Anerkannter Immunologe warnt vor zweiter Welle des Coronavirus – zurzeit starker Anstieg von neuen Fällen in Peking und Hongkong

(Minghui.org) Bis zum 9. August 2020 hat die weltweite Anzahl der durch das Coronavirus verursachten Todesfälle die Marke 730.000 überschritten, und ein Ende der Pandemie, die seit sechs Monaten auf dem Globus wütet, ist nicht in Sicht.

Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass das Virus die Mutation D614G durchlaufen hat, was es noch beängstigender macht. Danny Altmann, Professor für Immunologie am Imperial College London, warnt, die Situation sei „sehr, sehr beängstigend“ und „Impfstoffe sind gar nicht so einfach“.

Virus durch neue Mutation jetzt noch infektiöser

In der renommierten Wissenschaftszeitschrift Cell erschien am 3. Juli 2020 eine wissenschaftliche Veröffentlichung. [1] Wissenschaftler des Los Alamos Nationalen Labors und der Duke-Universität haben einen neuen SARS-CoV-2-Coronavirusstamm mit dem Namen D614G identifiziert. Diese neue Variante hat „eine kleine, aber wirksame Veränderung“ im Spike-Protein des Virus, einer Schlüsselkomponente für das Eindringen des Virus in die menschliche Zelle. Es wurde bei Tests im Labor festgestellt, dass eine solche Mutation das Virus infektiöser macht.

Am 6. Juli veröffentlichte Dr. Zhang Wenhong einen Beitrag in seinem Blog Weibo. Dr Zahng ist Leiter des Schanghaier Expertenteams für das Wuhan-Virus und Abteilungsleiter für Infektionskrankheiten am Huashen-Krankenhaus der Fudan-Universität. Er schrieb: „Einige Forscher schlugen eine starke Korrelation zwischen der D614G-Variante und der Todesrate vor, obwohl sich die aktuelle Studie noch im Stadium der statistischen Analyse befindet.“ Da sich die Statistiken auf große Datenstichproben stützen, bleibt die Korrelation abzuwarten.

Am selben Tag sagte der Immunologe Danny Altmann gegenüber CNBC, dass wahrscheinlich nur etwa 10 bis 15 % der Bevölkerung in den infizierten Städten eine Immunität entwickelt hätten. „Es ist ein sehr trügerischer Virus; die Immunität dagegen ist sehr verwirrend und ziemlich kurzlebig.“

Altmann erwartet eine zweite Welle, die Situation bleibt seiner Einschätzung nach „sehr, sehr beängstigend“. Er sagte auch: „Der Teufel steckt im Detail, Impfstoffe sind gar nicht so einfach.“

Zweite Welle in vergangenen Pandemien erwies sich als verheerend

Die rasche Ausbreitung der „Spanischen Grippe“ vom Frühjahr 1918 bis zum Frühjahr 1919 schockierte damals die Menschen. Sie infizierte 500 Millionen Menschen, etwa ein Drittel der damaligen Weltbevölkerung. Sie reichte bis zu den pazifischen Inseln und in die Nordpolregion. Die Sterblichkeitsrate lag zwischen 2,5 % und 8 %, sodass 17 bis 50 Millionen Menschen an ihr starben.

Die erste Welle der spanischen Grippe brach im Juni/Juli 1918 aus, gefolgt von der zweiten Welle im September/November. Die zweite Welle verzeichnete die höchste Todesrate und die meisten Todesfälle. Bei der dritten Welle im Februar/März 1919 lag die Todesrate bei Kindern und Senioren höher, während die jungen und die 20- bis 40-Jährigen 50% aller Todesfälle ausmachten. Insgesamt waren 99 % der Sterbefälle unter 65 Jahre alt. Jede der drei Wellen der Grippe von 1918 dauerte nur wenige Wochen und kam dann plötzlich zum Stillstand. 

Der amerikanische Autor und Historiker John M. Barry schrieb 2004 in seinem Buch The Great Influenza: The Story of the Deadliest Plague in History: „Nach zwei Jahren außerordentlicher (und andauernder) Anstrengungen vieler der weltbesten Forscher machte Welch 1920 eine frustrierende Vorhersage: ‚Ich glaube, dass diese Epidemie wahrscheinlich vergehen wird, und wir sind mit der Kontrolle der Krankheit nicht besser vertraut als bei der Epidemie von 1889. Es ist demütigend, aber wahr.‘“

Ein weiteres Beispiel, bei dem in den letzten hundert Jahren ein hoher Preis für die Vernachlässigung einer zweiten Welle gezahlt wurde, war die H3N2-Grippe, die 1968 in Hongkong ausbrach.

Das H3N2-Grippevirus brach in der ersten Hälfte des Jahres 1968 aus. Experten des öffentlichen Gesundheitswesens stellten damals fest, dass die breite Öffentlichkeit eine Immunität gegen das N2-Antigen entwickelt hatte. Sie glaubten daher, dass der Subtyp-Stamm von H3N2 keinen Ausbruch in großem Maßstab verursachen würde. Dieser Gedanke erwies sich als falsch.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1968 mutierte der H3N2-Stamm zu einem Monstervirus, das sich nach Asien, Europa und Amerika ausbreitete. Es forderte über eine Million Menschenleben, bevor es sich 1970 endgültig beruhigte.

Starker Anstieg der neuen Fälle in Peking und Hongkong

In Dr. Zhang Wenhongs Webpost vom 6. Juli in Weibo erklärte der Arzt, dass die D614G-Mutation des Virus beim jüngsten Ausbruch der zweiten Welle in Peking gefunden worden sei. Nach Angaben der chinesischen Regierung hat die zweite Welle, die am 11. Juni auf dem Pekinger Xinfadi-Gemüsemarkt begann, über 350 Menschen infiziert. Aufgrund des Informationskontrollmonopols des chinesischen Regimes liegt die Zahl höchstwahrscheinlich viel höher.

Zwar hat die Regierung keine Informationen über die Quelle des derzeitigen Ausbruchs der zweiten Welle vorgelegt, doch versammelten sich mehr als tausend Vertreter aus dem ganzen Land in Peking, um am Volkskongress und an der Ende Mai beginnenden Politischen Konsultativkonferenz des Volkes teilzunehmen. Die Abgeordnete Shen Jilan starb wenige Wochen nach der Konferenz. Es gab zahlreiche Spekulationen, die ihren Tod mit einer möglichen Coronavirus-Infektion und dem darauffolgenden Ausbruch in Peking nach der Konferenz in Verbindung brachten.

Im Juli explodierten neue Fälle in Hongkong, am 7. Juli wurden 14 Fälle gemeldet. Am nächsten Tag, als die Nationale Sicherheitsbehörde in Hongkong eingerichtet wurde, wurden 24 neue Fälle gemeldet. Und am 10. Juli gab das Hongkonger Bildungsbüro bekannt, dass der Unterricht in allen Schulen ab dem 13. Juli ausgesetzt werde.

Bis zum 9. August hatte die Gesamtzahl der Fälle in Hongkong 4.080 erreicht, was mehr als das Dreifache der 1.234 Fälle vom 1. Juli ausmachte.

Während Hongkong zwischen April und Juni Infektionen im null- oder einstelligen Prozentbereich gemeldet hatte, vermuten viele, dass der plötzliche Anstieg neuer Fälle durch Polizisten von Festlandchina verursacht wurde. Diese waren zur Unterdrückung der Hongkonger eingesetzt worden, die gegen das am 1. Juli vom Kongress des kommunistischen Regimes verabschiedete Hongkonger Sicherheitsgesetz protestierten.


[1] „Tracking Changes in SARS-CoV-2 Spike: Evidence that D614G Increases Infectivity of the COVID-19 Virus