Standhaft trotz Verfolgung: Das Vermächtnis einer Mutter an ihre Tochter

(Minghui.org) Cui Ling, eine Falun-Dafa-Praktizierende, die heute in Kanada lebt, wurde in China zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa und die Verfolgung hergestellt hatte. Angesichts der nun bald 22 Jahre andauernden Verfolgung von Falun Dafa, sprach sie über ihre persönlichen Erfahrungen: „Als ich in Haft war, erzählte meine Mutter meiner damals vierjährigen Tochter, dass ich im Gefängnis arbeiten würde. Sie wollte ihrer Enkeltochter den Schock ersparen, dass man ihre Mutter eingesperrt hatte.

Aber als Mutter konnte ich nicht gegen mein Gewissen handeln und meinen Glauben verleugnen. Falun Dafa ist das größte spirituelle Vermächtnis, dass ich meiner Tochter hinterlasse“, so Cui.

Die Unterdrückung durch das Regime traumatisierte Cuis ganze Familie. „Meine Mutter berichtete mir, dass meine Tochter jeden Tag fragte: ,Warum kommt Mami nicht nach Hause? Ich will zu Mami, ich vermisse sie.‘

Meine Mutter hat die vielen politischen Kampagnen der KPCh und den Tod zahlreicher Menschen miterleben müssen. Sie war vor Angst gelähmt, als sie sah, wie dieses Regime mutwillig unschuldige und freundliche Bürger verfolgt und lebte in ständiger Sorge, was man mir wohl antun würde.“

Cuis Mutter suchte das Gefängnis auf und bestand darauf, ihre Tochter zu sehen. Als sie ihren Zustand sah – der Körper ausgemergelt und zerbrechlich, das Gesicht von den Schlägen voller Prellungen – brach sie in Tränen aus. Zurück zu Hause, konnte sie nachts keinen Schlaf finden. Sie schrieb einen Brief an die Gefängnisverwaltung und den Direktor und erhob die Frage, wie das Frauengefängnis Shandong, welches mehrfach als das „zivilisierte Provinzgefängnis“ ausgezeichnet wurde, Zwang und Folter gegen Falun-Dafa-Praktizierende anwenden könne, wo doch jeder wisse, dass diese nicht zurückschlagen oder zurückschimpfen würden. Sie warf dem Direktor und der Verwaltung vor, die Gefängnisvorschriften offensichtlich zu missachten.

Cui selbst hatte die Angst vor ihrem Tod bereits abgelegt. Die Wärter im Gefängnis stachelten Häftlinge dazu auf, sie zu beschimpfen, zu schlagen und ihr den Schlaf zu entziehen. Sie erzählte: „Mir blieb keine andere Wahl, als mit einem Hungerstreik gegen die Misshandlungen zu protestieren. Als meine Mutter sah, wie geschwächt ich war und dass ich bereits dem Tod nahe war, war sie zum ersten Mal in ihrem Leben bereit, ihren Stolz beiseite zu lassen. Sie ging vor dem Gefängnisdirektor auf die Knie und flehte ihn an, mir eine Haftverschonung aus medizinischen Gründen zu gewähren. Aber er sagte ihr, dass man mich nicht aus dem Gefängnis lassen würde, solange ich meinen Glauben nicht widerriefe, auch wenn das meinen Tod bedeuten würde.

Am Boden zerstört ging meine Mutter nach Hause zurück und sagte meiner Tochter Yujia: ,Deine Mutter arbeitet immer noch dort.‘“

Ein Artikel auf der chinesischsprachigen Minghui-Website beschrieb ihre Situation damals wie folgt:

Cui Ling, weiblich, Jahrgang 1973, aus dem Wohngebiet Xinjiazhuang der Stadt Qingdao, wurde im Jahr 2005 widerrechtlich zu vier Jahren Haft verurteilt. Ihre Tochter war zu diesem Zeitpunkt erst drei oder vier Jahre alt. Aus Protest gegen ihre rechtswidrige Inhaftierung ging sie nach vier Monaten in der 2. Haftanstalt von Dashan in den Hungerstreik. Die Wärter in der Haftanstalt veranlassten fünf bis sechs Strafgefangene, die darin völlig unerfahren waren, sie brutalst zwangszuernähren und ihr Hormonpräparate zu verabreichen, damit sie ihr Gewicht hielt. In Folge der langfristigen Zwangsernährung war ihre Nase völlig zugeschwollen. Jedes Mal, wenn ihr der Schlauch aus der Nase gezogen wurde, war er mit Blut überdeckt. Schließlich wurde sie in das Frauengefängnis Shandong in Jinan verlegt, wo sie weiter gefoltert wurde.

Im Frauengefängnis Shandong wurde sie noch schlimmer gefoltert und zigfach zwangsernährt. Wenn man sie zur Zwangsernährung auf die Krankenstation brachte, knebelte man sie und schleifte sie durch den Flur, wodurch ihre Füße und Beine mit Verletzungen übersät waren. Der Wärter Xue Yanqin machte Fotos, wie sie an den Haaren gepackt und über einen Nasenschlauch zwangsernährt wurde. Er druckte die Bilder vergrößert aus und zeigte sie den anderen. Zeitweise wurde sie dreimal am Tag verprügelt. Wenn sie ihren Familienangehörigen während der Besuche von den Misshandlungen erzählte, behauptete Xue, dass die Verletzungen von Kämpfen mit anderen Insassinnen stammten. Vor ihrer Entlassung wurde Cui nochmals verlegt und heftiger Folter unterzogen, um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu bewegen. Einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang wurde sie brutal geschlagen.

Nachstellung einer gewaltsamen Zwangsernährung.

Zeichnung der Foltermethode: Über die Treppe schleifen

Cui erinnerte sich: „Als mein Mann mich erblickte und sah, wie furchtbar man mich zugerichtet hatte, begann er zu weinen. Bei unserer Hochzeit wollte ich keine Mitgift oder ein Haus haben, denn seine Familie kam vom Land und war sehr arm. Er wusste, dass Falun Dafa mich gelehrt hatte, freundlich und selbstlos zu sein. Aber er konnte nichts tun, um mir zu helfen, so sehr er sich auch sorgte.“

Der größte Schatz, den ich an mein Kind weiterreichen kann

Als es den Wärtern im Gefängnis nicht gelang, Cui umzuerziehen, schrien sie voller Zorn: „Wegen deines Glaubens vernachlässigst du deine Familie und dein Kind!“

Sie antwortete: „Seid ihr nicht diejenigen, die meine Familie auseinandergerissen und mich meinem Kind weggenommen haben? Jeder sollte Glaubensfreiheit besitzen. Dieses Recht ist in der chinesischen Verfassung verankert. Ich habe gegen kein Gesetz verstoßen. Wenn der Glaube an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht ein Verbrechen sein soll und die Menschen Angst davor haben müssen, die Wahrheit auszusprechen; hat eine solche Gesellschaft dann nicht jedes Vertrauen und alle Hoffnung verloren? Werden unsere Kinder in einer solchen Gesellschaft glücklich und gesund aufwachsen können? Als Mutter kann ich nicht lügen und sagen, dass mein Glaube falsch ist, andernfalls würde ich mein Gewissen verraten. Aus diesem Grund trete ich für Gerechtigkeit und für die Wahrheit ein. Ich kämpfe für mein Kind und zehntausende andere Kinder, damit diese in einer gesunden Gesellschaft groß werden können. Das ist das größte Geschenk, dass ich meiner Tochter hinterlassen kann! Wenn sie in ihrem Leben künftig auf Not und Schwierigkeiten trifft, kann sie auf diesen grenzenlosen Mut und die Kraft, die in der Tugend liegt, zurückgreifen!“

Cui Ling gemeinsam mit ihrer Tochter Yujia beim Besuch einer Aufführung von Shen Yun im Jahr 2018 in Toronto

Unzählige Familientragödien im Reich der Mitte

„Meine Tochter zählt noch zu den Kindern, die Glück hatten“, meinte Cui. „Nach der schweren Zeit, die unsere Familie erleben musste, sind wir jetzt wieder beisammen. Aber wie viele Chinesen wurden von den Lügen der KPCh während der Verfolgung von Falun Dafa über die vergangenen 22 Jahre getäuscht? Die Familien wie vieler Praktizierender sind in dieser Zeit zerbrochen und wie viele Kinder haben aufgrund der Verfolgung ihre Eltern verloren und unsäglich gelitten?

Im November 2000 – ich hatte gerade meine Tochter zur Welt gebracht – musste ich beispielsweise erfahren, dass Zou Songtao, ein Falun-Dafa-Praktizierender aus Qingdao, im Zwangsarbeitslager Wangcun in Shandong zu Tode gefoltert worden war. Er war erst 28 Jahre alt und hatte eine einjährige Tochter. Seine Frau Zhang Yunhe, die ebenfalls praktiziert, wurde auch verhaftet. Bis heute ist nicht bekannt, wo sie sich befindet oder was mit ihr geschehen ist. Das kleine Mädchen hat beide Elternteile verloren und musste von ihrem Onkel großgezogen werden.

In den 22 Jahren der Verfolgung durch die KPCh wurde meine Familie, wie unzählige andere Familien, an Feiertagen wie Chinesisch Neujahr oder an politisch sensiblen Jahrestagen von Polizeibeamten schikaniert. Entweder riefen sie an oder kamen direkt zu uns nach Hause, um zu drohen, wir sollten ja keine Protestaktionen veranstalten. Im kommunistischen China, wo Menschenrechte nichts zählen und man für seine persönlichen Überzeugungen verfolgt wird, gibt es für Falun-Dafa-Praktizierende kein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Sie sind jederzeit der Gefahr einer Verhaftung ausgesetzt und auch die Kinder leben in permanenter Angst.“

Immer mehr Chinesen sind sich der Tatsachen bewusst

Cui begann 1997 Falun Dafa zu praktizieren. Damals studierte sie im vierten Jahr an der Universität. Sie sagte: „Als ich zum ersten Mal das Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa, las, war ich innerlich sehr bewegt. Ich wollte mich kultivieren und nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht leben! Als ich das Buch zum zweiten Mal las, wurde mein Körper gereinigt. Meine vorherigen Beschwerden, wie Magen-Darm-Infekte, Arthritis, Mandelentzündungen und so weiter verschwanden.

Aber am wichtigsten war, dass es mir half, den Sinn des Lebens und die kosmische Wahrheit zu erfassen! Die Lehre von Falun Dafa veranlasste mich, höhere moralische Anforderungen an mich zu stellen. Alleine in China gibt es einhundert Millionen Praktizierende, die wie ich dank Falun Dafa eine Verbesserung ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens erfahren haben!

Egal wie skrupellos das Vorgehen der KPCh auch ist, kann das Regime die Praktizierenden nicht davon abbringen, an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu glauben und der Verfolgung zu widerstehen. Immer mehr Chinesen durchschauen die Lügen der KPCh. Als meine Tochter älter wurde, begriff sie, dass ich nicht im Gefängnis war, um dort zu arbeiten. Sie erfuhr die Wahrheit und die Hintergründe der Verfolgung und fing selbst an, Falun Dafa zu praktizieren. Meine Mutter bekam dadurch Hoffnung und begann – nachdem wir so viel Leid und Verzweiflung durchlebt hatten – meine Entscheidung zu verstehen. Ich kann sagen, dass die Verfolgung der KPCh vollständig gescheitert ist.“