Gezielte Massenverhaftung – Praktizierende aus Tianjin zu neun Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Eine Lehrerin aus Tianjin wurde im Januar 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu neun Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Yuan (etwa 3.700 Euro) verurteilt.

Gao Lijuan, 48 Jahre alt, wurde am 28. Dezember 2017 zusammen mit 36 weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden verhaftet. Seitdem wird sie in der Haftanstalt Nr. 3 des Bezirks Binhai festgehalten. Dort hatte sich auf das Ergebnis ihrer eingereichten Berufung gewartet.

Bei einer Voranhörung mit dem Richter, der angeklagten Gao und ihren beiden Anwälten am 28. Februar 2019 brachten die Anwälte vor, dass es keine gesetzliche Voraussetzung für die Verfolgungen gebe. Ihre Mandantin verletze kein Gesetz, wenn sie Falun Dafa praktiziere oder den Menschen davon erzähle. Gao wies alle Anschuldigungen von sich.

Als Gao am 24. Juni 2019 im Bezirksgericht Binhai erschien, drohte der Richter, sie zu zwölf Jahren Haft zu verurteilen. Dabei folge er der Anweisung seiner Vorgesetzten.

Bis heute wurden acht der 37 verhafteten Praktizierenden verurteilt. Die längste Haftstrafe von elf Jahren erhielt Li Yongquan.

Bei der Verhaftung Gaos blieb ihre Tochter allein zu Hause zurück. Zu dieser Zeit war sie Schülerin in der Mittelstufe. Ihr Vater glaubte auch an Falun Dafa. Um der Verfolgung zu entgehen, sah er sich gezwungen unterzutauchen. Ihre Großmutter, nahezu 80 Jahre alt, wohnte normalerweise bei ihnen. Die Polizei hatte ihr bei Gaos Verhaftung Angst eingejagt, weshalb sie zu Gaos Schwester umzog.

Gaos Tochter bewarb sich an Hochschulen außerhalb Chinas. Das Büro 610, eine speziell gegründete Behörde zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden, fing ihre Bewerbungen ab. Jetzt besucht sie eine chinesische Hochschule.

Frühere Berichte:

After Three Canceled Hearings, Tianjin Woman Tried for Her Faith, Threatened with a 12-Year Sentence

Tianjin: Ein Jahr nach Massenverhaftung von 37 Praktizierenden – drei inhaftiert, fünf warten auf Urteil und sechs auf Anklage


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.