Ehemalige Lehrerin vermisst, Freundin vermutet Verhaftung wegen ihres Glaubens

(Minghui.org) Eine Lehrerin aus dem Landkreis Boluo in der Provinz Guangdong wurde zwei Jahrzehnte lang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verfolgt. Sie wird seit März 2020 vermisst. Ihre Freundin vermutet, dass die Lehrerin erneut wegen ihres Glaubens verhaftet wurde. Sie ruft die internationale Gemeinschaft auf, bei ihrer Rettung zu helfen.

Yan Ping unterrichtete früher an einer Grundschule. Sie war bei ihren Schülern sehr beliebt und war eine ausgezeichnete Lehrerin. Dennoch wurde sie von den Schulbehörden entlassen, nachdem sie 2016 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Yan hatte es abgelehnt, ihren Glauben aufzugeben.

Da Yans Freundin wusste, dass sie finanzielle Schwierigkeiten hatte, versuchte sie Yan im März 2020 wegen einer Arbeitsmöglichkeit zu kontaktieren. Dabei fand sie heraus, dass Yan seit mehreren Wochen vermisst wird.

Zwei Jahrzehnte Verhaftungen, Inhaftierungen und Folter

Yan ist aus der Stadt Macheng in der Provinz Hubei. In den letzten zwanzig Jahren wurde sie wiederholt wegen ihres Glaubens an Falun Dafa ins Visier genommen und sogar fast zu Tode gefoltert.

Sie wurde erstmals im Dezember 2000 verhaftet, weil sie in Peking für Falun Dafa appelliert hatte. Nachdem sie nach Macheng zurückgebracht worden war, wurde sie von Polizisten getreten und gezwungen, sich hinzuknien. Ein Polizist riss ihr Haare aus. Sie wurde vier Monate lang inhaftiert und musste 2.100 Yuan (ca. 275 Euro) an Lebenshaltungskosten an die Haftanstalt zahlen.

Yan wurde am 29. September 2002 erneut verhaftet, weil sie vor einem Kino mit Menschen gesprochen hatte. In dem Kino waren Filme gezeigt worden, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. um gegen die Verfolgung zu protestieren ging sie im Gefängnis in Macheng in den Hungerstreik. Sie wurde zwangsernährt. Als die Wärter ihren Mund mit Gewalt aufmachten brachen sie ihr mehrere Zähne aus. Sie folterten sie auch mit der sogenannten Totenbettfolter [2].

Die Polizei brachte sie später für ein Jahr in das Zwangsarbeitslager Shayang. Die Wärter ließen Yan manchmal nicht schlafen und zwangen sie, den ganzen Tag lang zu stehen oder in der Hocke zu sitzen. Sie musste auch schwere unbezahlte Arbeit verrichten, unter anderem Landarbeit, Herstellung von Kopfhörern und Weihnachtsbeleuchtung. Wenn sie ihre tägliche Quote nicht erfüllte, ließen die Wärter sie nicht schlafen.

Yan zog später mit ihrem Mann in den Landkreis Boluo in der Provinz Guangdong. Sie wurde am 21. Juli 2011 wieder verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte.

Die Polizei durchuchte ihre Wohnung vor den Augen ihres Mannes und ihres Sohnes, der in der sechsten Klasse war. Der Junge war so verängstigt, dass er einen ganzen Tag lang nichts essen konnte. Ihre Verhaftung belastete ihren Mann ebenfalls sehr. Er nahm innerhalb weniger Tage stark ab und sah alt und müde aus.

Im August wurde Yan in die Gehirnwäsche-Einrichtung im Bezirk Sanshui der Stadt Foshan in der Provinz Guangdong gebracht und dort fast ein Jahr lang festgehalten. Sie musste tagsüber Videos anschauen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Yan wurde von zwei Personen rund um die Uhr überwacht. Auch ihre 10.000 Yuan (1.300 Euro) Verdienstbezüge wurden von ihrem Arbeitgeber einbehalten.

Die Behörden schikanierten Yan weiterhin von Zeit zu Zeit und forderten sie auf, Gedankenberichte zu schreiben. Sie sollte über ihren Fehler nachdenken, dass sie Falun Dafa praktiziert.

Yan wurde am 23. April 2016 erneut verhaftet, weil sie mit anderen Praktizierenden die Lehren von Falun Dafa studiert hatte. Um gegen die willkürliche Verhaftung zu protestieren, ging sie in den Hungerstreik. Die Gefängniswärter legten ihr Hände und Füße in einer Weise in Handschellen, dass sie nicht mehr aufrecht stehen konnte. Als sie ihr einige Wochen später die Handschellen lösten, konnte sie nicht mehr stehen oder gehen.

Folterillustration: Hände und Füße aneinander gefesselt

Ohne ihre Familie zu informieren hielt das Bezirksgericht Huicheng am 19. September 2016 eine geheime Anhörung. Sie musste in einem Rollstuhl ins Gericht gebracht werden.

Der Richter verurteilte sie später zu anderthalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 650 Euro). Am 16. Januar 2017, zwei Tage vor ihrer Verlegung in das Frauengefängnis von Guangzhou, wurde Yan von der Schulbehörde des Bezirks Boluo entlassen.

Im Gefängnis wurde Yan ständig des Schlafes beraubt. Ihr wurde nicht erlaubt, zur Toilette zu gehen und sie musste ohne Lohn arbeiten. Manchmal wurde sie von den Wärtern gezwungen, ohne sich zu bewegen über längere Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Oftmals zwangen Wärter sie, Gehirnwäschetexte abzuschreiben. Ihre Finger der rechten Hand waren durch diese Folter fast behindert.

Als sie aus dem Gefängnis entlassen wurde, waren ihre Haare grau geworden, und sie litt oft unter Kopfschmerzen, Schwindel und übermäßigem Schwitzen.

Das Gericht fror ihr Bankkonto ein, um die Zahlung der Geldstrafe von 5.000 Yuan von ihr zu erzwingen.

Die Behörden schikanierten Yan ständig und installierten mehrere Überwachungskameras vor ihrer Wohnung.

Früherer Bericht:

Grundschullehrerin rechtswidrig inhaftiert und schikaniert (Provinz Guangdong)


[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Einem Praktizierenden werden Handschellen angelegt und die gefesselten Hände an das Bettgitter am Kopfende gebunden. Die Füße werden mit einem Nylonseil festgebunden. Das Seil wird dann von den Füßen aufwärts um den Körper des Praktizierenden bis zur Brust und zugleich um das Bett geschlungen. Das Seil wird so fest angezogen, dass der Praktizierende in Atemnot gerät und schließlich das Bewusstsein verliert.