Hannover: Ein weiterer Informationstag der Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) Am 16. Oktober 2021 fand ein weiterer Informationstag in der Nähe des Hauptbahnhofs statt. Seit vielen Jahren sind Falun-Dafa-Praktizierende regelmäßig einmal im Monat in der Hannoverschen Innenstadt präsent. Dort verteilen sie Informationsflyer über Falun Dafa und berichten, wie die Praktizierenden in China durch die dort regierende Kommunistische Partei verfolgt werden.

Informationsstand der Falun-Dafa-Praktizierenden am 16.10.2021: An drei Tischen können Passanten die ausliegenden Petitionen unterschreiben.

Große Transparente und Informationstafeln fielen den Passanten ins Auge, als sie durch die Fußgängerzone flanierten. Die mehrfach am Pavillon angebrachte Zeile „Bitte unterschreiben Sie unsere Petition gegen den Organraub an lebenden Falun-Gong-Praktizierenden in China“ veranlassten viele Menschen, an den Stand zu treten und ihre Unterschrift zu geben. Zwei Listen lagen dort aus. Eine endccp-Unterschriftenliste und eine Petition gegen die Verfolgung.

Die Petition fordert die Bundesregierung auf, „sich öffentlich gegen den Organraub und die Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden sowie anderen Dissidenten auszusprechen“. Weltweit liegt diese Petition in den jeweiligen Landessprachen an den Ständen der Falun-Dafa-Praktizierenden aus und bietet Anlass, das Thema Organraub genauer zu beleuchten.

Am Informationsstand in Hannover lagen dazu viele Informationen aus. Zum Beispiel der Untersuchungsbericht 2006/2007 Blutige Ernte von D.Kilgour und D. Matas, diverse Bücher, wie etwa Staats-Organe – Transplantationsmissbrauch in China [1] oder The Slaughter [2].

Erst kürzlich (im September 2021) hat im Internet der Weltgipfel gegen Organraub stattgefunden. In einer Reihe von sechs Web-Seminaren konnten sich die Teilnehmer über alle Aspekte dieses grausamen, vom chinesischen Regime geförderten Verbrechens informieren. Der Organisator der Veranstaltung betonte: „Wenn man darüber spricht, was die Opfer praktizieren [Falun Gong], dient das zwei Zielen. Es gibt nicht nur den Stimmlosen eine Stimme, sondern ist auch der wirksamste und friedlichste Ansatz im Kampf gegen die erzwungene Organentnahme.“ Darüber sprechen wollten an diesem Samstag auch die Praktizierenden in Hannover. Viele Menschen hörten ihnen zu und fragten, wie sie helfen könnten.

Daniel hat sich ausgiebig über alle Themen rund um Falun Dafa informiert.

„Wenn es hilft … ich unterstütze gerne“, sagte Daniel und unterschrieb beide Petitionen. „Ja, es hilft!“, bestätigte eine Praktizierende und überreichte ihm als Beweis einen Newsletter mit Berichten über die im Europaparlament am 12.12.2013 verabschiedete Resolution. Darin heißt es: „Das europäische Parlament fordert die Regierung der VR China auf, die Organentnahme an gewaltlosen politischen Gefangenen und Angehörigen religiöser und ethnischer Minderheiten unverzüglich einzustellen!“

Daniel, der nach eigenen Aussagen in der Kinderhilfe tätig ist und manchmal auch einen Stand in der Hannoverschen Innenstadt betreut, zeigte sich offen für ein längeres Gespräch.

Im Verlauf des Tages kamen viele Menschen an den Stand. Manche, die es eilig hatten, unterschrieben schnell mit den Worten, sie wüssten schon Bescheid. Andere, einzeln oder in Gruppen, ließen sich gerne auf ein Gespräch ein.

Gespräche über Falun Dafa und die Verfolgung – einzeln oder in Gruppen

Ein guter Anfang

Eine kleine Gruppe chinesischer Studenten verweilte etwas länger am Stand. Die jungen Männer waren schockiert über das große Transparent mit der Aufschrift „Das bösartigste Virus auf der ganzen Welt ist die Kommunistische Partei Chinas“. Vorwurfsvoll sagte einer: „Wie kann es angehen, dass ihr so bösartige Worte verbreitet, wo ihr doch sagt, dass ihr Barmherzigkeit kultiviert!“ Diese nach der Jahrtausendwende geborenen jungen Männer hatten bisher kaum etwas von Falun Gong gehört und wussten wenig oder gar nichts über die Verfolgung, die im Jahr 1999 begonnen hat. Die chinesischen Praktizierenden erklärten ihnen, was es mit Falun Gong auf sich hat. Sie berichteten ihnen von den Verbrechen der Partei und wie das Regime Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt. „Ja, die Verfolgung ist natürlich nicht gut“, meinte daraufhin einer aus der Gruppe, aber sie empfänden es wie eine Ohrfeige, wenn ihr Land so schlechtgemacht werde. Man solle doch China nicht schlechtmachen.

Dieser falschen Meinung konnten die Praktizierenden einiges entgegnen. Denn – so erklärten sie – die Kommunistische Partei sei nicht China und könne das Land auch nicht vertreten. Sie gaben den jungen Leuten die Neun Kommentare und forderten sie auf, dieses Buch unbedingt zu lesen. Danach sollten sie noch einmal über das Transparent nachdenken. Zwei von den Studenten nahmen das kleine Buch entgegen und versprachen, es zu lesen.

„Das war ein guter Anfang“, meinte anschließend einer der chinesischen Praktizierenden, als sich die Gruppe entfernt hatte. Immer wieder machen die Praktizierenden die Erfahrung, dass junge Menschen, die gerade aus China gekommen sind, einige Zeit brauchen, um die Zusammenhänge wirklich zu verstehen und sich der richtigen Informationsquellen zu bedienen.

Als die Praktizierenden gegen Abend den Pavillon und alle Materialien einpackten, kamen immer noch Passanten zum Unterschreiben der Petitionen. Ganz zum Schluss kam einer, der die Übungen lernen wollte. Er würde vielleicht am Sonntag auf den Übungsplatz kommen, um sich die Übungen zeigen zu lassen, kündigte er an.


[1] David Matas und Dr. Torsten Trey (Hrsg.) Staats-Organe – Transplantations Missbrauch in China

[2] Ethan Gutman. The Slaughter: Massenmorde, Organraub und Chinas geheime Lösung für sein Dissidentenproblem. 9. März 2015

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