ich sprach in einem befehlsartigen Ton mit ihr, sprach an, was sie falsch gemacht und nicht gut erkannt hatte. Statt als Praktizierende behandelte ich sie als eine Familienangehörige, sprach sehr direkt mit ihr, ohne Höflichkeit und ohne Rücksicht auf ihre Empfindungen. So konnte ich ihr aber überhaupt nicht helfen, im Gegenteil, ich rief nur Widerwillen in ihr hoch.

Des Weiteren wollte ich das Dafa benutzen. Damals war der gesundheitliche Zustand meiner Mutter nicht gut, ich überredete sie deshalb zur Kultivierung. Zu Beginn hatte ich den Hintergedanken, Dafa für ihre Heilung zu nutzen. Später, als ihre Krankheiten wirklich geheilt waren, hegte ich die Hoffnung, dass ich mir später keine Sorgen mehr um sie machen müsse, egal wo ich mich befinden sollte. Wenn sie sich gut im Dafa kultivieren würde, hätte sie den Schutz des Meisters. Hinter diesen Gedanken versteckte sich meine Anhaftung, das Dafa auszunutzen, da ich mich nicht um sie sorgen wollte. Wie schmutzig diese Absicht doch war! Das Dafa hat die Kraft uns zu reinigen und uns aus der schmutzigen Menschenwelt herauszuheben. Ich sprach zwar immer davon, wie gut es sei, aber in meinem Unterbewusstsein wollte ich etwas von Dafa einfordern.

Außerdem suchte ich im Außen. Bei einem Streit zwischen uns achtete ich meistens nicht darauf, nach innen zu schauen. Ich erwähnte oberflächlich nur einige Worte über meine Fehler und fing dann gleich an, ihre Fehler aufzuzählen. Da wir keine gewöhnlichen Menschen, sondern Kultivierende waren, war meine Überlegung dazu: Wenn ich damit fertig bin, nach innen zu schauen, bist du dran, nach innen zu schauen. Nur so fand ich es gerecht. Ich wartete zuerst auf die Veränderung meines Gegenübers, um mich erst dann selbst zu verändern. Im Grunde kultivierte ich mich nicht. Die unbarmherzigen Faktoren, die ich ausstrahlte, spürte mein Gegenüber. So gelangten wir beide immer mehr in einen Zustand, in dem wir uns gegenseitig blockierten.

Viertens wollte ich nicht gerne kritisiert werden. Nach meiner Beobachtung offenbart sich diese Anhaftung insbesondere bei Praktizierenden innerhalb der gleichen Familie sehr stark. Von anderen Mitpraktizierenden konnte ich Kritik mit Ruhe annehmen, egal, ob die Kritik angebracht war oder nicht. Wenn mich allerdings meine Mutter – auch eine Mitpraktizierende – wegen der gleichen Sache kritisierte, widersprach ich, ohne nachzudenken, sofort und beklagte mich gleichzeitig über ihren Ton. War ihre Haltung mir gegenüber auch nur ein wenig vorwurfsvoll, reagierte ich sehr empfindlich darauf und mein Kampfgeist wurde sofort angestachelt. So kam es augenblicklich zu einem unvernünftigen Streit.

Der Meister sagt:

„Viele unserer Lernenden lassen sich nichts von anderen sagen. Sobald sie von anderen etwas gesagt bekommen, sind sie empört; sobald sie von anderen etwas gesagt bekommen, können sie es im Herzen nicht ertragen. (...) Als Kultivierende, warum fahren wir uns manchmal noch in Streitigkeiten fest? Warum unterstreicht man immer das Benehmen der anderen? Warum kommen alle möglichen Gesinnungen auf, sobald man etwas von anderen gesagt bekommt? Soll man nicht so handeln, auch wenn man beschimpft wird, dass sich das Herz nicht bewegt? Bei den Konflikten sind viele Faktoren die Auswirkung von diesen Dingen. Sobald diese Dinge bei irgendeinem angetastet werden, wird er impulsiv, sein Herz klopft sogar. In diesem Moment denkt man nicht mehr daran, Verantwortung für das Fa zu tragen, weil man sich zu sehr darüber ärgert. (...) Eben, weil ihr alle noch diese Gesinnung habt, kann es noch Faktoren geben, die an euer Herz rühren. Eben weil diese Gesinnung bei euch aufgekommen ist, habt ihr diese Abneigung. Weil ihr alle diese Gesinnung habt, kommt es bei euch erst vor, dass ihr alle eine Abneigung gegen diesen Menschen habt, der an euer Herz gerührt hat. Wenn ihr alle beim heftigen Wortwechseln ein ruhiges Herz behalten könnt und das Herz sich überhaupt nicht bewegt, schaut mal, ob solche Faktoren überhaupt noch existieren.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Chicago 2004)

Zu guter Letzt gab es noch den Groll. Da wir sehr vertraut miteinander sind, kennen wir die Schwächen und Lücken des anderen zu gut. Wir haben unsere alten Geschichten und Anschauungen, wodurch wir ein bestimmtes Verhalten am anderen nicht mögen. Deshalb kann großer Groll aus einem Konflikt über eine Kleinigkeit entstehen. Dieser Groll wird in unseren Austausch und in die Suche nach einer Lösung eingebracht und macht alles noch komplizierter.

In den zwei Jahren, seitdem meine Mutter meine Mitpraktizierende ist, gab es anfangs durch den Einfluss vieler Gesinnungen ein schmerzliches Miteinander. Mit der Zeit bemerkte ich die Probleme und lernte viel daraus. Seitdem ich meine schlechten Gesinnungen nach und nach beseitigen konnte und obwohl ich noch nicht gut genug bin und wir manchmal noch kleine Konflikte haben, so gibt es schon sehr deutliche Verbesserungen.

Der Meister sagt:

„Wenn du dich kultivieren willst, musst du die menschlichen Gefühle loslassen. Natürlich, wir kultivieren uns in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen und sollen die Eltern achten und die Kinder erziehen. Unter allen Umständen sollen wir gut zu den anderen sein und gutherzig mit anderen Menschen umgehen, erst recht mit den Verwandten. Wer auch immer sie sind, ob sie Eltern oder Kinder sind, jeden sollst du gut behandeln, in jeder Situation an die anderen denken, dieses Herz ist dann nicht mehr egoistisch, sondern barmherzig, das ist Barmherzigkeit. Gefühle sind etwas unter den alltäglichen Menschen, die alltäglichen Menschen leben eben für die Gefühle.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 358)

Weil wir oft nicht aus unseren Emotionen zu den Mitpraktizierenden in der Familie rausspringen können, kann keine Barmherzigkeit herauskultiviert werden. Im Gegenteil, es entstehen sogar neue Anhaftungen. Sobald es dann zu einem Konflikt kommt, gelingt es uns nicht, die Balance zwischen der Rolle des Familienangehörigen und des Mitpraktizierenden herzustellen und wir fallen in Streitigkeiten und somit auf die Ebene der gewöhnlichen Menschen.

Ich bin der Meinung, dass wir bei einem Konflikt mit einem Mitpraktizierenden in der Familie zuerst bedingungslos bei uns selbst suchen sollten, ohne dieses und jenes beim Gegenüber zu betonen. Erst danach können wir in einem reinen und gutherzigen Zustand auf den Fehler des anderen hinweisen, da wir auch mitverantwortlich für unsere Mitpraktizierenden sind. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Mitpraktizierenden bestimmt alles leicht annehmen können, wenn wir wirklich ohne jegliche Anhaftung und Eigensinn etwas Gutes für sie möchten.

Ähnliche Probleme sehe ich in meiner Umgebung, bei vielen Familien, in denen die Familienangehörigen auch Mitpraktizierende sind. Ich finde, es ist eine gute Sache, wenn Mitpraktizierende in der Familie unsere tief versteckten oder nicht selbst wahrnehmbaren Anhaftungen bemerken und aufdecken können. Es ist eine wertvolle Gelegenheit, sie leichter zu fassen und zu beseitigen. Sie bieten eine bedeutsame Umgebung und Schlüsselmomente für unsere Erhöhung. Wir sollten sie schätzen, unsere Xinxing gut bewahren und Barmherzigkeit herauskultivieren. Wir sollten unser Lernen und Kultivieren mit den Mitpraktizierenden in der Familie vergleichen und gemeinsam vorwärtsgehen.

Junge Dafa-Jünger sind Jugendliche, aber auch Dafa-Jünger

Da es in meiner Umgebung relativ wenige Mitpraktizierende in meiner Altersklasse gibt, bekommen wir leicht Bestätigung von älteren Mitpraktizierenden, wenn wir gute Erkenntnisse oder etwas gut gemacht haben. Das geschieht natürlich aus Liebe und Schutz der älteren Mitpraktizierenden den jüngeren gegenüber. Ich hatte mich unbewusst als einen kleinen Jünger definiert und somit den Maßstab für mich selbst niedrig gehalten. Ich mochte es gern auszugehen, den Stars zu folgen, mir Serien anschauen, Handy-Spiele zu spielen, mich über Essen und Reisen informieren, mit Freunden über die heißesten Themen der Gesellschaft zu diskutieren und so weiter. Die anderen Mitpraktizierenden machen das nicht. Ich betrachtete dies aber als eine andere Lebensart aufgrund des Altersunterschiedes. Jedoch hatte ich es nicht auf der Grundlage des Fa betrachtet und mich nicht im Fa berichtigt. Ich dachte sogar, dass ich mich zwar nicht sehr fleißig kultivieren, bestimmt aber noch die Note „ausreichend“ bekommen würde.

Vor einiger Zeit erzählte eine Mitpraktizierende der älteren Generation, dass ihr Sohn oft Computerspiele spielen und sie sich sehr viel Sorgen darüber machen würde. Alle waren der Ansicht, dass Computerspiele die Menschen ruiniere. Nur ich fand es nicht so schlimm und sagte: „Wenn er nicht zu sehr davon besessen ist, sollte es doch kein großes Problem sein. Ich schaue mir auch sehr gerne Serien an.“ Keiner sagte damals etwas dazu.

Nur zwei Tagen später, wieder beim Austausch, erzählte ich, dass ich seit kurzem den Pass von Krankheitserscheinungen nicht überwinden könne, viele wirre Gedanken hätte und mich verwirrt fühlen würde. Meine Überlegung war, dass die Hindernisse in der Kultivierung von meinem eigenen Charakter stammten. Ein Mitpraktizierender der älteren Generation sagte zu mir: „Hast du die drei Sachen der Dafa-Jünger gut gemacht? Wenn du dich umschaust – wer von den langjährigen Dafa-Jüngern schaut sich noch Serien an? Du kannst nicht immer auf die Veränderung deines Körpers warten, aber deine Aufgaben nicht erfüllen. Du solltest dein Herz reinigen.“

Seine Worte rüttelten mich plötzlich wach. Tatsächlich, wenn ich mir die erwachsenen Dafa-Jünger in meiner Umgebung ansah, verhielt sich niemand so wie ich. Beim Fa-Lernen schweiften meine Gedanken oft ab und bei den Übungen dachte ich an alles Mögliche und konnte die Gedanken kaum unterdrücken. Wenn ich an der Universität war, gelang es mir oft nicht, die Übungen zu machen und aufrichtige Gedanken auszusenden. Aber während drn Ferien zu Hause sollte die Möglichkeit doch günstig sein. Dennoch erfüllte ich meine Aufgaben nicht gut. Wenn ich nach dem täglichen Fa-Lernen in der Gruppe nach Hause kam, begann ich mit gutem Gewissen Spiele zu spielen, als ob ich alle Aufgaben schon erledigt hätte. Wie konnte dies das Verhalten eines Dafa-Jüngers sein! Ein Jugendlicher zu sein, sollte keine Rechtfertigung dafür sein, Anhaftungen an Behaglichkeit, Spaß und Spiele zu entwickeln. All dies sind Anhaftungen, die wir beseitigen müssen.

Der Meister sagt:

„Ein Mensch ist wie ein Behälter: Er ist das, was in ihm ist.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur, 22.-23.08.1998)

Durch die heutige Wissenschaft und die Medien kommt es zu zahlreichen und komplizierten Vergiftungen. Durch das Hören und Sehen dieser Dinge füllen wir uns unbewusst mit vielen Dingen an, die in unseren Köpfen zur Bildung schlechter Anschauungen und verdorbener Substanzen führt. Je mehr wir davon aufnehmen, desto mehr gleichen wir gewöhnlichen Menschen oder sogar schlechten Menschen. Wenn ein Dafa-Jünger sich kultivieren und erhöhen möchte, sollte er nur Dafa in seinen Kopf einprägen.

Wir jungen Dafa-Jünger sind auch Dafa-Jünger. Wir sollten uns ebenfalls mit dem Fa reinigen und uns mit dem Maßstab des Fa messen. Wir müssen das Fa noch mehr und noch fleißiger lernen, die drei Sachen gut machen, unsere Anhaftung an Spaß und Spiele beseitigen und fleißig vorwärtsgehen. Die jungen Dafa-Jünger sollten sich gegenseitig ermutigen.

Dies sind einige meiner Erkenntnisse. Wenn es darin Lücken gibt, bitte ich meine Mitpraktizierenden um barmherzige Korrektur.