Über eine Reinkarnation – Verwirrung in vergangenen Kultivierungsformen (Teil I)

(Minghui.org) Ich war im Sommer 2014 dabei, den Abschnitt über „Bigu“ im Zhuan Falun zu lesen, als ich das Folgende „sah“: Ich war einst ein Taoist, der sich in einer Höhle kultivierte, in der ich später verstarb. Jedes Mal, wenn ich diesen Abschnitt lese, erscheinen mir Episoden aus diesem Leben. Es sind Szenen aus dem Himmel und Szenen von dem taoistischen Meister, der eines meiner Ichs mitnahm, während das andere Ich durch die Reinkarnationen ging. Die ganzen Geschichtsepochen hindurch war es der Nebenurgeist, der sich kultivierte. Der Meister hat uns diesen Aspekt vor Langem sehr klar erläutert.

In Der Weg zur Vollendung schrieb der Meister:

„Bei allen anderen Schulen, die seit Tausenden und aber Tausenden von Jahren unter den gewöhnlichen Menschen verbreitet sind, wird das Nebenbewusstsein kultiviert. Dabei dienen der Körper und das Hauptbewusstsein eines Praktizierenden nur als Träger. Bei der Vollendung steigt das Nebenbewusstsein mit der Kultivierungsenergie auf höhere Ebenen empor, wobei das Hauptbewusstsein und der Benti leer ausgehen. Für sie ist die lebenslange Kultivierung umsonst gewesen.“ (Der Weg zur Vollendung, S. 71)

Im Zhuan Falun sagt der Meister:

„Nach der buddhistischen Lehre muss er wieder in die Reinkarnation in den sechs Daseinsbereichen eintreten. Doch dadurch, dass aus seinem Körper ein großer Erleuchteter herauskultiviert worden ist, hat er auch große Tugend gesammelt. Was passiert dann mit ihm? Vielleicht wird er im nächsten Leben ein hohes Amt bekleiden oder viel Geld haben. Das ist auch schon alles. Hat er sich dann nicht umsonst kultiviert?“ (Zhuan Falun 2019, Onlineversion, S. 397)

Ich schreibe meine Kultivierungsgeschichte in der Hoffnung auf, dass andere verstehen können, wie verwirrend die Kultivierung in der Vergangenheit war. Ich hoffe, dass die Mitpraktizierenden fleißiger werden, nachdem sie das gelesen haben.

In jenem Leben – ein Daoist als Lehrer

In jenem Leben war ich der Sohn wohlhabender, angesehener Eltern. Ich wurde Fu Liansheng genannt. Um später Berühmtheit zu erlangen, studierte ich schon in jungen Jahren die chinesischen Klassiker Das Buch der Lieder und Das Buch der Geschichte sorgfältig. Als ich 15 Jahre alt war, erschien in meinem Zimmer ein Daoist mit langen weißen Haaren und einem weißen Bart, aber er hatte ein junges Gesicht ohne Falten. Er sah mich an und sagte: „Deine Grundlage ist nicht schlecht.“ Ich sah ihn erstaunt an. Er hatte nicht einmal die Tür geöffnet, wie war er so durch die Wand gegangen? 

Der Daoist sagte: „Es ist äußerst anstrengend, so konzentriert zu lernen. Ich habe eine wunderbare Lehre, die ich gerne an dich weitergeben möchte. Es kann dir ermöglichen, unsterblich zu werden und die Schmerzen und Leiden der menschlichen Welt zu vermeiden, wodurch du absolute Freiheit und Freizeit erlangen wirst.“ Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Meine Eltern haben mir mein Leben gegeben. Wie könnte ich sie verlassen? Ich werde später Ruhm und Ehre erlangen und so werde ich es ihnen zurückzahlen, dass sie mich erzogen haben.“ Der Daoist lachte und sagte: „Folge mir, um dich zu kultivieren und Befreiung zu erlangen. Dann kannst du zurückkommen, um es deinen Eltern zurückzugeben.“ Ich schüttelte wieder meinen Kopf. Der Daoist sagte: „Das pedantische Festhalten an alten Gedanken hat meinen Schüler geblendet und betäubt. Ich habe bereits beschlossen, dich als meinen Schüler zu nehmen. Selbst wenn du dich widersetzt: Es nützt nichts.“

Der Daoist packte mich am Arm und tätschelte meinen Kopf. Mir wurde schwindelig und ich war durcheinander. Außerdem hatte ich das Gefühl, auf Nebel und Wolken zu reiten, ich konnte nur das Geräusch des Windes hören. Ich konnte meine Augen nicht öffnen, weil mir der Wind so ins Gesicht blies. Nach einer Weile spürte ich, wie meine Füße den Boden berührten. Ich öffnete die Augen und fand mich in einer Höhle wieder. Es war dort sehr sauber. Ich bemerkte ein großes Taiji-Symbol auf dem Boden, in dem sich etwas drehte. Eine Art unbeschreibliche, fantastische Energie zog mich an. Ich konnte nicht aufhören, darauf zu starren. „Gelehrsamer Schüler, schau genau hin [auf das Taiji-Symbol]. Ich werde mich um einige Angelegenheiten kümmern“, sagte der Daoist, der sich dann umdrehte und verschwand.

Ich schaute weiter auf das Taiji-Symbol und fühlte mich dann hungrig. Ich sah einige Bergfrüchte auf einem Steintisch und griff nach ihnen, um sie zu essen. Ich trank auch etwas Wasser aus einem Kürbis. Danach schaute ich weiter auf das Taiji-Symbol. Je länger ich schaute, desto ruhiger fühlte ich mich – ich hatte keinerlei Gedanken im Kopf. Hin und wieder spürte ich, wie sich etwas in meinem Kopf drehte. Ich starrte das Taiji-Symbol weiter an, bis ich dösig wurde und dann auf einem Holzbett einschlief. Ich wiederholte diesen ganzen Vorgang in der Höhle immer wieder. Ich weiß nicht, wie viel Zeit dabei verging.

Eines Tages erinnerte ich mich plötzlich an meine Eltern und fühlte mich ziemlich ärgerlich. Ich wollte zurück nach Hause. Deshalb versuchte ich, die Höhlenöffnung zu finden. Doch das gelang mir nicht. Dabei war ich schon einen vollen Kreis gegangen. Als ich ungeduldig wurde, sagte eine Stimme: „Kultiviere dich fleißig weiter! Verschwende keinen Gedanken daran, nach Hause zurückzukehren!“ Als ich mich in der Höhle umsah, war ich der einzige dort. Woher kam diese Stimme? Es klang, als käme es von oben. Ich hob den Kopf. Doch da war nichts. Das verwirrte mich. Ich versuchte erneut, einen Ausgang zu finden, jedoch vergeblich. Schließlich wurde ich müde und schlief wieder ein.

Plötzlich bemerkte ich einen Windhauch unter meinen Füßen und wurde sehr aufgeregt. Ich schaffte es, den ganzen Weg nach Hause zu rennen. An meiner Haustür hielt mich der Torhüter an und sagte: „Woher kommst du, junger Daoist? Du darfst nicht hinein.“ Ich sah mich an und stellte fest, dass ich ein daoistisches Kindergewand trug. Ich erklärte: „Ich bin der Sohn dieses Hauses.“ Der Torhüter lachte und antwortete: „Ja, schau einmal, der Sohn ist angekommen.“ Ich schaute hin und sah einen Jungen, der genau mein Aussehen hatte. Er trug meine guten Kleider. Ich starrte verständnislos. Der Torhüter schubste mich und ich fiel Hals über Kopf auf den Boden.

In diesem Moment hörte ich eine Stimme in meinem Ohr: „Wach schnell auf, schlafe nicht!“ Als ich meine Augen öffnete, sah ich den Daoisten. Ich packte ihn am Arm und sagte: „Ich will zurück nach Hause.“ Der Daoist antwortete: „Du bist gerade nach Hause zurückgekehrt, wurdest aber nicht zur Tür hereingelassen. Du bist sogar umgefallen. Was nützt es, nach Hause zurückzukehren?“ Es war, als würde mein Herz brechen. Der Daoist fuhr fort: „Warum bist du so besessen? Andere wollen mich als ihren Meister nehmen, aber ich beachte sie nicht. Ich habe gesehen, dass deine Grundlage gut ist, also habe ich dich aufgenommen. Schau mal das hier: Ich habe etwas Leckeres für dich zum Essen besorgt. Es steht auf dem Tisch. Wenn du mit dem Essen fertig bist, darfst du nach Hause zurückkehren.“ Das freute mich sehr. Ich sah reichlich Essen auf dem Tisch, nahm ein paar Stäbchen und begann zu essen. Aber als ich das Essen in den Mund steckte, schmeckte es schrecklich, ich konnte es nicht essen. Ich hörte mit dem Essen auf und sah den Daoisten an.

Der Daoist brach in Gelächter aus: „Du kultivierst dich hier seit zwei Monaten. Du hast die Bergfrucht gegessen und das Wasser getrunken. Nicht einmal hochrangige Beamte oder Könige können diese Dinge zu sich nehmen. Du hast dich bereits verändert. Wenn du mir nicht glaubst, lass uns zusammen rausgehen und du kannst deine Fähigkeiten einmal ausprobieren.“ Ich glaubte ihm nur teilweise und folgte dem Daoisten aus der Höhle.

Der Daoist zeigte auf einen großen Baum in 20 Metern Entfernung und sagte: „Flieg da hinauf und pflücke die Früchte.“ Ich schwebte nach oben und fand mich federleicht. Ich flog zum Baum, pflückte die Früchte und flog zurück. Der Daoist sagte: „Dort drüben gibt es eine Bergquelle. Versuche, etwas Wasser zu gewinnen.“ Der Daoist sagte mir, wie man das Wasser aus der Ferne ableitet, und ich tat es entsprechend. Ich hielt meine Hände in Richtung der fernen Bergquelle hoch und sah einen Wasserstrahl aus dieser fernen Quelle auf mich zufliegen. Der Daoist zückte seinen Kürbis und das Wasser floss hinein. Es verwirrte mich, wie der Kürbis so viel Wasser enthalten konnte. Dann sagte der Daoist: „Okay, das ist genug.“ Ich ließ meine Hände sinken, und der Daoist legte den Kürbis auf den Boden.

Dann nahm er ein paar Steine und schloss sie in seinen Händen ein, bevor er seine Hände zweimal drehte. Er deutete mir an, dass ich die Steine aus seinen Händen aufsammeln sollte, also streckte ich meine Hände aus, aber er gab mir ein paar Hühnereier. Sie waren noch warm. Ich war sehr überrascht. Der Daoist sagte: „Nur ein kleiner Trick, es ist wirklich nichts Großes. Nimm mich als deinen Meister und ich werde dir das Dao überliefern. Du kannst unsterblich werden und Befreiung erlangen.“

Ich dachte eine Weile nach, kniete mich dann vor den Daoisten und sagte: „Ich als dein Schüler möchte dich als Meister nehmen, aber ich denke immer an meine Eltern. Darf ich dich darum bitten, mir meine Familie zu zeigen?“ Der Daoist brach erneut in Gelächter aus. Er zeichnete beiläufig mit seiner Hand einen Kreis in die Luft und sagte: „Schau einfach selbst.“ Nebelschwaden erfüllten den Kreis, bevor sie verschwanden, sodass meine Familie zum Vorschein kam. Ich sah meine Frau unser Kind zur Welt bringen. Später fanden meine Eltern eine Konkubine für mich und sie gebar mir einen Sohn. Zehn Jahre später wurde ich krank und bettlägerig. Die Konkubine meines Vaters hatte mein Essen vergiftet und ich starb. Sie vergiftete auch das Essen meiner Mutter, die daraufhin ebenfalls starb. Dann wurde sie die Dame des Hauses. Meine Frau wurde aus dem Haus geworfen und musste zu ihren Eltern zurückkehren. Die Konkubine meines Vaters misshandelte meinen Sohn. Er bekam Tuberkulose und starb.

Die Szene verschwand plötzlich und der Daoist fragte: „Ist solch ein Leben interessant?“ Ich war sprachlos. Der Daoist stellte den Kürbis dann auf den Kopf und warf ihn auf einen Ast. Er sagte: „Das Wasser im Kürbis ist gerade heiß. Du kannst darin ein Bad nehmen. Danach nimm mich als deinen Meister.“ Ich nahm mir Zeit, mich im heißen Wasser zu waschen, und zog mir dann eine daoistische Robe an.

Ich machte Kotau vor dem Daoisten und sagte: „Meister.“ Er half mir auf und sagte: „Ich habe dein Leben von heute an bereits neu arrangiert. Hab keine wilden Fantasien mehr. Ich habe die Jade, die du früher getragen hast, in ein anderes Ich von dir verwandelt. Dieses wird nach einem halben Jahr krank und stirbt. Deine Mutter schuldet der Konkubine deines Vaters ein Leben, also muss sie diese karmische Schuld begleichen.“ Ich dankte meinem Meister dafür, dass er mir dies offenbart hatte, und folgte ihm dann zurück in die Höhle, um mich zu kultivieren.

Die Schmerzen

Er ließ mich meine Beine in die Lotussitzposition legen und band dann meine Hände hinter meinem Rücken zusammen. Er fesselte auch meine Beine. Ich sagte: „Meister, es ist wirklich nicht nötig, mich zu fesseln.“ Er lachte und sagte: „Du sollst fleißig üben. Ich gehe ein bisschen nach draußen.“ Nachdem er gegangen war, übte ich mich in den Lehren des Herzens, die er an mich weitergab. Am Anfang fühlte ich mich ziemlich wohl, doch allmählich fingen meine Beine an zu schmerzen. Als der Schmerz in den Beinen immer stärker wurde, wollte ich sie herunternehmen, aber ich konnte meine Hände nicht bewegen. Vor Schmerzen schwitzte ich am ganzen Körper. Meine Knochen fühlten sich an, als würden sie brechen. Ich bewegte mich überall herum und konnte nicht auf dem Bett sitzen bleiben. Mir wurde schwindlig. Der Schmerz wurde zunehmend realer. Es fühlte sich an, als würde ein Messer mein Fleisch durchschneiden und dann meine Knochen zerkratzen. Es war so schmerzhaft, dass ich mir auf die Lippen biss, bis sie bluteten.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ich hörte, wie mein Meister mich ansprach: „Warum lässt du nach und übst nicht fleißig?“ Ich wagte nicht zu sprechen. Er sagte: „Krank zu werden und vergiftet zu werden, ist schmerzhafter als dies hier. Freizeit haben wollen und die angenehmen Dinge des Lebens genießen und gleichzeitig unsterblich werden wollen – wie ist das möglich?“ Er half mir in eine richtige Sitzposition für die Meditation. Er deutete an, dass ich meinen Mund öffnen sollte und schob mir eine kleine, tablettenförmige Dan-Pille in den Mund. Er lehrte mich zwei Verse und ging dann wieder.

Für einen kurzen Moment fühlte ich mich leicht, dann brach der Schmerz wieder herein und war schwer zu ertragen. Egal wie ich mich drehte, die Seile, die mich fesselten, lösten sich nicht. Ich wurde dann wieder ohnmächtig vor Schmerzen. Mein Meister wurde einen Tag wütend auf mich, nachdem er gesehen hatte, wie ich vor Schmerzen in Ohnmacht fiel. Er nahm eine Peitsche und fing an, mich zu peitschen. Er sagte: „Wenn du den Schmerz nicht ertragen kannst, dann geh unverzüglich nach Hause zurück. Was für ein Schüler bist du denn? Gleich wenn der Meister weggeht, gehst du einfach schlafen.“ Ich wurde schwer geschlagen. Er war sehr wütend. Ich schämte mich und konnte nicht anders als zu weinen. Das machte ihn nur noch wütender. Er band mich los und sagte: „Warum weinst du denn? Ich will dich nicht, kehre auf der Stelle nach Hause zurück! Geh und heirate und nimm dir deine schöne Konkubine! Selbst wenn du vergiftet wirst, musst du nicht jeden Tag all diese Qualen durchstehen ...“

Mit Tränen in den Augen kniete ich mich vor ihn und sagte: „Meister … ich habe Unrecht. Selbst wenn Sie mich zu Tode schlagen, werde ich nicht weggehen. Bitte beruhigen Sie sich, Meister!“ Er sagte: „Schau auf!“ Ich hob den Kopf und sah ihn an. Er blickte mir in die Augen und sagte: „Du wurdest in eine wohlhabende Familie hineingeboren und kannst Leiden nicht ertragen. Am besten gehst du einfach zurück.“ Er band mich los und legte die Seile beiseite. In seiner Verzweiflung sagte er: „Ich muss mich entspannen. Weil ich einen ungenügenden Schüler aufgenommen habe, bin ich vor Wut fast gestorben.“ Er ging, aber mein Herz für die Kultivierung wurde stärker. Ich hob die Seile auf und schnappte mir ein paar Steine. Ich verteilte die Steine im Kreis um mein Bett. Danach legte ich meine Beine in den Lotussitz und band sie fest. Ich legte ein Gelübde ab: „Ihr Geister an diesem Ort, bitte gebt mir Kraft. Ich darf und werde nicht in Ohnmacht fallen.“

Prüfung – Entscheidung für eine Schule

Kurz nachdem ich meine Beine in den Lotussitz gelegt hatte, wurde es schwierig, den Schmerz zu ertragen. Aber egal wie schmerzhaft es wurde, ich rührte mich nicht. Nachdem ich den Schmerz ein wenig ertragen hatte, fühlte ich eine kurze Weile Erleichterung. Nach einiger Zeit wurde es wieder extrem schmerzhaft. In diesem Moment hörte ich eine weibliche Stimme: „Älterer Bruder, bist du da? Ich bin gekommen.“ Eine daoistische Nonne mit einem Schachtelhalm-Schneebesen erschien. Sie sah mich an und sagte: „Du bist der Schüler, den mein Bruder aufgenommen hat. Du bist ein ziemlich guter Schüler. Du wurdest schwer geschlagen und von meinem Bruder gequält. Deshalb siehst du so aus. Du solltest mich als deinen Meister nehmen. Ich werde dich unterrichten.“

Nachdem sie das gesagt hatte, holte sie einen Kürbis heraus, trank einen Schluck Wasser und blies ihre Wangen auf. Dann sprühte sie einen Nebel über meinen ganzen Körper und ich fühlte mich sehr wohl. Meine Wunden, die mir durch all das Auspeitschen zugefügt worden waren, waren geheilt. Auch meine Beine schmerzten nicht mehr. Die daoistische Nonne sprach weiter: „Mein Bruder hat kein gutes Temperament, er missbraucht seinen Schüler. Nimm mich als deinen Meister. Du kannst einfach und gemächlich viele Techniken und Fähigkeiten von mir lernen. Du musst dabei nicht einmal Leiden ertragen.“ Ich sagte: „Einen Meister für einen Tag ist ein Vater für ein Leben. Ich kann meinen Meister nicht verraten.“ Die daoistische Nonne wurde aufgeregt und beschimpfte mich: „Ich werde diese Höhle zerschlagen und dich in den tiefen See werfen, wo die Schildkröten dich fressen werden.“ – „Wenn du das tust, bist du keine Kultivierende“, erwiderte ich. Die daoistische Nonne wurde wütend, drehte sich dann um und ging. Bald darauf kehrte der Meister zurück. Er sah mich an und sagte: „Du bist ein guter Schüler. Der Meister hat sich nicht in dir getäuscht.“

Danach vergingen diese schmerzhaften Tage allmählich. Mein Meister zeigte sich mir gegenüber freundschaftlich und erzählte mir oft von daoistischen Techniken und Geschichten von Unsterblichen. Er brachte mir bestimmte Techniken bei. Er betonte immer wieder: „Das Wesentliche in dieser Schule ist: ‚Der Shishen [bewusster Geist] stirbt, der Urgeist wird geboren.‘ Der Shishen führt dazu, dass eine Person verliebt ist und alle Arten von Gier entsteht. Du solltest deinen Shishen hemmen; erlaube es nicht, dass er sich durchsetzt. Der Urgeist wird große Freiheit und Befreiung erlangen.“ Fünf Jahre später holte er ein aufgerolltes Seidenbuch heraus. „Bald werde ich dir dieses geheime Buch übergeben. Geh nach 20 Tagen in die Berge, um dich dort zu kultivieren. Du musst diesen Berg jetzt verlassen.“

(Fortsetzung folgt)