[Online-Fa-Konferenz für junge Falun-Dafa-Praktizierende 2020] In der Kultivierung standhaft bleiben – das Fa bestätigen

Vorgetragen auf der internationalen Online-Fa-Konferenz für junge Praktizierende 2020

(Minghui.org) Grüße an den Meister und die Mitpraktizierenden!

Ende 2016 stieß ich auf Falun Dafa. Das Jahr fing ungewöhnlich an, denn ich erhielt ein Stipendium, um den Master in den Vereinigten Staaten zu machen. Ich war gleichzeitig ehrgeizig und dankbar; ich dachte mir, ich würde Wissenschaft und Technik studieren und auf diese Weise der Gesellschaft zurückgeben, was sie mir durch das Stipendium ermöglicht hat. Meine Ziele drehten sich jedoch komplett um, als ich in meinem ersten Semester auf Falun Dafa stieß und die Kultivierung der Dreh- und Angelpunkt meines Lebens wurde.

Jede Schwierigkeit bringt entweder Fortschritt oder Rückschritt in der Kultivierung

Seit Beginn meiner Kultivierung versuche ich, dem Bedürfnis nach Schlaf nicht nachzugeben und keinen Tag die Übungen auszulassen. In den ersten zwei Jahren gewöhnte ich mir an, zur festgesetzten Zeit für die aufrichtigen Gedanken aufzuwachen und danach eine Stunde lang zu üben. Ich verstand nach und nach die Wirkung der Übungen und war voller Energie. Nach einer Weile war ich jedoch ausgebrannt, selbst wenn ich die Übungen machte. Ich war auch nicht konzentriert und konnte meine täglichen Pflichten nicht gut erledigen, geschweige denn an Projekten zur Fa-Bestätigung teilnehmen.

Zu dieser Zeit wusste ich, dass ich etwas ändern musste. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Die erste bestand darin, mehr zu schlafen und weniger Zeit in die Übungen und Dafa-Projekte zu investieren. Die zweite Möglichkeit war, sogar noch weniger zu schlafen und mehr zu üben. Ich ging in mich und entschied mich für die zweite Möglichkeit. Ich dachte mir: „Wenn zwei Stunden Übungen täglich meine Müdigkeit nicht vertreiben können, dann kann es wirklich gar nichts mehr.“

Der Meister sagt:

„Ich sage euch, wie ich diesen Kultivierungsweg verbreitet habe, so sollt ihr handeln, es gibt garantiert keine Nachteile, sondern nur Vorteile. Ihr sagt, dass ihr sehr beschäftigt seid und keine Zeit habt. In Wirklichkeit befürchtet ihr, dass ihr euch nicht gut ausruhen könnt. Habt ihr nicht darüber nachgedacht, dass die Kultivierung die beste Erholung ist? Sie kann die Erholung ermöglichen, die du auch durchs Schlafen nicht bekommen kannst …“ (Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.-30.03.1998)

Als ich mit einer Gruppe am frühen Morgen übte, war die Wirkung gleich deutlich zu spüren: Ich war nach der Meditation geistig glasklar. Aber das ein paar Mal zu machen, ist die eine Sache, eine lange Zeit über dabei zu bleiben, ist die andere Sache. Das Schwierigste war die Meditation im Sitzen. Ich spürte ganz konkret einen sehr schweren Druck, der versuchte, mein Hauptbewusstsein auszuschalten, etwas, was wir unbedingt vermeiden müssen. Als ich Buddha Milarepas Kultivierungsgeschichte las, erinnerte ich mich deutlich daran, dass er elf Monate lang nicht in seiner Höhle geschlafen hatte und ihm das sehr bewusst war. Ich erinnerte mich ebenso daran, dass auch er geistig und körperlich zu kämpfen hatte, um in einen ruhigen Zustand zu gelangen.

Inspiriert von Buddha Milarepas starkem Willen entschied ich mich, die Übungen zu machen und sogar noch mehr Durchbrüche zu erlangen: Ich sollte meine Entschlossenheit stärken und diesem Druck nicht nachgeben. Ich sollte einfach bis zum Ende aushalten und schauen, was dann passiert. Ich nahm die beste Sitzposition ein, die ich beherrschte. Mit einem geraden Rücken konzentrierte ich mich ganz auf den einen Gedanken, dass ich in der Meditation sitzen würde. Ich bestärkte mich darin, keinem Gedanken nachzugeben und dadurch aus diesem Zustand herauszutreten, egal wie viele Male ich gähnen würde. Es funktionierte. Ich fand heraus, dass es einen Wendepunkt gab, wenn ich in diesem gedanklichen Zustand blieb. Danach verschwand der Druck und ich konnte in die tiefe Meditation eintreten. Selbst wenn es nur fünf Minuten waren, hatte ich aber nach den zwei Stunden Übungen einen glasklaren Kopf. Ich bemerkte noch eine andere Bedeutung der Worte, dass die Übungen die beste Art und Weise sind, sich zu erholen.

Barmherzigkeit kultivieren, während man Krankheitskarma zurückzahlt

Nachdem ich zwei Wochen lang jeden Tag zwei Stunden die Übungen gemacht hatte, wurde ich mit der schwierigsten Prüfung durch Krankheitskarma konfrontiert, der ich jemals begegnet bin.

Der Meister sagt:

„Sobald sich dein geistiger Horizont ein bisschen erhöht, ist bereits ein bisschen Schlechtes an deinem Körper beseitigt.“ (Zhuan Falun 2012, S. 44)

Im Nachhinein kann ich die tiefe Bedeutung des Fa des Meisters verstehen.

Eines Tages fing mein rechtes Auge plötzlich an wehzutun. Es wurde rot und war gereizt, wenn ich auf den Bildschirm schaute. Meine Arbeit verlangt, dass ich viele Stunden lang vor dem Bildschirm sitze. Deshalb beschloss ich, eine Wintermütze zu tragen, um damit mein Auge abzudecken. Meine Kollegen kannten mein Auge nur gerötet. Für sie war es natürlich, dass ich mein Auge abdeckte, und das war auch schon alles, was sie über meine Beschwerden wussten.

Allmählich kam Eiter an der rechten Seite meines Kopfes, um mein Auge herum und an den Schläfen an die Oberfläche. Ich bemerkte auch etwas, was sich wie kleine, feste Knötchen hinter meinem Ohr, an Nacken und Kinn entlang anfühlte. Es waren viele Knötchen und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Innerhalb der nächsten zwei Tage trat immer mehr Eiter aus. Die rechte Kopfseite pochte und der Schmerz wurde immer stärker. Am schlimmsten war aber, dass aus meinem rechten Augenlid ständig Tränen herunterliefen, sodass die Mütze ganz nass wurde, mit der ich versuchte, dies alles abzudecken. Ich konnte nur mit einem Auge Auto fahren, sodass meine Sicht eingeschränkt war.

Ich schaute nach innen, um die Ursachen zu finden, und fand viele Unzulänglichkeiten. Ich verstand schließlich, wie schwer es für meinen Vater war, der auch nur mit einem Auge sehen konnte. Als ich ihn besucht hatte, so erinnerte ich mich, war ich ein bisschen von seine Fahrweise genervt gewesen. Nun war ich in derselben Situation und war froh, dass die Situation meine unbarmherzigen Gedanken zum Vorschein brachte. Ich war in der Lage, meinen Horizont zu erweitern und allen Mitpraktizierenden gegenüber barmherzig zu sein, die auf irgendeine Weise Krankheitskarma überwinden mussten. Zum Schluss verstand ich: Die richtige Herangehensweise ist, ihnen mit der größten Barmherzigkeit und Verständnis für ihre Situation zu helfen. Das Krankheitskarma von anderen Praktizierenden damit abzutun, dass sie einfach unfähig sind, ihre Lücken zu schließen, ist ein falscher Gedanke und verursacht mehr Schaden als Nutzen. Wir sind alle zusammen in diesem Nebel und können den Hauptgrund für die wahren Gründe der Angelegenheiten und Zustände nicht direkt erkennen. Wir müssen uns alle mit unseren Anhaftungen auseinandersetzen und versuchen, die menschlichen Anschauungen loszuwerden. Ich verstehe nun, dass wir einander helfen sollten, um gemeinsam voranzukommen.

Wie das Aussenden der aufrichtigen Gedanken half

An diesem Tag ging ich ganz normal zur Arbeit, doch als ich nach Hause kam, hatte ich keine Kraft mehr, um am Projekt zu arbeiten. Die Promotion von Shen Yun trat gerade in die kritische Phase ein und ich konnte es mir wirklich nicht erlauben, meine Arbeit nicht zu Ende zu führen. Benommen sagte ich mir: „Ich werde jede Stunde aufrichtige Gedanken aussenden oder sogar noch öfter, wenn es nötig ist.“ Ich setzte mich hin, um aufrichtige Gedanken auszusenden und die Wirkung war nach 20 Minuten spürbar: Meine Gedanken wurden klarer und der Schmerz ließ nach. Ich machte immer so weiter, bis mir klar wurde, dass ich jetzt arbeiten konnte. So setzte ich meine Arbeit fort, für die ich zuständig war.

An diesem Abend ging ich fast ohne Schmerzen schlafen und schlief gut bis zum nächsten Morgen durch. Als ich aufwachte, wusste ich, dass es mir wieder gut ging und es nur noch besser werden konnte. Wenn ich auf die Entschlossenheit des Vortages zurückblickte, verstand ich, dass der Meister am Ende des Tages die meisten Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt hatte. Es gibt wirklich keine angemessene Art und Weise, wie ich dem Meister für seine endlose Barmherzigkeit und Gnade danken kann. Danach erholte ich mich langsam, der Eiter trocknete ein, die Knötchen verschwanden und in meinem Auge war nur noch eine Spur einer Rötung zu sehen, mit der ich klarkommen musste. Diese Hürde hatte ich mit einem noch stärkeren Glauben an den Meister und Dafa überwunden. Mein Herz wurde dadurch barmherziger gegenüber den gewöhnlichen Menschen und den Mitpraktizierenden.

Immer dem natürlichen Lauf der Dinge folgen

Ernste Hindernisse helfen mir, mich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Wenn der Druck von außen aber nachlässt, werden die profanen Wünsche, Versuchungen und Begierden in den Gedanken wieder stärker. Als junger Mann, der vielleicht noch in Versuchung geführt werden kann, finde ich, dass es eine gehörige Portion Disziplin und Glauben erfordert, diese wiederholt auftauchenden Gedanken abzuwehren.

Der Meister sagt:

„Vor allem die jüngeren Männer, sie wollen in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen noch nach etwas streben und noch irgendwelche Ziele erreichen!“ (Zhuan Falun 2012, S. 125)

Immer wieder muss ich mir sagen, dass ich das tun soll, was der Meister uns lehrt:

„Ohne streben kommt es von selbst“ (Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, 30.-31.05.1998)

Als ich kurz vor meinem Abschluss an einer angesehenen Universität in einem stark nachgefragten Fach stand, geriet ich in einen Konflikt bei der Arbeitssuche. Durch Empfehlung wurde mir eine Stelle in meinem Fach angeboten. Doch der Lohn war deutlich geringer als der, den mir die Leute in meinem Umfeld rieten zu akzeptieren. Doch zu dieser Zeit entwickelte ich ein tiefes Verständnis dafür, was Fa-Berichtigung ist. Ich hatte deshalb den Wunsch, viel Arbeit für Dafa machen zu können. Da ich keine Arbeitsstelle mehr suchen musste, dadurch wertvolle Zeit sparen konnte und es bei dieser Stelle so aussah, als könnte ich an Projekten für Dafa mitwirken, nahm ich dieses Angebot an. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich deutlich darin verbesserte, persönliche Interessen leicht zu nehmen.

Ich arbeitete hart in der Firma und meine Leistungen wurden bald gewürdigt. Als ich das Gefühl hatte, etwas Entscheidendes für das Unternehmen erreicht zu haben, bat ich meinen Chef, nur noch vier Tage die Woche arbeiten zu müssen. Zu meiner Freude wurde meine Anfrage genehmigt und ich hatte drei volle Tage Zeit, um mich Dafa-Projekten zu widmen. Ich war sehr dankbar für diese Arrangements und widmete diese Zeit ganz dem Fa-Lernen und mehr Projekten. Nach einigen Monaten schien mein Chef zufrieden mit meiner Arbeit zu sein und schlug mir vor, wieder fünf Tage in der Woche zu arbeiten. Ich würde dann auch mehr Geld verdienen. Mir lag immer das Prinzip am Herzen, das der Lehrer uns lehrt:

„Alltägliche Menschen haben das, wonach sie streben und danach streben wir nicht; was die alltäglichen Menschen haben, schätzen wir nicht; aber was wir haben, können die alltäglichen Menschen nicht bekommen, selbst wenn sie es haben wollen.“ (Zhuan Falun 2012, S. 557)

Ich lehnte höflich ab und war froh über meine Entscheidung. Bis heute glaube ich, dass Zeit unser wertvollstes Gut ist.

Mein Herz bewegte sich wieder, als die Firma Angestellte in meinem Tätigkeitsfeld einstellte. Gewöhnliche Fragen gingen mir durch den Kopf, wie das Vergleichen der Fähigkeiten und des Gehalts sowie Fragen, ob ich das bekam, was mir zustand. Ich musste mehrmals wiederholen, was der Meister uns sagt:

„Was deins ist, wird nicht verloren gehen; was nicht deins ist, kannst du auch nicht erkämpfen.“ (Zhuan Falun 2012, S. 426)

Ich tat mir wirklich selber leid, denn der Meister hatte uns bereits gesagt:

„Schüler, Ihr wahren Kultivierenden! Was ich euch gelehrt habe, ist das Fa für die Kultivierung zum Dao oder zum Buddha. Aber ihr beschwert euch bei mir über euren Verlust von persönlichen Interessen unter den gewöhnlichen Menschen, ihr seid aber nicht bekümmert darüber, dass ihr den Eigensinn gewöhnlicher Menschen noch nicht ablegen könnt. Kann man das wirklich Kultivierung nennen?“ (Wahre Kultivierung, 22.05.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Aber in diesem Prozess war ich allmählich, indem ich mich immer an die Fa-Prinzipien hielt, in der Lage, meine Sorgen um eigene Interessen loszulassen. Je mehr ich mich kultivierte, umso leichter fühlte ich mich. Die äußerlichen Umstände blieben dieselben, aber in meinem Inneren fand schließlich eine wunderbare Leichtigkeit ihren Platz.

In diesem Prozess habe ich verstanden, dass ich mich immer noch nicht so weit kultiviert habe, dass ich nicht mehr anfällig bin für gewisse Anhaftungen und gewöhnliche Versuchungen. Wie der Meister sagt:

„Für die jungen Leute ist es dann noch schwieriger, sich zu beherrschen. Du siehst zwar, dass er normalerweise ziemlich gut ist; wenn er in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen noch keine großen Fähigkeiten hat, ist sein nach Ruhm und Reichtum strebendes Herz sehr schwach.“ (Zhuan Falun 2012, S. 174)

Ich muss meine Ebene so weit erhöhen, dass ich mich von größerem Profit nicht bewegen lasse.

Der Meister sagt auch:

„Wenn dein Haus aus Gold gebaut wäre, doch du hast es im Herzen nicht, du nimmst es sehr leicht.“ (Fa-Erklärung in Sydney, 1996)

Wenn ich heute in einem goldenen Haus leben würde, wäre ich wohl immer noch ziemlich großspurig.

Ich möchte andere junge Praktizierende daran erinnern, sich vor den Versuchungen des persönlichen Gewinns zu hüten, denn nur wenn wir die Kultivierung an die erste Stelle stellen, können wir Dafa wirklich mit der Kombination aus einem vorbildhaften Berufsleben und dem Charakter eines wahren Kultivierenden wirklich bestätigen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle Dinge zusammenpassen und ich, ohne zu trachten, gut dastehe, wenn ich sowohl der Gesellschaft als auch Dafa gegenüber verantwortungsbewusst handle. Ich erhielt mein Visum und die Zusage für einen dauerhaften Aufenthalt, indem ich einfach einen einzigen Antrag stellte. Ich habe keine finanziellen Sorgen, habe Zeit, das Zhuan Falun zu rezitieren und an Projekten zur Bestätigung von Dafa teilzunehmen. Ich fühle mich wirklich gesegnet.

Kooperation: Weisheit kommt durch Zusammenarbeit

Der letzte Sommer war ein großer Wendepunkt in Bezug auf meine Teilnahme an Dafa-Projekten. Zuvor hatte ich viele überzogene Ansichten darüber, wie schnell ich doch lernte, wie gut ich kommunizierte und wie gewandt ich gewisse technische Dinge beherrschte. Erst als ich für einen Sommer nach Europa zurückkehrte, wurde ich wach und stellte fest, dass echte Weisheit sich aus unserer Zusammenarbeit entwickelt.

Zu dieser Zeit gab es in meinem lokalen Kultivierungsumfeld anhaltende Meinungsverschiedenheiten und Anzeichen von Missverständnissen zwischen westlichen und östlichen Praktizierenden. Es gab kein regelmäßiges Fa-Lernen in der großen Gruppe und das Erklären der wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung machte keine Fortschritte. Da war auch noch eine Wohnung, die jahrelang leer gestanden hatte und die ich auch renovieren musste. Außerdem hatte ich seit Jahren keinen meiner Freunde in Europa gesehen und wollte ihnen von meiner neu entdeckten Kultivierung erzählen.

In diesem Umfeld waren meine Mutter und ich ein sehr gutes Team. Angesichts der bestehenden Situation beschlossen wir, die Materialein zur Aufklärung über die wahren Fakten der Verfolgung selbst herzustellen. So gingen wir das Problem an, veraltete Informationsmaterialien auszurangieren und durch neu gestaltete Flyer und Poster zu ersetzen. Als unser Drucker kaputt ging, suchten wir gemeinsam nach einer Lösung und konnten so die grundlegende Ursache finden. Wir lernten nach und nach jeden Praktizierenden der Gegend kennen und versuchten, Treffen aufzubauen, indem wir zu allen Orten gingen, an denen die Praktizierenden über die wahren Umstände informierten. Außerdem verlängerten wir die Zeit für das Fa-Lernen in der Gruppe. Natürlich blieben Konflikte dabei nicht aus.

Als ich mich zum Beispiel hinsetzte, um einen Flyer zu entwerfen, stellte ich fest, dass mein Kopf ganz leer war und ich nicht wusste, wie ich es anfangen sollte. Meine Mutter sagte dann: „Ich weiß, was ich auf dem Flyer sehen möchte!“ und wies darauf hin, welcher Teil welches Thema erklären sollte. Ich hatte Gedanken wie: „Nun, wenn du es weißt, dann mach es selbst“ und Gedanken wie: „Okay, aber was genau sollen wir da schreiben?“ Ich erkannte, wie unangemessen diese negativen Gedanken waren und konzentrierte mich darauf, sie wirklich loszulassen. Sobald sie beseitigt waren, hatte ich eine Menge gute Einfälle. Indem wir positive Gedanken hatten, menschliche Vorstellungen nicht zuließen und uns von nichts beeinträchtigen ließen, ertellten wir in nur einem Tag die Flyer in zwei Sprachen.

Die Konflikte, mit denen wir konfrontiert waren, schienen überall zu lauern. Als wir unsere Wohnung renovierten, waren drei von vier Nachbarn ärgerlich auf uns. Nachbarn auf unserer Hausseite ersetzten ohne Rücksprache mit uns die Wasserleitung. Die Bewohner unter uns klopften an unsere Tür und beschwerten sich, dass Wasser von ihrer Decke tropfte. Außerdem mussten wir gleichzeitig zu den Nachbarn über uns gehen und ihnen sagen, dass Wasser von unserer Decke tropfte. Die Probleme türmten sich geradezu. Durch das Fa-Lernen konnten wir jedoch nach und nach unsere eigenen Interessen loslassen und für jede Situation eine harmonische Lösung finden. Durch die enge Zusammenarbeit mit meiner Mutter wurde mir klar, dass ich vom Verstand und vom Denken her alles andere als fortgeschritten war und ich noch nicht in der Lage war, große Projekte zu koordinieren, nicht einmal eine Renovierung. Da die handwerklichen Fähigkeiten meiner Mutter zum Sägen, Streichen und Bohren begrenzt waren, übernahm ich einen Großteil dieser Aufgaben.

Was die Informationsmaterielien anbetraf produzierten und erstellten wir im Laufe der Zeit mehr davon und unsere Erfahrung nahm zu. Alle örtlichen Praktizierenden fühlten sich neu ermutigt, die Anzahl der Unterschriften auf der Petitionsliste stieg erheblich, und jedes Wochenende kamen neue Leute, um die Übungen zu lernen. Das Fa-Lernen in der großen Gruppe wurde wieder aufgenommen. Mit den neuen Praktizierenden lasen wir das Zhuan Falun in vier Sprachen. Jeder fühlte sich verwandelt und so, als würde er sich neu kultivieren! Während des gesamten Prozesses musste ich nur negative menschliche Anschauungen loslassen, aufhören, mich selbst zu bestätigen und nach Gemeinsamkeiten mit anderen Praktizierenden suchen. Alles verlief auf natürliche Weise, und ich bekam ein tieferes Verständnis für das, was Meister Li sagt:

„Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.“ (Zhuan Falun 2012, S. 44)

Die Arbeit mit meiner Mutter war eine wirklich großartige Erfahrung, aber oft hatten wir heftige Auseinandersetzungen. Da meine Eltern geschieden sind und mein Vater wieder geheiratet hat, hat meine Mutter Schwierigkeiten, freundlich zu seiner neuen Frau zu sein. Ich hatte Schwierigkeiten, die Balance zwischen den beiden Familien zu finden, und einige meiner Entscheidungen führten sogar zu manchen Auseinandersetzungen, bei denen meine Mutter erklärte, dass die Kultivierung für sie zu schwierig sei und sie möglicherweise nicht in der Lage sei weiterzumachen. Immer wenn sie ihre Stimme hob, achtete ich besonders darauf, meine zu senken, und wenn sie sehr leidenschaftlich war, reagierte ich nicht und blieb wirklich unbewegt. Wenn ich merkte, dass sie die Kontrolle über ihre Gefühle wiedererlangte, setzten wir uns hin und lernten das Fa. Indem wir beharrlich blieben und nach innen schauten und unser Verständnis nicht für besser hielten als das des anderen, konnten wir die Konflikte hinter uns lassen und die Probleme gut lösen.

Die Zeit in Europa war wirklich ein Wendepunkt für mich. Ich verstand, wenn wir einen großen Durchbruch bei der Erklärung der wahren Umstände erzielen wollen, müssen wir unsere innere Haltung, unser Herz kultivieren und sollten unsere Gedanken erweitern.

Der Meister sagt:

„Es scheint, dass alle jungen Menschen dazu neigen, ihre Ziele zu hoch zu stecken, und es schwer haben, zur inneren Ruhe zu gelangen. Als Dafa-Jünger, was auch immer du machst, musst du zuverlässig sein, denn du bist eben ein Praktizierender.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019, 17.05.2019)

Indem wir miteinander kooperieren und beständig das Fa lernen, können wir das Fa wirklich bestätigen. Und schließlich können wir nur, wenn wir nach den Grundsätzen eines Kultivierenden handeln und daran festhalten, das sein, was der Meister in „Vernunft“ sagt:

„Gesandte zur Errettung der Menschen im letzten Teil der Endphase“ (Vernunft, 19.03.2020)

Dank an den Meister und die Mitpraktizierenden!