72-Jährige wegen ihrem Glauben an Falun Dafa vor Gericht

(Minghui.org) Eine 72-jährige Frau aus der Stadt Maoming, Provinz Guangdong wurde am 24. November 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht gestellt.

Luo Ji verteilte am 10. August 2020 auf einem Bauernmarkt Informationsmaterialien über Falun Dafa, als ein Beamter in Zivil auf sie aufmerksam wurde. Agenten des Büros 610, einer außergerichtlichen Behörde, die zur Verfolgung von Falun Dafa eingerichtet wurde, verhafteten Luo und brachten sie zum Polizeirevier Hedong. Die Polizei machte Fotos von Luo und durchsuchte ihre Tasche. Die Beamten beschlagnahmten 35 Yuan (etwa 4 Euro) in bar und weitere 27 Yuan (etwa 3 Euro) in Geldscheinen, auf denen Informationen über Falun Dafa [2] aufgedruckt waren.

Am Nachmittag forderte jemand vom Nachbarschaftskomitee Luo auf, drei Erklärungen zu unterschreiben, mit denen sie sich von Falun Dafa lossagen sollte. Sie weigerte sich. Die Beamten sagten daraufhin, dass sie sie zur körperlichen Untersuchung ins Krankenhaus bringen würden, aber sie weigerte sich beharrlich zu kooperieren.

Die Beamten durchsuchten am späten Abend Luos Wohnung und ließen sie am nächsten Tag gegen Mittag wieder frei. Als ihr Sohn sie auf der Polizeiwache abholte, teilte die Polizei ihm mit, dass sie unter „Hausarrest“ stünde.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Maonan erhob am 11. November 2020 Anklage gegen Luo. Staatsanwalt Luo Guangsen beschuldigte Luo, eine Wiederholungstäterin zu sein, und berief sich dabei auf eine zehntägige Haftstrafe, die ihr im Juni 2020 auferlegt worden war.

Luo brachte vor, dass sie tatsächlich Mitte Juni verhaftet und ihre Wohnung durchsucht worden sei, nachdem sie wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Materialien angezeigt worden war. Sie sei aber noch am selben Tag wieder freigelassen und nicht inhaftiert worden.

Drei Tage nach der Anzeige versuchte die Polizei erneut, Luo dazu zu bewegen, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Aber sie bestand darauf, dass sie nichts unterschreiben würde.

Kurz nachdem Luo am 24. November 2020 vor Gericht erschienen war, hatte sie Kopfschmerzen, einen Schwindelanfall und Schwierigkeiten beim Gehen.

1998 und die Jahre danach

Luo begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Nachdem das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung angeordnet hatte, wurde sie zwischen 2000 und 2008 fünfmal verhaftet und verbrachte ein Jahr und neun Monate im Zwangsarbeitslager Sanshui. Während der Haft wurde sie gefoltert, zwangsernährt und bekam unbekannte Medikamente injiziert.

Am 19. November 2015 wurde sie zum sechsten Mal verhaftet und bis zum 23. November in Haft gehalten.

Ihre nächste Verhaftung erfolgte am 4. Mai 2019 wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Materialien. Die Polizei durchsuchte ihre Tasche und beschlagnahmte 40 Falun-Dafa-Andenken und Geldscheine im Wert von 60 Yuan (etwa 7 Euro), auf denen Falun-Dafa-Botschaften aufgedruckt waren. Sie wurde am Abend wieder freigelassen.

Früherer Bericht:

Two Senior Women Arrested as Police Break into their Homes in Maoming City, Guandong Province


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Da Falun-Dafa-Praktizierende daran gehindert werden, normale Kanäle zu nutzen, um Gerechtigkeit für die Verfolgung ihres Glaubens zu erwirken, nutzen sie oft kreative Methoden, wie Botschaften auf Geldscheine zu drucken, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.