Inmitten häuslicher Pflichten direkt das menschliche Herz kultivieren

(Minghui.org) In der Vergangenheit konnte ich die schlechten Angewohnheiten meines Vaters nicht ertragen. Er änderte sich nicht, ganz gleich, was ich ihm auch sagte. Manchmal konnte ich mich nicht zurückhalten und musste meinem Ärger sofort Luft machen. Durch das kontinuierliche Fa-Lernen und die Kultivierung des Herzens schaffte ich es dann mit viel Mühe, die Abneigung und den Ärger gegenüber dem Verhalten meines Vaters allmählich loszulassen. Ich fühlte mich danach viel entspannter. Kurze Zeit später konnte ich meinem Vater jedoch wieder nicht mehr zuhören. Ich kultivierte mich weiter und durchlebte diesen Prozess mehrere Jahre lang immer wieder.

Erst vor einigen Tagen hatte ich eine Erkenntnis zu „Bitternis ertragen für Freude halten“ (Das Herz leiden lassen, 17.12.1976, in: Hong Yin I) und ich verstand auch viele Fa-Prinzipien. Jetzt erst wurde mir bewusst, dass ich Falun Dafa kultivierte – ein aufrichtiges Fa und ein großer Weg, es ist kein kleiner Weg. Ich war froh, dass ich das Dafa erhalten hatte und dass sich der Meister um mich kümmerte. Verglichen mit Kultivierenden anderer Schulen hatte ich außerordentliches Glück.

Mir wurde plötzlich klar, dass ich in den letzten zwei Jahren in Leiden eingetaucht und mich wie ein Kultivierender der kleinen Wege kultiviert hatte. Seit zwei Jahren lebte ich bei meinen Eltern und kümmerte mich um sie. Dabei entwickelte ich Abneigungen gegen viele Dinge, die mein Vater tat. Beispielsweise gab er keine klaren Antworten auf Fragen und redete immer um den heißen Brei herum. Ich litt deswegen sogar unter körperlichen Schmerzen. Gute und schlechte Zeiten wechselten sich ab und der Prozess des Erkennens und Loslassens und die erneut aufkommende Ablehnung wiederholten sich ständig.

Warum ich diese Art von Leiden empfand, lag daran, dass ich die Dinge mit einem menschlichen Herzen beurteilte. Ich hatte schon negative Emotionen entwickelt, die von menschlichen Wahrnehmungen getrieben waren. Bitternis war bereits entstanden und es war nicht einfach, sie zu ertragen. Selbst wenn ich sie hätte ertragen können, wäre es nicht im Einklang mit der Anforderung des Fa gewesen, denn dort heißt es:

„Überhaupt keine Wut entstehen lassen und sich nicht ungerecht behandelt fühlen, das ist die Nachsicht eines Kultivierenden" (Was bedeutet Nachsicht, 21.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Warum musste ich unbedingt diese Schmerzen in Kauf nehmen und mich so kultivieren? War ich nicht dabei, einen kleinen Weg zu gehen?

Der Meister sagt uns:

„Diese hier ist die praktischste Kultivierungsschule. Außerdem praktiziert man hier direkt nach den Eigenschaften des Kosmos. Hier kultiviert man sich am schnellsten und auf dem kürzesten Weg. Sie ist direkt auf das Menschenherz gerichtet.“ (Zhuan Falun 2019, Online-Version, S. 402)

Es hat mich mehr als zwanzig Jahre gekostet, diesen, den kürzesten Weg zu finden, der darin besteht, mein Herz immer fröhlich zu halten, die Elemente, die versuchen, diesen fröhlichen Herzenszustand zu stören, sofort aufzulösen und trotz Störungen keine menschlichen Gedanken entstehen zu lassen.

Für einen Kultivierenden ist alles, was um ihn herum geschieht, kein Zufall, sondern direkt auf sein Herz gerichtet. Der Meister erinnert uns seit langem daran:

„Warum denkst du denn nicht mal darüber nach? Sind sie nicht gekommen, um dich zu quälen? Auf diese Weise machen sie dir das Leben schwer.“ (ebenda, S. 296)

Mir wurde allmählich klar, dass nicht mein Vater, sondern ich selbst hartnäckig war. Sobald sich dieses Konzept geändert hatte, verschwand plötzlich das große Hindernis in meinem Kopf und ich fühlte mich entspannt und erleichtert.

Meine Sturheit lag darin begründet, dass ich Probleme immer mit der Anschauung eines alltäglichen Menschen betrachtete, anstatt mit der Denkweise eines Kultivierenden. Ich konnte in dieser Hinsicht nie aus den menschlichen Anschauungen heraustreten und mich an einen hohen Maßstab halten.

Wenn ich es schaffe, jeden Tag ein friedliches Herz zu bewahren, bei allem, was mir begegnet, zuerst an andere zu denken und mich nicht zu beschweren, kann ich Urteile, die ich über andere aufgrund meiner egoistischen Gedanken fälle, vollständig umkehren. Urteile haben Gefühle und Wut zur Folge.