Unangenehmes als etwas Gutes betrachten

(Minghui.org) Eines Tages ereigneten sich ein paar kleine Zwischenfälle. Dadurch wurde mir klar, dass ich vom Standpunkt der Kultivierung aus etwas Unangenehmes als eine gute Sache betrachten sollte.

Der Meister sagt:

„Gerade habe ich noch gesagt, dass bei den Kultivierenden die Grundsätze umgekehrt zu denen der gewöhnlichen Menschen stehen. Die Menschen glauben, dass die Bequemlichkeit eine gute Sache ist, während die Dafa-Jünger glauben, dass die Bequemlichkeit eine schlechte Sache für die Erhöhung ist. Die Unbequemlichkeit ist erst eine gute Sache für die Erhöhung. (Beifall.) Hast du diese grundlegende Anschauung schon verändert?“ (Fa- Erklärung in San Francisco 2005, 05.11.2005)

Der Meister sagt auch:

„Ihr wisst, wenn einer die Ebene des Arhats erreicht hat, nimmt er sich nichts zu Herzen, egal was ihm begegnet, alles unter den alltäglichen Menschen nimmt er sich überhaupt nicht zu Herzen und bleibt immer fröhlich. Egal wie sehr er den Kürzeren gezogen hat, er bleibt fröhlich, es ist ihm egal. Wenn du das wirklich erreichen kannst, hast du die anfängliche Fruchtposition eines Arhats schon erreicht.“ (Zhuan Falun 2012, Seite 269)

Mir wurde eines klar: Wenn ich die Unbehaglichkeiten wirklich als etwas Gutes betrachte, sollte ich lächeln und gute Laune haben, egal was passiert. Ich öffnete mein Herz und beschloss, mich von ganzem Herzen so zu verhalten.

Da ich wegen der Pandemie von zu Hause aus arbeitete, wurde ich in der Kultivierung hauptsächlich durch belanglose Vorkommnisse geprüft, bei denen meine Familienmitgliedern beteiligt waren.

Um zum Beispiel in der Mittagspause Zeit zu sparen, kaufte ich eine Fertigmahlzeit und dachte, das sei sehr praktisch. Mein Ehepartner aß es jedoch, ohne meine Absicht dahinter zu kennen. Mir fiel sofort meine menschliche Anschauung auf: „Das hat meinen Plan umgeworfen, und jetzt muss ich mir die Mühe machen, das Mittagessen zuzubereiten“. Dabei erkannte ich meine Ichbezogenheit. Ich erinnerte mich daran, dass dies eine gute Sache war. Am Nachmittag bereitete ich fröhlich eine Schüssel Nudeln mit Tomaten zu. Obwohl sie nicht so lecker waren, war ich dennoch zufrieden.

Als ich das schmutzige Geschirr in der Spüle sah, sagte ich mir sofort, dass das eine gute Sache für meine Erhöhung sei. Ich hatte das Gefühl, dass ich meiner Familie entgegenkommen und ihnen etwas Arbeit abnehmen sollte. In der Vergangenheit war ich für das Kochen zuständig. Ich überließ den Abwasch gewöhnlich meinen Familienmitgliedern, die eine solche Arbeitsteilung auch in Ordnung fanden. Nun konnte ich aber auch das schmutzige Geschirr problemlos spülen und beschwerte mich dabei überhaupt nicht.

Dann stieß ich bei der Arbeit auf ein Problem, für dessen Lösung ich mich mit Kollegen in den Vereinigten Staaten in Verbindung setzen musste. Meine unmittelbare Reaktion war: „Noch ein Problem.“ Ich wurde ungeduldig. Ich bemerkte jedoch sofort die Anhaftung, mich vor Schwierigkeiten zu fürchten. Ich sagte mir, dass Schwierigkeiten eine gute Sache seien. Wie könnte ich mich erhöhen, wenn immer alles glatt ginge? Ich beruhigte mich und folgte den Anweisungen. Es stellte sich heraus, dass es eine leichte Aufgabe war. Was unser Herz kontrolliert und uns Unbehagen bereitet, ist die Anhaftung.

Dann kamen körperliche Beschwerden. Ich bekam ein allergisches Symptom: Mir lief die Nase. Ich dachte: „Ich habe mir so viel Mühe bei der Kultivierung gegeben. Warum fühle ich mich jetzt körperlich nicht wohl?" Sofort erkannte ich, dass ich körperliches Unwohlsein als eine schlechte Sache betrachtete. Ich sagte mir: „Denk nicht zu viel darüber nach. Alles geschieht aus einem bestimmten Grund, und das ist alles gut.“ Als ich meine Gedanken änderte, verschwanden meine Allergiesymptome.

Der Meister sagt:

„Aufgrund des Leidens fühlt man sich unwohl, sodass sich der Widerstand gegen das Leiden unbewusst bei einem Menschen entwickelt, dabei hat man das Ziel, etwas glücklicher zu leben. Denn das Streben nach Glück wird bei den Menschen dazu führen, dass sie sich Gedanken darüber machen, wie sie möglichst nicht verletzt werden, wie sie ein gutes Leben führen können, wie sie aus der Gesellschaft etwas herausragen können, wie sie Erfolg haben, mehr erreichen und zu den Stärkeren gehören können usw. Während diese Erfahrungen gesammelt werden, sind nun einmal die Anschauungen über das Leben entstanden. Diese Erfahrungen wiederum führen dazu, dass die Anschauungen in der Praxis gefestigt werden.“ (Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen, 08.10.2005, in: Essentielles für weitere Fortschritte III)

Ich verstehe es so. Wir als menschliche Wesen wollen uns natürlich nicht mit Schwierigkeiten auseinandersetzen. Als Praktizierende sollten wir uns jedoch an höhere Anforderungen halten und hart daran arbeiten, alle menschlichen Anschauungen zu finden, die sich im Laufe der Jahre gebildet haben. Hätte ich diese Anschauungen nicht genau unter die Lupe genommen und daraufhin anders gehandelt, hätte ich sie nicht einmal in den berichteten täglichen kleinen Zwischenfällen erkannt, geschweige denn beseitigt.

Wahre Praktizierende sollten das Ziel haben, menschliche Anschauungen zu beseitigen und Unangenehmes aus tiefstem Herzen als eine gute Sache behandeln. Nur auf diese Weise können wir Schwierigkeiten mit einem Lächeln und guter Laune begegnen.

Das ist mein persönliches Verständnis. Bitte weist mich auf alles Unangemessene hin.