Kultivierung ist eine ernsthafte Angelegenheit

(Minghui.org) Vor kurzem litten mehrere Praktizierende in meiner Gegend unter körperlichen Beschwerden. Während ich sie unterstützte, fiel mir auf, dass manche Praktizierende falsche Gedanken hatten –sie stimmten nicht mit dem Fa überein.

Täuschung durch Krankheitskarma

Während wir die Praktizierenden mit Krankheitssymptomen unterstützten, sagten wir oft, dass es sich dabei nur um eine Illusion handele. Diese Illusionen müssen wir durchschauen. Wenn wir uns jedoch zu sehr auf den Kultivierungszustand des Praktizierenden konzentrieren, der gerade das Krankheitskarma erlebt, könnten wir einer anderen Täuschung erliegen.

In einigen Fällen können unsere Erfahrungen den Praktizierenden mit körperlichen Schwierigkeiten unter Umständen zu einem klareren Verständnis des Fa und zu stärkeren aufrichtigen Gedanken verhelfen. Nach einer gewissen Zeit kommt es jedoch auch vor, dass ihre alte Geisteshaltung wieder zu dem alten Gesundheitszustand führt. Ihr menschliches Denken, das das Problem verursacht hat, könnte wieder auftauchen. Dadurch können wir leicht anfangen zu zweifeln und glauben, dass das menschliche Denken ein Spiegelbild des wahren Kultivierungszustandes des Praktizierenden sei.

Allerdings könnte dies eine andere Täuschung sein. Denn die Anhaftungen und menschlichen Anschauungen, die wir bei anderen Praktizierenden sehen, sind nicht ihr wahres Selbst, sondern nur erworbene Anschauungen.

Der Meister sagt:

„In der Religion wird das Karma in gutes und böses Karma unterteilt. Doch ganz gleich, ob eine Tat gutes oder böses Karma erzeugt, man soll diese nach dem buddhistischen Prinzip der Leere und dem daoistischen Prinzip der Nichtigkeit nicht tun. Folglich sagen sie, dass sie gar nichts mehr tun, weil sie die schicksalsbedingten Zusammenhänge der Dinge nicht kennen, also ob eine Sache in Wirklichkeit gut oder schlecht ist und welche schicksalsbedingten Zusammenhänge bestehen.“ (Zhuan Falun 2019, Online-Version, Seite 423)

Es ist so, als ob sich während unserer Reinkarnationen über tausende von Jahren hinweg unsere Anschauungen wie eine Staubschicht auf uns gelegt hätten. Aus diesen Anschauungen sind viele Anhaftungen entstanden – wie Unkraut, das aus der Erde wächst. Unsere Kultivierung gleicht dem Prozess, dass zunächst das Unkraut und anschließend die Erdschicht entfernt werden muss.

Ohne Erde wächst kein Unkraut. Wenn wir mit Praktizierenden zu tun haben, die sich in einem schlechten Kultivierungszustand befinden, sollten wir sie unterstützen, das Unkraut und die Erde zu entfernen. Dann können sie ihre wahre Natur oder ihr wahres Selbst erkennen. Wenn wir die Praktizierenden in einer positiven Weise betrachten, werden sich keine negativen Anschauungen oder Gefühle bilden und wir werden auch nicht von Illusionen beeinträchtigt.

Die Praktizierenden nach deren jetzigem Verständnis unterstützen

Oft unterstützen wir die Praktizierenden bei ihren Schwierigkeiten, indem wir ihnen sagen, dass ihr Denken und Handeln nicht dem Fa entspricht. Wir drängen sie, sich möglichst schnell zu berichtigen.

Wenn sich dann der Betreffende nicht gleich ändert, bilden sich bei uns negative Anschauungen. Dann denken wir, dass er oder sie die Dinge nicht mit dem entsprechenden Fa-Verständnis macht, keine solide Kultivierungsgrundlage hat oder bei noch größeren Schwierigkeiten scheitern wird.

In einem langen Zeitabschnitt können sich viele Anhaftungen bilden. Wenn der Praktizierende sich nicht wirklich kultiviert hat, werden die Anhaftungen nicht wirklich beseitigt. Dadurch können die alten Mächte diese Lücken ausnutzen. Genauso wie es eine gewisse Zeit braucht, um eine Eisschicht zu schmelzen, sollten wir geduldig sein. Wir sollten den Praktizierenden auf der Grundlage seines Verständnisses unterstützen, nicht auf der Basis unserer eigenen Sichtweise. Wir sollten dem Praktizierenden von unseren Erfahrungen erzählen. Vor allem aber sollten wir mit ihm das Fa lernen.

Der Meister sagt:

„Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“ (Störungen beseitigen, 05.07.2000 in Essentielles für weitere Fortschritte II)

Der Grund für die Schwierigkeiten des Praktizierenden ist nicht, dass er uns nicht richtig versteht, sondern dass er keine starken aufrichtigen Gedanken hat. Die aufrichtigen Gedanken stammen aus dem Fa. Wenn wir den Praktizierenden unterstützen können, sich zu erhöhen, und er die Verantwortung übernimmt, sich selbst zu berichtigen, dann wird er die Schwierigkeit überwinden. Das bedeutet, dass der Praktizierende sich nicht nach unseren Erwartungen, sondern nach den Anforderungen des Fa richten muss.

Der Meister sagt:

„Ich sage es mal so: Wenn ein Dafa-Jünger in dämonische Schwierigkeiten gerät oder unter Karmabeseitigung leidet, muss es eine Ursache geben und er sollte nach innen schauen. Sobald er es gefunden hat und sich sofort verbessern kann, wird sich die Situation sogleich in eine gute und positive Richtung verändern.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019, 17.05.2019)

Praktizierende zu unterstützen, bedeutet auch, sich selbst zu kultivieren

Theoretisch wissen wir schon, dass die Unterstützung für andere Praktizierende auch unserer Kultivierung dient. In der Praxis jedoch konzentrieren wir uns oft auf das Verhalten des Praktizierenden und lassen dabei unser eigenes Verhalten außer Acht. Wir sollten darauf achten, keine negativen Gedanken aufkommen zu lassen, und andere Praktizierende wirklich dabei unterstützen, ihre aufrichtigen Gedanken zu stärken. Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg, so wie er vom Meister vorgesehen ist.

Alles, was uns in unserem täglichen Leben begegnet, egal ob groß oder klein, gut oder schlecht, und selbst das, was wir gehört haben, hat mit unserer Kultivierung zu tun. Deshalb sollten wir uns immer darauf konzentrieren, uns zu erhöhen. Das ist auch schon alles, was wir tun können. Wenn wir es mit guter Absicht tun, ist es der Meister, der die Dinge erledigt.

Der Meister sagt:

„Kultivierung hängt von einem selbst ab und Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab. Es reicht schon, wenn du den Wunsch hast, allerdings ist es der Meister, der das für dich tut, denn du schaffst das gar nicht.“ (Zhuan Falun 2019, Online-Version, S. 41)

Wenn wir uns immer weiter fleißig erhöhen und uns ständig berichtigen, sind wir schon auf dem richtigen Weg. Wenn wir alle dies erreichen können, kann die Verfolgung meines Erachtens nicht länger aufrechterhalten werden.

Der Meister sagt:

„Egal ob ihr bei der Kultivierung auf Gutes oder Schlechtes stoßt, dies alles sind gute Sachen, denn sie sind erst aufgetaucht, weil ihr euch kultiviert.“ (An die Fa-Konferenz in Chicago, 25.06.2006, in Essentielles für weitere Fortschritte III)

Praktizierenden, die unter körperlichen Schwierigkeiten leiden, sage ich: „Wir sollten das Problem immer positiv angehen und nicht versuchen, den Schmerz instinktiv abzulehnen. Wie können wir ohne irgendwelche Schwierigkeiten die Anhaftungen beseitigen? Die Anhaftungen werden nicht automatisch am Ende der Fa-Berichtigung verschwinden. Gleichzeitig haben wir immer eine Möglichkeit, uns selbst zu berichtigen, solange wir das Ende der Fa-Berichtigung noch nicht erreicht haben.“

Unsere grundlegende Anhaftung erkennen

Jeder hat zu Beginn der Kultivierung eine grundlegende Anhaftung. Damals war das nicht falsch. Sobald wir uns ständig erhöhen, müssen wir diese grundlegende Anhaftung schließlich auch beseitigen. Sonst kann es sein, dass unser Ausgangspunkt der Kultivierung nicht rein ist.

Der Meister sagt:

„Unser Falun Dafa wird die Schüler vor Abweichungen schützen. Wie schützen? Wenn du ein wahrer Kultivierender bist, wird dich unser Falun beschützen. Ich bin im Kosmos verwurzelt. Wenn dir jemand Schaden zufügen könnte, könnte er auch mir Schaden zufügen. Ganz deutlich ausgedrückt, könnte er auch dem Kosmos Schaden zufügen“ (Zhuan Falun 2019, Online-Version, S. 55)

Während des Fa-Lernens fielen mir die Worte „Wenn du ein wahrer Kultivierender bist ...“ auf. Was ist ein wahrer Kultivierender? Den Schmerz zu vermeiden, ist einer unserer menschlichen Instinkte. Wenn ein Praktizierender Schmerzen hat, kann sein erster Gedanke sein: „Wie kann es mir bald besser gehen?“ Was ist der Grund, sich besser fühlen zu wollen?

Als wahre Praktizierende sollten wir immer nach innen schauen. Dabei gibt es verschiedene Gründe, nach innen zu schauen. Manche wollen, dass es ihnen besser geht; andere wollen keine Zeit in einem Krankenhaus verschwenden, sondern lieber mehr Menschen aufklären. Die alten Mächte und der alte Kosmos sind geleitet vom Egoismus. Dagegen fordert uns der Meister auf, immer an andere zu denken. Wir sollen nicht nur nach der persönlichen Vollendung streben, sondern auch die anderen Menschen erretten.

Die Kultivierung ist sehr ernsthaft. Lassen wir uns nicht von Ruhm, persönlichen Vorteilen und Gefühlen beeinflussen oder von Illusionen täuschen. Mensch zu sein, ist nicht unser endgültiges Ziel. Wir sollten uns immer daran erinnern, woher wir wirklich kommen, welches Gelübde wir abgelegt haben und dass wir uns während der Fa-Berichtigung wie wahre Praktizierende verhalten.