(Minghui.org) Ich hatte meine ältere Schwester, die fast 80 Jahre alt ist, seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Jedes Mal, wenn ich sie anrief, beschwerte sie sich darüber, dass ich sie nie besuchte. Sie kann nicht für sich selbst sorgen und ist auf ihre Söhne angewiesen. Ihr Mann ist jähzornig und immer mürrisch. Ihre Situation ist ziemlich trostlos.

Vor kurzem besuchte ich sie und dann besuchte ich meine Schwägerin, die 80 Jahre alt ist. Nach dem Tod meines Bruders lebt sie allein. Als ich bei ihr war, sagte sie, ihr Sohn habe sich scheiden lassen. Auch ihr Enkel komme nicht mehr nach Hause, nachdem er um 300.000 Yuan betrogen worden und nun verschuldet war.

Als ich am nächsten Tag meine Nichte besuchte, beschwerte sich ihr Schwiegersohn wütend darüber, dass seine Mutter mit ihm gestritten hatte.

Da dachte ich an ein Gedicht des Meisters:

„Ruhmes wegen, das ganze Leben zürnen,Profites wegen, Verwandte nicht kennen;Gefühlen wegen, Verdruss suchen,Mühsam kämpfend gegeneinander Karma erzeugen, lebenslang.“(Mensch sein, 13.07.1986, in: Hong Yin I)

Im erbitterten Kampf um Ruhm, Geld und Emotionen sind die meisten Menschen nie zufrieden.

Ich fragte mich, warum der Meister mir all den Streit und Schmerz meiner Verwandten zeigte. War es nicht, um mir zur Erleuchtung zu verhelfen?

In den 20 Jahren meiner Kultivierung hat mir die Tatsache, dass ich immer von Emotionen bewegt wurde, die größten Schwierigkeiten bereitet. All der Streit und die Schwierigkeiten, die Menschen in ihrem Leben erfahren, rühren von karmischer Vergeltung her. Niemand kann sich der Rückzahlung des von ihm geschaffenen Karmas entziehen. Wie kann ich als Kultivierender von emotionalen Bindungen bewegt werden? Auch wenn meine Schwester Not leidet, beseitigt sie durch diesen Prozess Karma. Karma loszuwerden, ist wirklich eine großartige Sache. Ich dachte immer, sie sei so bemitleidenswert, und sorgte mich um sie. Aber ist das nicht eine Anhaftung und eine menschliche Mentalität? Kultivierende sollten sich nicht von Emotionen bewegen lassen.

Außerdem war keiner der Vorfälle ein Zufall. Hinter allem, was den Menschen widerfährt, steckt eine karmische Beziehung – ganz gleich, wie tragisch es scheint. Die Schulden müssen bezahlt werden. Dinge, die geschehen müssen, werden geschehen. Eine emotionale Anhaftung an diese Dinge hält einen davon ab, sich fleißig zu kultivieren.

Die größte Anhaftung, mit der ich in den 20 Jahren meiner Kultivierung zu kämpfen hatte, ist meine emotionale Bindung. Auch heute noch mache ich mir Sorgen um meine Kinder und Enkelkinder.

Nachdem ich meine Verwandten besucht hatte, wurde mir klar, dass die Verstrickung in Sorgen und Emotionen endlos ist. Das hindert mich daran, in den Himmel zurückzukehren. Ich muss mich fleißig kultivieren und meine emotionale Bindung beseitigen. Ich werde meine Verantwortung als Dafa-Jüngerin erfüllen.