Beim Verteilen von Informationsmaterialien Übereifer und Tatendrang entdeckt

(Minghui.org) Letztes Jahr kam es im Juli in unserem Gebiet zu einer schlimmen Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Über einen Monat hinweg wurden Dutzende von Dafa-Schülern verschleppt und schikaniert. Während dieser Zeit tauchten in unserer Gruppe, die Materialien zur Aufklärung der wahren Begebenheiten der Verfolgung verteilt, auch einige Probleme auf.

Einmal verteilte ich Informationsmaterialien in einem Gebäude. Als ich bis zum zweiten Stock und weiter nach oben ging, öffnete eine Familie die Tür und eine Person folgte mir heimlich. Jedoch merkte ich in diesem Moment noch nichts.

Erst als ich die oberste Etage erreichte und die Tüte mit ein paar Informationen an die Tür hängte, spürte ich, dass jemand die Treppe heraufkam. Ich wusste nicht, woher die Weisheit kam, aber rasch packte ich alle Informationsmaterialien in meine Tasche und klopfte an die Tür einer Wohnung.

Dann hörte ich, wie ein Mann nach oben kam. Er hatte eine Taschenlampe und leuchtete alles ab, als würde er nach etwas suchen. Ich klopfte weiterhin an die Tür dieser Wohnung. Aber es war niemand da, schließlich tat ich so, als ob ich jemanden suchte, indem ich rief: „Hallo, ist jemand zu Hause?“ Der Mann fand anscheinend nichts Merkwürdiges und ging schließlich die Treppe hinunter.

Als ich hörte, dass er die Tür zuschloss, nahm ich die Materialien wieder heraus, hängte sie an die Tür, ging die Treppe hinunter und verließ die Wohneinheit. Vor dem Gebäude standen noch zwei Personen. Ich ging ein paar Schritte weiter weg und sendete aufrichtige Gedanken aus. 

Als ich nach innen schaute, fiel mir Folgendes ein: Als ich an dem Tag losgefahren war, hatte eine Mitpraktizierende mich ermahnt, dass ich keinen Tatendrang bei mir entstehen lassen solle. Die Informationsmaterialien waren kurz voher aktualisiert worden und enthielten die neuesten Nachrichten, nämlich dass ausländische Beamte Sanktionen gegen die KPCh vorgeschlagen hatten. Deswegen plante ich, diese Information in großem Umfang zu verteilen. Als wir losgingen, hatten wir Hunderte davon mitgenommen. „Diese Informationen konnten die Menschen wirklich gut darüber aufklären, dass die Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh falsch ist“, dachte ich. Und so waren Übereifer und Tatendrang bei mir entstanden. Während ich mir überlegte, ob ich noch mehr Materialien verteilen sollte oder nicht, sendete ich aufrichtige Gedanken aus. Denn andere Praktizierende waren gerade dabei, in den Wohneinheiten zu verteilen.

Nach einer Weile kamen alle Mitpraktizierenden heraus. Jedoch dachte ich, dass ich weiter verteilen sollte. Wir ging weiter. Als ich vor einem anderen Gebäude ankam, sendete ich im Stillen immer noch aufrichtige Gedanken aus. Als ich nach unten ging, traf ich eine Person. In diesem Moment erinnerte ich mich an das, was eine Mitpraktizierende einmal erzählt hatte: Als sie beim Verteilen jemanden traf und er sie fragte, was sie da tue, reichte sie ihm offen und aufrichtig einen Flyer und bat ihn, sich die Information gut durchzulesen. Als ich daran dachte, wurde mein Herz sofort berichtigt. Ohne mir viel Sorgen zu machen, verteilte ich alle Materialien zu Ende.

Als ich hinterher auf all das zurückblickte, wurde mir klar: Weil ausländische Beamte Sanktionen gegen die KPCh vorschlugen, war bei mir Übereifer und Tatendrang entstanden. Als Mitpraktizierende vor Ort entführt wurden, war bei mir die Angst hochgekommen.

Der Meister sagt:

„Ich erzähle euch eine Geschichte aus dem Buddhismus: Früher gab es einen Menschen, der sich mit großer Mühe zum Arhat kultiviert hatte. Er würde die wahre Buddhaschaft erhalten. Warum sollte er sich nicht freuen, nachdem er sich zum Arhat kultiviert hatte? Er kann aus den Drei Weltkreisen herausspringen! Diese Freude ist allerdings eine Anhaftung, nämlich Überschwang. Ein Arhat soll jedoch im Zustand von Wu Wei sein und sein Herz soll unbewegt bleiben. Da fiel er herunter und hatte sich umsonst kultiviert. Da er sich umsonst kultiviert hatte, musste er sich erneut kultivieren. So fing er wieder an, sich nach oben zu kultivieren. Mit großer Mühe kultivierte er sich wieder nach oben. Dieses Mal hatte er Angst und sagte innerlich: ‚Ich darf doch nicht wieder froh sein, sonst werde ich wieder herunterfallen.‘ Kaum bekam er Angst, schon fiel er wieder herunter. Angst ist auch eine Anhaftung.“ (Zhuan Falun 2019, S. 271)

In diesem Jahr gab es in unserem Ort erneut mehrere Fälle von Belästigung durch die Behörden. Von der Oberfläche her gesehen war das genauso wie im letzten Jahr. Die Mitpraktizierenden unserer Gruppe tauschten sich gemeinsam in dieser Hinsicht über ihre Xinxing-Probleme aus. Wir kamen zu dem Schluss, dass wir unser Ego loslassen sollten, denn alles wird vom Meister arrangiert, und wir müssen nur unsere Sachen gut machen.

Der Meister sagt:

„… bewegt sich ein Herz nicht, werden zehntausend Unruhen besiegt.“ (Den letzten Eigensinn beseitigen, 12.08.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Außerdem sollten wir uns nicht von der äußeren Situation mitreißen lassen, sondern Überschwang und Angst loslassen. Wir sollen nach innen schauen, eine Gesamtheit bilden und uns gemeinsam erhöhen.

In dieser besonderen Zeit arbeiten alle Praktizierenden in der Gruppe in einem sehr stabilen Geisteszustand weiter zusammen, um den Menschen in ihrer Umgebung noch mehr Chancen zu verschaffen, die wahren Begebenheiten zu erfahren. Jeder tut unter dem Schutz des Meisters, was er kann.