Washington, D.C.: Blick auf 21 Jahre friedlichen Widerstand gegen die Verfolgung in China – Praktizierende erinnern sich

(Minghui.org) Anlässlich des 21. Jahrestages des friedlichen Widerstands gegen die Verfolgung von Falun Dafa [1] versammelten sich am 19. Juli 2020 Praktizierende am Washington Monument. Dort praktizierten sie die Übungen und setzten sich für ein Ende der Verfolgung in China ein.

Praktizierende bei den Übungen am Washington Monument

Passanten lesen die Schautafeln und informieren sich über Falun Dafa.

In der sengenden Juli-Hitze führten die Praktizierenden die Falun-Dafa-Übungen vor und hielten Transparente mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ und „Stoppt die Verfolgung von Falun Dafa“. Viele, die an den Aktionen teilnahmen, kommen jedes Jahr nach Washington, D.C., um über die Verfolgung zu informieren. In den 21 Jahren des friedlichen Widerstands gegen die Verfolgung sind die langjährigen Praktizierenden nun mittlerweile über 50 Jahre alt sind. Diejenigen, die zu Beginn der Verfolgung im mittleren Alter waren, sind jetzt über 70.

Einige der anwesenden Praktizierenden waren in China Haft und Folter ausgesetzt gewesen, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht hatten aufgeben wollen.

Passanten äußern sich

Shea und Jweshan, Touristen aus Florida

„Sie sehen so edel aus, deshalb sind wir hergekommen, um nachzuschauen“, sagten Jweshan und Shea, zwei Touristen auf Florida. Sie wollten ihr Möglichstes tun, um die Verfolgung zu beenden. Shea erklärte: „Ich weiß, dass das kommunistische Regime den Glauben einschränkt, aber ich wusste nicht, dass sie so brutal sind. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind universelle Werte. Wir sollten ihnen in unserem Alltag folgen.“

Vor sechs Wochen zogen Herr Smith und seine Frau von Huntsville in Alabama nach Washington D.C. Eine Regierungsangestellte habe die Praktizierenden schon viele Male bei den Übungen gesehen, erzählte der Mann und fügte hinzu, dass einige Medien falsch über Falun Dafa berichtet hätten. Aus diesem Grund war er froh, dass er die Möglichkeit hatte, mit Praktizierenden zu sprechen. „Es wäre großartig, wenn wir alle Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen würden“, sagte er.

Hong, ein Tourist aus Nordostchina, fragte die Praktizierenden, ob sie Informationen auf Chinesisch hätten. Er sagte, dass die Menschen in China die Wahrheit nicht kennen würden und dass nur eine Handvoll die Internet-Zensur durchbrechen könne, um Nachrichten aus dem Ausland zu lesen. Hong merkte an, dass die KPCh jeden Aspekt der Gesellschaft kontrolliere und dass die Menschen in China die Lügen und Propaganda des Regimes passiv akzeptieren würden. Er hofft, dass Chinas große Firewall (Internet-Zensur) bald fallen wird, damit die Menschen die Wahrheit erfahren können.

In China verhaftet, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hat

Seit 21 Jahren riskieren viele Praktizierende in China Haft, Folter und sogar Organraub. Trotz der Unterdrückung haben sie weiterhin die Verleumdung von Falun Dafa durch die KPCh aufgedeckt.

Der 30-jährige Ma Chen ist Software-Ingenieur im Großraum Washington. Für ihn war dies die erste derartige Veranstaltung. Er berichtete, dass seine Mutter der Polizei in China gemeldet wurde, weil sie mit anderen über die Verfolgung gesprochen hatte. Sie wurde verhaftet und in der Haftanstalt von Caoba festgehalten.

Seine Mutter ist die 57-jährige Wang Chunmei aus der Stadt Kaiyuan in der Provinz Yuannan. Sie ist Rentnerin. Früher arbeitete sie bei dem Stromversorgungsbetrieb Honghe. Nach Angaben ihres Sohnes wurde sie häufig verhaftet – ein- oder zweimal im Jahr –, weil sie den Menschen von Falun Dafa berichtete. Er hat irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft sie verhaftet wurde.

Ma Chens fordert von dem chinesischen kommunistischen Regime die unverzügliche Freilassung seiner Mutter. 

„Einmal, als ich in der dritten Klasse der Grundschule war, ging meine Mutter nachts mit anderen Praktizierenden raus, um Informationen über Falun Dafa zu verbreiten. Sie wurde verhaftet. Mein Vater war auf Geschäftsreise. Ich lebte bei meinen Großeltern. Es war eine sehr schwierige Zeit. Selbst wenn sie nicht verhaftet war, standen wir unter ständiger Überwachung. Jemand folgte uns immer, wenn wir ausgingen. Als ich in Shanghai zur Universität ging, lehnte es die Polizei ab, dass meine Mutter mich dort hinbringen durfte. Am Ende brachte sie mich zum Flughafen von Kunming, die Polizei folgte uns. Die Polizei drohte sogar damit, die Universität zu veranlassen, mich von der Schule zu verweisen, wenn sie [meine Mutter] nicht aufhöre zu praktizieren“, schilderte Ma Chen.

„Seit meiner Kindheit habe ich in Angst gelebt. Meine Erfahrungen hatten einen gewaltigen, negativen Einfluss auf mich.

Meine Mutter ist jetzt seit fast zwei Monaten inhaftiert. Ich möchte die Menschen wissen lassen, wie boshaft die KPCh ist, und dabei helfen, meine Mutter zu retten. Die KPCh muss sie unverzüglich freilassen.“

Yu Xiyu, eine Programmier-Lehrerin an einer Gemeindeschule in Maryland, und Ma Chen sind im gleichen Alter. Yu kommt aus der Stadt Langfang in der Provinz Hebei. Ihre Mutter, die sie großgezogen hat, hatte 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Nachdem die KPCh die Verfolgung angeordnet hatte, wurde Yu Jing dreimal verhaftet und ihre Wohnung zweimal durchsucht.

Die Falun-Dafa-Praktizierenden Yu Jing und ihre Tochter Yu Xiyu

Yu Xiyu berichtete: „An „politisch sensiblen“ [2] Tagen kam die Polizei zu mir nach Hause und verhaftete meine Mutter. Als ich das Gymnasium besuchte, war die schrecklichste Zeit. Meine Mutter half mir, mein Fahrrad die Treppe hinunterzutragen. Gerade als ich auf das Fahrrad stieg, stürzte sich eine Gruppe von Polizisten auf sie und warf sie zu Boden. Ich war fassungslos. Bevor ich etwas tun konnte, wurde meine Mutter in einem Auto weggebracht. Die Polizei kam dann zurück, um unsere Wohnung zu durchsuchen.“

Sie erinnerte sich an ein weiteres erschütterndes Erlebnis. „Mitten in der Nacht brach die Polizei in unser Haus ein. Meine Mutter sprang aus dem Fenster im zweiten Stock und entkam.

Fast alle Kinder in meinem Alter um mich herum haben die gleichen Torturen erlebt. Einige von ihnen haben ihre Eltern verloren, die an den Folgen der Verfolgung gestorben sind. Nur diejenigen, die diese Dinge persönlich erlebt haben, können die Angst und den Schmerz verstehen, die wir ertragen mussten.“

Westliche Praktizierende hoffen auf ein baldiges Ende der Verfolgung

Als die Menschen aus dem Westen in den Verfolgungsjahren von Falun Dafa erfuhren, wurden viele von ihnen Praktizierende.

Robert Stenersons Frau begann im Jahr 2001, Falun Dafa zu praktizieren. Als er ihre positiven Veränderungen bemerkte, wollte er mehr über den Kultivierungsweg für Körper und Geist erfahren. Er sagte: „Ich bin in einer katholischen Umgebung aufgewachsen, aber Falun Dafa schlug eine Saite in meinem Herzen an.“

Robert Stenerson

Stenerson arbeitet als Subunternehmer für die US-Regierung. Er schilderte, dass er früher zwar ein blühendes Leben geführt habe, aber nicht glücklich gewesen sei. Als er dann zu praktizieren begann, erlebte er ein noch nie zuvor empfundenes Gefühl der Freude. „Ich spüre, dass alle Energiekanäle in meinem Körper offen sind. Ich bin gesund und beschwerdefrei“, erzählte er.

„Auch mein Temperament hat sich verändert. Ich habe keine schlechten Gedanken oder Vorurteile mehr gegenüber anderen Menschen. Meine Freunde und meine Familie haben diese Veränderungen bemerkt.“

Seine Freunde und Kollegen seien ihm sehr dankbar gewesen, dass er ihnen von der Verfolgung erzählt habe, schilderte er. „In Amerika wissen die meisten Menschen in der Mainstream-Gesellschaft, dass das kommunistische Regime schlecht ist, aber sie sprechen nicht darüber. Sie ignorieren es einfach. Heutzutage kommt jeder zu mir, um herauszufinden, was das Regime getan hat und wie es agiert.“

Bjorn Neumann und seine Tochter praktizieren die Übungen am Washington Monument.

Björn Neumann, ein Deutsch-Amerikaner, betreibt ein kleines Unternehmen. Jedes Jahr bringt er seine ganze Familie zu den Aktionen am 20. Juli mit. Er sagte: „Wir können hier frei Falun Dafa praktizieren, aber auf der anderen Seite des Ozeans werden Menschen gefoltert.

Die KPCh hat die USA unterwandert und will die amerikanische Gesellschaft und ihre Grundlagen zerstören. Es wird immer offensichtlicher, dass dieses boshafte Gespenst die Welt regiert“, erklärte er.

Bjorn endete mit den Worten: „Falun-Dafa-Praktizierende haben der Verfolgung 21 Jahre lang Widerstand geleistet mit vernünftigen, friedlichen Mitteln im Einklang mit den Prinzipien der Lehre Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Ich bin sehr stolz darauf, ein Mitglied dieser Gruppe zu sein.“

21 Jahre friedlicher Widerstand

Cui Aidong hat in den vergangenen 21 Jahren jedes Jahr an Falun-Dafa-Aktionen in Washington D.C. teilgenommen.

Cui Aidong erinnerte sich an die Ereignisse des 20. Juli 1999 und sagte: „Ich habe zu jener Zeit gerade in North Carolina studiert. Ich fuhr nach Washington DC, um ein Ende der Gräueltaten zu fordern. Meine Gedanken waren damals sehr schlicht. Ich dachte, wenn wir appellieren, würde die chinesische Regierung die Praktizierenden frei üben lassen. Ich komme jedes Jahr mit der gleichen Hoffnung hierher, dass dies bald ein Ende hat. Jahr für Jahr hoffe ich, dass diese Tortur endet. Ich hätte niemals erwartet, dass sie 21 Jahre lang andauen könnte.“

Professorin Shao Xin

1999 war Shao Xin 26 und Doktorandin am Technologie-Institut in Georgia, Atlanta. „Nachdem ich 21 Jahre lang durchgehalten habe, habe ich das Gefühl, dass die Dinge besser werden“, sagte sie. „Das Gewissen der Menschen erwacht mehr und mehr. Das Umfeld hat sich gewaltig verändert; diese Verfolgung wird bald ein Ende haben.“

Xu Bin (rechts) nimmt am den Aktionen des 20. Juli am Washington Monument teil.

Xu Bin, ehemaliger Mitarbeiter des chinesischen Landwirtschaftsministeriums, kam Anfang der 1990er Jahre zum Studium in die USA. Im Januar 1999 begann er, Falun Dafa zu praktizieren.

„Mein Herz ist jedes Mal sehr schwer, wenn der 20. Juli naht. So viele Praktizierende werden verfolgt, dabei lehrt Falun Dafa die Menschen, gut und freundlich zu sein“, sagte er.

„In Washington DC wird es jeden Juli sehr heiß. Die Temperatur liegt oft bei fast 40 Grad.  Praktizierende aus der ganzen Welt versammeln sich hier, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.

Dieses Jahr ist einzigartig. Das Coronavirus hat das Leben aller Menschen verändert. Überall hört man Menschen, die das Ende der KPCh fordern. Wir werden nicht aufhören, diese Verfolgung aufzudecken, solange sie andauert.“


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.[2] „politisch sensible“ Tage sind Tage, an denen das kommunistische Regime Chinas Protestaktionen von unterdrückten Regimegegnern oder anderen unterdrückten Minderheiten befürchtet.