Foltermethoden im Frauengefängnis von Heilongjiang

(Minghui.org) Dieser Bericht konzentriert sich auf das Frauengefängnis von Heilongjiang in der Stadt Harbin. In diesem Gefängnis befinden sich über 4.000 Straftäter und schätzungsweise 300 bis 400 illegal eingesperrte Falun-Dafa-Praktizierende. Die Praktizierenden werden hauptsächlich in den Abteilungen Nr. 8, 9 und 10 zusammen mit anderen Häftlingen festgehalten. In jeder Zelle leben über 20 Personen, etwa ein Drittel der Zelleninsassen sind Falun-Dafa-Praktizierende.

Häftlinge aufhetzen

Um Falun-Dafa-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, versprechen die Gefängnisbehörden kriminellen Insassinnen Strafminderung, wenn diese Praktizierende misshandeln und sie zwingen, sich „umerziehen“ zu lassen.

Innerhalb von drei Monaten nach ihrer Inhaftierung müssen die Praktizierenden eine Garantieerklärung unterschrieben haben. Wenn sie sich weigern, werden sie gefoltert. 

Die Häftlinge, die Praktizierende überwachen, melden den Behörden alles, was die Praktizierenden tun, mit wem sie sprechen oder mit wem sie interagieren. Wenn die Behörden dies als schwerwiegend bewerten, wird die Haftzeit der Praktizierenden verlängert.

Die Gefängnisbehörden wählen jedes Jahr Insassinnen aus, die hervorragende Leistungen bei der „Umerziehung“ von Praktizierenden erbrachten. Die Haftzeit dieser Insassinnen wird dann reduziert.

Nachfolgend sind einige Foltermethoden aufgeführt, die dort üblicherweise an den Praktizierenden angewendet werden.

Auf kleinen Hockern sitzen

Eine der wichtigsten Foltermethoden im Gefängnis ist das Sitzen auf einem kleinen Hocker. Der Plastikhocker ist weniger als 15 cm hoch und hat eine sehr schmale Sitzfläche. Abgesehen von einigen wenigen Stunden Schlaf müssen die Praktizierenden von morgens bis abends auf einem solch winzigen Hocker sitzen. Sie dürfen sich nicht bewegen, müssen beide Füße zusammenstellen und die Hände auf die Knie legen. Wenn die Häftlinge, die sie bewachen, bemerken, dass sich die Praktizierenden nur ein wenig bewegen, treten sie auf sie ein, schlagen sie oder übergießen sie mit kaltem Wasser.

Viele Praktizierende werden seit ihrer Ankunft im Gefängnis gezwungen, jeden Tag auf dem kleinen Hocker zu sitzen. Dies führt dazu, dass ihre Oberschenkel anschwellen, sie ihren Rücken nicht mehr aufrichten können und überall Schmerzen haben. Die Folter hört erst dann auf, wenn sie Garantieerklärungen schreiben. Infolge dieser Folter ist ihr Gesäß verletzt und eitert. Einige Praktizierende leiden seitdem unter hohem Blutdruck.

Im Gefängnis gibt es einen etwas höheren Hocker, etwa 25 cm hoch. Nach dem Ende der anfänglichen Misshandlung wird jeder gezwungen, sich täglich ab 8:30 Uhr bis zum Abend darauf zu setzen. Ausnahmen sind nur die Schlafzeiten oder die Mittagspause.

Yu Guiring gefoltert

Yu Guirong, 56, aus der Stadt Anda wurde von Anfang an gezwungen, von 4:30 Uhr morgens bis 22:30 Uhr abends auf dem kleinen Hocker zu sitzen, da sie sich weigerte, eine Garantieerklärung zu schreiben. Sie wurde geschlagen und beschimpft. Nachdem sie im Dezember 2019 interniert worden war, musste sie mehr als drei Monate lang auf dem Hocker sitzen.

Als sich Yu einmal erneut weigerte, die Garantieerklärung zu schreiben, fingen einige Häftlinge an, sie zu schlagen, zu treten und anzuschreien. Der Lärm war selbst in den anderen Räumen zu hören. Die Schläge hörten erst auf, als das Gefängnis Leute schickte, um zu überprüfen, was los war. Zuvor hatten andere Praktizierende den Vorfall gemeldet und gesagt, dass diese Misshandlungen illegal seien.

Li Mingxiu geschlagen

Eine Praktizierende aus Daqing, Li Mingxiu, wurde ins Gesicht geschlagen. Sie durfte täglich nur wenige Stunden schlafen und wurde mit Pantoffeln geschlagen. Sie hatte am ganzen Körper Prellungen.

Über 70 und 80 Jahre alte Praktizierende misshandelt

Auch eine 79-jährige Praktizierende aus Harbin, die zweimal für insgesamt 15 Jahre im Gefängnis inhaftiert war, wurde solchen Misshandlungen ausgesetzt. Sie muss noch etwa drei weitere Jahre absitzen.

Eine weitere Praktizierende, Liu Xiulian, 75, die zu zweieinhalb Jahren verurteilt worden ist, wurde ebenfalls gefoltert. Ihr Ehemann, um die 80, verstarb aufgrund des enormen Drucks ein halbes Jahr nach ihrer Verurteilung.

Gehirnwäsche

Es gibt einige Häftlinge, wie die 40-jährige Englischlehrerin Zuo Xianfeng, die dabei half, andere Praktizierende „umzuerziehen“, nachdem sie selbst „umerzogen“ worden war. Zuo, die ihre Haftzeit im April beendete, wurde damit beauftragt, Vorträge vor Praktizierenden zu halten, die sich weigerten, sich „umerziehen“ zu lassen.

Ein anderer Häftling, Wang Zhigang, stellte Materialien, die Falun Dafa verleumdeten, in einer DVD zusammen. Diese wurde in verschiedenen Gefängnissen verwendet, um Praktizierende „umzuerziehen“. Das Justizministerium der Provinz Sichuan bereitete im November 2018 eine DVD mit dem Titel „Kenntnis der chinesischen Verfassung“ vor. Die Inhalte verleumdeten Falun Dafa und hatten zum Ziel, Praktizierende „umzuerziehen“.

Die Praktizierenden im Frauengefängnis von Heilongjiang werden auch gezwungen, buddhistische Bücher aus der Gefängnisbibliothek zu lesen. Die Leiterin der Zelle veranlasst, dass alle gemeinsam die Bücher studieren. Diejenigen, die sich weigern, werden geschlagen oder gezwungen, sich auf den kleinen Hocker zu setzen. Jeder muss dann auch einen täglichen, wöchentlichen und monatlichen Bericht schreiben. Diese langfristige Gehirnwäsche soll die Praktizierenden zwingen, ihren Glauben aufzugeben.

Zwangsarbeit

Die Gefängnisleitung zwingt die Häftlinge auch zur Arbeit und erzielt damit Gewinne für das Gefängnis.

Bei der Arbeit müssen die Praktizierenden Quoten erfüllen. So mussten sie beispielsweise eine Zeit lang täglich von morgens bis abends zwischen 900 und 1.200 Bettlaken zusammenlegen, die eine giftige Substanz enthielten. Wenn sie nicht fertig wurden, durften sie nicht schlafen.

Da das Material giftig war und sie keine Maske oder Handschuhe bekamen, war vielen Frauen von der Arbeit übel. Sie hatten einen trockenen Husten und juckende Stellen auf der Haut. Die Gefangenen erhielten jeden Monat 12 Yuan (1,55 Euro) als Bezahlung für ihre harte Arbeit.

Überwachung und Kontrolle

Manche Zellen sind nur 50 Quadratmeter groß, fassen aber 40 bis 50 Personen. Nachts können die Gefangenen nur auf der Seite schlafen. Jeder Raum verfügt über zwei Überwachungskameras, die die Gefangenen rund um die Uhr überwachen, auch wenn sie die Toilette benutzen.

Den Praktizierenden wird auch täglich ihr Blutdruck gemessen und sie werden gezwungen, Medikamente einzunehmen. Das Personal vergewissert sich, dass die Praktizierenden die Medikamente tatsächlich runterschlucken, indem es ihnen in den Mund schaut.

Das Gefängnis führt monatlich Durchsuchungen der Gefangenen und der Zellen durch, um sicherzustellen, dass die Praktizierenden keine Materialien über Falun Dafa versteckt haben. Die Behörden legen auch den Lebenslauf der Praktizierenden zu den Akten: ihre Angaben zur Ausbildung, persönliche Informationen über ihren Gesundheitszustand und ihre Namen sowie weitere Informationen über ihre Familienangehörigen.

Um alle zur Einhaltung der Vorschriften zu zwingen, bestrafen die Gefängnisleiter alle, wenn einer in der Zelle die Regeln verletzt – unabhängig davon, ob es sich um einen Straftäter oder eine Praktizierende handelt. Die Strafe besteht aus dem Rezitieren der Gefängnisregeln oder sie müssen auf dem Gang drei bis vier Stunden auf kleinen Hockern sitzen.

Die Gefängnisleitung beschränkt auch die Zeiten für die Toilettennutzung und das Waschen. Die Benutzung der Toiletten ist auf fünf oder sechs Minuten beschränkt, das Waschen darf 15 Minuten nicht überschreiten. Die Behörden legen auch fest, wie lange und wie oft sich jemand waschen und wie oft jemand die Toilette benutzen darf und auch, wann die Gefangenen ihren Darm entleeren dürfen.


Falun Dafa ist ein alter spiritueller Kultivierungsweg, der auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht. Seit die Kommunistische Partei Chinas 1999 begonnen hat, diese Kultivierungspraxis zu verfolgen, wurden viele Falun-Dafa-Praktizierende inhaftiert und gefoltert, weil sie sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben.