Eine unüberwindliche Mauer bezwingen

(Minghui.org) Meine Kultivierung war lange Zeit von einer festen Mauer des Neides umgeben, die dann jedoch an einem einzigen Tag einstürzte.

Nach Jahren harter Arbeit ließ sich die Familie meiner jüngeren Schwägerin in einer großen Stadt  nieder. Sie lebten komfortabel, kauften sich ein Haus, die Tochter heiratete und bekam Kinder. Es ging ihnen viel besser als uns. Im August letzten Jahres fing ich dann an, für sie zu arbeiten. Seitdem wurde sie zur Zielscheibe meines Grolls und Neides.

Sie war sehr kompetent, aber geldgierig und unaufrichtig. Ihr Verhalten und ihre Manieren gefielen mir nicht. Ich schaute auf sie herab und beschwerte mich bei meinem Mann über sie, obwohl ich wusste, dass das nicht richtig war. Ich sprach auch mit anderen Praktizierenden über sie. Weil ich mehr verdienen wollte, beschloss ich, mir einen anderen Job zu suchen oder selbst ein kleines Geschäft zu gründen.

Als ich mich eines Tages bei meinem Mann wieder über meine Schwägerin beschwerte, sagte er ziemlich verärgert: „Wie kommt es, dass du allen anderen gegenüber tolerant sein kannst, nur bei ihr nicht?“ Ich war ratlos. Das war richtig. Aber was war der Grund?

Obwohl ich manchmal genau wusste, dass viele meiner Reaktionen von Neid herrührten, war ich nicht in der Lage, mich zu korrigieren. Mein Neid war so stark, dass er meine kultivierte Seite überschattete und meine Fähigkeit schwächte, im Einklang mit dem Fa zu denken. Mit anderen Worten, ich reagierte so, als wäre ich keine Falun-Dafa-Praktizierende.

Eine Veränderung des Herzens 

Gestern kam es zu zwei kleinen Zwischenfällen. In einem Fall ging es um einen Mitarbeiter, der Student ist. Er fängt eine Stunde später an zu arbeiten. Für uns bedeutete das, dass wir ihn vertreten müssen, weil es in dieser Zeit sehr viel zu tun gibt. Ich hatte immer ein Problem damit, auch wenn ich es nur selten zur Sprache brachte. Als er gestern wieder zu spät kam, dachte ich mir nichts dabei.

Der andere Vorfall betraf die hohen Temperaturen am Arbeitsplatz. Obwohl es gestern sehr heiß war, wollte meine Schwägerin die Klimaanlage nicht einschalten. Ich schwitzte den ganzen Tag, weil ich die kühle Brise des elektrischen Ventilators von meinem Arbeitsplatz aus kaum spüren konnte; doch ich beschwerte mich nicht.

Als ich von der Arbeit nach Hause kam, duschte ich. Mein Mann fragte mich, ob seine Schwester die Klimaanlage nicht eingeschaltet hatte. Ich sagte lässig „Ja“ und ließ es dabei bewenden. Wenn mein Sinneswandel nicht gewesen wäre, hätte ich mich sehr wahrscheinlich  anders verhalten.

Wie kam es zu diesem Wandel? Der Tag, an dem mein Mann mich an meine mangelnde Toleranz gegenüber meiner Schwägerin erinnerte, machte mir klar, dass ich nach vielen Jahren der Kultivierung immer noch anfällig für Neid war. Der Meister hat uns ernsthaft gewarnt und uns erklärt:

„Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es sich direkt um die Frage handelt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Wenn der Neid nicht beseitigt wird, werden alle Gesinnungen, die man kultiviert, sehr schwach und zerbrechlich. Hier gibt es eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung nicht auf seinen Neid verzichtet, kann er keine richtige Frucht erhalten, er kann keinesfalls die richtige Frucht erhalten.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 431 ff)

„Die Buddha-Natur der Menschen ist die Gutherzigkeit. Sie zeigt sich als Barmherzigkeit, Rücksicht auf die anderen und das Durchhaltevermögen bei Leiden und Schmerzen. Die Dämon-Natur der Menschen ist Boshaftigkeit. Sie zeigt sich im Töten, Stehlen, Rauben, Egoismus, häretischen Gedanken, Hervorrufen von Zwistigkeiten, Anstiftung, Verbreitung von Gerüchten, Neid, Bösartigkeit, Wahnsinn, Faulheit, Blutschande und so weiter …“

„Wenn ein Kultivierender die Dämon-Natur nicht durch die Kultivierung beseitigt, wird sein Gong ganz durcheinandergebracht, so dass er nichts bekommt oder er wird auf die dämonischen Wege geraten.“ (Buddha-Natur und Dämon-Natur, 26.08.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I) Der Neid war die Mauer, die mir den Weg der Kultivierung versperrte; ich musste sie überwinden. Da ich den aufrichtigen Wunsch hatte, mich zu erhöhen, entfernte der Meister die schlechten Substanzen, die mit dem Neid verbunden waren.

In einem Traum versuchten mich viele Menschen, auch Kinder, zu packen, aber ich flog in den Himmel, und niemand konnte mich berühren.

Als ich mich vom Neid befreit hatte, handelte ich nicht mehr so egoistisch. Auch ließ ich den Groll und mein Streben nach persönlichen Vorteilen los.

Wenn ich jetzt zurückblicke, ist alles was passiert ist, nicht einmal der Rede wert. Wenn wir den Neid loslassen, werden wir mit innerem Frieden belohnt. Meine frühere negative Einstellung gegenüber meiner Schwägerin verschwand. In der Tat schätzen sie und ihre Familie Falun Dafa sehr.

Ich hörte auch auf, mich über die Bezahlung zu beschweren. Und anstatt sofort nach der Arbeit wegzugehen, half ich meiner Schwägerin noch beim Packen.

Wenn ich es mir überlege, ist die Tatsache, dass ich meinen Fehler mit Hilfe des Meisters korrigieren konnte, ein Beweis für den Nutzen des jahrelangen Fa-Lernens, des Auswendiglernens und Aussendens der aufrichtigen Gedanken. Ich muss zugeben, dass ich nicht immer fleißig war. Doch in kritischen Situationen  konnte ich unter der Anleitung des Fa eine Orientierung finden.

Ich danke Ihnen, Meister, dass Sie mir diesen großen Weg des Universums beigebracht, mich durch scheinbar unüberwindbare Schwierigkeiten geleitet und es mir ermöglicht haben, mich unter Ihrer Führung weiter zu erhöhen.