Richter über Rechtsanwalt: „Er kann sagen, was er will – wir machen, was wir wollen“

(Minghui.org) Am 30. Juli 2020 wurde eine Bürgerin des Landkreises Xiong in der Provinz Hebei vor das Stadtgericht Bazhou gestellt. Ihr Name ist Liu Bohui und sie war wegen ihres Glaubens angeklagt worden. Die Verhandlung wurde per Videokonferenz durchgeführt. Ihr Anwalt, der auf nicht schuldig plädierte, sowie zwei ihrer Familienmitglieder waren bei der Anhörung persönlich im Gerichtssaal anwesend.

Am Ende der Verhandlung hörten die beiden Angehörigen zufällig ein Gespräch zwischen Richter Zhang Bin, Staatsanwalt Zhang Jinluan, einigen Gerichtsdienern sowie Agenten des Büros 610. Das Büro 610 ist eine außergesetzlich agierende Institution zur Verfolgung von Falun Dafa.

Laut Lius Angehörigen habe eine kurzhaarige Frau gesagt: „Was war denn das heute für eine Anhörung? Zum Glück war niemand Außenstehendes dabei. Das wäre wirklich schlecht gewesen, wenn ein Außenstehender heute dabei gewesen wäre. Es gab überhaupt keine Beweise gegen die Angeklagte.“

Anschließend fragte die Frau den Richter: „Die Anhörung heute war eine Videokonferenz. Werden andere sie sehen?“ Sie fuhr fort: „Der Rechtsanwalt hat einige Sachen heute gesagt, wie unzureichende Beweise, Verstoß gegen das Rechtsverfahren und Fehlen einer rechtlichen Grundlage. Sie sollten schnellstmöglich überlegen, wie Sie damit umgehen.“

Richter Zhang antwortete: „Uns ist egal, was der Anwalt sagt. Er kann sagen, was er will – wir machen, was wir wollen.“

Als der Richter bemerkte, dass Lius Angehörigen in der Nähe standen, sagte er: „Lasst uns darüber nicht vor ihrer Familie sprechen“, und ging weg.

Polizist reißt sie vom Fahrrad, ihr Kopf schlägt auf den Boden auf

Am 17. September 2019 verhaftete ein Zivilpolizist Liu zusammen mit Guo Yanmei und Tian Jujie, weil sie mit ihm über Falun Dafa gesprochen hatte. Der Polizist riss Liu von ihrem Elektrorad, sodass ihr Kopf auf dem Boden aufschlug. Sie wurde sofort ohnmächtig.

Als sie zu sich kam, hatte sie starke Schmerzen in der Schulter. Trotzdem brachte der Polizist sie auf die Polizeistation und danach in die Haftanstalt der Stadt Bazhou. Dort befindet sie sich immer noch.

Am Tag von Lius Verhaftung kletterte gegen 23:00 Uhr eine Gruppe bewaffneter Polizisten über ihren Zaun und durchwühlte ihre Wohnung. Dabei beschlagnahmten sie ihre Falun-Dafa-Materialien.

Guo und Tian wurden später gegen Kaution freigelassen, doch Liu befindet sich noch immer in Haft.

Früherer Bericht:

Rabiat! Zivilpolizist zerrt Falun-Dafa-Praktizierende vom Fahrrad (Provinz Hebei)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.