Groll und Ichbezogenheit erkennen und beseitigen

(Minghui.org) Jedes Jahr, wenn meine Tochter in den Sommerferien nach Hause kommt, besuchen wir Amy. Amy und ihre Mutter sind Falun-Dafa-Praktizierende, die sich fleißig kultivieren. Doch jedes Mal, wenn wir dort sind, spricht Amy dieselbe alte Geschichte an.

Vor zwanzig Jahren hatte ich auf der Website Zhengjiang.org unter einem Decknamen einen Artikel veröffentlicht und angegeben, dass ich aus der Provinz Shandong käme, aus der ein Vorfahr von mir stammte. Amy sagte, dass ich gelogen hätte, denn ich stammte ja gar nicht aus Shandong. Seit ich einmal von der Polizei drangsaliert wurde, gab ich aus Angst immer „Shandong“ als Wohnort an.

Jedes Mal, wenn sie dieses Thema ansprach, nahm ich es nicht ernst und sagte mir, dass ich keinen Groll entstehen lassen sollte.

Als wir sie diesen Sommer wieder besuchten, sagte sie wie jedes Mal: „Du hast damals gelogen, weil du angegeben hast, dass du aus der Provinz Shandong kommst.“

Dieses Mal ärgerte ich mich. Zwanzig Jahre waren vergangen, aber sie sprach immer noch davon. „Ja, ich bin ein Mensch, der sich kultiviert“, antwortete ich, „keine Gottheit. Warum sprichst du es immer wieder an? Dein Kultivierungszustand ist viel schlechter als der deiner Mutter.“ Als sie merkte, dass ich mich ärgerte, sagte sie nichts mehr.

Auf dem Rückweg fragte ich meine Tochter: „Warum kann Amy diese Sache nicht loslassen? Welche Anhaftung soll ich dadurch beseitigen?“ Meine Tochter meinte, dass ich im Moment keinen guten Kultivierungszustand hätte. Ich pflichtete ihr bei und nahm mir vor, einmal gründlich bei mir nachzuschauen.

Amy war Angestellte in meinem Laden

Als Amy in meinem Laden arbeitete, hatte sie diese Geschichte einige wenige Male angesprochen. Ich hatte es mit einem Lächeln abgetan und gedacht, dass sie einfach pingelig sei und ich durch diese Sache lernen sollte, toleranter zu sein. Manchmal war sie unzufrieden und fühlte sich anscheinend ungerecht behandelt. Ich versuchte mein Bestes, sie gut zu behandeln und ihr einen guten Lohn zu zahlen. Obwohl sie nicht so kompetent war, schätzte ich unsere Schicksalsbeziehung als Falun-Dafa-Praktizierende. Dennoch gab es immer irgendetwas Trennendes zwischen uns. Ich verstand mich mit ihr nicht so gut wie mit den nicht praktizierenden Angestellten.

Ich hoffte, dass Amy mit mir zusammenarbeiten würde. Aber dem war nicht so. Obwohl ich mit diesem Zustand unzufrieden war, sprach ich es nicht an. Auch sie schien unzufrieden zu sein und forderte mich oft heraus.

Einmal bat ich sie, die Geschäftsleitung des Ladens zu übernehmen. Sie weigerte sich und sagte: „Das ist zu kompliziert. Ich werde kündigen, wenn du mich darum bittest.“ Allmählich entwickelte ich ihr gegenüber Groll. Ich fragte sie, wie sie den Laden führen würde, wenn sie die Chefin wäre. Sie antwortete: „Frag mich nicht, das ist dein Geschäft.“

Ich spürte, dass Amy mich anhand der Anforderungen des Fa beurteilte. Ich dachte, dass ich keine Fehler machen sollte. Wenn ich einen Fehler machte, würde das heißen, dass ich mich nicht gut kultiviert hätte. Die anderen Angestellten konnte ich ohne Weiteres auf ihre Fehler hinweisen. Wenn ein Angestellter, der Falun Dafa praktizierte, Fehler machte, zögerte ich, weil ich einen Konflikt befürchtete. Bei den Praktizierenden war ich keine so erfolgreiche Chefin. Manchmal wusste ich überhaupt nicht, was ich tun sollte.

Als Amy kündigte, ging sie mit Groll, Kränkungen und dem Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein.

Amy half mir, meine Anhaftungen zu erkennen

Als ich später noch einmal darüber nachdachte, erkannte ich, warum sich Amy so verhalten hatte. Sie hielt mir einen Spiegel vor. Manchmal hatte sie mir widersprochen und nicht kooperiert. Der Grund war, dass ich genauso handelte wie sie. Ich mochte sie nicht, weil sie mich irritierte. Wenn sie ihren Unmut zeigte, dachte ich sofort: „Warum bist du immer noch unzufrieden? Ich habe dich so gut behandelt. Was möchtest du denn noch? Warum denkst du nicht an mich? Ich muss so viel Druck aushalten.“

In dem Moment öffnete sich eine Tür. Ich sah deutlich meine Lücke. Amy half mir tatsächlich bei der Kultivierung. Aber ich betrachtete mich als ihre Chefin und stellte höhere Anforderungen an sie. Zum Beispiel verlangte ich, dass sie keine andere Meinung haben und mich nicht kritisieren sollte. Sie sollte zufrieden sein. In einer anderen Firma würde sich niemand so um sie kümmern wie ich. Wenn ihre Xinxing gut wäre, würde sie fleißig arbeiten und zufrieden sein. Warum macht sie mir ständig Probleme? Alle Praktizierenden, die bei mir arbeiteten, schienen anfangs zufrieden zu sein, gingen irgendwann aber unglücklich oder mit Groll.

Der Grund war, dass ich versuchte, die Praktizierenden zu ändern. Ich hatte bisher gedacht, dass ich mich für sie aufopfern und sie gut behandeln würde. Im Gegenzug verlangte ich dieselbe Behandlung. Wenn sie nicht gut zu mir waren oder meinen Anforderungen nicht gerecht wurden, ärgerte ich mich und maß meine Mitarbeiter an den Prinzipien des Fa. Ich schaute auf ihre Fehler, sie auf meine.

Mein Verhalten gründete sich auf Neid und Ichbezogenheit. Amy hat viele Jahre in meinem Laden gearbeitet, aber ich hatte meine grundlegenden Anhaftungen nicht erkennen können. Deshalb hielt sie mir zwanzig Jahre lang diese Geschichte vor. An dem Tag war ich wütend und unfreundlich zu ihr. Ich habe mich nicht gut kultiviert und möchte mich bei dieser Gelegenheit bei ihr entschuldigen!

Mein Verhalten hing mit Groll zusammen. Ich schaute auf andere herab, war wählerisch und selbstbezogen. Das war nicht das Verhalten einer Falun-Dafa-Kultivierenden.

Praktizierende perfektionieren sich durch Kultivierung. Obwohl wir in der alltäglichen Gesellschaft leben und wie alltägliche Menschen aussehen, sind wir leuchtende Teilchen im neuen Kosmos. Deshalb müssen wir Wettbewerbsdenken und Aggressivität wegkultivieren.

Vor Kurzem sandte ich starke aufrichtige Gedanken aus, um den Groll, die Ichbezogenheit und den Neid vollständig von der oberflächlichsten Ebene bis zur mikroskopischen Ebene zu beseitigen. Jetzt fühle ich mich leicht und glänzend!