Untergetaucht – jetzt traut sich 71-Jährige nicht mehr nach Hause

(Minghui.org) Seit dem 23. März 2020 stehen jeden Tag zwei Beamte vor der Wohnung von Yang Deying. Die 71-Jährige kommt aus Pingqiao in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Aus Angst vor Verfolgung wagt sie nicht, in ihre Wohnung zurückzukehren. Die Beamten hatten die Nachbarn aufgefordert, nach Yang Ausschau zu halten. Sie hatten sogar eine Belohnung für jeden ausgesetzt, der ihren Aufenthaltsort meldet.

Yangs Tortur begann am 1. Februar 2020, als sie in einem benachbarten Dorf Informationsmaterialien über Falun Dafa [1] verteilte. Eine Frau zeigte sie bei der Polizei an, sodass Yang auf die Polizeistation Haikou gebracht wurde. Zwei Staatssicherheitsbeamte wurden hinzugezogen, um sie zu verhören. Einer von ihnen erzählte Yang, dass sie sie bereits im September des vergangenen Jahres hätten verhaften wollen. Da sie zu dieser Zeit aber nicht zu Hause war, hatten sie stattdessen einen anderen Praktizierenden verhaftet.

Später wollten die Staatssicherheitsbeamten, dass Yang das Vernehmungsprotokoll unterschreibt, was sie verweigerte. Beamte der Polizeistation Haikou wollten Yangs Fingerabdrücke nehmen und ihr Blut abnehmen. Sie sagten Yang, dass man sie freilassen werde, sobald sie mit ihnen kooperiere.

Am Abend wurde ihr Sohn benachrichtigt, dass er seine Mutter auf der Polizeistation Jinniu abholen könne. Doch er lehnte dies mit der Begründung ab, dass es bei ihm zu Hause keinen Platz für sie gebe. Auf der Polizeistation Jinniu wurde Yang eine Stunde lang verhört und anschließend doch zur Wohnung ihres Sohnes gebracht.

Da Yang wusste, dass sie überwacht wurde, verließ sie die Wohnung ihres Sohnes und tauchte in Kunming unter.

Frühere Verfolgung

Wegen ihres Glaubens war Yang in den vergangenen 20 Jahren drei Mal für insgesamt acht Jahre inhaftiert.

2005 wurde sie zu zwei Jahren Haft im Frauenzwangsarbeitslager Yunnan verurteilt, weil sie auf Zettel „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ geschrieben hatte.

Im Mai 2008 wurde Yang verhaftet und in die erste Haftanstalt des Bezirks Panlong eingewiesen. Fast ein Jahr später kam sie vor Gericht und wurde zu drei Jahren im Frauengefängnis Nr. 2 von Yunnan verurteilt. Während der Haft wurde sie gefoltert, weil sie ihren Glauben nicht aufgab. Zwei Häftlinge wurden angewiesen, Yang rund um die Uhr zu überwachen. Sie zwangen sie, 15 Stunden täglich regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen, was dazu führte, dass ihr Gesäß eiterte und blutete. Am 19. Mai 2011 wurde sie entlassen.

Am 19. September 2012 wurde sie ein weiteres Mal verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Nach einem Jahr Haft in der Haftanstalt des Bezirks Guandu verurteilte das Mittlere Volksgericht von Kunming sie zu weiteren drei Jahren Haft im Frauengefängnis Nr. 2 in Yunnan.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.