Persönlicher Bericht: Verfolgt, als sie im Gefängnis Falun Dafa zu praktizieren beginnt

(Minghui.org) Die Bäuerin Pu Emei wurde wegen ihrer Beteiligung an einem Fall von Kindesentführung und Kinderhandel im Jahr 2000 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Sie stammte aus der Stadt Yiwei, Provinz Yunnan. Nachdem sie in der Haftanstalt Falun Dafa [1] kennengelern hatte, erkannte sie die Schwere ihres Verbrechens. Sie wünschte sich, fortan ein besserer Mensch zu werden und sich nach Dafas Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu richten.

Als sie während ihrer Strafe im Frauengefängnis der Stadt Yinan ihren Glauben praktizierte und den Prinzipen von Falun Dafa folgte, um ihren Charakter zu verbessern, wurde sie von den Wärtern schlimm verfolgt. Brutale Schläge und Elektroschocks musste sie über sich ergehen lassen. Nach ihrer Freilassung wurde Pu weiter schikaniert und erneut festgenommen, nachdem sie anderen erzählt hatte, wie Falun Dafa sie zum Guten verwandelt hatte. Sie wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und anschließend ins Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan gesperrt.

Kurz nachdem Pu im Jahr 2018 zum zweiten Mal auf freiem Fuß war, ließen die Behörden sie überwachen. Um eine weitere Verfolgung zu vermeiden, sah sich die Praktizierende gezwungen, ihrer Wohnung fernzubleiben. Die Polizisten schikanierten auch ihre Kinder und versuchten, Pus Aufenthaltsort ausfindig zu machen.

Über die Verfolgung, der Pu ausgesetzt war, hat sie in dem nachstehenden Bericht geschrieben.

Begegnung mit Falun Dafa

Mein Name ist Pu Emei. Ich bin 51 Jahre alt. Die Art, wie ich Falun Dafa zu praktizieren begann, unterscheidet sich von den meisten anderen Praktizierenden. In einer Gesellschaft mit rasch sinkender Moral war ich Teil des abwärts fließenden Stromes und ließ mich von anderen zu einem rechtswidrigen Geschäft anstiften. Im Juli 2000 wurde ich wegen meiner Beteiligung an Kindesentführung und Kinderhandel verhaftet.

Als ich in der Haftanstalt der Stadt Zibo eingesperrt war, begegnete ich einer Gefangenen, die aus allen anderen herausragte. Sie war immer fröhlich und optimistisch – im Gegensatz zu allen anderen, die verzweifelt und ohne Hoffnung waren. Ich fragte sie, warum sie im Gefängnis sei, und erfuhr, dass sie eine Falun-Dafa-Praktizierende war. Zu dieser Zeit hatte die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Dafa wegen seiner großen Beliebtheit bereits seit einem Jahr verfolgt.

Ich war beeindruckt von der Beharrlichkeit der Praktizierenden und von den aufrichtigen Prinzipien, die Faun Dafa lehrt. Als die Praktizierende immer mehr über Falun Dafa erzählte, wurde auch ich eine Praktizierende und lebte nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Ich schwor mir: „Ganz gleich, welche Art Schwierigkeiten mir auch immer begegnen, ich werde meinen Glauben an Dafa bis zum Ende bewahren.“

Verfolgung im Frauengefängnis der Stadt Jinan

Ende 2000 verurteilten mich die Behörden zu fünf Jahren Haft, die ich im Frauengefängnis der Stadt Jinan in der Provinz Shandong zubringen sollte. Bald wurde ich in die zweite Abteilung verlegt, um Zwangsarbeit zu verrichten: Kuscheltiere nähen. Ich arbeitete von 6:30 Uhr morgens bis 22 Uhr abends oder sogar bis Mitternacht. Es gab keine Feiertage mit der Ausnahme von drei freien Tagen zum chinesischen Neujahrsfest.

Alle Gefangenen mussten sich Videos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten. Wir sollten öffentlich unsere Unterstützung für die Verfolgung kundtun. Anstatt zu gehorchen, erzählte ich den Gefängniswärtern von meinen Erlebnissen in der Haftanstalt und meinem positiven Wandel, nachdem ich Falun Dafa zu praktizieren begonnen hatte. Ich erzählte ihnen auch über die Genesung einiger Krankheiten wie Magenschmerzen, Darmentzündung, Nierensteine, Herzrhythmusstörungen und Rheuma.

Da ich an meiner Praktik festhielt, lehnten die Wärter trotz meiner fleißigen Mitwirkung an der schweren Arbeit es ab, meine Haftzeit zu verkürzen.

Eines Tages fanden die Wärter bei der Suche nach einer Praktizierenden einen Zettel mit meiner Abschrift eines Dafa-Vortrages. Fünf Wärter brachten mich ins Dienstzimmer. Nachdem sie alle Vorhänge geschlossen hatten, schockten sie mich mit zwei elektrischen Schlagstöcken, mit einem im Nacken und mit dem anderen in der Handfläche. Dann schlugen und traten mich zwei Wärter. Die Wärterin Liu Hongtao trat mir mit hohen Absätzen auf die Füße und verletzte sie. Nachdem die Wärter müde geworden waren, befahlen sie zwei Insassinnen, den Boden zu reinigen. Dann musste ich einen Tag lang im Arbeitsraum hocken. In der Folgewoche musste ich noch länger als sonst arbeiten.

Als ich keine Garantieerklärung schrieb, mit der ich hätte erklären sollen, dass ich meinen Glauben aufgebe, schlugen mich die Wärter erneut. Eine Woche lang wurde ich in eine Isolationszelle eingesperrt. Die menschenunwürdige Behandlung im Gefängnis im ersten Monat führte dazu, dass ich stark abnahm.

Meine Isolationshaft wurde willkürlich um eine zweite Woche verlängert. Danach wurde ich der sogenannten „strengen Disziplin“ unterworfen. Es wurde mir verboten, Lebensmittel zu kaufen. Vor dem Schlafengehen durfte ich mich nicht waschen oder duschen. Die Wärter erniedrigten mich auch, indem sie mich zwangen, in der Mitte des Schlafsaals zu hocken, während andere Gefangene zum Waschraum gingen. Danach wurde ich wieder in meine Zelle zum Schlafen geschickt. Als ich versuchte, Beschwerdebriefe an den Gefängnisdirektor und die Staatsanwalt zu schreiben, teilten mir die Wärter Insassen zu, die mich rund um die Uhr beobachten sollten. Ich wusste, dass sie befürchteten, dass sie zur Verantwortung gezogen werden würden, wenn die Vorgesetzten herausfinden würden, dass ich im Gewahrsam Falun Dafa zu praktizieren begonnen hatte.

Verfolgung im Untersuchungsgefängnis der Stadt Yiwei

Zehn Jahre vergingen nach der Freilassung aus dem Frauengefängnis der Stadt Yinan. Angeleitet von den Prinzipien des Falun Dafa begann ich ein neues Leben und genoss inneren Frieden. Ich nutzte meine Freizeit auch dazu, den Menschen die wahren Umstände über Dafa und meine Geschichte zu erzählen. Ich hoffte, dass sie sich von der Propaganda des kommunistischen Regimes über Falun Dafa nicht täuschen ließen und nicht die Gelegenheit verpassten, von Dafa zu profitieren.

Am 8. April 2014 wurde ich verhaftet und meine Wohnung durchsucht. Die Behörden beschlagnahmten meine Falun-Dafa-Andenken und den Laptop meiner Tochter.

Auf der Polizeiwache wurde ich an die Tigerbank gefesselt, wobei Hände und Füße an Eisenringe gefesselt waren. Die Toilette durfte ich nicht benutzen. Einen Tag später brachte man mich in die Haftanstalt der Stadt Yiwei.

Folterzeichnung: Tigerbank

Ich musste harte Arbeit leisten: Ich musste spezielles Zinnpapier polieren, das bei Gedenkfeiern verwendet wurde. Pro Tag galt eine Quote von 800 Blatt. Da das Material giftige Substanzen wie Blei enthielt, bekamen viele Insassen Hautallergien mit Ausschlag und Blasen.

Trotz der intensiven körperlichen Arbeit erhielten wir nur halbgaren Reis und Nahrungsmittel mit Würmern und Dreck. Als sich eine Insassin darüber beschwerte, dass sie Lebensmittel mit abgelaufenem Verfallsdatum erhalten hatte, wurde sie drei Tage in Handschellen und Fesseln gelegt.

Das Gericht der Stadt Yiwei verurteilte mich am 6. Februar 2015 zu vier Jahren Gefängnis. Als die Gefängnisleitung erfuhr, dass ich Berufung einlegen wollte, verboten sie meinem Anwalt, mich zu aufzusuchen.

Am 14. Februar 2015 hielten mich der stellvertretende Direktor der Haftanstalt, Zhang Guangxu, und fünf Wärter fest und schlugen mich mit einem Bündel Messingdrähte. Meine Beine waren mit Wunden und Blutergüssen übersät. Dann legten sie mich in Fesseln.

Ich trat in Hungerstreik. Später erbrach ich viel Blut. Erst dann – und aus Angst, dass mein Leben in Gefahr war – befreiten mich die Verantwortlichen von den Fesseln und brachten mich in das Stadtkrankenhaus Yiwei.

Misshandlung im Frauengefängnis Nr.2 der Provinz Yunnan

Am 15. Februar 2015 bestätigte das Mittlere Gericht das ursprüngliche Urteil gegen mich. Am 17. April wurde ich in das Frauengefängnis Nr.2 der Provinz Yunnan verlegt. Mein gesamtes Hab und Gut, einschließlich der Gegenstände des täglichen Bedarfs wie Handwaschseife, wurden bis auf zwei Paar Unterwäsche eingezogen. Die Wärter führten eine Leibesvisitation durch. Sie erniedrigten mich, indem sie mich zwangen, mich auszuziehen und mit den Händen am Hinterkopf hinzuhocken. Da ich meinen Glauben nicht aufgab, wurden mir zwei Gefangene zur Überwachung zugeteilt, während ich den ganzen Tag auf einem kleinen Hocker sitzen musste.

Die Wärter verlangten, dass ich eine Garantieerklärung schreibe, in der ich auf Falun Dafa verzichtete. Das tat ich nicht. „Ich bemühe mich, ein guter Mensch zu werden“, sagte ich, „und folge den Prinzipen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Was ist falsch daran? Möchtet ihr lieber, dass ich wieder so werde, wie ich als Verbrecherin war?“

Dann musste ich in den Arbeitsräumen Schwerstarbeit leisten, Plüschtiere nähen und Netzschalter montieren. Wenn ich die vorgesehene Arbeitsquote nicht erfüllen konnte, musste ich sonntags ohne längere Pause arbeiten.

2016 zwangen die Wärter alle Häftlinge, sich eine Ausstellung anzusehen, die Falun Dafa verleumdete. Sie befahlen allen, einen Gedankenbericht zu schreiben. Ich nutzte die Gelegenheit, einen Bericht zu schreiben, in dem ich die Lügen der KPCh über Falun Dafa offenlegte. Daraufhin riefen mich die Wärter in ihr Dienstzimmer und beschimpften mich. Auch schickten sie mich in eine schmutzige Ecke der Arbeitsräume, wo ich zur Strafe allein arbeiten musste.

Am 9. Februar 2018 endete meine Gefängnisstrafe. Jedoch durfte ich erst gehen, als Angestellte des städtischen Büros 610 [einer außergesetzlichen Behörde zur Verfolgung von Falun Dafa] und Beamte der zuständigen Polizeiwache mich abholten. Im Anschluss schien es, dass die Behörden mich überwachten. Als meine Tochter und ich einen Monat später den Zug nahmen, wurden wir ohne einen berechtigten Grund vom Sicherheitspersonal des Bahnhofs durchsucht.

Um den fortwährenden Schikanen durch das zuständige Büro 610 und der Polizei zu entkommen, sah ich mich gezwungen, unterzutauchen. Die Behörden rufen meine beiden Töchter auch an Feiertagen und sensiblen Tagen [2] immer wieder an und fragen nach meinem Aufenthaltsort. Das beunruhigt meine Töchter. Durch die ständigen Schikanen der Polizei ist es auch ihnen nicht möglich, ein normales Leben zu führen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] „Sensible Tage“ sind Tage, an denen das kommunistische Regime Chinas Protestaktionen von unterdrückten Regimegegnern oder anderen unterdrückten Minderheiten befürchtet.