Tochter wegen ihres Glaubens vor Gericht – sie wartet immer noch auf das Urteil

(Minghui.org) Eine Frau aus dem Landkreis Nong'an, Provinz Jilin wartete zwei Monate nach ihrer Anhörung immer noch auf ein Urteil. Sie war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht gestellt worden. Ihre Mutter, die schon über 80 ist, macht sich große Sorgen um sie.

Gao Xiaoqi

Gao Xiaoqi, 54, wurde am 15. Juli 2020 bei einer Polizeirazzia festgenommen. Dies geschah wenige Tage vor dem 21. Jahrestag der Verfolgung von Falun Dafa, am 20. Juli und dem für den 23. Juli geplanten Besuch von Parteichef Xi Jinping in der Region.

Ma Yanfeng, Sekretär des Komitees für Politik und Recht in Changchun (der Stadtregion, die für den Landkreis Nong'an zuständig ist), Zhang Kainan, der Sekretär des Komitees für Politik und Recht im Landkreis Nong'an, und Li Xingtao, der im selben Landkreis Leiter der Polizeibehörde ist, hatten die Verhaftungen angeordnet.

Bei der Verfolgung von Falun Dafa spielt das Komitee für Politik und Recht, eine außergerichtliche Behörde, die die staatlichen Sicherheits- und Justizbehörden beaufsichtigt, eine zentrale Rolle bei der Festlegung und Durchführung der Verfolgungsmaßnahmen.

Gao wurde gegen 6:00 Uhr morgens verhaftet, als sie Zhao Xiulian besuchen wollte. Polizisten waren um 3 Uhr morgens in Zhaos Wohnung eingebrochen und durchsuchten sie noch, als Gao eintraf.

Die Polizisten gingen danach zu Gaos Wohnung und durchsuchten diese ebenfalls. Sie beschlagnahmten zahlreiche Plakate mit Informationen über Falun Dafa, Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und über 100.000 Yuan (ca. 13.400 Euro) in bar. Gaos Mutter war von der Razzia entsetzt.

Die Polizisten schienen über Gaos Wertsachen erfreut zu sein. Einer von ihnen sagte lächelnd: „Das sind alles gute Sachen!“

Anschließend wurde Gao zum Verhör auf die örtliche Polizeiwache gebracht. Sie wurde geohrfeigt, weil sie keine Fragen beantwortete.

Gao stand am 9. April 2021 zusammen mit sieben anderen Praktizierenden, die am selben Tag verhaftet worden waren, vor Gericht. Es handelte sich um die Frauen Zhao, Sun Fengxian, Cai Yuying, Cais Tochter Yu Jiaoru, Sun Xiuying sowie die beiden männlichen Praktizierenden Shan Weihe und Zhang Jingyuan.

Das Gericht der Stadt Dehui verbot den Anwälten der Praktizierenden, sie vor Gericht zu verteidigen. Richter Wang Rongfu behauptete, die Praktizierenden hätten nicht das Recht, sich von ihren Anwälten vertreten zu lassen.

Nur eine Person aus der Familie jeder Praktizierenden durfte an der Anhörung teilnehmen. Doch nur wenn sie ein Schreiben vorlegen könnte, aus dem hervorgeht, dass sie selbst nicht Falun Dafa praktiziert. Nur Zhangs Vater nahm an der Anhörung teil, nachdem er das Schreiben bei seiner örtlichen Polizeiwache erhalten hatte.

Da die meisten Familienangehörigen und Anwälte der Praktizierenden nicht in den Gerichtssaal durften, mussten sie sich an die Tür lehnen, um zu hören, was drinnen vor sich ging. Der Vorsitzende Richter Wang behauptete dennoch, dass es sich um eine öffentliche Anhörung handele.

Als sich die acht Praktizierenden geweigert hatten, die vom Gericht bestellten Anwälte zu akzeptieren, die für ihre Mandanten auf schuldig plädieren sollten, verteidigten sie sich selbst und plädierten alle auf nicht schuldig.

Die Praktizierenden befinden sich nun in der Haftanstalt des Landkreises Nong'an und warten auf ihr Urteil.

Eine respektvolle, fürsorgliche Tochter 

Gaos Mann hatte sich von ihr scheiden lassen, als sie noch jung war. Sie erhielt das Sorgerecht für ihren Sohn und ihre Tochter und zog sie alleine groß. Ihre Einkommensquelle war der Verkauf von Schulrucksäcken. Sie selbst ist nicht wohlhabend, doch zögerte sie nie, Bedürftigen zu helfen.

Als ihre Eltern älter wurden, zog Gao zu ihnen und kümmerte sich um sie, vor allem als ihr Vater bettlägerig und inkontinent wurde. Nur drei Tage nach dem Tod ihres Vaters kam ihr Bruder, der sich nur selten um ihre Eltern kümmerte, und forderte das von ihrem Vater hinterlassene Grundstück ein. Der Vater hatte dies bereits in seinem Testament seinem Sohn vermacht. Gao stritt nicht mit ihrem Bruder um den Familienbesitz und bat lediglich darum, weiterhin bei ihrer Mutter leben zu dürfen, damit sie sich um sie kümmern konnte.

Bevor Gao verhaftet wurde, hatte sie ihre Mutter oft im Rollstuhl in die Parks gebracht und ihre Lieblingsgerichte gekocht.

Frühere Berichte:

Bei Polizeirazzia verhaftet, acht Einwohner wegen ihres Glaubens angeklagt (Provinz Jilin)Provinz Jilin: 11 Verhaftungen und eine Schikane innerhalb 24 StundenNach Massenverhaftungen in der Provinz Jilin: 14 Falun-Dafa-Praktizierende weiterhin in Gewahrsam


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.