Chirurg: Gefoltert und sexuell missbraucht – jetzt erneut verhaftet

(Minghui.org) Nach sechseinhalb Jahren Haft und Folter wurde ein ehemaliger orthopädischer Chirurg am 8. April 2020 erneut verhaftet, weil er Informationen über Falun Dafa [1] verbreitet hatte.

Dr. Li Lizhuang

Dr. Li Lizhuang ist aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang. Er wurde zwischen dem 7. und 8. April in Daqing, einer etwa 160 Kilometer von Harbin entfernten Stadt, von Beamten zusammen mit 11 weiteren Praktizierenden festgenommen. Zwei Praktizierende wurden aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters freigelassen. Die anderen neun Praktizierenden, unter denen sich auch Dr. Li befand, wurden nach Daqing gebracht. Er befindet sich nun im Gefängnis Zhaozhou in Daqing.

Ausgezeichneter Arzt inhaftiert und gefoltert

Dr. Li, 47, schloss 1995 sein Studium an der Medizinuniversität Harbin ab und begann im selben Jahr mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Aufgrund seiner ausgezeichneten beruflichen Fähigkeiten wurde er bald als orthopädischer Chirurg am ersten der Medizinuniversität Harbin angeschlossenen Krankenhaus tätig. Er war dafür bekannt, dass er immer einen Schritt weiter ging, um seinen Patienten zu helfen. Einer seiner Patienten hatte kein Geld, musste aber dringend operiert werden. Dr. Li bezahlte den Bluttest und die Operation, insgesamt etwa 1.000 Yuan (ca. 120 Euro), als sein Monatsgehalt damals 300 Yuan (ca. 35 Euro) betrug.

Nachdem das kommunistische Regime 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hatte, wurde Dr. Li wiederholt verhaftet und seine Wohnung durchsucht, weil er an seinem Glauben festhielt. Er wurde zweimal in einem Arbeitslager und einmal in einem Gefängnis für insgesamt sechseinhalb Jahre eingesperrt.

Dr. Li wurde im Mai 2001 verhaftet und im örtlichen Gefängnis eingesperrt, wo man ihm eine Woche lang den Schlaf entzog. Die Wärter befahlen den anderen Häftlingen, seinen Kopf gegen die Wand und ihm ins Gesicht zu schlagen. Sein Gesicht wurde so geschwollen, dass er kaum noch seine Augen öffnen konnte. Auch seine Beine waren stark angeschwollen, nachdem er tagelang auf dem Verhörstuhl sitzen musste.

Die Polizei verurteilte ihn später zu zwei Jahren Zwangsarbeitslager in Changlinzi. Dort wurde er mit Handschellen gefesselt, mit Elektrostäben geschockt, geschlagen, an einen Eisenstuhl gefesselt und zwei Monate lang in eine Einzelzelle eingesperrt.

Vor Ablauf seiner Zeit im Arbeitslager wurde Dr. Li am 28. September 2002 vom Bezirksgericht Taiping zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Häftlinge dort folterten ihn unbarmherzig. Sie peitschten seinen Kopf und Körper mit einem fünf Zentimeter breiten PVC-Rohr. Als es minus 20 Grad Celsius war, zogen sie ihn aus, steckten ihn in einen Kübel mit kaltem Wasser und gossen kaltes Wasser über seinen Kopf oder hielten ihn unter Wasser. Gleichzeitig rissen sie an seinem Penis und drückten seine Hoden zusammen, sodass er die nächsten zehn Jahre Schmerzen in den Hoden hatte. Sie stopften ihm auch einen schmutzigen Lappen in den Mund.

Erst als er fast ohnmächtig wurde, zogen ihn die Insassen aus dem Wasser. Dann trugen sie ihn nackt im Vorraum herum, bevor sie ihn wieder in das kalte Wasser tauchten. Ein Insasse steckte ihm sogar einen 2,5 Zentimeter breiten Gummischlauch mit fließendem Wasser und später eine Zahnbürste in den Anus.

Als Dr. Li die Folter den Wärtern meldete, antwortete einer von ihnen: „Wir können Sie nicht immer beschützen“, und „Die Insassen hören nicht auf uns.“

Infolge der Folterungen wurde ihm eine Rippe gebrochen, sein Rücken verletzt und sein rechtes Auge geprellt. Seine Hare wurden grau.

Nach seiner Entlassung war Dr. Li zutiefst bestürzt, als er erfuhr, dass das Krankenhaus, ihn entlassen hatte. Da er keine Arbeit in einem anderen Krankenhaus finden konnte, musste er auf der Straße Kleidung verkaufen.

Am 1. März 2008 wurde er erneut verhaftet und am 24. März für ein weiteres Jahr in das Zwangsarbeitslager Changlinzi eingewiesen. Er wurde mit Elektrostäben geschockt und musste bis 21:00 Uhr ohne Pausen Zwangsarbeit leisten.

Die Wärter sperrten ihn einmal in einen kleinen dunklen Raum ohne Fenster ein. Dann fesselten sie ihn für die nächsten acht Tage in einer qualvollen Position auf einen Stuhl. Die Wärter folterten ihn abwechselnd. Sobald er nachts seine Augen schloss, begannen sie, ihn zu schlagen. Sie klebten ihm den Mund zu, stülpten eine Plastiktüte über seinen Kopf und bliesen ihm Zigarettenrauch in den Mund.

Die Notlage der Familie

Während der Jahre, in denen Dr. Li inhaftiert war, standen seine Eltern unter einer schrecklichen Belastung. Sie reisten jeden Monat zum Arbeitslager oder Gefängnis, ihn zu besuchen. Bekümmert darüber, dass ihr Sohn gefoltert wurde, bekam sein Vater Depressionen, und seine Mutter verlor in nur wenigen Monaten um die zwanzig Kilo an Gewicht. Um einschlafen zu können, musste oft Schlaftabletten nehmen. Ihr Haar wurde schnell grau und sie bekam hohen Blutdruck. Sie wurde viele Male ohnmächtig.

Auch nachdem Dr. Li entlassen worden war, hing der Schatten der Verfolgung weiter über der Familie. Nun wurde er erneut verhaftet.

Frühere Berichte:

Harbin City, Heilongjiang Province: Falun Gong Practitioners Targeted for Spreading Information about Their Faith

Physician Sues Jiang Zemin for Ruining His Career and Imprisoning Him for Years

Torture Cases of Dafa Practitioners by Police Officers and Criminal Inmates in Daqing City, Heilongjiang Province

New Chief of Changlinzi Forced Labor Camp Applied Pressure to Intensify the Persecution


[1] Falun Dafa, auch Falun Dafa genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.