Verspätete Todesmeldung: Englischlehrer starb vor Jahren im Gefängnis

(Minghui.org) Die Provinz Qinghai im Westen Chinas grenzt an Tibet und Xinjiang. Hier entspringt der Jangtse-Fluss und auch der Gelbe Fluss. Wie andere Provinzen Chinas werden auch in Qinghai Falun-Dafa-Praktizierende [1] verfolgt, seit die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 eine landesweite Kampagne gegen diese Praxis begonnen hat.

Jüngsten Informationen zufolge starb Tang Fabang zwischen 2010 und 2015 im Gefängnis von Menyuan. Tang war Englischlehrer in Xining, Qinghais Hauptstadt. Man hatte ihn inhaftiert, nachdem er sich geweigert hatte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Dass Tang im Gefängnis von Menyuan misshandelt und dort zu Tode gekommen war, wurde erst bekannt, als der Praktizierende Gu (Name geändert) im September 2015 ins Gefängnis von Dongchuan gebracht wurde, wo ein Beamter zu ihm sagte: „Tang Fabang ist bereits im Menhyuan-Gefängnis gestorben. Wenn du [deinen Glauben] nicht aufgibst, wirst du auch hier sterben!“

Während der Inhaftierung im Arbeitslager gefoltert

Tang war Englischlehrer an der Grundschule von Lejiawan. Er ging nach Beginn der Unterdrückung von Falun Dafa im Jahre 1999 nach Peking, um sich dort für Falun Dafa einzusetzen. Sein Einsatz für die Glaubensfreiheit kostete ihn seinen Arbeitsplatz.

Tang wurde dreimal inhaftiert, insgesamt 75 Tage. Dreimal sperrte man ihn ins Arbeitslager, für insgesamt 784 Tage. Seine Wohnung wurde zweimal durchsucht.

Seine erste Haftzeit im Zwangsarbeitslager Duoba lief im Februar 2001 ab. Da er sich weigerte, seinem Glauben abzuschwören, wurde seine Haftzeit verlängert. Tang wurde (wie auch ein anderer Praktizierenden namens Li Shengxi) von dem Polizisten Lu Xin hinter seinem Rücken in Handschellen gefesselt. Die beiden mussten dann lange Zeit unter der brennenden Sonne rennen. Danach kamen sie in Isolationshaft. Sieben Tage später befand sich Tang in einem lebensbedrohlichen Zustand und kam in eine reguläre Zelle zurück.

Am 28. Dezember desselben Jahres wurde Tang erneut wegen seines Glaubens verhaftet und nach Neujahr in dasselbe Arbeitslager überstellt. Die Wärter schlugen ihn und schockten ihn zwei Stunden lang mit mehreren 100.000-Volt-Stromschlägen. Dann fesselte man ihm die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen und sperrte ihn sieben Tage lang in Isolationshaft. Um gegen die Misshandlungen zu protestieren, trat Tang im April 2002 in einen Hungerstreik. Während dieser zwei Jahre im Arbeitslager befand er sich aufgrund der Folterungen mehrmals in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Folterdarstellung: Schocken mit elektrischen Schlagstöcken

Die Beamten des Büros 610 schikanierten Tangs Arbeitgeber und auch seine Verwandten viele Male. Seine Eltern litten darunter sehr und wurden krank. Seine Frau konnte nicht normal arbeiten und sein Sohn wurde diskriminiert.

Nach seiner Entlassung war Tang gezwungen, von zu Hause wegzubleiben, um nicht den dauernden Schikanen der Behörden ausgesetzt zu sein. Aber eines Tages kehrte er nach Hause zurück, um seine Frau und sein Kind zu sehen. Agenten der Staatssicherheit in Xining und Beamte der Polizeiwache Pengjiazai verhafteten ihn umgehend. Während des Verhörs im Büro für Staatssicherheit in Xining wurde er mit allen vier Gliedmaßen auf einer Tigerbank gefesselt und gefoltert. Die Polizisten überwachten ihn abwechselnd und ließen ihn nicht schlafen. Drei Tage später gelang es Tang jedoch, aus der Einrichtung zu fliehen.

Misshandlungen im Gefängnis

Zu einer erneuten Verhaftung kam es durch Beamte der Staatssicherheit Xining am 8. September 2009. Sie brachten ihn ins Untersuchungsgefängnis Ershilipu und reichten seinen Fall beim Gericht ein.

Daraufhin wurde Tang im Jahr 2010 ins Menyuan-Gefängnis überstellt, wo man ihn in der ersten Abteilung unterbrachte. Er weigerte sich standhaft, seinem Glauben abzuschwören, und wurde mehrere Monate lang in Isolationshaft gehalten. Aus Protest trat er in einen Hungerstreik und wurde zwangsernährt.

Die Wärter spielten Tonaufnahmen, die Falun Dafa verleumdeten, über einen Lautsprecher ab. Das belastete Tang sehr und sein Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter. Schließlich kam es zu einem Organversagen. Tang starb im Rote-Kreuz-Krankenhaus von Qinghai. Wann der genaue Zeitpunkt seines Todes war, muss noch ermittelt werden.

Die Verantwortlichen für seinen Tod

Mehrere Beamte waren für die Verfolgung von Tang verantwortlich, darunter Guo, der stellvertretende Verwaltungsleiter der ersten Abteilung des Gefängnisses, und Chen Jie, der Leiter der psychologischen Abteilung des Drogenrehabilitationszentrums Golmud. Die letztgenannte Einrichtung, eine Gehirnwäsche-Einrichtung, war früher als Arbeitslager Golmud bekannt. Leiter Chen war an der Gehirnwäsche vieler Praktizierender in Qinghai beteiligt – auch an der Verhaftung von Tang.

Weitere Todesfälle in Xining

In einem früheren Bericht wurden die folgenden Todesfälle bestätigt:

Fan Lihong (w), 27, starb im Januar 2002, nachdem sie mehrfach in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden war, weil sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören.

Tan Yingchun (w) starb am 29. Dezember 2002 im Alter von 46 Jahren in einem Arbeitslager.

Zhang Xuefeng (w) starb am 20. November 2003, weniger als ein Jahr nach ihrer Entlassung aus einem Arbeitslager.

He Wanjie starb am 28. Mai 2003, während er 17 Jahre im Menyuan-Gefängnis verbrachte. Seine Frau Zhao Xiangzhong starb am 22. Februar 2004 kurz nach ihrer Entlassung.

Ping Chunfeng starb 2005, nachdem er in einem Arbeitslager unter Drogen gesetzt worden und geistig desorientiert war.

Huang Fengying (w), 65, starb 2006 nach wiederholten Schikanen durch die Behörden.

Wei Haiming starb im Juli 2012, kurz nachdem er fünf Jahre im Gefängnis gesessen hatte.

Zhang Youzhen, ein Praktizierender aus dem Kreis Huzhu in der Provinz Qinghai, starb am 19. Juni 2003, nachdem er in der Haft gefoltert worden war.

Frühere Berichte:

A Brief Account of the Persecution of Falun Gong Practitioners in Qinghai Province

Fünfjährige Haftstrafe führt zum Tod eines Unternehmers (Provinz Qinghai)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.