Der Unterschied zwischen dem wahren und dem falschen Selbst

(Minghui.org) Am 31. Mai 2019 ging ich in ein nahegelegenes Dorf, um die Tatsachen über Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) zu erklären. Ich wurde von jemandem angezeigt und von der örtlichen Polizei verhaftet.

Verhaftet und verhört

Polizisten legten mir gewaltsam Handschellen hinter meinem Rücken an. Einer von ihnen zog meinen Arm immer weiter nach oben. In diesem Moment fühlte ich mich wie ein Verbrecher. Mein Herz war von den Gefühlen des Gesichtsverlusts, des Hasses und von Rachegedanken erfüllt. Ich schrie die Polizisten an: „Sie sind zu viert  und ich bin eine schwache Frau? Haben Sie keine Angst vor karmischer Vergeltung?“ – „ Sie sind überhaupt nicht schwach“, meinte darauf einer von ihnen ganz gelassen. Ich war erschüttert. Ja, ich hatte den Meister, wie könnte ich schwach sein? Auf der Polizeiwache nahmen sie mir Blutproben sowie Finger- und Handabdrücke ab. Ich versuchte, mich zu wehren, hatte aber das Gefühl, dass ich einen Kampf eines alltäglichen Menschen ohne die aufrichtigen Gedanken einer Kultivierenden führte. Zwei Polizisten verhörten mich. Einer von ihnen war sehr kaltherzig. Ich fürchtete, dass sie mich foltern würden, und redete laut mit ihnen. Ich erklärte ihnen die Hintergründe von Falun Dafa und der Verfolgung, hoffte dabei jedoch ängstlich, dass sie mich verstehen und wieder freilassen würden. Ich versuchte, sie mit Fällen zu warnen, in denen hochrangige Regierungsbeamte, die Falun Dafa verfolgt hatten, auf karmische Vergeltung getroffen waren. Der kaltherzige Polizist sagte nur, er kenne alle diese Fälle. Dann gingen sie zum Mittagessen. Als sie zurückkamen, brachten sie mich in ein Untersuchungsgefängnis, wo ich sieben Tage lang inhaftiert war. Während des gesamten Prozesses spürte ich keine Barmherzigkeit. Ich versuchte nur, ihnen zu sagen, welches Schicksal sie erwartet, wenn sie Falun-Dafa-Praktizierende verfolgen. Es war nicht wirklich zu ihrem persönlichen Wohl gedacht, denn meine Motive waren egoistisch, als ich ihnen die wahren Umstände erklärte. 

Der Meister sagt: 

„Die wahre Gutherzigkeit wird während des Kultivierungsprozesses der Kultivierenden und der Kultivierung der Gutherzigkeit herauskultiviert. Angesichts aller Wesen kannst du den fertig kultivierten, göttlichen Teil nicht voll und ganz zum Vorschein bringen, weil du noch eine menschliche Seite hast, die noch nicht fertig kultiviert ist. Wenn es nötig ist, musst du genauso vernünftig und nüchtern handeln wie ein Kultivierender und dich von deinem Pflichtbewusstsein und aufrichtigen Gedanken steuern lassen. Erst dann kann sich deine wahre Gutherzigkeit entfalten. Darin liegt eben der Unterschied zwischen einem Kultivierenden und einer Gottheit. Das ist die Barmherzigkeit. Das ist keine aufgesetzte Haltung mit Absicht dahinter oder eine Erscheinung der Zu- oder Abneigung der Menschen. Es ist nicht so, dass ich dir gegenüber gütig bin, weil du zu mir nett bist. Dabei wird keine Gegenleistung oder Entgelt verlangt. Es geht voll und ganz nur um alle Wesen. Deshalb ist die Barmherzigkeit unvergleichlich mächtig, wenn sie erscheint. Alle schlechten Faktoren werden aufgelöst.“ (Fa-Erklärung auf der Internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Als ich mich mit dem Fa [1] maß, schämte ich mich. Nachdem ich mich so viele Jahre lang kultiviert hatte, wandte ich immer noch die Methoden eines gewöhnlichen Menschen an, um gegen die Polizisten zu kämpfen, anstatt bei Schwierigkeiten die Güte einer Kultivierenden zu zeigen.

Nach innen schauen

Nach meiner Freilassung schaute ich ruhig nach innen. Vor diesem Vorfall hatte der Meister mir schon Hinweise gegeben. In einem Traum hatte ich eine Szene gesehen, wie ich von einem schlechten Menschen gemeldet wurde, als ich die Tatsachen erklärte. Ich lief weg, danach wachte ich auf. Ich wusste, dass ich mich nicht von den alten Mächten verfolgen lassen sollte, auch wenn ich Lücken in der Kultivierung hatte. Ich redete mir ein, dass ich mich mit dem Fa berichtigen würde und sie nicht brauchte, um mich zu prüfen. Doch während dieser Zeit las ich das Fa nicht in aller Ruhe oder spürte auch keine große Erhöhung. Ich tat die drei Dinge [2] so, als ob ich eben gerade einige Aufgaben erledigen würde, und fühlte mich dabei erschöpft. In diesem Zustand hatte ich nicht die Kraft des Fa, weil ich vom Fa abgewichen war. Ich wusste auch, dass ich nicht den Anforderungen einer Kultivierenden entsprach, obwohl ich an der Oberfläche immer noch am Bild einer Kultivierenden festhielt. Tatsächlich kontrollierte mich in dieser Zeit das falsche Selbst mit allen möglichen menschlichen Anschauungen. Noch schlimmer war, dass ich, nachdem ich mich so viele Jahre lang kultiviert hatte, immer noch leicht von Hass und dämonischen Faktoren in meinen Gedanken und meinem Verhalten beeinflusst wurde. Da ich mich im Alltag nur sehr selten mit anderen stritt und auch keine körperlichen Probleme hatte, dachte ich, dass ich mich so verhielt, wie es sein sollte. Als ich jedoch von den Polizisten verhaftet wurde, insbesondere als sie mich körperlich angriffen, fühlte ich mich gedemütigt und beleidigt. Die Anhaftung, Gesicht und Würde zu verlieren, brachte mich dazu, mit ihnen zu kämpfen, sodass ich vergaß, wie sich eine Kultivierende verhalten sollte.

Die Worte des Meisters kamen mir in den Sinn: 

„Die Leiden, die man bei den Konflikten und bei den zwischenmenschlichen Reibereien erträgt, sind sogar stärker als jene Schmerzen. Ich sage, die körperlichen Leiden sind am leichtesten zu ertragen, Zähne zusammenbeißen, dann vorbei. Bei den zwischenmenschlichen Intrigen und Kämpfen ist es am schwierigsten, das Herz zu beherrschen.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 225 f.)

Die drei Dinge wie ein alltäglicher Mensch getan

In den letzten Jahren habe ich zwar jeden Tag die drei Dinge getan, aber meine Gedanken und mein Verhalten hatten nicht den Anforderungen des Fa entsprochen. Ich hatte mich nicht wirklich solide kultiviert und auch kein richtiges Verständnis von der Beziehung zwischen der persönlichen Kultivierung und der Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung gehabt.

Tatsächlich hatte der Meister uns gesagt: 

„Wie auch immer, als Kultivierende seid ihr euch schon darüber im Klaren, dass alles, was ihr jetzt in der Gesellschaft macht, einschließlich eures täglichen Lebens, komplett als Kultivierung zählt, deshalb sollt ihr die Dinge, die um euch herum passieren, mit noch größerer Ernsthaftigkeit betrachten, ihr sollt dieser Form der Kultivierung, die eigentlich keine Form hat, noch ernsthafter gegenüberstehen.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006, New York, USA) 

Aber ich hatte die Kultivierung und mein Handeln voneinander getrennt. Ich disziplinierte mich im Alltag  nicht rigoros und mein physischer Körper zeigte immer einige Probleme. Ich konnte das Fa nicht in Ruhe lesen und ich konnte auch nicht bis Mitternacht aufbleiben, um die aufrichtigen Gedanken auszusenden. Die alten Mächte nutzten meine Lücke aus und  störten mich.Wenn man sich nicht auf der Grundlage des Fa kultiviert, basiert alles, was man tut, auf die Art und Weise, wie alltägliche Menschen die Dinge tun, und nicht auf der Kultivierung. Wenn dieser Zustand länger andauert, wird das falsche Selbst das wahre Selbst begraben. Dann gerät man in einen Zustand, in dem man die Dinge tut, um die Aufgabe zu erfüllen. Mir wurde klar, dass es wichtig ist, zwischen dem wahren und dem falschen Selbst zu unterscheiden. Wenn man es unterscheiden kann, kann man die Verfolgung durch die alten Mächte auflösen. In der Zwischenzeit müssen wir aufrichtige Gedanken aussenden, um das falsche Selbst zu beseitigen, das aus menschlichen Vorstellungen, Egoismus, dämonischer Natur und Kampfgeist besteht. Man muss den Egoismus des alten Universums beseitigen.

Der Meister sagt: 

„Wir sprechen nur über das ganz Allgemeine. Zum Beispiel hat jemand irgendwo einen Tumor, eine Entzündung, eine Knochenwucherung oder etwas anderes; in einem anderen Raum ist zu sehen, dass an jener Stelle ein intelligentes Wesen hockt; in einem sehr tiefen Raum gibt es dort ein intelligentes Wesen.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 436)

Wir müssen also aufrichtige Gedanken aussenden, um die negative Substanz zu beseitigen, die aus Angst, Gedankenkarma, lüsternen Begierden, dem Streben nach Bequemlichkeit, Hass und Neid besteht. Einmal träumte ich, dass ich mich in einer tiefen, dunklen Höhle mit Wasser befand. Dort sah ich ein schildkrötenähnliches Wesen und ein hässliches, behaartes Tier weglaufen. Dann wurde ich aus der Höhle gerettet. Ich wusste, dass mein falsches Selbst weglief und dass mein wahres Selbst erwachte. 

Wenn sich die Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung ihrem Ende nähert, müssen wir ernsthaft über viele Probleme nachdenken. Welche Anschauungen haben unsere Erhöhung behindert? Werden diese Anschauungen durch unser falsches Selbst geschützt? Gewinnen wir Erleuchtung durch das tägliche Lesen des Fa? Tun wir die drei Dinge mit den Anschauungen eines alltäglichen Menschen oder mit den aufrichtigen Gedanken eines göttlichen Wesens? Halten wir an Bequemlichkeit fest? Nutzen wir unsere Buddha-Natur, um diese menschlichen Gesinnungen zu beseitigen? 

Wenn wir uns nicht mit den hohen Anforderungen des Fa messen, bleibt unser wahres Selbst begraben.


[1] Das kosmische Gesetz 

[2] Die drei Dinge: 1) Die Lehre von Falun Dafa lernen, 2) aufrichtige Gedanken aussenden und 3) die Menschen über die wahren Umstände von Falun Dafa und der Verfolgung aufklären.