Früherer Regierungsangestellter während Haft gefoltert

(Minghui.org) Der 55-jährige Duan Xiangu arbeitete früher bei der Marktaufsichtsbehörde des Bezirks Beihu in Chenzhou, Provinz Hunan. 2011 hatte er begonnen, Falun Dafa [1] zu praktizieren. Im Juli 2020 wurde er verhaftet, weil er mit Kollegen über die seit 1999 andauernde Verfolgung seines Glaubens durch die Kommunistische Partei Chinas gesprochen hatte.

Später verurteilte man Duan zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (etwa 130 Euro). Man brachte ihn ins Gefängnis Wangling in der Stadt Zhuzhou, Provinz Hunan, wo er von Gefangenen brutal gefoltert wurde. Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis enthob ihn die Regierung seines Postens.

Folter im Gefängnis

Im Gefängnis Wangling befahlen die Wärter den Insassen, die inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden zu verfolgen, besonders diejenigen, die an ihrem Glauben festhielten. Es war üblich, dass die Gefangenen die Praktizierenden verprügelten und beschimpften. Zu der Folter gehörte es, die Praktizierenden an kalten Tagen mit kaltem Wasser zu übergießen. Man zwang sie, extreme Beinspagate zu machen, wobei es zu Verletzungen kommen konnte. Den Praktizierenden war der Gang zur Toilette nicht erlaubt. Stattdessen wurden sie gezwungen, zu springen oder zu rennen, sie wurden geohrfeigt und durften nicht schlafen. All diese Folterungen musste auch Duan erdulden.

Von Ende Januar bis Anfang Februar 2021 verprügelten die Gefangenen Duan fast täglich, manchmal sogar zwei- oder dreimal pro Tag. Einer der Häftlinge, Xue Yaojun, erklärte, dass der Gefängnisausbilder Liu Xiaoliang die Insassen aufgefordert hatte, den Willen der Praktizierenden zu brechen. Sie wollten, dass Duan sich unterwarf und gehorchte.

Zu den weiteren Foltermaßnahmen, die bei Falun-Dafa-Praktizierenden angewandt wurden, gehörten das Sitzen auf der Tigerbank sowie das Tragen von Handschellen über zehn Tage.

Die Praktizierenden wurden auch gezwungen, Videos anzusehen, die Falun Dafa diffamierten. Sie mussten Programme anschauen, die für die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) warben, und Berichte verfassen, die sich gegen ihren Glauben richteten. Bei den Mahlzeiten sollten die Praktizierenden Loblieder auf die KPCh singen und Falun Dafa verleumden. Jeder Praktizierende, der sich der Gehirnwäsche widersetzte, wurde von den Gefangenen verprügelt.

Finanzielle Verfolgung

Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis im Juli 2021 verlor Duan seine Arbeit. Dabei büßte er nicht nur sein Einkommen ein, sondern auch seine Rentenansprüche für den fast 30-jährigen Staatsdienst, den er 1984 begonnen hatte.

Die Marktaufsichtsbehörde des Bezirks Beihu, bei der er angestellt war, hatte 2014 begonnen, für die Mitarbeiter eine Rentenversicherung bei der Sozialversicherungsanstalt abzuschließen. Daher wurde davon ausgegangen, dass Duan zur Zeit seiner Verhaftung nur sechs Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hatte.

Nach den chinesischen Rentenvorschriften müssen mindestens 15 Jahre lang Rentenbeiträge eingezahlt worden sein. Erst dann hat man bei Erreichen des Rentenalters von 64 Jahren Anspruch auf Rente. Nach Duans Entlassung muss der jetzt 55-Jährige noch neun Jahre Rentenversicherungsbeiträge einzahlen, bevor er die Mindestbeitragsdauer von 15 Jahren erfüllt und das Rentenalter von 64 Jahren erreicht. Die Höhe der Rente wird dann vergleichsweise gering ausfallen im Gegensatz zu den Ansprüchen, die er bei Weiterbeschäftigung im Regierungsdienst erhalten hätte.

Die Beamten der Sozialversicherungsanstalt des Bezirks Beihu erklärten Duan, dies sei die Strafe dafür, dass er Falun Dafa praktiziere.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.