Sind Klagen über Schwierigkeiten und Konflikte nicht auch Klagen über den Meister?

(Minghui.org) Eines Nachmittags besuchte mich die Mitpraktizierende Frau Lee, als sie gerade an meinem Haus vorbeikam. Oberflächlich betrachtet kam sie nur beiläufig vorbei, aber danach wurde mir klar, dass der Meister uns die Gelegenheit gab, miteinander auszutauschen und uns gemeinsam zu erhöhen.

Frau Lee ist eine Koordinatorin in unserem Gebiet. Sie hatte die brutalen Folterungen im Zwangsarbeitslager durch ihren festen Glauben an den Meister überlebt.

Als wir uns unterhielten, beklagte sie sich über die Konflikte und Schwierigkeiten, die sie kürzlich erlebt hatte. Sie sagte, sie fühle sich ratlos und verstehe nicht, warum sie so viele Probleme habe. „Der Meister gibt mir keine Hinweise. Wenn ich die Lehre lese, kann ich die Fa-Prinzipien nicht erkennen“, meinte sie.

Ich war überrascht, als ich das hörte, denn es schien, als ob sie sich über den Meister beklagte. Deshalb fragte ich sie „Über wen beschwerst du dich?“ Sie erkannte sofort, was sie gesagt hatte, und meinte, dass sie nicht verstehe, warum sie im Laufe der Jahre immer wieder Prüfungen hatte.

Ich sagte ihr, dass sie wahrscheinlich Anhaftungen und Lücken habe, die von den alten Mächten ausgenutzt worden waren. Ich bat sie, über sich selbst nachzudenken, die Wurzel ihrer Anhaftungen zu finden und sie zu beseitigen.

Es ist mehr als 20 Jahre her, seit wir mit der Kultivierung begannen, wie viel Mühe hat sich der Meister mit uns gegeben? Wie viel Karma hat der Meister für uns ertragen? Wenn wir uns über den Meister beschweren, ist das keine Kleinigkeit. Als Schüler sollten wir uns bedingungslos kultivieren. Wir sollten uns über niemanden beschweren, geschweige denn über unseren Meister.

Der Meister beschrieb eine Geschichte über eine Person, die sich über Buddha beschwert hat.

„Er meint, dass der Buddha ihm schadet, denn er beurteilt die Xinxing des Buddhas mit den Grundsätzen der gewöhnlichen Menschen. Wie kann das aber so beurteilt werden? Er betrachtet die Dinge der hohen Ebenen mit dem Maßstab der gewöhnlichen Menschen; wie kann das gehen? Deshalb tauchen häufig solche Probleme auf, denn viele Menschen sehen das Leid im Leben als Ungerechtigkeit an und fallen dadurch schnell nach unten.“ (Zhuan Falun 2019, Seite 202)

Ich erinnerte Frau Lee an den Kultivierungsweg von Milarepa. Um Milarepas Karma zu beseitigen, wies ihn sein Meister an, ein Steinhaus zu bauen, es abzubauen und danach wieder aufzubauen. Das ging einige Male so weiter, wobei der Meister von Milarepa ihn auch schlug und beschimpfte. Milarepa hatte jedoch keine schlechten Gedanken und beschwerte sich nicht. Er folgte einfach bedingungslos der Anordnung seines Meisters. In der Vergangenheit konnte ein Kultivierender einen solch unerschütterlichen Glauben an seinen Meister haben. Warum können wir nicht solch ein Vertrauen in unseren Meister haben?

Natürlich haben die alten Mächte eine Menge Störungen für die Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung arrangiert. Wir sollten uns also besser kultivieren und nach innen schauen. Die alten Mächte werden nicht in der Lage sein, unsere Lücken auszunutzen und uns zu verfolgen, wenn wir keine Anhaftungen haben.

Wir sprachen etwa drei Stunden lang, bis sie schließlich die Wurzel ihrer negativen Gedanken fand. Sie sei zu selbstbezogen und wolle nicht kritisiert werden, erkannte sie. Außerdem habe sie eine starke Neigung, zu selbstbewusst zu sein.

Der Meister sagte:

„Eine Überlieferung besagt, dass Han Xin eine Demütigung erleben musste, als ein Mann ihn aufforderte, zwischen seinen Beinen hindurchzukriechen." (Zhuan Falun 2019, Seite 473)

Ich ermutigte sie, zur Ruhe zu kommen und die Lehre des Meisters zu lesen.

Der Meister sagte:

„Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“ (05.07.2000, Störungen beseitigen, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Bei der Kultivierung sollten wir positive Gedanken pflegen und uns ernsthaft kultivieren. Wir sollten uns nicht beschweren, wenn wir auch nach langer Zeit eine Prüfung nicht bestehen können. Wir sollten erkennen, dass diese negativen Gedanken nicht unser wahres Selbst sind. Diese Gedanken ziehen uns nach unten, um uns zu zerstören.

Ich war dankbar für die unermessliche Barmherzigkeit des Meisters und dafür, dass diese Mitpraktizierende ihre Erfahrungen mit mir austauschen konnte. Ich mache mir auch Sorgen um Praktizierende, die noch immer in Schwierigkeiten stecken. Viele Praktizierende haben das gleiche Problem. Einige wurden seit langer Zeit verfolgt, fanden aber ihre Anhaftungen immer noch nicht.

Wir alle haben vielleicht einige subtile Anhaftungen, die wir nicht sehen. Viele Praktizierende haben zum Beispiel Groll. Wenn sie Schwierigkeiten nicht überwinden können, beschweren sie sich über den Meister, andere Praktizierende und ihre Familienmitglieder.

Ich hoffe, dass dieser Artikel anderen Praktizierenden mit denselben Problemen helfen kann, aus diesem Zustand herauszukommen. Ich möchte mich auch selbst ermahnen, fest an den Meister und Dafa zu glauben, mich fleißig zu kultivieren, insbesondere Anhaftungen zu beseitigen und mich dem Dafa anzugleichen. Die Störungen durch die alten Mächte werden verschwinden, wenn wir keine Lücken mehr haben, die sie ausnutzen können.