77-Jährige nach Jahren der Verfolgung traumatisiert

(Minghui.org) Eine 77-jährige Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Anshun in der Provinz Guizhou ist traumatisiert. Sie war im Jahr 2013 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Wang Yuqing litt früher an chronischen Leiden wie Magen- und Darmentzündungen. Nachdem sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, wurde sie wieder gesund. Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 wurde sie wiederholt verfolgt. Sie ist traumatisiert. Sobald sie auf irgendwelche Probleme stößt, zittern ihr Körper und ihre Hände.

Im Folgenden berichten wir über ihre Leiden.

Am Silvesterabend des Jahres 2001 verschickte Wang einige Briefe mit Informationen, die die Lügen der inszenierten „Selbstverbrennung“ auf dem Platz des Himmlischen Friedens offenbarten – einer war für ihre Schwester bestimmt.

Am 12. März 2001 war Wang zu Hause und kümmerte sich um ihre vierjährige Enkelin. Plötzlich drangen Polizisten in ihre Wohnung ein und begannen, die Zimmer zu durchsuchen. Ihre Enkelin begann zu weinen. Die Beamten nahmen einige Falun-Dafa-Bücher und dazugehörige Materialien mit.

In der Haftanstalt Anshun standhaft geblieben

Sie brachten Wang in die Haftanstalt Anshun. Als die Beamten sie fragten, woher sie die Materialien habe, antwortete sie nicht. Damit sie auf Falun Dafa verzichtete, setzten die Beamten sie unter Druck: Sie holten Wangs Sohn und ihren Mann und forderten sie auf, vor ihr niederzuknien. Als Wang sich weiterhin weigerte, wurde sie in die Haftanstalt Nr. 1 von Heishitou verlegt. 16 Tage später ließen die Beamten sie gehen. Ihre Familie zahlte eine Kaution von 3.000 Yuan (370 Euro). Später erfuhr Wang, wie es zu ihrer Verhaftung gekommen war: Die Polizei hatte den Brief, den sie an ihre Schwester geschieben hatte, abgefangen.

Nachdem Wang festgenommen worden war, setzte ihr Arbeitgeber ihren Lohn für einige Monate aus. Stattdessen bekam sie eine Unterstützung von 200 Yuan (25 Euro). Obwohl ihr Arbeitsgeber nach ihrer Freilassung wieder Zahlungen leistete, wurden die Zusatzleistungen jedoch für die nächsten sieben Jahre ausgesetzt, bis Wang schließlich im Oktober 2008 mit dem Gewerkschaftsvorsitzenden ihrer Firma sprach.

Während dieser Zeit überwachten die Behörden Wangs Telefon. Zudem durfte sie sich nicht mehr frei bewegen.

Wieder festgenommen

Im April 2012 wurde Wang erneut festgenommen, weil sie mit einigen Schülern der Mittelschule über Falun Dafa gesprochen hatte.

Als sie sich weigerte, die Fragen der Polizei zu beantworten, zwangen sie sie, mit gefesselten Händen auf der Tigerbank zu sitzen. Als sie weiterhin jegliche Kooperation verweigerte, brachte man sie zum Büro für Staatssicherheit. Dort ging das Verhör von vorne los. Wang sagte nichts.

Als ihr Sohn von ihrer Verhaftung erfuhr, bat er einen Bekannten mit Verbindungen zur Polizei, ihm bei der Freilassung seiner Mutter zu helfen. So kam Wang frei.

Im Juni 2012 begleitete Wang ihren Mann in ihre Heimatstadt, um einen kranken Verwandten zu besuchen. Die Polizei rief sie an und forderte sie auf, nach Hause zurückzukehren. Sie weigerte sich. Als sie im Februar 2013 wieder zu Hause war, befahlen Beamte ihrem Sohn, seine Mutter aufzufordern, zur Polizeiwache zu kommen. Als Wang dem nachkam, wurde sie verhaftet. Später verurteilte das Gericht sie zu drei Jahren Haft.

Am 9. März 2014 wurde Wang in die vierte Abteilung des Frauengefängnisses Nr. 1 in Guizhou gebracht. Dort gab es 40 bis 50 Personen; Falun-Dafa-Praktizierende, die ihren Glauben nicht aufgeben wollten, brachte man in einen kleinen Raum.

Schikanen im Frauengefängnis von Guizhou

Wang wurde von mehreren Gefangenen überwacht. Trotz ihres Alters von 73 Jahren wurde sie von den Häftlingen oft gefoltert. Das löste in ihr Angst und Panik aus und sie begann zu zittern. Bevor sie auf die Toilette gehen oder duschen durfte, musste sie die Erlaubnis der Gefangenen einholen. Wang wurde auch gezwungen, Materialien zu lesen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Sie musste Gedanken aufschreiben, die den Anforderungen des Gefängnisses entsprachen. Tat sie das nicht, wurde sie gefoltert und durfte nicht schlafen.

Einmal wusch sich Wang gerade ihr Gesicht, als eine Gefangene ihr sagte, sie solle ihre Schüssel nehmen und sich woanders waschen gehen. Da zu viele Leute anwesend waren, war es Wang nicht möglich, den Platz zu wechseln. Daher schob sie nur die Schüssel in eine andere Position. Als die Gefangene dies bemerkte, nahm sie die Schüssel und warf sie zu Boden, worauf sie zerbrach.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.