[Internationale Online-Konferenz 2020 für junge Praktizierende] Beim Meditieren meinen Willen gestählt
Vorgetragen auf der Internationalen Online-Konferenz 2020 für junge Falun-Dafa-Praktizierende
(Minghui.org) Ich grüße den Meister. Ich grüße meine Mitpraktizierenden,
Ich bin ein 27-jähriger Praktizierender aus Lettland. Seit sechs Jahren praktiziere ich Falun Dafa. Zuerst möchte ich Meister Li meinen Dank für seine barmherzige Anleitung und bedingungslose Unterstützung aussprechen.
Entscheidung und Entschlossenheit
Als ich zu praktizieren begann, war ich entschlossen, im doppelten Lotussitz zu meditieren und mich in die Ruhe zu versenken. Ich war sehr inspiriert, als ich zur lokalen Fa-Lerngruppe ging und bemerkte, dass ein Praktizierender beim Lesen immer im doppelten Lotussitz saß. Sein Rücken war immer ganz gerade. Egal, wie lange wir lasen, er nahm seine Beine nicht herunter. Das inspirierte mich und ich spürte, dass ich diesen Maßstab auch erreichen sollte.
Aber dies war nur der Anfang meiner Reise im vollen Lotussitz. Mein größter Wunsch war es, während der gesamten einstündigen Übung im Doppellotussitz zu bleiben. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf begann ich, meinen Willen zu stählen. Diese Reise war nicht die einfachste. In den ersten vier Jahren meiner Kultivierung hatte ich in der Meditation immer wieder dem Schmerz nachgegeben und die Beine heruntergenommen.
Wie der Meister erklärt:
„Ich sage, die körperlichen Leiden sind am leichtesten zu ertragen, Zähne zusammenbeißen, dann vorbei.“ (Zhuan Falun 2012, S. 225 f.)
Allmählich begann ich es auch so zu betrachten, wie der Meister es erklärt. Anfangs, wenn ich in die Meditation ging, machte ich mir unbewusst Gedanken darüber, wann der Schmerz kommen und wie lange er dauern würde. Ich fürchtete mich vor den Schmerzen.
Durch das ständige Fa-Lernen erkannte ich: Ich soll nachsichtig sein, mein Herz beruhigen und die Übung ohne Absicht durchführen – ohne mich über Schmerzen oder Zeitdauer zu sorgen. Ich musste die Meditation von ganzem Herzen durchführen, ruhig werden und diese Anhaftungen beseitigen.
Ich lernte diese Worte des Meisters auswendig:
„Bei der früheren Kultivierung in den Religionen wurde im buddhistischen System von der Leere geredet, an nichts denken, in die Leere gehen; im taoistischen System wurde von der Nichtigkeit geredet, es gibt nichts, man will auch nichts, trachtet nach nichts. Die Praktizierenden sagen: Mit Herz praktizieren, ohne Herz Kultivierungsenergie bekommen.“ (Zhuan Falun 2012, S. 122 f.)
Jedes Mal vor der Meditation rezitierte ich diesen Abschnitt und er half mir, meine Gedanken zu reinigen.
Die Anhaftung an den Schmerz loslassen
Vor zwei Jahren beschloss ich, die Sitzmeditation täglich eine Stunde lang durchzuführen, egal wie schmerzhaft sie auch sein würde. Nach der ersten Woche setzte ich mir ein Ziel: Zuerst 30 Tage, dann 60 Tage und dann von 100 Tagen bis zu einem Jahr. Zuerst konnte ich es zehn Tage lang aushalten, aber dann ließ ich einige Tage aus. Daraufhin beschloss ich, eine Stunde zu meditieren und mich durch nichts stören zu lassen.
Jedes Mal, wenn ich mich zur Meditation hinsetzte, blieb ich eine ganze Stunde lang im Doppel-Lotussitz. Natürlich war es nicht leicht, denn meine Beine begannen nach etwa 40 Minuten, ganz stark zu schmerzen. Das war in der Vergangenheit mein größter Fehler, dass ich meine Beine heruntergenommen hatte. Dieses Mal, sagte ich mir, würde ich das nicht tun! Als der Schmerz kam, lernte ich, ihn loszulassen und nicht daran zu denken. In den ersten 90 Tagen waren die Schmerzen während der Meditation fast jedes Mal extrem stark! Ich schrieb meine gesamten Erfahrungen in mein Tagebuch, dort schrieb ich auch meine Erkenntnisse, Gedichte und Erlebnisse nieder.
Während dieser Tage entwickelte ich starke aufrichtige Gedanken, dass ich es unter allen Umständen aushalten würde. Da ich in der Lage war, die Anhaftung an den Schmerz loszulassen, konnte kein Schmerz mein Hauptbewusstsein stören.
Wenn zum Beispiel der Schmerz kam und extrem heftig war, bewegte ich meinen Oberkörper zunächst hin und her, verdrehte ihn und so weiter, aber ich nahm meine Beine nicht herunter. Ich sagte mir: „Dieser Schmerz ist nichts, mein Wille ist stärker als Diamant, ich reinige meinen Körper und wandle mein Karma um. Keine Schwierigkeit kann meinen Willen brechen. Ich kann alles ertragen.“ An manchen Tagen, an denen der Schmerz extrem stark war, rezitierte ich auch das Fa des Meisters und viele Gedichte vom Meister, denn ich wollte dem Schmerz nicht nachgeben.
Der Meister erklärt:
„Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich.“ (Zhuan Falun 2012, S. 580)
In diesen ersten Tagen lernte ich, mich nicht um den Schmerz zu kümmern und meinen Körper zu entspannen. Aber am Ende der Meditation bewegte ich mich immer noch. Mir wurde klar, dass ich mich nicht weiter so herumdrehen konnte. Ich musste ausharren, ohne mich zu bewegen. „Wie kann ein großer Erleuchteter aushalten?“, fragte ich mich. Natürlich wusste ich es: mit Zuversicht und Gelassenheit.
Ich sagte mir mit starken aufrichtigen Gedanken: „Ich kann nachsichtig sein und mich nicht bewegen.“ Ich erinnerte mich daran, als der Schmerz nach etwa 40 Minuten extrem heftig wurde. Ich lernte meinen Körper völlig zu entspannen. Still zu bleiben, mich nicht zu bewegen und dem Schmerz nicht nachzugeben, war sehr lohnenswert. Dadurch spürte ich eine starke Energiezirkulation und die Reinigung meines Körpers.
Während ich weiter meditierte, konnte ich schnell zur Ruhe kommen. Es gab viele Momente, in denen mein Zustand so tief war, dass ich keinen Gedanken hatte – aber ich war mir über alles völlig im Klaren.
Wenn zum Beispiel der Schmerz zurückkam, machte ich mir keine Sorgen mehr darüber. Ich konnte die Übung beenden, ohne mich zu bewegen. Ich gewann ein tieferes Verständnis meines wahren Selbst und spürte, dass dies mein wahres Selbst war – etwas, das sich entschied, zu denken oder nicht zu denken! Und als ich mein wahres Selbst gefunden hatte, war ich völlig in der Lage, die Kontrolle über mich und meine Gedanken zu übernehmen – besonders in der Meditation. Ich hatte keine Gedanken, nur reine Stille und Glückseligkeit. An diesem Punkt lernte ich, äußere Gedanken und Bestrebungen von meinem wahren Selbst zu unterscheiden. Jetzt kann ich in der Meditation echte Stille und Frieden erfahren. Ich schrieb in mein Tagebuch: „Dies sind meine besten Zeiten des Tages, die mich erfrischen, reinigen und mir klare Gedanken schenken.“
Ich spürte, was der Meister in dem Vers beschreibt, der vor der Übung gesagt werden soll:
„Bewege dich oder werde still mit Leichtigkeit.“ (Der Weg zur Vollendung, Kapitel IV, 1998)
Ich habe verstanden, dass es mein wahres Selbst ist, das mit Leichtigkeit entscheidet, wann ich mich bewegen oder still werden soll, nicht meine äußeren Gedanken, mein Schmerz oder mein Karma!
Es gab Zeiten, in denen ich spürte, wie mein Körper verschwand. Es gab Zeiten, in denen ich spürte, wie sich das Innere meines Körpers wie ein Wirbelsturm drehte. Und es gab Zeiten, in denen ich in eine kraftvolle und barmherzige Energie eingetaucht war. Es ist schwer, alle diese Zustände zu beschreiben, die ich erlebt habe, aber ich habe das Fa des Meisters tiefgründig verstanden:
„Wenn man zur Ruhe kommen kann, ist das eine Fähigkeit.” (Zhuan Falun 2012, S. 535)
Es gab viele Situationen, bei denen meine Konzentration geprüft wurde. Da ich die Übungen gerne im Freien machte, praktizierte ich oft allein in einem Park, vor oder nach der Arbeit oder am Wochenende.
Als ich einmal meditierte, kam eine Gruppe junger Leute mit sehr lauter Musik. Ich achtete nicht darauf und blieb einfach in der tiefen Stille versunken. Nach einem Moment kam ein betrunkener Mann zu mir, stellte mir Fragen und versuchte mich zu stören. Aber keine dieser Prüfungen konnte meinen Zustand der Tatenlosigkeit stören. Ich war mir über alles im Klaren, aber ich hatte nicht einen einzigen Gedanken. Ich behielt ein ruhiges und barmherziges Herz. Natürlich verschwanden all diese Prüfungen, als ich die Meditation ganz friedlich beendet hatte. Ich erkannte, dass ich bezüglich meiner Xinxing und meiner Meditationsfähigkeit geprüft wurde.
Seitdem ich beschlossen hatte, die Meditation jeden Tag zu machen, lernte ich, meine Zeit besser zu organisieren. Wenn wir große Veranstaltungen planten, wachte ich immer sehr früh auf, und machte morgens die Meditation. Wenn ich auf Reisen war, wachte ich immer auf und meditierte, bevor alle aufstanden. Wenn ich aus irgendeinem Grund die Meditation am Morgen nicht machen konnte, machte ich sie zu einer anderen Tageszeit, auch wenn ich spät abends ganz erschöpft nach Hause kam!
Eine einzigartige Erfahrung
Während der Meditation hatte ich eine einzigartige Erfahrung. Ich war gerade von der Europäischen Fa-Konferenz 2018 in Prag nach Hause zurückgekehrt. Da ich an diesem Morgen keine Zeit zum Meditieren hatte, tat ich es, als ich nach über zehn Stunden Fahrt zu Hause ankam. Ich weiß nicht, ob es der Meister war, der meinen Körper nach der Konferenz reinigte, oder ob ich eine gewaltige Karma Beseitigung hatte. An diesem Tag versteiften sich meine Beine, sobald ich mich hinsetzte. Ich hatte starke Schmerzen. Zwanzig Minuten nach Beginn der Übungen zitterte ich vor Schmerzen am ganzen Körper. Das war eine meiner schmerzhaftesten Erfahrungen. Trotzdem blieb ich standhaft und unberührt. Ich ertrug all die Schmerzen und hielt an meinen aufrichtigen Gedanken fest: „Mein Wille ist fester als Diamant, nichts kann meine Entschlossenheit erschüttern. Ich kann alles ertragen.“
Nachdem ich im ersten Jahr täglich die Übungen praktiziert hatte, erkannte ich auf einer höheren Ebene, dass die Übungen nur ein ergänzendes Mittel sind, um die Vollendung zu erreichen. Sie sind nach wie vor sehr wichtig und wir sollten auf keinen Fall nachlassen, aber die Erhöhung der Herzensqualität ist das Wichtigste.
Dieses Gedicht schrieb ich einmal nach der Meditation:
„Tiefe Stille, Meditation, sie wäscht allen Schmutz weg und gibt wahre Erkenntnisse. Einsichten in die Anhaftungen des eigenen Charakters und des Egoismus. Es bringt wahre Zufriedenheit, ein klares Feld und aufrichtige Gedanken. Es spielt keine Rolle, was der physische Körper erreichen kann, denn ohne innere Erhöhung, ohne das Erkennen und Entfernen schlechter Dinge ist alles vergebens und wird nicht von Dauer sein. Schätzt diese Kultivierungsgelegenheit.“
In diesen zwei Jahren habe ich so viele Erfahrungen gemacht. Nachdem ich beschlossen hatte, unbedingt jeden Tag zu meditieren, ließ ich keinen einzigen Tag aus. Es waren mehr als 650 Tage, und das Meditieren wurde ganz natürlich. Dadurch habe ich meinen Willen wirklich gestählt, mein Verständnis des Fa und meines wahren Selbst vertieft und wunderbare Empfindungen gehabt. Gelegentlich sah ich sogar verschiedene Szenen.
Auf meinem Weg als Dafa-Schüler habe ich viel erlebt. Es gab Höhen und Tiefen, Prüfungen, die ich schlecht bestanden habe und viele Stolpersteine. Ich habe immer noch viele Anhaftungen zu beseitigen und muss an meiner Xinxing arbeiten. Ich habe das Gefühl, dass dieser Weg sehr heilig ist und dass diese Gelegenheit nur schwer zu bekommen ist. Ich werde mein Bestes geben, um das zu tun, was wir tun sollen. Da sich alles seinem Ende zuneigt, möchte ich Mitpraktizierende ermutigen, ihren Willen zu stählen und den Meister von ganzem Herzen bei der Fa-Berichtigung zu unterstützen.
Ich möchte hier gerne ein Gedicht des Meisters anführen:
Winterblumen – Yuan GenreSchmutzige Welt, reiner Lotus, Milliarden WinterblumenIm kalten Wind, liebliche Anmut noch zartgrünSchnee, Regen tagelang, Tränen von Gottheiten und BuddhasErwartet, Winterblumen zurückkehrenEigensinnige Dinge der Welt sollen nicht fesselnAufrichtiger Gedanke standhaftVon Alters herEinzig für dieses Mal(Winterblumen – Yuan Genre, 28.02.2003, in: Hong Yin II)
Das sind meine persönlichen Erkenntnisse. Wenn es etwas Unangemessenes gibt, weist mich bitte darauf hin.
Ich danke Ihnen, verehrter Meister. Ich danke euch, liebe Mitpraktizierende.
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