Körperliche und seelische Belastung durch wiederholte Polizeischikanen

(Minghui.org) Eine 74-jährige Frau aus dem Landkreis Miyi in der Provinz Sichuan sah sich im Mai 2021 gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um nicht wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verfolgt zu werden. Polizisten spürten Xiong Guangrong jedoch auf und schüchterten sie ein. Es ist zwar nicht klar, ob sie in dieser Zeit verhaftet wurde, aber die Schikanen und Einschüchterungen durch die Polizei haben ihr körperlich und seelisch zugesetzt.

Denn als sie kürzlich nach Hause zurückkehrte, befand sie sich im Delirium, litt unter schwerem Gedächtnisverlust und war inkontinent. Als ihre Familie sie ins Krankenhaus brachte, stellte man fest, dass sie einen Schlaganfall erlitten hatte. Außerdem litt sie an Diabetes.

Wiederholte Festnahme und Schikanen durch die Polizei

Xiong war bereits am 9. Juni 2016 verhaftet worden, nachdem jemand sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt hatte. Sie wurde zwölf Tage lang im Untersuchungsgefängnis des Landkreises Miyi festgehalten und am 21. Juni freigelassen. Vier Monate später, am 19. Oktober, ereignete sich das gleiche noch einmal: Erneut wurde sie verhaftet, als sie wieder wegen des Verteilens von Informationsmaterialien anzeigte. Weitere zwölf Tage wurde sie festgehalten, diesmal in der Haftanstalt in Shuanggou.

Xiong entging am 21. Juli 2019 einer weiteren Verhaftung, denn sie war nicht zu Hause, als Polizisten kamen. Doch kurz darauf, als sie auf dem Heimweg vom Lebensmitteleinkauf war, nahmen Polizisten sie fest. Sie wurde über drei Stunden lang festgehalten und verhört. Die Polizisten wollten wissen, ob sie Falun-Dafa-Materialien verteilt hätte.

Im Dezember 2020 gingen zwei Polizeibeamte zu Xiongs Wohnung und wollten sie verhaften, doch sie war gerade beim Einkaufen. Sie warteten bis zum Mittag draußen auf sie. Die Polizisten fragten Xiongs Vermieter nach ihrem Aufenthaltsort. Dieser teilte ihr mit, dass die Polizei nach ihr suche. Um nicht verhaftet zu werden, tauchte Xiong unter und wohnte tagelang nicht zu Hause.

Als sie zurückkehrte, klopfte es am 12. Januar 2021 um 7:30 Uhr an ihrer Tür. Sie öffnete und sah Polizisten vor der Tür stehen. Sofort versuchte sie, die Tür zu schließen, aber die Polizisten drückten sie auf und verletzten Xiong bei dem Kampf an der Hand.

Die Polizisten (einer von ihnen hieß Mao Jianping) durchsuchten ihre Wohnung und sagten ihr: „Sie stören die soziale Ordnung, indem Sie Falun Gong propagieren.“ Dann beschlagnahmten sie ihre Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, DVDs, vier Abspielgeräte und ein DVD-Player.

Auf der Wache verhörten die Beamten Xiong und wollten wissen, woher sie ihre Falun-Dafa-Materialien habe. Sie verweigerte die Antwort und wurde am Nachmittag wieder freigelassen.

Xiong wurde am 20. Februar erneut verhaftet; wieder hatte jemand sie angezeigt, weil sie auf einem Bauernmarkt mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde von Li Wanbo und Liu Junzhi auf dem Polizeirevier Baima verhört. Auch dieses Mal weigerte Xiong sich, ihre Fragen zu beantworten und forderte sie auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Sie ignorierten ihre Worte und brachten sie zu ihrer Wohnung, welche sie dann durchsuchten. Da sie nichts fanden, was mit Falun Dafa zu tun hatte, gingen sie wieder.

Die Beamten Mao Lidao und Zhu von der Polizeibehörde des Landkreises Miyi und Zhong Chaochao von der Polizeiwache Baima durchsuchten am 5. März um 7:30 Uhr erneut Xiongs Wohnung. Alle drei hatten sie bereits zuvor schikaniert.

Sie drängten Xiong in ein Polizeiauto und brachten sie zum Polizeirevier. Nach einem kurzen Verhör brachten die Beamten sie in ein Schuhgeschäft und machten ein Foto von ihr. Xiong erfuhr, dass einer der Angestellten des Geschäfts sie angezeigt hatte, weil sie mit ihm über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizisten nahmen sie auch mit auf den Bauernmarkt, wo sie im Februar angezeigt worden war, und machte dort ein Foto von ihr. Danach durfte sie nach Hause gehen.

Am 25. März kamen zwei Beamte, brachten Xiong zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Miyi und forderten sie auf, ein Dokument zur Freilassung gegen Kaution zu unterschreiben. Sie weigerte sich, dem nachzukommen.

Danach bemerkte sie, dass zwei Beamte ihr folgten, wann immer sie wieder auf die Straße ging. Immer wenn sie auf der Straße mit Leuten sprach, wurden sie von den Beamten befragt und fotografiert.

Im April legte die Polizei Xiongs Fall der Staatsanwaltschaft vor, die schnell Anklage gegen sie erhob und ihren Fall an das Bezirksgericht Miyi weiterleitete.

Xiong erhielt am 7. Mai eine Vorladung vom Gericht und wurde aufgefordert, sich am 18. Mai beim Gericht zu melden. Sie beschloss, von zu Hause wegzuziehen. Sie wurde jedoch von Polizisten aufgespürt, die sie schikanierten und einschüchterten.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.