Über zwei Jahrzehnte immer wieder gefoltert, jetzt erneut zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt

(Minghui.org) Eine 70-jährige Frau aus Tianjin wurde am 23. April 2019 zu Hause festgenommen und hat keinen Kontakt zur Außenwelt. Es dauerte zwei Monate, bis ihre Familie erfuhr, dass sie sich in einem Krankenhaus in Notfallbehandlung befand, doch die Behörden weigerten sich, ihnen einen Besuch zu gestatten.

Yao Shilan wurde später im Geheimen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt und direkt in das Frauengefängnis von Tianjin gebracht. Als ihre Familie sie schließlich im September 2019 im Gefängnis besuchen durfte, konnte sie nicht mehr allein gehen und sprach mit schwacher Stimme.

Seit der Verfolgung von Falun Dafa [1] wurde Yao inhaftiert, zu Zwangsarbeit gezwungen und war Schikanen ausgesetzt. Sie wurde auch geschlagen, zwangsernährt, ihr wurden unbekannte Drogen gespritzt und sie wurde in Einzelhaft gesperrt.

Von Falun Dafa profitiert

Yao lebt in einem Dorf in der Gemeinde Dajianchang, Bezirk Wuqing von Tianjin. Sie begann 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa und bald danach verschwanden alle ihre Krankheiten. Yao war zuvor eine dünne Person, die nur 41 Kilogramm wog, einen Monat später hatte sie ein gesundes Gewicht von 55 Kilogramm. Auch die Nephritis ihres Sohnes besserte sich allmählich, und er heiratete. Ihre Familie von drei Generationen führte ein zufriedenes Leben.

Yao folgte Falun Dafas Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und tat viel Gutes in ihrem Dorf. Im Winter schaufelte sie auf öffentlichen Plätzen den Schnee weg, reparierte Straßen von ihrem eigenen Geld und mit ihrer eigenen Arbeitskraft und betreute ältere Menschen, die alleine lebten.

Wiederholt inhaftiert

Unmittelbar nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Juli 1999 war Yao auf dem Weg nach Peking, um Gerechtigkeit für Falun Dafa zu fordern, wurde aber auf halbem Weg abgefangen. Beamte der Polizeiwache Dajianchange brachten sie zurück und hielten sie 15 Tage lang im Untersuchungsgefängnis in Wuqing fest. Dort wurde sie geschlagen, so dass sie Blutergüsse im Gesicht hatte.

Nach ihrer Freilassung zwang Sha Zhaoying, der Leiter der Polizeiwache Dajianchange, ihre Familie, sie fast zwei Wochen lang jeden Tag auf die Polizeiwache zu schicken, wo sie Reinigungsarbeiten verrichten musste.

Ende 1999 wurde sie erneut verhaftet, weil sie dem Parteisekretär des Nachbardorfes, der sie zuvor schikaniert hatte, Informationsmaterialien über Falun Dafa gebracht hatte. Sie wurde 15 Tage lang eingesperrt und mit Gewalt ernährt.

Yao reiste im Jahr 2000 nach Peking, um erneut zu appellieren, und wurde festgenommen und zwei Monate lang inhaftiert. Polizisten brachten sie danach in das Zwangsarbeitslager Tianjin Banqiao. Dort wurde ihr in den ersten zwei Monaten der Schlaf entzogen. Sie ging aus Protest gegen die Misshandlung in Hungerstreik, wurde zwangsernährt und gezwungen, ihre Arbeit fortzusetzen.

Acht Monate später wurde sie in das Zwangsarbeitslager Jianxin gebracht, wo sie weitere zwei Monate inhaftiert wurde.

Polizisten verhafteten Yao im Jahr 2003, als sie den Menschen von Falun Dafa und der Verfolgung erzählte. In der Haft ging sie in den Hungerstreik und wurde etwa zehn Tage später, als sie demTod nahe war, nach Hause geschickt.

Beamte der Gemeinde gingen nach Yaos Entlassung jeden Tag zu ihr nach Hause, um sie im Auge zu behalten. Als sie durch die Falun-Dafa-Übungen ihre Gesundheit wiedererlangte, nahmen Polizisten sie wieder in Gewahrsam. Polizisten brachten sie in das Zwangsarbeitslager für Frauen in Banqiao, wo sie zwei Jahre eingesperrt wurde.

Im Zwangsarbeitslager von Banqiao

Im Arbeitslager wurde Yao insgesamt mehr als 100 Tage lang gefoltert, indem sie von 5:00 Uhr morgens bis 2:00 Uhr am nächsten Morgen mit dem Gesicht zur Wand auf einem kleinen Hocker sitzen musste. Manchmal durfte sie nicht schlafen. Das Fleisch an ihrem Gesäß wurde dabei eingerissen. Manchmal durfte sie nicht schlafen.

Sie ging mehr als 110 Tage lang in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Die Wärter befahlen den Häftlingen mehrmals, sie mit Gewalt zu ernähren. Die Häftlinge versuchten, ihr mit einem 30 cm langen Schraubenzieher den Mund aufzubrechen. Sie scheiterten immer, aber das Aufbrechen brach ihr die Zähne ab und ihr Zahnfleisch blutete. Dann brachten sie sie zur Zwangsernährung ins Krankenhaus des Arbeitslagers.

Yao musste jeden Tag arbeiten, sogar an einigen Tagen ihres Hungerstreiks. Die Arbeit umfasste das Tragen von Bohnensäcken, das Sortieren von Bohnen und das Nähen von Kleidung. Als sie sich weigerte, wurde sie in Einzelhaft gesperrt, wo sie den ganzen Tag auf einem kleinen Schemel sitzen musste. Dort war sie mehr als zwei Monate lang eingesperrt.

Einige Zeit lang befahlen die Wärter den Häftlingen, sie jeden Abend nach dem Abendessen zu foltern, weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Sie musste sich ganz nach unten beugen, bis sie zu müde war und zu Boden fiel. Die Häftlinge schlugen sie mit einem Notizbuch, woraufhin ihre Lippen bluteten.

Da Yao am Ende ihrer zweijährigen Haftzeit immer noch standhaft in ihrem Glauben blieb, wurde ihre Haftzeit um zehn Monate verlängert.

Im Gefängnis gefoltert

Am 15. März 2006 kamen Beamte der Polizeiwache von Dajianchang und der Staatssicherheitsabteilung von Wuqing zu Yaos Wohnung. Sie brachen ein Fenster auf, brachen ein, durchsuchten ihre Wohnung und brachten sie ins Untersuchungsgefängnis Wuqing.

Yao ging 45 Tage lang in den Hungerstreik und wurde mit Gewalt ernährt. Infolgedessen wurde sie mehrfach ohnmächtig und erlitt Magenblutungen und Taubheit im Unterkörper. Sie magerte ab und wog nur noch 36 Kilogramm. Sie bekam danach Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung.

Dieselben Polizeibeamten schikanierten sie noch zweimal, am 18. August und am 4. September 2006. Sie kamen am 4. April 2007 zu ihr nach Hause, verhafteten sie und hielten sie im Untersuchungsgefängnis in Wuqing fest. Das Bezirksgericht Wuqing verurteilte sie daraufhin zu dreieinhalb Jahren Gefängnis.

Im Frauengefängnis von Tianjin ging Yao etwa sieben Monate lang in den Hungerstreik. Um Yao zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, sperrten die Wärter sie in einem kleinen, dunklen Raum ein, in dem vier Insassen sie rund um die Uhr bewachten. Während Yaos Hungerstreik legten ihr die Wärter und Häftlinge Handschellen an und fesselten sie an ein Bett. Sie brachen ihr den Mund auf und führten ihr zwangsweise hochkonzentriertes Salzwasser zu.

Später führten sie ihr einen Schlauch in die Nase ein, und führten ihr mit Gewalt gebratenes Mehl und Milchpulver zu. Manchmal wurde sie achtmal am Tag zwangsernährt. Nach einigen Tagen begann Yaos Hand sich zu verkrampfen, und sie verlor das Bewusstsein. Die Zwangsernährung dauerte zehn Tage, wobei sie die ganze Zeit ans Bett gefesselt war.

Später wurde sie ins Krankenhaus gebracht und erhielt über zehn Tage lang intravenös Spritzen. Bald darauf bekam Yao Fieber und fiel ins Koma. Die Ärzte ernährten sie mit Gewalt und gaben ihr zwei Tage lang Sauerstoff.

Infolge der Folterungen konnte Yao nicht sprechen und verlor oft das Bewusstsein. Einmal, als sie im Koma lag, platzierten die Wärter ihre Fingerabdrücke auf ein vorbereitetes Dokument. In dem Dokument stand, dass sie ihren Glauben aufgebe und das Gefängnis im Falle ihres Todes von jeglicher Haftung freistellen würde.

Die Polizei ließ sie am 23. November 2007 auf einer Bahre am Tropf hängend nach Hause bringen. Ihr Sohn musste weinen, als er sie sah. Sie konnte sich nicht selbst versorgen und war einige Zeit lang auf die Fürsorge ihrer Tochter angewiesen.

Bald darauf wurde Yao am 16. Juli 2008 ein weiteres Mal in ihrer Wohnung verhaftet und ihre Falun-Dafa-Bücher wurden beschlagnahmt. Kurz darauf wurde sie wieder freigelassen.

Am 12. August 2009 wurde sie der Polizei gemeldet, als sie mit Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung sprach. Sie wurde im Untersuchungsgefängnis in Wuqing festgehalten, wo sie geschlagen und zwangsernährt wurde. Man sperrte sie in einen kalten Raum, in dem eine Klimaanlage auf eine sehr niedrige Temperatur eingestellt war, damit sie fror.

Am 4. September 2009 wurde sie in das Frauengefängnis der Stadt Tianjin zurückgebracht und ein Jahr lang inhaftiert, um ihre frühere Haftstrafe zu beenden.

Wiederholte Festnahmen und Belästigungen

Nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis erzählte Yao den Menschen weiterhin von der Verfolgung von Falun Dafa, aber die örtliche Polizei ließ sie nicht in Ruhe.

Polizisten kamen zu ihr nach Hause, um ihre Informationsmaterialien über Falun Dafa mitzunehmen. Als Yao auf der Straße ein paar Mal Polizisten über den Weg lief, nahmen diese ihr das Fahrrad, ihr Mobiltelefon und Falun-Dafa-Materialien ab. Einmal verfolgten Polizisten sie und sie war gezwungen, sich in einen tiefen Graben zurückzuziehen.

Beamte des Polizeireviers Houxiang in der Stadt Cuihuangkou kamen am 13. Mai 2014 in mehreren Autos zu Yaos Wohnung. Sie verhafteten sie und stellten ihre Wohnung auf den Kopf. Ihre Falun-Dafa-Materialien und ihr Elektrofahrrad nhmen sie mit.

Yao wurde 43 Tage lang im Untersuchungsgefängnis in Wuqing festgehalten. Sie wurde einmal zwangsernährt und mehrere Tage lang an den Tropf gelegt. Als Yao ihre letzte Infusion am Tag vor ihrer Freilassung erhielt, fühlte sie sich vollkommen anders als bei den vorherigen. Unmittelbar nach der Injektion brannte ihr Herz so stark, dass sie nicht aufhören konnte, sich im Bett herumzuwälzen.

Nachdem sie wieder zu Hause war, reagierte ihr Verstand langsam, ihr Gedächtnis war schwach, und sie war leicht verwirrt. Sie musste 200 Yuan (25 Euro) bezahlen, um ihr Elektrofahrrad zurückzubekommen.

Die Familie von Yao wurde kurz nach ihrer Freilassung erneut belästigt. Sie war gezwungen, ihr zu Hause für zwei Monate zu verlassen, um einer Verfolgung zu entgehen.

Ihre Familie wurde 2015 von einem Staatsanwalt, der örtlichen Polizei und Dorfbeamten zweimal schikaniert, am 13. Mai und am 9. Juni.

Frühere Berichte:

KPCh-Sekretär erhält „Kopfgeld“ für Anzeige einer 70-jährigen Praktizierenden (Tianjin)

Systematischer Einsatz von Drogen bei Falun-Gong-Praktizierenden in Gefängnissen in Tianjin

Ms. Yao Shilan from Tianjin City Tortured to Disability in Tianjin Women's Prison


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.