Von einer „dummen Frau“ zur „großen Schwester“
(Minghui.org) Ich lebe auf dem Land. Ich war nie gesund und wurde leicht krank. Tatsächlich konnte ich mich nicht erinnern, jemals einen guten Tag gehabt zu haben. Im Herbst 1997 kamen einige Falun-Dafa-Praktizierende in meine Stadt. Sie hielten ein neuntägiges Seminar über Falun Dafa ab und führten die Übungen vor. Ich war neugierig. Also ging ich hin, um mir die Aufnahmen der Vorträge des Meisters Li Hongzhi anzuhören. Obwohl ich nur einige Stunden lang zuhörte, verschwanden meine Kopf-, Magen- und Rückenschmerzen und mein Schwindel, die bisher durch keine Medikamente gelindert werden konnten. Nach dem neunten Tag bereiteten die Praktizierende sich auf die Abreise vor. Mir wurde klar, dass Falun Dafa gut ist und dass dies eine seltene Gelegenheit war. Also lieh ich mir ein Exemplar des Buches Falun Gong von ihnen aus und begann zu praktizieren.
Am 23. Januar 2001 sendete das Zentralfernsehen die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) fabrizierte „Tiananmen-Selbstverbrennung“. Viele Chinesen wurden dadurch getäuscht. Der Meister lehrt uns, dass Praktizierende nicht töten sollen, daher wusste ich sofort, dass das Video gefälscht war. Jedoch wusste ich nicht, dass der KPCh-Vorsitzende absichtlich Praktizierende hereinlegte, um Hass gegen sie zu schüren. Ich dachte damals nur, dass ein Regierungsbeamter einen Fehler gemacht haben musste. Also fuhren mein jüngerer Bruder und ich nach Peking, um ihnen die Fakten zu erklären. Wir wurden bereits im Zug verhaftet und im Hinterzimmer einer Polizeistation eingesperrt. Mein Bruder wurde in der übel riechenden Toilette eingeschlossen, wo er von Moskitos gestochen wurde.
Drei Tage später schickte die Gemeindeverwaltung zwei Personen, die uns abholten, und wir wurden in das Drogenbehandlungs-Zentrum gebracht, das dem örtlichen Gefängnis angegliedert war. Gleich nach unserer Ankunft um 05:30 Uhr beschloss ich zu meditieren. Die Zellenälteste warf mich aus dem Bett. Ich zog meine Füße hoch und begann, auf dem Boden zu meditieren. Sie legte ihr Knie auf meine Brust und schob mich gegen die Wand. Dann begann sie, mich zu treten.
Ich dachte an das Fa des Meisters:
„Zuerst soll ein Praktizierender nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird und nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird …“ (Zhuan Falun 2012, Seite 333)
Ich hatte das Gefühl, dass sie mir half, mein Karma zu beseitigen, indem sie mich schlug.
Der Meister sagt:
„Deshalb wird so etwas oft bei der Umwandlung des Karmas vorkommen. Während deine Kultivierungsenergie wächst und sich deine Xinxing erhöht, wird gleichzeitig dein Karma beseitigt und umgewandelt. Wenn du auf Konflikte stößt, wird sich das vielleicht beim Stählen der Xinxing zwischen den Menschen zeigen. Wenn du das ertragen kannst, wird dein Karma beseitigt; deine Xinxing wird sich erhöhen und deine Kultivierungsenergie wird auch wachsen. Dann sind sie ineinander verschmolzen.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 135)
Als die Zellenälteste feststellte, dass ich mich nicht wehrte, fing sie an, mich zu beschimpfen und nannte mich dumm. Sie war so wütend, dass ich mich nicht wehrte oder sie beschimpfte, dass sie zu weinen begann. Das kam mir seltsam vor. Ich wurde geschlagen und verflucht, weinte aber nicht. Warum weinte sie? Meine Augen waren von ihren Schlägen geschwollen. Eine meiner Rippen war gebrochen und auch mein Rücken hatte eine Beule und einen großen geschwollenen Bereich. Mein ganzer Körper schmerzte, wenn ich mich bewegte. Also blieb ich ruhig liegen.
Am Abend fing sie wieder an, mich zu schlagen, bis ihre Hände und Füße schmerzten. Als sie erschöpft war, forderte sie die anderen in der Zelle auf, mich zu schlagen. Sie wiesen darauf hin, dass sie sich an den Füßen verletzt hatte, weil sie mich getreten hatte, also sollte jetzt Schluss sein.
Danach schrien alle, die mich schlugen, vor Schmerzen. Ich dachte: „Du bist bösartig. Wie könntest du Schmerzen empfinden?“ Dann wurde mir klar, dass ich als Dafa-Schülerin nicht so denken sollte. Ich sollte nicht froh sein, weil meine Peiniger Schmerzen hatten. Waren sie nicht auch Opfer? Also ging ich zu ihr hinüber und deckte sie gut mit ihrer Steppdecke zu.
Als sie sich umdrehte, war es ihr sehr peinlich zu sehen, dass ich es war. Sie sagte: „Große Schwester [1], tu nichts für mich. Ich habe schlimme Dinge getan. Ich habe dich geschlagen und verflucht und habe viele schlechte Dinge getan. Wir alle hier sind üble Menschen. Kümmere dich nicht um mich.“
Ich sagte: „So darfst du nicht denken! Ich praktiziere Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Mein Meister lehrt uns, gute Menschen zu sein. Ich hasse euch nicht. Ihr müsst euer Leben wertschätzen. Der Meister sagt, es sei nicht leicht für die Menschen, in diese Welt zu kommen. Es dauert Hunderttausende von Jahren, einen menschlichen Körper zu bekommen. Ihr müsst ihn in Ehren halten!”
Sie begann zu weinen und sagte: „Bitte verzeih mir. Ich habe so viele Menschen geschlagen, aber ich habe nie eine Träne vergossen. Niemand hat sich je um mich gekümmert. Ich habe dich geschlagen, aber du sorgst dich immer noch um mich. Dein Mitleid hab ich nicht verdient.“ Sie weinte noch heftiger. Ich sagte ihr, dass ich ihr vergeben würde.
In den folgenden Tagen merkte ich, dass sie nicht genug zu essen hatte, also gab ich ihr die Hälfte von meinem Essen. Sie hatte nicht genug Kleidung, also gab ich ihr etwas von meiner. Sie weinte und sagte: „Schwester, wenn jemand wie du sich früher um mich gekümmert hätte, hätte ich nicht so viele schlimme Dinge getan und ich wäre nicht zu dem geworden, was ich jetzt bin.“
Sie fragte mich, warum ich mich nicht gewehrt hätte, als ich geschlagen wurde. Ich antwortete, dass unser Meister uns gebeten habe, Barmherzigkeit und Nachsicht zu üben. Sie fand, dass Falun-Dafa-Praktizierende ja wohl nicht so seien, wie die KPCh im Fernsehen behauptete. Daraufhin teilte ich ihr mit, dass die Partei Lügen verbreite, um uns zu verleumden. Und dass alle Chinesen von der Partei getäuscht und belogen worden seien. Das verstand sie.
Mein Bruder und ich wurden zwei Wochen lang inhaftiert. An meinem zweiten Tag zu Hause hatte ich einen Traum: Meine Schwägerin gab mir eine Schüssel mit Medizin und sagte mir, dass meine gebrochene Rippe geheilt würde, wenn ich sie trinken würde. Ich antwortete ihr, der Meister würde sich um mich kümmern, also warf ich die Medizin weg. Als ich aufwachte, stellte ich fest, dass meine Rippe nicht mehr gebrochen war. Ich hatte nirgendwo mehr Schmerzen. Es war erstaunlich. Vielen Dank, Meister!
[1] In China ist diese Anrede ein Ausdruck des Respekts
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