Mann in kritischem Zustand nach Krankenhaus-Behandlung zurück im Gefängnis – Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung wird verweigert

(Minghui.org) Nach einem Monat stationärer Behandlung im Krankenhaus wurde ein Mann in kritischem Zustand am 9. September 2020 ins Gefängnis zurückgebracht. Dort musste er siebenjährige Haftstrafe wegen Praktizierens von Falun Dafa [1] fortsetzen.

Lai Zhiqiang, ein Bürger der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei, wurde Anfang August 2020 ins Krankenhaus eingeliefert, weil er Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Seit einem Schlaganfall im Jahre 2019 ist er bettlägerig und weitgehend reaktionslos. Der Arzt, der bei ihm einen Luftröhrenschnitt durchführte, meint, man könne Lai nicht weiter behandeln. Es bestehe keine große Hoffnung auf Heilung. Die Gefängnisbehörden hielten Lai während des gesamten Monats im Krankenhaus in Ketten – trotz seiner Bewegungslosigkeit.

Örtliche Justizbehörde lehnt Haftaussetzung ab 

Im vergangenen Jahr hatte seine Familie wiederholt Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für ihn beantragt. Die Gefängnisbehörden behaupteten, dass sie ihn schon freilassen würden, aber die örtliche Justizbehörde lehne dies ab. Als sich Lais Familie auf Vorschlag des Gefängnisses an die Justizbehörde wendete, wurde sie am Eingang abgewiesen.

Lai ist Mitte 50 und von Beruf Taxifahrer. Er wurde am 31. März 2016 verhaftet, als er einen anderen Falun-Dafa-Praktizierenden besuchte. Seine Verhaftung war Teil einer polizeilichen Durchsuchung örtlicher Falun-Dafa-Praktizierender während der Internationalen Gartenbauausstellung 2016 in Tangshan. Damit wollten die Behörden die Praktizierenden daran hindern, im Zeitraum der Messe an die Öffentlichkeit zu gehen, um die Verfolgung bekannt zu machen. Nach sechs Monaten Haft wurde Lai zu sieben Jahren verurteilt und am 17. Oktober 2016 ins Gefängnis von Jidong überstellt.

Die Gefängnisbehörden behielten Lai mehr als drei Jahre lang in der streng geführten Abteilung und verweigerten ihm Familienbesuche. Als die Behörden schließlich Mitte Januar 2020 seiner Frau erlaubten, ihn zu besuchen, hatte er durch den Schlaganfall 2019 jegliche Mobilität verloren. Mehrere Wärter trugen ihn hinaus. Er war völlig ausdruckslos und schien seine Frau nicht wiederzuerkennen.

Bevor man ihn im August 2020 ins Krankenhaus bringen ließ, hielten die Behörden Lai in der Gefängnisklinik fest. Die Wärter ließen eine Ernährungssonde in seinem Magen und führten ihm täglich Nahrung durch die Sonde zu. Ohne ausreichend Wasser zu bekommen, waren Lais Lippen ganz ausgetrocknet. Einige Mitarbeiter benutzten manchmal ein Handtuch, um ihm etwas Wasser in den Mund zu träufeln. Dabei hatte er dann oft Tränen in den Augen. Er bewegte zwar seine Lippen, konnte aber nicht sprechen.

Frühere Berichte:

Gefängnis verweigert bettlägerigem Mann Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung

Imprisoned Man Unable to Walk or Recognize People a Year after Suffering a Stroke, Still Not Granted Medical Parole


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.