Das Ego – eine Fessel mit verschiedenen Erscheinungsbildern

(Minghui.org) Die Kultivierung ist eigentlich ein Prozess, den Egoismus zu beseitigen. Erst wenn wir unser Ego ablegen, erreichen wir den Zustand, in dem wir zuerst an die anderen denken, barmherzig und nachsichtig sein können.

In Wirklichkeit waren manche Praktizierende, als sie noch gewöhnliche Menschen waren, sehr dominant und selbstzufrieden. Wenn sie bei der Kultivierung nicht darauf achten, nach innen zu schauen und das Ego abzulegen, dann kann aus dem Ego sogar der Zustand entstehen, der „Dämonische Störungen aus eigenen Gedanken“ heißt. Dafür gibt es folgenden Erscheinungsbilder:

1. Sich selbst betonen. Rechthaberisch meinen sie, dass ihr eigenes Verständnis das Wahre sei. Zum Beispiel betonen manche Praktizierende, dass sie aufrichtige Gedanken hätten und es deshalb kein Problem sei, ihr Handy dabei zu haben. Am Ende bekommen sie doch Probleme. Manche reden ständig über ihre Erfolge. Lautstark posaunen sie es überall hinaus, damit auch alle davon erfahren. Zum Schluss wissen auch die Bösen davon. Sobald wir uns selbst betonen und unser eigenes Verständnis als das Wahre betrachten, sind wir schon tief dem starken Ego verfallen.

2. Sich selbst bestätigen. Beim Austausch sprechen sie von oben herab und verhalten sich lehrerhaft, sie sind nicht bescheiden und friedlich. Es gab eine Lehrerin, die sehr gut reden konnte. Sie sprach gern über ihre sonderbaren Überlegungen, die bereits vom Fa abgewichen waren, was sie jedoch nicht bemerkte. Sie wurde wiederholt verhaftet und kam immer wieder durch Hungerstreik heraus. Zum Schluss starb sie infolge der Verfolgung. 

Es gab einen Lehrer, der beim Austausch gerne vor der ganzen Gruppe viel redete. 

Der Meister sagt dazu:

„Diese Menschen scheinen Fa zu verbreiten, aber in Wirklichkeit machen sie Werbung für sich selbst.“ (Ein harter Schlag, 18.06.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Wenn wir im Fa eingetaucht sind, dann ist unser Austausch gleichberechtigt und gegenseitig. Wenn einer redet und alle anderen zuhören, dann ist es kein Austausch, sondern nur ein Vortrag. Somit entspricht es nicht dem Fa.

3. Auf sich selbst beharren. Sie möchten immer das letzte Wort haben. Sie orientieren sich nicht am Fa, sondern wollen alle Entscheidungen allein treffen, wobei sie andere Meinungen nicht wissen wollen. Eine Mitpraktizierende unterhielt lange Zeit eine große Werkstatt zur Herstellung von Informationsmaterialien und druckte diese in großen Mengen. Sie entschied und organisierte alles. Zu den anderen Mitpraktizierenden sagte sie, dass sie nichts mehr zu tun bräuchten, sie könne allein alles erledigen. Sie verteilte die Materialien, ohne sich mit den anderen Mitpraktizierenden zu koordinieren. Sie lieferte die Materialien nicht nach Bedarf, sondern nach ihrer eigenen Willkür. Einerseits entspricht dies nicht dem Fa-Grundsatz, dass die Werkstätten zur Herstellung der Informationsmaterialien überall verteilt sein sollen. Andererseits empfanden die anderen Mitpraktizierenden es als Druck, wenn sie eigenmächtig die Materialien an die Mitpraktizierenden verteilte. Diese Mitpraktizierende wurde später verurteilt. Als sie wieder freikam, befand sie sich in keinem guten Zustand. 

Der Meister sagt:

„Wenn man hartnäckig an seiner eigenen Meinung festhält, ist man schon eigensinnig auf das Ego.“ (Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 2. und 3.05.1999 in Sydney)

Eigentlich haben diese Mitpraktizierenden auch gute Seiten. Manche von ihnen sind sehr beständig und ausdauernd und halten viele Schwierigkeiten aus; einige sind sehr hilfsbereit. Aber es ist sehr schade für sie, dass sie dieses starke Ego haben.

Die Selbstbestätigung und das Festhalten am Selbst sind meist miteinander verflochten. Weil man sich selbst betonen möchte, muss man sich selbst bestätigen und am Selbst festhalten. Das Wesentliche hier ist, dass man sich selbst vor das Dafa stellt.

Viele von ihnen lernen das Fa und tun auch die drei Dinge. Aber weil das Ego bei ihnen sehr stark ist, sind sie in ihrem Herzen die Nummer eins und der Himmel die Nummer zwei. Sie kennen keine Bescheidenheit und keine Ehrfurcht. Deshalb können sie das Fa nicht aufnehmen und sind nicht in der Lage, sich solide zu kultivieren. Sicherlich begegnen sie einer dämonischen Schwierigkeit nach der anderen. 

Der Meister sagt:

„Erst mit dem wahren Lernen und Kultivieren kann man die Grundsätze höherer Ebenen erkennen.“ (Fa-Erklärung am Welt Falun Dafa Tag, 13.05.2014)

Ein Mitpraktizierender prahlte, dass sein Herz sich nicht bewegt habe, als eine Frau sich für ihn interessierte. Er habe sich nicht beeindrucken lassen, als eine andere ihm nachlief. Er betonte hier, wie attraktiv er sei, und wollte darstellen, wie gut er sich kultiviert hatte. Später wurde er verhaftet.

Wenn man sich selbst bestätigt, wachsen auch die Geltungssucht und der Überschwang. 

Der Meister sagt:

„Geltungssucht und Selbstzufriedenheit werden am leichtesten von der Dämon-Natur benutzt.“ („Essentielles für weitere Fortschritte I, Feststellung, 01.07.1997)