77-Jährige zu sechsmonatigem Hausarrest verurteilt

(Minghui.org) Eine 77-jährige Frau im Bezirk Xiangtan, Provinz Hunan wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu sechs Monaten Hausarrest verurteilt.

Nach dem Urteil des Bezirksgerichts Yuhu vom 21. April 2020 ist es Shi Qiaoyun untersagt, ohne polizeiliche Erlaubnis ihre Wohnung zu verlassen und persönlich oder per Post mit anderen zu kommunizieren. Sie wurde außerdem aufgefordert, ihren Ausweis, ihren Reisepass und ihren Führerschein abzugeben, und muss bei jeder Vorladung auf der örtlichen Polizeistation erscheinen.

Verhaftung und Schikanen

Shi wurde am 22. Mai 2019 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden war. Polizisten verschafften sich nachts um 23:00 Uhr Zutritt in ihre Wohnung. Sie durchsuchten ihre Räumlichkeiten und beschlagnahmten drei ihrer Falun-Dafa-Bücher.

Vier Monate später, am 24. September, kamen sie wieder und schikanierten Shi. Sie wollten wissen, was sie tue, und inspizierten ihre Wohnung. Am 25. September verhafteten die Polizisten die Praktizierende und durchsuchten ihre Wohnung. Sie brachten Shi mit auf dem Rücken gefesselten Händen ins Krankenhaus.

Als man dort feststellte, dass Shi Bluthochdruck und ein Herzleiden hatte, ließ die Polizei sie frei und wies den örtlichen Dorfsekretär an, sie zu überwachen.

Am 28. September kamen sie wieder in ihre Wohnung und holten Shi ab. Sie brachten sie zur Polizeistation Huashi, nahmen ihre Fingerabdrücke ab und machten Fotos von ihr. Noch am selben Tag kehrte Shi nach Hause zurück.

Am 24. Dezember 2019 brachten Polizisten sie zur Staatsanwaltschaft, wo ihr mitgeteilt wurde, dass gegen sie Anklage erhoben worden sei. Die beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien wurden als Beweismittel für die Anklage verwendet, wobei jede Seite als ein separates Beweisstück gezählt wurde.

2010: Misshandlungen im Untersuchungsgefängnis

Vor ihrer letzten Tortur war Shi bereits am 19. Januar 2010 verhaftet worden, ebenfalls wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Materialien. Damals wurde sie zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Während der acht Monate, die sie im Untersuchungsgefängnis von Qilipu verbrachte, wurde sie von den Wärtern geschlagen und beschimpft.

Ein Wärter schlug ihr mit harten Gegenständen auf den Kopf, wonach sie zwei Wochen lang Kopfschmerzen hatte. Als Shi sich weigerte, die Gefängnisregeln aufzusagen, verbot der Wärter ihrer Familie, sie zu besuchen. Ein anderer Wärter wollte sie zwingen, eine Erklärung zu schreiben, dass sie auf Falun Dafa verzichtet.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.