Ältere Dame nach sieben Jahren Gefängnis erneut wegen ihres Glaubens verhaftet
(Minghui.org) Eine 72-jährige Einwohnerin von Chongqing wurde am 24. April 2020 in ihrer Wohnung verhaftet, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert. Sie wurde angeklagt gemäß § 300 „Untergrabung der Rechtsdurchsetzung durch eine Kultorganisation“. Dies ist ein Standardvorwand, mit dem Falun Dafa kriminalisiert werden soll.
Mehrere Beamte brachen am 24. April gegen 13:00 Uhr in Zhu Dazhens Wohnung ein und durchsuchten alle Räumlichkeiten. Sie beschlagnahmten ihren Computer, Falun-Dafa-Bücher und viele andere Gegenstände. Auch nahmen sie Geldscheine im Wert von 5.000 Yuan (628 Euro) mit, auf denen Informationen über Falun Dafa gedruckt waren. [Anmerkung: Wegen der strengen Informationszensur in China nutzen viele Falun-Dafa-Praktizierende kreative Wege, um Informationen über ihren Glauben zu verbreiten, dazu gehören das Drucken von Botschaften auf Geldscheinen]
Keiner der Beamten gab sich zu erkennen. Auf der Polizeiwache Wenfeng beschimpfte ein junger Polizist die ältere Dame. Anschließend brachte ein Beamter Zhu zu einer körperlichen Untersuchung ins Krankenhaus. Danach sollte sie die Kosten für die Untersuchung selbst zu bezahlen.
Aufgrund ihres Gesundheitszustands wurde Zhu gegen Kaution freigelassen. Die Polizei befahl ihrem jüngeren Sohn 5.000 Yuan (628 Euro) für ihre Kaution zu zahlen.
Frühere Verfolgungen
Zhu begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Weil sie ihren Glauben nach Beginn der Verfolgung aufrechterhielt, wurde sie in den letzten zwei Jahrzehnten wiederholt verhaftet und dreimal inhaftiert, insgesamt sieben Jahre lang. Erste zweijährige Haft im Arbeitslager
Zhu wurde am 22. Mai 2001 das erste Mal verhaftet. Auch damals wurde ihre Wohnung durchsucht. Nach dreimonatiger Haft verurteilte das Gericht sie zu zwei Jahren Haft im Frauenarbeitslager Maojiashan.
Dort zwangen die Wärter Zhu, sich täglich Videos anzusehen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Zusätzlich musste sie wöchentlich Gedankenberichte schreiben. Zwei Häftlinge erhielten die Anweisung, sie rund um die Uhr zu überwachen. Sie misshandelten sie oft, wenn sie sich weigerte, bei der Gehirnwäsche zu kooperieren. Einmal zwangen sie sie, mehr als 900 Kniebeugen am Tag zu machen. Andere Formen der Folter waren langes Sitzen auf einem kleinen Hocker, langes Stehen, intensives körperliches Training und der Zwang, sich in einer halb hockenden Position mit den Händen auf dem Rücken vorwärts zu bewegen.
Die Wärter wollten Zhu zwingen, auf das Foto des Begründers von Falun Dafa zu treten. Als sie sich weigerte, sperrten sie sie in Isolationshaft. Zweite zweijährige Haftzeit im Arbeitslager
Zhu wurde am 22. Oktober 2006 erneut verhaftet. Nach zwanzig Tagen Haft sperrten die Behörden sie ins Zwangsarbeitslager für Frauen in Zoumahe, wo sie zwei Jahre zubringen musste. Dort musste sie stundenlang auf einem kleinen Hocker stehen oder sitzen, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Zudem kam sie mehrmals in Isolationshaft und durfte weder duschen noch ihre Wäsche waschen. Dreijährige Haftstrafe
Zhu wurde am 1. Mai 2013 verhaftet, als jemand sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt hatte. Auf dem Polizeirevier in Jiulong hielten Polizisten ihr während des Verhörs eine 1.000-Watt-Glühbirne vor das Gesicht. Durch die starke Hitze und das grelle Licht wurde ihr sehr schwindelig und sie bekam das Gefühl, als würde ihr Kopf explodieren. Später sagte sie, die Polizei habe versucht, mit dieser Folter ihren Willen zu brechen.
Am selben durchsuchten Polizisten Zhus Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, ihren Computer und andere persönliche Gegenstände.
Später wurde sie zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis der Gemeinde Zouma verurteilt. Man ließ sie nicht schlafen, zwang sie, auf einem kleinen Hocker zu sitzen, bis ihr Gesäß offene Wunden bekam, und zwang sie zu intensivem körperlichem Training. Da sie die Folter nicht ertragen konnte, schrieb sie eine Erklärung, dass sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben würde.
Danach brachten die Wärter sie in eine reguläre Station, wo sie täglich unbezahlte Arbeit verrichten musste. Sie wurde nach wie vor gezwungen, an wöchentlichen Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen und Gedankenberichte zu schreiben. Die Wärter zwangen Zhu, ihre Selbstkritik zu vorzulesen und vor anderen Häftlingen Loblieder auf das kommunistische Regime zu singen. Das alles zeichneten sie auf. Solche Aufnahmen wurden dann für die Gehirnwäsche anderer Praktizierender und Häftlinge verwendet.
Nach Zhus Freilassung belästigte die Polizei sie und ihre Familie weiterhin.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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