Hongkonger Virologin entlarvte Pekings Vertuschung des Coronavirus und musste deswegen fliehen

(Minghui.org) Es ist vier Monate her, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 11. März 2020 den Ausbruch der Coronavirus-Pandemie erklärte. Seitdem sind zahllose Beweise aufgetaucht, welche die sorgfältige Vertuschung des ersten Ausbruchs durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) belegen.

Als eine Virologin in Hongkong beschloss aufzudecken, wie die KPCh das chinesische Volk und die Welt über das Virus in die Irre geführt hatte, sah sie massive Vergeltungsmaßnahmen auf sich zukommen: Ihre Eltern flehten sie an zu schweigen, um nicht ins Visier des Regimes zu geraten. Ihr Arbeitgeber löschte Informationen über sie von seiner Website und entließ sie.

Li-Meng Yan arbeitete als Wissenschaftlerin an der Universität von Hongkong. Obwohl ihre Portfolio-Seite auf der Website der Universität entfernt wurde, verweisen Online-Informationen darauf, dass sie Ärztin ist und ihre Doktorarbeit erfolgreich abgeschlossen hat. So hielt sie beispielsweise bei den angesehenen Keystone-Symposien 1998 einen Vortrag über den Grippe-Impfstoff. Ihr Forschungsinteresse konzentriert sich insbesondere auf Infektionskrankheiten und Entzündungen im Rahmen verschiedener Untersuchungen bei Tieren.

Yan berichtete, dass das chinesische Regime bereits Ende Dezember 2019 über das Coronavirus Bescheid wusste, sich aber entschied, die Informationen zurückzuhalten. Das berichtete Fox News am 10. Juli in einem Artikel mit dem Titel „Chinese virologist accuses Beijing of coronavirus cover-up, flees Hong Kong: ‚I know how they treat whistleblowers.‘“ („Chinesische Virologin beschuldigt Peking der Vertuschung des Coronavirus und flieht aus Hongkong: ‚Ich weiß, wie sie Whistleblower behandeln.‘“ [1]

Übertragung von Mensch zu Mensch im Dezember 2019 bekannt

Yan floh am 28. April 2020 in die Vereinigten Staaten, nachdem ihr gesagt worden war, dass eine Aufklärung über die Vertuschung der KPCh in Hongkong ihre Sicherheit gefährden könne. Es könne zu ihrer Inhaftierung oder ihrem „Verschwinden“ führen.

Da sie in einem WHO-Referenzlabor arbeitete, war sie eine der ersten Wissenschaftlerinnen der Welt, die das neuartige Coronavirus untersuchte. Ihr Vorgesetzter, ein hochrangiger Experte auf dem Gebiet, der mit der WHO in Verbindung steht, bat sie, sich mit SARS-ähnlichen Fällen zu befassen, die Ende Dezember 2019 von Festlandchina aus auftraten.

„Die chinesische Regierung weigerte sich, Experten aus dem Ausland, auch aus Hongkong, in China forschen zu lassen“, sagte Yan in dem Interview. „Also wandte ich mich an meine Freunde, um mehr Informationen zu erhalten.“

Über ihr umfangreiches Netzwerk von medizinischen Fachleuten erfuhr Yan von der Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch am 31. Dezember 2019. Als sie dies ihrem Vorgesetzten berichtete, wurde ihr nur gesagt, sie solle weiterarbeiten. Aber die chinesische Seuchenschutzbehörde meldete die Übertragung von Mensch zu Mensch erst am 21. Januar 2020, drei Tage vor der Abriegelung der Stadt Wuhan, dem Epizentrum des Virus.

Yans Aussage stimmt mit Informationen aus anderen Quellen überein. Ai Fen, die Leiterin der Notaufnahme des Zentralkrankenhauses von Wuhan, erklärte, dass das Coronavirus bei der Untersuchung von Patientenproben in ihrem Krankenhaus bereits am 30. Dezember 2019 bestätigt wurde. Neben der Meldung an die Gesundheitsbehörde teilte sie diese Information auch über die sozialen Medien mit. Dies führte zu zahlreichen Disziplinarmaßnahmen seitens der Behörden. Einer ihrer Mitarbeiter, Li Wenliang, wurde zum Schweigen gebracht. Er starb am 7. Februar 2020 an der Krankheit.

Vertuschung durch Beamte

Li-Meng Yan schilderte eine ähnliche Erfahrung: Die WHO habe laut vorliegenden Informationen in einer Mitteilung vom 9. Januar die Übertragung von Mensch zu Mensch dementiert. Außerdem sei den medizinischen Fachleuten in China verboten worden, darüber zu diskutieren. „Wir dürfen nicht darüber reden, aber wir müssen Masken tragen.“ Alle ihre Kontakte in Festlandchina sagten ihr im Wesentlichen das Gleiche.

Ein weiterer Versuch, am 16. Januar bei ihrem Vorgesetzten Alarm wegen des Virus zu schlagen, wurde ebenfalls vereitelt. „Schweigen Sie und seien Sie vorsichtig“, wurde ihr gesagt. „Berühren Sie auf keinen Fall die rote Linie“, fügte der Vorgesetzte hinzu, „sonst bekommen wir Ärger und laufen Gefahr zu verschwinden.“

Sie fügte hinzu, dass Malik Peiris, Ko-Direktor eines der WHO angegliederten Labors, ebenfalls über die Situation Bescheid gewusst habe, aber nichts unternommen habe, um die Öffentlichkeit zu alarmieren.

Obwohl sie sich verpflichtet fühlte, die Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen, da viele Leben hätten gerettet werden können, wusste Yan auch um die möglichen Folgen. „Ich weiß, wie sie [die KPCh-Beamten] Whistleblower behandeln“, erklärte sie.

Ihre Befürchtung bestätigte sich, als sie ihr Dilemma mit ihrem Mann besprach. „Er gab mir die Schuld; er versuchte, mein Selbstvertrauen zu zerstöre n... Er sagte, sie würden uns alle töten“, erinnerte sie sich. Das brachte sie zu dem Entschluss, in die USA zu kommen und sich dort Gehör zu verschaffen.

Die Vergeltung folgte. Die Universität von Hongkong löschte ihre Portfolio-Seite und entzog ihr den Zugang zu ihren Online-Portalen und E-Mails. Ein Sprecher sagte, dass Yan dort nicht mehr angestellt sei.

Beamte begaben sich auch in ihre Heimatstadt Qingdao, Provinz Shandong und durchsuchten ihre Wohnung, während sie ihre Eltern bedrohten. Verängstigt flehten ihre Eltern Yan an, zurückzukommen und den Kampf durch Stillschweigen aufzugeben.

Yan erklärte jedoch, dass sie trotz der anhaltenden Drohungen der KPCh nicht aufhören werde, ihre Stimme zu erheben.

Eine unsichtbare, aber massive rote Linie

Li-Meng Yan ist nicht die erste, welche die Falschinformationen der KPCh aufgedeckt hatte. Aber wie die oben erwähnten Ai Fen und Li Wenliang mussten fast alle, die es wagten, schwerwiegende Konsequenzen für ihren Mut und ihre Ehrlichkeit in Kauf nehmen.

Nach Angaben von Chinese Human Rights Defenders, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Washington, D.C., verhafteten chinesische Beamte allein zwischen dem 22. und 28. Januar 2020 mindestens 325 Einwohner. Ihnen wurde vorgeworfen, „Gerüchte verbreitet“, „Panik ausgelöst“ oder „versucht zu haben, die gesellschaftliche Ordnung zu stören“. Ihnen wurden Freiheitsentzug, Geldstrafen oder „disziplinarische Erziehungsmaßnahmen“ auferlegt.

Darüber hinaus folgten die chinesischen Behörden auf allen Ebenen strikt dem offiziellen Tenor der KPCh. Am 30. Dezember 2019 gab die Gesundheitskommission von Wuhan eine dringende Mitteilung über zahlreiche Fälle einer unbekannten Lungenentzündung im Zusammenhang mit dem Huanan-Fischmarkt in Wuhan heraus. Das war der Tag, an dem Ai die Coronavirus-Infektion in ihrem Krankenhaus bestätigte. Die Gesundheitskommission untersagte medizinischen Einrichtungen und Einzelpersonen, solche Informationen ohne Genehmigung weiterzugeben.

Die von Minghui eingeholten Informationen deuteten ferner darauf hin, dass die Nationale Gesundheitskommission Chinas am 3. Januar 2020 eine Richtlinie (Dokument 2020 Nr. 3) mit folgenden Anweisungen herausgegeben hatte:

(1) Alle regionalen Regierungen und Gesundheitskommissionen müssen Proben des Coronavirus, das die Wuhan-Lungenentzündung verursacht hat, gemäß den Vorschriften über „Hochpathogene Mikroorganismen (Typ 2)“ handhaben;

(2) ohne Genehmigung ist es keiner Organisation erlaubt, Testergebnisse an andere Organisationen oder Einzelpersonen weiterzugeben;

(3) alle medizinischen Einrichtungen müssen alle laufenden Virustests sofort einstellen;

(4) alle medizinischen Einrichtungen müssen alle Proben von Patienten vernichten;

(5) Ärzte an vorderster Front in Wuhan dürfen keine Informationen über die Lungenentzündung in Wuhan preisgeben.

Geheimhaltungspflicht – Parallele zur Verfolgung von Falun Dafa

Die Beamten unter dem KPCh-Regime folgen genau den Ausführungen der Partei und unterdrücken alle Versuche, die Anweisungen der KPCh in Frage zu stellen oder die „rote Linie“ zu überschreiten, wie Yan oben erwähnte. Viele andere Beispiele dieser Art gab es auch während der Verfolgung von Falun Dafa, einer Praxis für Körper und Geist, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht.

Nachdem Chen Zixiu, eine Falun-Dafa-Praktizierende aus der Provinz Shandong, an grausamen Folterungen in Polizeigewahrsam gestorben war, wurde ihre Geschichte im Wall Street Journal von Ian Johnson veröffentlicht. Für diese Geschichte erhielt er später den Pulitzer-Preis 2001. Chens Tochter wurde jedoch drei Tage nach der Veröffentlichung des Artikels verhaftet. Später klagte man sie wegen „Preisgabe von Staatsgeheimnissen“ an und internierte sie vier Jahre lang.

Ein weiteres Beispiel ist der Fall von Wei Xingyan, einer Doktorandin an der Universität Chongqing. Sie wurde verhaftet, weil sie an ihrem Glauben an Falun Dafa festhielt. Im Mai 2003 vergewaltigte sie ein Polizist vor den Augen zweier Insassinnen des Untersuchungsgefängnisses Baihelin. Nachdem ihr Fall von Minghui.org gemeldet worden war, ergriff das Büro 610 Chongqing unverhältnismäßige Maßnahmen, um die Geschichte zu unterdrücken. Es ließ mehr als 40 Personen verhaften, weil sie den Vorfall aufgedeckt hatten. Mindestens zehn Personen wurden zu Gefängnisstrafen zwischen fünf und 14 Jahren verurteilt. Sie alle wurden wegen des Verbrechens der „Preisgabe von Staatsgeheimnissen“ angeklagt.


[1] https://www.foxnews.com/world/chinese-virologist-coronavirus-cover-up-flee-hong-kong-whistleblower