Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Sieben Falun-Dafa-Praktizierende: Haft und Folter wegen ihres Glaubens (Provinz Heilongjiang)

3. Januar 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang, China

(Minghui.org) Fünf Falun-Dafa-Praktizierende aus Suihua, Provinz Heilongjiang wurden am 3. Oktober 2018 im Landkreis Lanxi festgenommen, als sie Informationen über Falun Dafa [1] verteilten.

Die Verhafteten waren Zhao Tingting (w), Yang Chuanhou (m), Wang Fang (w), Bai Xia (w) und Wang Fuhua (w). Sie wurden auf dem Polizeirevier der Stadt Beian verhört und dann zum Polizeirevier des Bezirks Lanxi gebracht. Ihre persönlichen Daten wurden durch den Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie ermittelt. Die Beamten beschlagnahmten außerdem von ihnen ein Auto, 3.000 Yuan (375 Euro) in bar und persönliche Gegenstände im Wert von mehr als 18.000 Yuan (2.245 Euro).

Auf dem Polizeirevier des Bezirks Lanxi wurden die fünf Praktizierenden getrennt, in einzelne Räume gebracht und auf sogenannte Tigerbänke gefesselt. Die Person, die Zhao verhörte, war Ding Zhaopeng, der stellvertretende Chef, der sehr aktiv an der Verfolgung teilgenommen hat. Er dachte, dass Zhao, um die 20, eine Studentin sei. Daraufhin versuchte er, sie zu einem „Geständnis“ zu überreden. Als sie sich weigerte zu kooperieren, drohte er ihr, sie mit Pfefferwasser zu besprühen.

Ein anderer anwesender Beamter ohrfeigte Zhao, weil sie nicht kooperierte. Er drohte, ihre Familienangehörigen für zehn Jahre ins Gefängnis zu stecken. Das Verhör dauerte mehr als drei Stunden. Die anderen Praktizierenden wurden ebenfalls gefoltert.

Eine Woche später, am 10. Oktober 2018, wurde Song Hongwei verhaftet, weil sie die Freilassung ihres Mannes, Yang, gefordert hatte. Gao Jinshu, die mit Song zur Polizeiwache ging, wurde ebenfalls verhaftet.

Wu Jinghua wurde ebenfalls verhaftet und in die Haftanstalt gebracht. Nachdem ihre Tochter der Polizei eine hohe Kaution bezahlt hatte, wurde sie acht Tage später freigelassen.

Bedingungen im Untersuchungsgefängnis des Landkreises Laxi

Polizisten brachten die Praktizierenden ins Krankenhaus in Lanxi, wo ihr Blutdruck gemessen, ein Ultraschall und ein EKG gemacht wurde. Bei den Frauen wurden Schwangerschaftstests gemacht. Polizisten kontaktierten mehrere Plätze, welche die Praktizierenden einsperren sollten, doch nur das Untersuchungsgefängnis des Landkreises Lanxi nahm sie auf.

Yang erklärte den Beamten auf dem Weg zur Haftanstalt die wahren Umstände. Ihm wurde ins Gesicht geschlagen und er wurde im Auto verprügelt. Wang Fuhua wurde ursprünglich die Aufnahme wegen ihres hohen Blutdrucks verweigert, aber die Haftanstalt gab schließlich nach.

Den Praktizierenden wurde befohlen, Uniformen mit einer Nummer zur Identifizierung zu tragen. Sie weigerten sich und bestanden darauf, dass sie keine Kriminellen seien und dass das Tragen einer solchen Uniform eine Beleidigung für gute Menschen wie sie sei.

Der Wärter Lu Feifei betrieb einen kleinen Laden innerhalb des Gefängnisses. Jeder musste teure Waren im Laden kaufen, bevor er oder sie das inhaftierte Familienmitglied besuchen durfte.

Als die Familien von Zhao und Bai sie sehen wollten, wurde ihnen gesagt, sie sollten 200 Yuan (25 Euro) für eine Stange Zigaretten als Geschenk für den Leiter der Haftanstalt hinterlegen. Auch für Brot, zwei Flaschen Milch und ein paar Würstchen wurde ihnen zu viel berechnet.

Es war gegen Mitternacht, als die fünf Praktizierenden in der Haftanstalt inhaftiert wurden. Lu Feifei verkaufte ihnen einige Lebensmittel und Toilettenartikel für über 100 Yuan (12 Euro). In den Zellen durften keine Lebensmittel aufbewahrt werden, denn die Wärter, die die Zellen durchsuchten, würden sie wegnehmen.

In der Haftanstalt gab es pro Mahlzeit nur ein gedämpftes Brötchen und eine Schüssel Suppe. Um Reis oder Nudeln zu bekommen, mussten die Praktizierenden extra bezahlen. Während ihrer zehn Tage in Haft mussten die fünf Praktizierenden insgesamt 2.000 Yuan (250 Euro) zahlen.

Gefoltert in der Haftanstalt der Stadt Anda

Die Frauen Gao Jinshu und Wang Shuhua wurden später gegen Kaution freigelassen, da sie hohen Blutdruck hatten. Bai Xia wurde ebenfalls gegen Kaution freigelassen, nachdem ihre Familie der Polizei eine Kaution gezahlt hatte.

Die Frauen Zhao Tingting, Wang Fang und Song Hongwei wurden am 15. Oktober 2018 in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Anda verlegt. Herr Yang blieb im Untersuchungsgefängnis des Landkreises Lanxi. Auf dem Weg zur Stadt Anda erkannte Wang einen Polizeibeamten, der sich als Taxifahrer ausgab und ihnen Fragen stellte, bevor die Praktizierenden festgenommen wurden.

Die Frauen wurden gezwungen, die Gefängnisuniform der Stadt Anda zu tragen. Einen Monat lang bekamen sie keine warme Kleidung und durften trotz des kalten Wetters keine geschlossenen Schuhe tragen, außer Hausschuhen.

Es gab drei Stationen in der Haftanstalt. Die Wärter stifteten die Insassen jeder Station an, die Praktizierenden zu quälen.

Die Praktizierenden wurden der Station Nr. 12 zugewiesen, die von der Strafgefangenen Chen Dandan angeführt wurde. Sie war wegen Betrugs zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Die Gefängnisbehörden ließen Chen die Station leiten und drückten ein Auge zu, als sie die anderen Insassen in ihrer Station schikanierte und deren Geld und Habseligkeiten stahl.

An ihrem ersten Tag in der Haftanstalt weigerte sich Song, sich von den Wärtern fotografieren zu lassen. Die Wärter schleppten sie in die Toilette und übergossen sie mit kaltem Wasser. Sie schlugen und traten lange Zeit auf sie ein. Sie waren so brutal, dass jemand sie sogar bat, mit den Schlägen aufzuhören. Das Gleiche geschah am nächsten Tag. Später wurde sie gezwungen, die Toilette zu reinigen und wurde schwer geschlagen.

Geschlagen, weil sie keine Gefängnisweste trug und die Falun-Dafa-Übungen ausführte

Im April 2019 machte Zhao die Falun-Dafa-Übungen im Bett, bis Häftling Chen sie aufhielt. Um zu protestieren, machten Zhao und zwei andere Praktizierende, Song und Wang, die Übungen zusammen, ohne die Gefängnisweste zu tragen. Chen beschimpfte sie und verbot ihnen, miteinander zu reden oder Waren zu kaufen.

Am 25. Juni schimpfte Chen mit ihnen, weil sie die Gefängnisweste nicht trugen. Sie wurden gezwungen, auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Chen schlug Song, weil sie nicht auf sie reagierte.

Zhao wehrte sich und zog die Weste mehrmals aus, nachdem Chen sie gezwungen hatte, sie zu tragen. Chen hielt sie dann nieder und schlug sie, bis Zhaos Mund blutete und ihr Gesicht anschwoll. Ihre Arme hatten blaue und lila Flecken.

Am 29. Juni wurde Wang gezwungen, einen Monat lang schwere Fesseln zu tragen, weil sie die Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte. Die Fesseln wurden ihr nicht einmal beim Schlafen abgenommen.

Bei einer Gelegenheit, als Song sich weigerte, die Gefängnisregeln auswendig zu lernen, schüttete eine Insassin kaltes Wasser über ihren Kopf, einen Eimer nach dem anderen, bis sie so sehr zitterte, dass sie fast erstickte. Das kalte Wasser verursachte Beschwerden in ihrem Nacken und sie war tagelang nicht in der Lage, ihren Kopf aufrecht zu halten.

Nach einem Jahr Misshandlungen hatte Song Krätze, Beinschmerzen und Herzklopfen, durch die sie nachts aufwachte. Sie war aufgrund der schlechten Ernährung erschreckend dünn und fiel mehrmals vor Schwäche in Ohnmacht.

Finanzielle Erpressung

Jedes Mal, wenn die Familie eines neuen Häftlings Geld einzahlte, zog die Haftanstalt 490 Yuan (61 Euro) davon ab für eine ärztliche Untersuchung und eine Uniform, sowie ihre Geldkarten. Häftling Chen benutzte oft die Karten anderer Häftlinge oder sagte ihnen, sie sollten für sie Essen kaufen.

Das Essen dort war sehr teuer. Eine Wassermelone kostete 100 Yuan (12,50 Euro), gebackene Ente 500 Yuan (63 Euro). Und viele Dinge mussten in großen Mengen gekauft werden. Eine Gefangene bezahlte im Frühjahr für Joghurt, hatte ihn jedoch nicht erhalten, als sie im Herbst entlassen wurde. Andere bemerkten, dass 1.000 Yuan (125 Euro) von ihren Konten fehlten, wussten aber nicht wieso.

Song wurde diskriminiert und misshandelt, weil ihre Familie ihr kein Geld schickte, auch ihr Mann wurde willkürlich inhaftiert. Sie wurde oft beschimpft und gezwungen, die Toiletten zu putzen und Lappen zu waschen.

Folter im Frauengefängnis von Heilongjiang

Am 24. Mai 2019 wurden diese sieben Praktizierenden vom Gericht der Stadt Anda zu Haftstrafen verurteilt. Herr Yang, die Frauen Wang Fang, Wang Fuhua, Bai und Zhao wurden jeweils zu zwei Jahren Gefängnis und Song wurde zu eineinhalb Jahren verurteilt. Gao Jinshu, die seit ihrer Verhaftung an wirklich hohem Blutdruck litt, erhielt ein Jahr Gefängnis.

Die sechs Frauen wurden am 29. Oktober 2019 in das Frauengefängnis von Heilongjiang eingeliefert.

Seelische Misshandlungen

An ihrem ersten Tag im Gefängnis mussten die Frauen ihre gesamte Kleidung auflisten, einschließlich Unterwäsche und Socken. Auf jedem Kleidungsstück, außer BH und Unterwäsche, musste in fetten Farben das Wort „Verbrecher“ aufgedruckt sein.

Die Gefängnisbehörde stellte auch „Fünf-Personen-Garantie-Teams“ für die Praktizierenden zusammen. Von den fünf Häftlingen, die ein Team bildeten, mussten mindestens drei nachts gemeinsam zur Toilette gehen, damit sie sich gegenseitig beobachten konnten. Wenn eine Person sich falsch verhielt, wurden alle bestraft. Vier Häftlinge beobachteten Zhao abwechselnd.

Sitzen auf einem kleinen Hocker

Neu angekommene Praktizierende wie Zhao und andere mussten an Gehirnwäscheverfahren teilnehmen, die sie dazu zwingen sollten, Falun Dafa aufzugeben. Wenn sie sich weigerten, wurden die Praktizierenden gezwungen, mehr als 18 Stunden am Stück (von 4 Uhr morgens bis 22 Uhr abends) aufrecht und bewegungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Der Hocker war schmal und sehr niedrig (nur etwa 25 Zentimeter hoch) und hatte eine unebene Oberfläche. Am Ende des Tages hatte die Person Schmerzen am ganzen Körper.

Zhao wurde gezwungen, neun Tage hintereinander auf dem Hocker zu sitzen. Sie durfte keine dicke Baumwollhose tragen, um ihr Gesäß zu schützen, sodass sie Blasen bekam, die eiterten. Die Häftlinge hielten sie wach und beschimpften sie gleichzeitig. Sie zwangen sie, Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumdeten.

Zhao weigerte sich, „umerzogen“ zu werden. Kriminelle Häftlinge schlugen ihr ins Gesicht. Sie schrieben Worte, die Falun Dafa verleumdeten, auf Papier und klebten die Papiere viele Male auf sie. Sie schrieben auch mit einem Filzstift verleumderische Worte auf ihre Kleidung.

Zhao arbeitete in einem Kindergarten. Sie war freundlich, gütig und ruhig, sie liebte ihre Arbeit, und die Kinder und ihre Eltern liebten sie. Vor ihrer Verhaftung wog sie über 45 Kilogramm. Nach zwei Jahren der Verfolgung wog sie weniger als 40 Kilogramm. Sie wurde am 2. Oktober 2020 entlassen.

Andere Formen der Folter im Frauengefängnis von Heilongjiang

Auch andere Praktizierende wurden im Frauengefängnis von Heilongjiang gefoltert.

Yu Guirong aus Anda wehrte sich dagegen, „umerzogen“ zu werden und wurde körperlich und seelisch misshandelt. Einmal hängten vier oder fünf Insassen ein großes Transparent mit verleumderischen Worten an sie und schlugen sie, bis eine andere Praktizierende die Wärter rief, um sie aufzuhalten. Bei einer anderen Gelegenheit durfte Yu nach dem Namensaufruf nicht schlafen.

Die Mathematiklehrerin Sui Guilan aus der Stadt Jixi wurde in der Station festgehalten, die sich gegenüber der von Zhao befand. Sie wurde streng überwacht. Sie wurde gezwungen, über 70 Tage lang auf einem kleinen Schemel im Hof zu sitzen, weil sie sich weigerte, die drei Erklärungen zu unterschreiben. Vier Häftlinge, die von den Wärtern angestiftet wurden, schlugen sie, wann immer sie Lust dazu hatten. Manchmal folterten sie sie mitten in der Nacht. Sie versuchten auch, ihr mit Gewalt Fäkalien einzuführen.

Deng Shumei ist eine 65 Jahre alte Einwohnerin von Yilan. Sie wurde Anfang Juni 2019 in das Gefängnis eingeliefert. Gleich nach ihrer Ankunft trat ihr eine Insassin gegen den Kopf und warf sie auf den Boden. Deng wurde mit einem Lappen geknebelt, damit sie nicht mit Menschen über Falun Dafa sprechen konnte. Sie wurde auch gezwungen, fast zwei Monate lang auf einem kleinen Schemel zu sitzen.

Cai Weihua aus Harbin wurde im April 2020 in dieses Gefängnis gebracht. Sie wurde von vier Häftlingen brutal geschlagen. Sie versuchten, sie zu zwingen, die Garantieerklärung zu unterschreiben.

An Xianping aus Daqing ist seit Dezember 2019 inhaftiert. Sie hat sich dagegen gewehrt, „umerzogen“ zu werden und sich geweigert, den geforderten Bericht zu schreiben oder eine Erklärung zu unterschreiben.

Cui Fenglan aus Harbin, 62, wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt. Nach ihrer Ankunft wurde sie schwer misshandelt. Man folterte sie und entzog ihr den Schlaf, weil sie sich weigerte, mit den Wärtern zu kooperieren.

Verfolgung während der Pandemie

Die Gefängnisbehörden nahmen während der Pandemie in diesem Jahr drei Gruppen von neuen Gefangenen auf, darunter 64 Personen am 11. Juni, mehr als 90 am 18. August und 111 am 29. September.

Es wurde bestätigt, dass vier der im August Eingelieferten Falun-Dafa-Praktizierende waren. Eine von ihnen war Ma Junqing, die um die 40 Jahre alt ist.

Ma trat in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Am Anfang wurde sie einmal am Tag zwangsernährt, dann zweimal am Tag. Sie weigerte sich, „umerzogen“ zu werden.

Frühere Berichte:

Polizei gibt Frau fünf Monate nach Haftentlassung Kaution in Höhe von 20.000 Yuan zurück

Heilongjiang: Sieben Einwohner wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt

Heilongjiang: Frau weiter überwacht, nachdem sie wegen ihres Glaubens inhaftiert worden war

Verurteilt aufgrund gefälschter Beweise – Berufung von sieben Praktizierenden trotzdem zurückgewiesen

Erfolgreicher Protest der Anwälte: Richter des erstinstanzlichen Gerichts darf im Berufungsverfahren nicht rechtsprechen

Heilongjiang: Sieben Einwohner wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt

Suihua, Provinz Heilongjiang: Acht Personen wegen ihres Glaubens verhaftet, sieben vor Gericht


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.