17 Falun-Dafa-Praktizierende und ein Angehöriger verhaftet – zwei weitere schikaniert (Provinz Hunan)

(Minghui.org) Am 27. und 28. Oktober 2020 wurden 17 Einwohner aus der Stadt Changsha in der Provinz Hunan wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verhaftet. Der Neffe eines Praktizierenden, der sich selbst nicht in dieser Praktik kultiviert, wurde ebenfalls festgenommen. Des Weiteren suchten Beamte am 27. Oktober zwei ältere Frauen auf, um sie zu schikanieren.

Es wurde berichtet, dass die Polizei die Praktizierenden in Changsha ein Jahr lang mittels Big-Data-Überwachung überwacht hatte. Im Anschluss habe eine Beratung zwischen der Polizei und dem Ministerium für Staatssicherheit in Hunan stattgefunden. Man habe sich darauf geeinigt, eine Namensliste der Praktizierenden zu erstellen, um sie gezielt zu verhaften.

Drei Verhaftungen am 27. Oktober 2020

Die erste Praktizierende, die am 27. Oktober festgenommen wurde, war Xu Lihua. Als sie gegen 18 Uhr nach Hause kam, beschlagnahmten über zehn Zivilbeamte ihre Falun-Dafa-Bücher, Computer, Drucker und andere Büroartikel. Am 29. Oktober wurde Xu gegen 21 Uhr von der Polizeiwache Xihu in die Haftanstalt Nr. 4 in Changsha überführt.

Gong Xianghui und ihr Mann Lu Congying wurden gegen 22 Uhr verhaftet, als sie nach Hause kamen. Ein Dutzend Beamte brachen ein und durchsuchten die Wohnung. Während Gong ebenfalls in die Haftanstalt Nr. 4 in Changsha eingeliefert wurde, brachte man Lu in die Haftanstalt Nr. 1.

Razzia gegen acht Praktizierende – auch Angehörige betroffen

Über 20 Beamte hatten bereits vor Li Zhigangs Wohnung gewartet. Als ein Praktizierender nach dem gemeinsamen Fa-Lernen gegen 22:30 Uhr die Wohnungstür öffnete und gehen wollte, schlugen die Polizisten zu. Bis auf einen waren alle in Zivil gekleidet. Die Praktizierende Cao Zhimin forderte die Beamten auf, ihre Ausweise zu zeigen. Es sei illegal, in eine Privatwohnung einzubrechen, erklärte sie den Beamten. Diese erwiderten lediglich, dass sie von der Polizeidirektion Liuyang kämen.

Aus Protest gegen die Verfolgung riefen Cao und ihr Mann Chen Yang „Falun Dafa ist gut!“. Sofort wurden sie von den Beamten zu Boden gestoßen. Sie fesselten ihre Hände mit Handschellen auf den Rücken und stülpten ihnen schwarze Kapuzen über den Kopf.

Auch die übrigen in Lis Wohnung befindlichen Praktizierenden wurden von der Polizei festgenommen, darunter Cao Zhifang und seine Frau Yang Fang, Long Langqiong, Yu Hui und Wen Jing.

Sie fesselten Lis Hände mit Handschellen zusammen. Er musste auf dem Sofa im Wohnzimmer sitzenbleiben, während seine Mutter in ihrem Zimmer festgehalten wurde. Die übrigen Beamten durchsuchten Lis Wohnung und beschlagnahmten viele Gegenstände, zu denen Falun-Dafa-Bücher, Computer, USB-Stick und Bargeld gehörten.

Als die Beamten gerade Li und seine Mutter wegbringen wollten, kamen Lis Schwester und deren Mann zu Besuch. Beide sind keine Falun-Dafa-Praktizierenden. Die Polizisten erklärten, dass sie Li und seine Mutter zur Polizeidirektion Furong bringen würden. Was danach geschehen würde, blieb unerwähnt. Da sich Lis betagte Mutter beharrlich weigerte, mit der Polizei zu gehen, ließen die Beamten von ihr ab und verhafteten sie nicht.

Während Lis Schwester und ihr Mann bei Li zu Hause waren, suchten Beamte auch die Wohnung des Paares auf und verhafteten ihren Sohn (Lis Neffen) Lu Junguang. Der Student hatte der Polizei erzählt, dass er mit einer Software die Internetzensur in China umgehen würde, um Informationen aus dem Ausland abzurufen. Am nächsten Tag wurden die Eltern des Studenten unter Hausarrest gestellt. Als Lus Vater zur Polizeiwache kam und die Hausarrestanordnung für Lu unterschrieben hatte, ließ man seinen Sohn nicht wie versprochen frei, sondern brachte ihn in die Haftanstalt Liuyang.

Alle Wohnungen der Praktizierenden, die bei Li verhaftet worden waren, wurden von der Polizei am selben Abend durchsucht. Wen Jing wurde gegen 0:35 Uhr von sechs Beamten nach Hause gebracht. Sie war mit Handschellen gefesselt und trug eine schwarze Kapuze. Die Beamten durchsuchten die Wohnung zwei Stunden lang und verließen die Räumlichkeiten erst gegen 3 Uhr morgens.

Am nächsten Tag wurden die Praktizierenden verhört, bevor man sie am 29. Oktober in mehreren Haftanstalten unterbrachte.

Fünf weitere Verhaftungen am 27. Oktober – eine am 28. Oktober

Am 27. Oktober gegen 23 Uhr brachen über ein Dutzend Polizisten in die Wohnung der Mutter von Zhang Lingge ein, um Zhang zu verhaften. Die Beamten legten ihr Handschellen an und zwangen Zhangs Mutter, sich auf ihr Bett zu setzen und dort zu bleiben. Dann nahmen sie ihr die Handys weg und durchsuchten die Wohnung. Sie beschlagnahmten mehrere Falun-Dafa-Bücher.

Um 2 Uhr nachts brachten Polizisten die Praktizierende in ihre eigene Wohnung und machten dort Fotos von ihr. Zunächst wurde Zhang in der Polizeiwache Guitang festgehalten und später in die Haftanstalt Liuyang überführt.

Neben den bereits erwähnten Praktizierenden wurden am 27. Oktober auch die Frauen Zhang Furong, Li Donghui, Yuan Jing und Liu Yanping verhaftet. Die Praktizierende Zhu Cuihua wurde 28. Oktober festgenommen, auch ihre Wohnung wurde durchsucht.

Auch die Wohnung von Liu, einer pensionierten Arbeiterin einer TV-Fabrik blieb von der Polizei nicht verschont. Die Beamten füllten drei Fahrzeuge mit beschlagnahmten Gegenständen.

Zhang, Li, Liu und Zhu werden nun in der Haftanstalt Nr. 4 von Changsha festgehalten. Der Aufenthaltsort von Yuan ist unklar.

Zwei betagte Praktizierende am 27. Oktober belästigt

Am 27. Oktober wurden zwei weitere Praktizierende, die 74-jährige Xia Jingze und die 86-jährige Li Zhonghua belästigt.

Li war allein zu Hause, als die Polizisten kamen. Sie durchsuchten die Wohnung, verhafteten sie aber nicht.

Gegen 16:30 Uhr klopfte der Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees, Liang Li, bei der Praktizierenden Xia unter dem Vorwand, dass er eine Volkszählung durchführe. Xia erwiderte, dass sie erst ein paar Tage zuvor Fragen zur Volkszählung beantwortet habe, aber Liang bestand darauf, sie persönlich zu sprechen.

Als die 74-Jährige die Tür öffnete, stürmte Liang mit elf Beamten herein. Sie hielten Xia und ihre Tochter im Wohnzimmer fest und durchsuchten die anderen Zimmer. Viele ihrer persönlichen Gegenstände wurden beschlagnahmt. Die Beamten zwangen die beiden Frauen auch, die verschlossenen Schränke zu öffnen, und kontrollierten den Inhalt.

Als Xia fragte, von welcher Dienststelle die Beamten kämen, und ihre Ausweise verlangte, schwiegen diese. Auf ihre wiederholten Bitten gab sich ein Beamter als Wang Peng von der örtlichen Polizei zu erkennen.

Die Beamten blieben bis etwa 19 Uhr bei Xia. Dann brachten sie die Praktizierende und ihren Sohn zur Polizeiwache Wangyuehu. Die Beamten warnten sie davor, keine Informationsmaterialien über Falun Dafa mehr zu verteilen. Sie sagten, dass man Leute schicken und Xia täglich überwachen würde.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.