Polizei-Schikanen in Tianjin

(Minghui.org) Fünf Einwohner von Tianjin wurden zwischen dem 5. und 6. November 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] schikaniert. Zwei Praktizierende und die Tochter einer Praktizierenden wurden gezwungen, ihrem Zuhause fern zu bleiben, um sich vor der Polizei zu verstecken.

Ein Mitarbeiter des Wohnungskomitees klopfte am 5. November 2020 gegen 16:00 Uhr an die Tür von Han Wenmin. Da Han nicht antwortete, ging der Mitarbeiter weg, weil er dachte, dass niemand zu Hause sei.

Als Han um 18:00 Uhr das Licht eingeschaltet hatte, klopften sechs Beamte und vier Mitarbeiter des Wohnungskomitees heftig an ihre Tür. Sie versuchten, ihre Tür aufzubrechen, als sie sich weigerte, sie zu öffnen. Als sie sah, dass die Polizisten ihre Tür fast aufgebrochen hatten, blieb ihr keine andere Wahl, als sie hereinzulassen. Sowohl sie als auch ihr Ehemann Hu Qinglin wurden verhaftet. Eine andere Praktizierende namens Wang Wenlan, die während der Verhaftung des Paares zufällig an dessen Haus vorbeikam, wurde von einem Beamten bemerkt und ebenfalls verhaftet.

Polizisten brachten die drei Praktizierenden zum Polizeirevier Banchanglu, wo sie Fotos von ihnen machten. Ein Beamter klopfte auf den Tisch und befahl ihnen, vorbereitete Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. „Ihr müsst sie heute unterschreiben, ob ihr wollt oder nicht. Oder wir werden euer Haus durchsuchen und euch zu zwei Jahren Haft verurteilen.“ Die Polizisten verleumdeten den Begründer von Falun Dafa. Sie ergriffen die Hände des Ehepaares und drückten ihre Fingerabdrücke auf die Erklärungen. Bevor sie gegen Mitternacht entlassen wurden, erlaubten die Beamten ihnen nicht, während des Verhörs die Toilette zu benutzen. Hans Arme schmerzten noch am nächsten Tag.

Neben der Bedrohung der drei Praktizierenden belästigten die Polizisten auch Hans Tochter und Schwiegersohn durch Telefonanrufe.

Ebenfalls am 5. November um 18:00 Uhr schalteten mehrere Beamte den Strom im Haus von Qu Dongpeng ab. Er wusste, dass einige Praktizierende verhaftet worden waren, als sie nach einem plötzlichen Stromausfall hinausgingen, um die Situation zu überprüfen, Deshalb blieb er in seiner Wohnung und öffnete seine Tür nicht. Dann klopften Polizisten an seine Tür und sagten: „Öffne die Tür, junger Mann, lass uns reden!“ Danach setzte sich ein Beamter vor Qus Haustür auf einen Stuhl.

Gegen Mitternacht flüchtete Qu. Als er ein paar Tage später wieder nach Hause zurückkam, stellte er fest, dass das Schloss an seiner Haustür ausgetauscht worden war. Da er nicht in der Lage war, die Tür zu öffnen, konnte er nicht feststellen, ob die Polizisten seine Wohnung durchwühlt oder Überwachungskameras im Inneren installiert hatten. Er war gezwungen, sein Zuhause zu verlassen.

Anfang dieses Frühjahrs wurde Bai Shuqin verhaftet, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Ihr Ehemann, der nicht Falun Dafa praktiziert, wurde ebenfalls verhaftet. Während das Ehepaar noch am selben Tag freigelassen wurde, war ihr Mann völlig verängstigt. Die Polizei teilte Bai später mit, dass sie zehn Tage eingesperrt werden würde, wenn die Pandemie vorbei sei.

Seitdem hatte ihr Mann mit einem schlechten Gesundheitszustand zu kämpfen. Bald darauf wurde bei ihm eine unheilbare Krankheit diagnostiziert und er verstarb kurz darauf.

Bai blieb in den letzten Monaten bei ihrer Tochter. Gerade als sie und ihre Tochter am 6. November nach Hause zurückkehrten, erhielt sie einen Anruf vom Wohnungskomitee und wurde aufgefordert, in deren Büro zu gehen und einen Fragebogen zur Volkszählung auszufüllen. Sie stimmte zu, ein paar Tage später zu kommen. Nicht lange, nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, kamen Polizisten und schlugen gegen die Tür. Als Bai sich weigerte, die Tür zu öffnen, setzten sie sich draußen vor die Tür und warteten darauf, dass sie herauskam. Ähnlich wie bei Qu konnten sowohl Bai als auch ihre Tochter fliehen und waren gezwungen, ihrem Zuhause fern zu bleiben. Ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist nicht bekannt.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.