Denkmal der Moral: Der friedliche Appell vom 25. April

(Minghui.org) Am 25. April 1999 trafen etwa 10.000 chinesische Falun-Dafa-Praktizierende im Nationalen Beschwerdebüro in der Fuyou-Straße in der Nähe des Zhongnanhai-Geländes der Zentralregierung in Peking ein. Sie trugen keine Transparente und riefen keine Parolen, sondern standen nur stundenlang still und geduldig da und warteten auf ein Treffen mit einem Vertreter der Regierung.

Die Welt war sich sofort der Größe des Appells und der Selbstdisziplin und des hohen moralischen Niveaus der Praktizierenden bewusst. Der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), Jiang Zemin, nannte den Appell jedoch einen „Angriff auf die Regierung“ und benutzte ihn als Vorwand, um ein landesweites hartes Durchgreifen gegen Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, anzuordnen.

Die Verfolgung steht in direktem Widerspruch zu den Falun-Dafa-Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“. Dabei handelt es sich um gemeinsame Werte, die auf der ganzen Welt anerkannt sind. Indem sie sich diesen Prinzipien widersetzte, zerstörte die KPCh das Gewissen und den moralischen Standard des modernen China. Heute ist China zu einem Land ohne soziale Moral, ohne Vertrauen und ohne Gewissen geworden, in dem Pornografie, Glücksspiel und Drogenmissbrauch betrieben werden.

Eine Falle

Luo Gan, damals Sekretär der Zentralen Kommission für Politik und Recht, stand zwar kurz vor dem Rücktritt, wünschte sich aber noch mehr Macht. Er war sich sicher, dass er etwas Auffälliges und Wertvolles tun müsse, um sein Amt und die damit verbundene Macht zu behalten.

Seit Falun Dafa im Mai 1992 von Herrn Li Hongzhi der Öffentlichkeit vorgestellt worden war, gewannen die spirituelle Praktik und die Übungen bald in der ganzen Nation immer mehr an Popularität. Innerhalb von sieben Jahren praktizierten etwa 100 Millionen Chinesen die Übungen und studierten die Lehre dieses Übungsweges.

Im April 1999 veröffentlichte eine Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule der Stadt Tianjin einen Artikel, in dem Falun Dafa diffamiert wurde. Der Autor war He Zuoxiu, Luo Gans Schwager.

He Zuoxiu, Mitglied des National Institute of Science (NIS), war ein berüchtigter Schein-„Wissenschaftler“ und nicht wirklich gebildet. Seine größten akademischen Leistungen bestanden darin, den politischen Führern für sein persönliches Interesse zu schmeicheln. Auf einem von der NIS organisierten Forum über Quantenphysik hielt er eine Rede, in der er beteuerte, wie die Entwicklung der Quantenphysik mit den politischen Erfindungen (den „drei Repräsentanten“) des Generalsekretärs der Partei übereinstimme. Mehrere Gelehrte schämten sich so sehr über seine Speichelleckerei, dass sie das Forum sofort verließen.

Nachdem die Praktizierenden in Tianjin He Zuoxius Artikel über Falun Dafa gelesen hatten, trafen sich einige von ihnen mit dem Herausgeber der Zeitschrift, um die Fehlinformationen richtigzustellen. Doch bevor die Presse eine Korrektur verkünden konnte, griffen die höheren Behörden ein. Die Polizei von Tianjin verhaftete am 23. und 24. April mehr als 40 Falun-Dafa-Praktizierende.

Als danach weitere Praktizierende an die Stadtregierung von Tianjin appellierten, die verhafteten Praktizierenden freizulassen, erhielten sie die Mitteilung: „Der Befehl wurde von Peking erteilt. Sie müssen nach Peking gehen, um das Problem zu lösen.“

Eine zweite Falle

So kam es, dass etwa 10.000 Falun-Dafa-Praktizierende aus Tianjin und den umliegenden Städten und Provinzen am 25. April vor dem staatlichen Beschwerdebüro eintrafen. Bei der Ankunft der Praktizierenden waren mehr als 100 Polizisten anwesend.

Das staatliche Beschwerdebüro befindet sich westlich des Regierungsgeländes von Zhongnanhai. Hätte die Polizei die Menschen westlich des Beschwerdebüros geführt, wären sie nicht in der Nähe von Zhongnanhai gewesen. Die Polizei wies die Beamten jedoch an, abzuwarten und eine Schlange nach Osten zu bilden, wobei sie gezielt eine Menschenkette um das Gelände von Zhongnanhai bildete.

Den Praktizierenden war nicht klar, dass es sich um eine Falle handelte. Sie kamen mit drei einfachen Bitten ins Büro – sie forderten die Freilassung der zu Unrecht verhafteten Praktizierenden in Tianjin City; die Erlaubnis, Falun Dafa frei praktizieren zu dürfen und die Erlaubnis, Falun-Dafa-Bücher zu veröffentlichen (deren Veröffentlichung war kurz zuvor verboten worden).

Mutige und aufrichtige Praktizierende

Bei so vielen Praktizierenden waren die Polizisten zuerst angespannt. Sie wurden jedoch immer lockerer, als sie ihr friedliches Verhalten und ihr rücksichtsvolles Handeln sahen.

Die Mitte des Bürgersteigs ist ein mit Ziegelsteinen gepflasterter Weg für blinde Menschen. Die Praktizierenden standen neben diesem Weg und nahmen etwa ein Drittel des Bürgersteigs ein, sodass der größte Teil des Bürgersteigs für Fußgänger zugänglich blieb. An jeder Kreuzung meldeten sich einige Praktizierenden freiwillig, um für Ordnung zu sorgen und den freien Verkehrsfluss zu gewährleisten.

Die Frontlinie der Praktizierenden stand von morgens bis abends still. Diejenigen, die müde waren oder eine Pause machen und etwas essen mussten, setzten sich nach hinten auf den Bürgersteig. Unter ihnen befanden sich eine junge Mutter mit ihrem einmonatigen Baby aus Peking und ein junges Paar aus einer südlichen Provinz, das sich zufällig auf einer Geschäftsreise in Peking befand. Die Frau war etwa im siebten Monat schwanger.

Risiko von Vergeltungsmaßnahmen

Nur zehn Jahre vor diesem Ereignis schickte die KPCh Panzer auf den Platz des Himmlischen Friedens und feuerte Maschinengewehre auf Tausende von Studenten und andere Bürger ab, die zur Demokratie aufriefen.

Die Praktizierenden kannten das Risiko ihres Zusammentreffens, da die KPCh immer Vergeltungsmaßnahmen gegen diejenigen ergreift, die sich gegen ihre Tyrannei erheben. Sie waren mutig, für das soziale Gewissen einzutreten. Ihre Hoffnung war, dass die Partei die gemeinsamen Werte der Menschheit akzeptieren werde.

Die meisten Praktizierenden hatten kein Mittagessen mitgebracht. Die Straßenverkäufer waren von ihrer Freundlichkeit und Höflichkeit bewegt. Viele von ihnen wuschen die Tomaten und Gurken vorher ab, sodass das Gemüse sofort gegessen werden konnte.

Es gab nur eine große öffentliche Toilette für so viele Menschen. Aber die Praktizierenden hielten die Toilette den ganzen Tag über sehr ordentlich.

Am Abend, als sie erfuhren, dass die Zentralregierung ihre Anträge angenommen hatte, sammelten sie den ganzen Müll auf den Straßen auf, einschließlich der Zigarettenkippen der Polizisten.

Ein Polizist zeigte auf den aufgeräumten Bürgersteig und sagte zu seinen Kollegen: „Seht! Was ist Moral? Das ist Moral!“

Ein Denkmal der Moral

Die Friedfertigkeit und Freundlichkeit der Falun-Dafa-Praktizierenden fand weltweite Beachtung. Ein Gelehrter sagte, dass er Hoffnung für China bekommen habe, als er gesehen habe, dass so viele Menschen so hochgradig selbstdiszipliniert sein können.

Shi Caidong, ein Doktorand des Nationalen Instituts für Wissenschaft, der an dem Appell teilnahm, bemerkte: „Der Appell vom 25. April verlief reibungslos, weil er die Manifestation der inneren Haltung der Falun-Dafa-Praktizierenden war. Sie folgten den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Er war auch sehr ereignisreich, weil die Menschen Hoffnung auf eine Rückkehr der Moral nach China gewannen.“

Nachdem die internationalen Medien über das Ereignis berichtet hatten, wurde die Welt auf die positive Wirkung von Falun Dafa aufmerksam. Viele begannen daraufhin, es zu praktizieren.

Seit dieser Zeit hat sich Falun Dafa in mehr als 100 Ländern ausgebreitet und mehr als 100 Millionen Menschen weltweit profitieren von dieser Praktik.

Anhaltender friedlicher Widerstand

In China dauert die Verfolgung von Falun Dafa seit 21 Jahren an. Die Praktizierenden haben jedoch nie aufgehört, den Menschen die wahren Umstände zu erklären. Sie sind wahrhaftig, barmherzig und nachsichtig. Sie wollen das Gewissen der Menschen wecken, sie über die wahren Hintergründe von Falun Dafa informieren und sie zum Austritt aus der Partei überzeugen, zum Wohl der Menschen.

Um künftige Katastrophen zu vermeiden, müssen die Menschen in der Lage sein, Wahrheit und Lüge, das Gute und Böse zu unterscheiden und sich von der bösartigen Partei abwenden. Ein Leben, das die universellen Werte Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht anerkennt, wird gesegnet sein.