Meine Erkenntnis über „Barmherzigkeit“
(Minghui.org) Vor ein paar Jahren sagte mir eine Mitpraktizierende aus unserer Fa-Lerngruppe, dass ich keine Barmherzigkeit hätte. Damals akzeptierte ich ihre Worte nicht; ich fand, ich sei ein gutherziger Mensch. Erst später machte mir ein Erlebnis bewusst, dass ich wirklich auf die Kultivierung von „Barmherzigkeit“ achten sollte.
An einem Frühsommertag vor zwei Jahren fuhr ich mit dem Bus zu meiner Tochter. Ich saß auf einem Fensterplatz und die heiße Sonne schien auf mich. Nach zwei Haltestellen stieg die Person auf dem Sitz mir gegenüber aus und ich setzte mich sofort auf diesen Platz, damit ich nicht mehr in der Sonne sitzen musste. Zu dieser Zeit ging eine ältere Dame, die in der Nähe stand, mit einem Einkaufsroller in der Hand auf den Fensterplatz zu, auf dem ich gerade noch gesessen hatte, und sagte etwas. Am Anfang achtete ich nicht auf ihre Worte. Aber als ich genau hinhörte, stellte sich heraus, dass sie über mich sprach: „So egoistisch! Will nicht auf dem Fensterplatz sitzen, so muss ich in der Sonne sitzen.“ Ich nahm ihre Worte zuerst nicht ernst. Den Platz zu wechseln, ist bei uns schon zu einem üblichen Verhalten geworden. Ich hatte bisher nie darüber nachgedacht, was daran falsch ist, weil jeder so handelt.
Als ich nach Hause kam, dachte ich noch einmal darüber nach und stellte fest, dass ich tatsächlich falsch lag. Ich bin kein normaler Mensch, sondern eine Kultivierende. Ich spreche zwar oft davon, selbstlos zu sein und andere über mich zu stellen, aber wenn es um konkrete Dinge geht, verhalte ich mich ganz anders. Was macht es schon, wenn ich in der Sonne sitze und andere es bequem haben? Bedeutete mein Platz-Wechseln nicht, dass ich meine Barmherzigkeit noch nicht herauskultiviert hatte? Würde ein Dafa-Jünger, der immer barmherzig ist, so handeln wie ich? Ich war sehr beschämt darüber und nahm mir vor, in Zukunft bei jeder Kleinigkeit auf jeden Gedanken zu achten und die Denkweise eines gewöhnlichen Menschen wegzukultivieren.
Als ich einmal auf einem Platz in der U-Bahn saß, hörte ich eine Frau neben mir zu einer anderen sagen: „Es wäre besser, wenn du einen Sitzplatz hättest.“ Die andere meinte: „Vergiss es, ich werde es schon aushalten.“ Ich blickte auf und sah diese Person, die gesund und viel jünger aussah als ich. Aber es musste doch einen Grund geben, warum sie einen Platz brauchte. Daher stand ich sofort auf und bat sie, sich auf meinen Platz zu setzen. Sie bedankte sich herzlich bei mir für die Hilfe. Die Frau neben ihr war ihre ältere Schwester, die mir erklärte, dass ihre Schwester zwei Monate zuvor am Knie operiert worden war und deshalb noch nicht lange stehen konnte. Ich fragte sie besorgt nach ihrem Zustand und sprach dann mit ihr über Falun Dafa. Ich riet ihr, aus der Partei und deren Unterorganisationen auszutreten, um in der Zukunft sicher zu sein. Dazu war sie sofort bereit. Außerdem schlug ich ihr auch vor, ihrer Schwester von meinen Worten zu erzählen. Sie war einverstanden.
Ein anderes Mal, ebenfalls in der U-Bahn, stand ich wieder auf und bot meinen Platz an, als ich sah, dass eine Frau vor mir in meinem Alter in einer schlechten geistigen Verfassung war. Sie sagte zu mir: „Ich bin wirklich sehr müde, denn ich wurde vor zwei Monaten an Krebs operiert und habe danach Chemotherapie erhalten, die meinem Körper sehr geschadet hat. Jetzt gehe ich zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus.“ Ich nutzte diese Gelegenheit, sie über Falun Dafa aufzuklären. Sie hörte aufmerksam zu und war anschließend einverstanden, unter einem Pseudonym aus der Partei und deren Unterorganisationen auszutreten. Ein weiteres Leben war gerettet.
Ein anderes Mal stieg ein ältere Frau mit einem Stock in den Bus ein. Ich stand sofort auf, um ihr meinen Platz anzubieten. Diese Frau erzählte mir, dass ihre Lendenwirbelsäulen-Operation nicht geglückt sei und dass sie deshalb nicht mehr gut gehen könne. Ich riet ihr: „Sie können beim Behindertenverband beantragen, dass jemand regelmäßig zu Ihnen kommen, um für Sie zu sorgen. Oder Sie können bei der Gemeinde beantragen, dass jemand zu Ihnen kommen, um Sie zu pflegen.“ Als sie meine Worte hörte, war sie sehr froh. Sie sagte: „Sie sind so freundlich zu mir! Wie kommt es, dass die Gemeindevertreter die Bewohner nicht auf solche Dienste hinweisen?“ Später half ich ihr beim Aussteigen. Ich sagte ihr, dass ich eine Dafa-Praktizierende sei, und sprach mit ihr über Falun Dafa. Meinen Vorschlag, aus der KPCh und deren Unterorganisationen auszutreten, nahm sie gerne an.
Die drei oben genannten kleinen Erlebnisse brachte mir ein paar Erkenntnisse. Ich hatte meinen Platz nur aus Freundlichkeit aufgegeben und die gewöhnlichen Menschen spürten dabei bereits die Kraft der „Barmherzigkeit“. Es war dann leicht, ihnen die Fakten zu erklären. Stellt euch vor, wenn die erste Person, die ich in der Sonne sitzen ließ, gewusst hätte, dass ich eine Dafa-Praktizierende bin! Was für einen negativen Eindruck hätte sie dann von Dafa bekommen! Das zeigt, dass es bei der Kultivierung keine Kleinigkeiten gibt. Wie wichtig ist der Einfluss jedes Wortes und jeder Tat eines Dafa-Jüngers auf die gewöhnlichen Menschen!
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